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Theodor Legge 24 Januar 1889 in Brakel 24 Marz 1969 in Arnsberg war ein deutscher katholischer Theologe Generalsekretar der Deutschen Katholikentage und des Bistums Meissen sowie Propst in Arnsberg Theodor Legge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wuchs als drittes von 10 Kindern des Gastwirts und Brauereibesitzers Stephan Legge und seiner Frau Therese geb Nolte in Brakel auf und machte sein Abitur am Gymnasium Marianum in Warburg Danach studierte er katholische Theologie an der Universitat Tubingen Er war dort Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Guestfalia Tubingen 1 Es folgte ein Wechsel an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen wo er mit einer Arbeit zum Thema Flug und Streitschriften der Reformationszeit in Westfalen 1523 1583 promoviert wurde 1912 erhielt er seine erste Stelle als Vikar in der Pfarrvikarie Bommern bei Witten Seine Amtszeit wurde durch seinen Dienst als Divisionspfarrer im 1 Weltkrieg unterbrochen 2 1918 wurde er Pfarrer an der Herz Jesu Gemeinde in Paderborn Zudem wurde er Generalsekretar der deutschen Katholikentage und organisierte 1928 zusammen mit seinem alteren Bruder Petrus Legge den 67 Deutschen Katholikentag in Magdeburg an dem u a Nuntius Eugenio Pacelli der spatere Papst Pius XII und der Arbeiterpriester Carl Sonnenschein Reden hielten 1931 war er zudem Generalsekretar der Akademie der Bonifatius Einigung in Paderborn 3 1932 bestimmte er den Rechtskatholiken Emil Ritter mit der Leitung einer Arbeitsgemeinschaft zu politischen Fragen welche sich dann gunstig zur DNVP Mitgliedschaft von Katholiken positionierte 4 nbsp Amts und Wohnsitz Legges nach 1945 die ehem Pralatur in ArnsbergNachdem sein Bruder Petrus im September 1932 Bischof von Meissen geworden war wurde Theodor Generalsekretar des Bistums In dieser Funktion wirkte er bei Transferierung eines hohen Reichsmarkbetrages in die Niederlande mit der der Ruckzahlung eines dort von seinen Amtsvorgangern zur Finanzierung wichtiger Einrichtungen des Bistums aufgenommenen Darlehens diente Beide wurden am 9 Oktober 1935 verhaftet und in das Untersuchungsgefangnis Moabit eingeliefert Dort teilte er mit den spateren Bundesprasidenten Heinrich Lubke einige Tage eine Zelle 5 Es folgte ein Schauprozess 6 am 23 November 1935 von der Strafkammer beim Landgericht Berlin in dem beide Bruder wegen fahrlassiger Devisenverschiebung verurteilt wurden Wahrend Petrus Legge eine Geldstrafe von 100 000 Reichsmark zu zahlen hatte und danach fur einige Jahre sein Bischofsamt verlor wurden Theodor vier Jahren Haft auferlegt Gnadenhalber wurde er jedoch vorzeitig entlassen Das Gericht hatte als strafmildernd anerkannt dass Legge sich nicht selbst bereichert sondern die Transaktionen zugunsten des Bistums unternommen habe Der Promotionsausschuss der Universitat Munchen liess dagegen keine Gnade walten sondern teilte Legge im Februar 1939 mit er habe mit der Tat bewiesen dass er trotz seines hohen Bildungsstandes gegenuber den zum Schutz der deutschen Volkswirtschaft erlassenen Gesetzen nicht die moralischen Hemmungen aufgebracht habe die bereits von jedem Volksgenossen verlangt werden Daher rechtfertigten die Grunde die zur gnadenweise Herabsetzung des Strafmasses fuhrten nicht auch die Belassung des Doktorgrades 7 Wahrend des 2 Weltkrieges war er Rektor des Mutterhauses der Vincentinerinnen in Paderborn dessen Wiederaufbau er einleitete 8 Im Dezember 1945 wurde er Propst an der Propstei und Pfarrkirche St Laurentius in Arnsberg Dort setzte er sich nach den Wiederaufbauarbeiten in der Propsteigemeinde und nach Errichtung der Pfarrvikarie Heilig Kreuz fur die seelsorgerischen Belange der zur Propsteigemeinde gehorenden Katholiken im neuen Stadtteil Gierskampen ein 1962 wurde zunachst ein Gelande im Alten Feld zur Errichtung eines Gemeindezentrums erworben Im Oktober 1964 wurde eine alte Wehrmachtsbaracke in Gierskampen angemietet und dort eine Notkapelle geschaffen aus der spater die Gemeinde St Norbertus entstand Weihnachten 1964 wurde dort die erste Messe gefeiert Danach ging Legge in den Ruhestand 1965 wurde Clemens Bruggemann als neuer Propst von Arnsberg berufen 9 10 Auszeichnungen BearbeitenErnennung als Papstlicher Hauspralat 1965 Grosses Bundesverdienstkreuz Der Propst Legge Weg in Arnsberg wurde nach ihm benannt Schriften BearbeitenFlug und Streitschriften der Reformationszeit in Westfalen 1523 1583 in Ausgaben 58 59 von Reformationsgeschichtliche Studien und Texte Verlag Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Paderborn 1933 235 S Literatur BearbeitenPeter Burger Friedenslandschaft Sauerland Antimilitarismus und Pazifismus in einer katholischen Region edition leutekirche sauerland BoD Books on Demand 2016 ISBN 3739238488 9783739238487 204 S PDF Datei S 143 Christoph Hubner Die Rechtskatholiken die Zentrumspartei und die katholische Kirche in Deutschland bis zum Reichskonkordat von 1933 Ein Beitrag zur Geschichte des Scheiterns der Weimarer Republik in Beitrage zu Theologie Kirche und Gesellschaft im 20 Jahrhundert Nr 24 875 S Berlin 2014 ISBN 978 3 643 12710 5 Stefanie Harrecker Degradierte Doktoren die Aberkennung der Doktorwurde an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen wahrend der Zeit des Nationalsozialismus in Beitrage zur Geschichte der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Herbert Utz Verlag Munchen 2007 409 S Winfried Ortmann Propst Dr Theodor Legge 1889 1969 in Achim Funder Hrsg eine hochansehnliche Pfarrei 150 Jahre Propstei St Laurentius Arnsberg 1859 2009 in Lebensbildern ihrer Pfarrer und Propste Arnsberg 2009 S 101 114 Petra Madeleine Rapp Die Devisenprozesse gegen katholische Ordensangehorige und Geistliche im Dritten Reich Eine Untersuchung zum Konflikt deutscher Orden und Kloster in wirtschaftlicher Notlage totalitarer Machtausubung des nationalsozialistischen Regimes und im Kirchenkampf 1935 36 Diss Bonn 1981 Winfried Schwab Legge Theodor in Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Verlag Traugott Bautz GmbH Nordhausen 2020 ISBN 978 3 95948 474 9 Sp 792 798 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theodor Legge im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Vezin August 100 Jahre Tubinger Guestfalia Koln 1965 S 404 Chronik In Herz Jesu Witten de Katholische Kirchengemeinde Herz Jesu Witten Bommern abgerufen am 19 Dezember 2017 Daniel Lorek Rintelen Friedrich Maria Heinrich Dr theol Universitat Magdeburg 3 Marz 2005 abgerufen am 19 Dezember 2017 Biografie Hubner 2015 S 754 Anmerkung 453 Aussage seines Neffen Theodor Nolte vom 6 Januar 2018 Richard Breitman Hg Prozess wegen Devisenvergehen gegen den Bischof von Meissen Peter Legge vor der 4 Strafkammer 1935 mit Foto In germanhistorydocs ghi dc org Deutsches Historisches Institut Washington abgerufen am 19 Dezember 2017 UAM Sen II 184 Stellungnahme des Ausschusses vom 15 Februar 1939 zit nach Harrecker 2007 Totenzettel Pralat Dr Theodor Legge Arnsberg 1969 Die Kirchengemeinde St Norbertus Nicht mehr online verfugbar Katholische Kirchengemeinde St Norbertus Arnsberg archiviert vom Original am 22 November 2017 abgerufen am 19 Dezember 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pr arnsberg de Hans Josef Becker Nachruf an Clemens Bruggemann Paderborn 28 Juni 2006 1 Normdaten Person GND 116860774 lobid OGND AKS VIAF 72156192 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Legge TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer GeistlicherGEBURTSDATUM 24 Januar 1889GEBURTSORT Brakel Kreis HoxterSTERBEDATUM 24 Marz 1969STERBEORT Arnsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Legge amp oldid 227386573