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August Pieper 14 Marz 1866 in Eversberg heute Stadtteil von Meschede 25 September 1942 in Paderborn war ein deutscher Theologe und Verbandsvorsitzender des Volksvereins fur das katholische Deutschland 1 August Pieper Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenPieper wurde als erstes von dreizehn Kindern einer Ackerburgerfamilie geboren Einer seiner Bruder war der Priester und fruhe Nationalsozialist Lorenz Pieper Nach dem Abitur am Gymnasium Marianum Warburg 1883 und anschliessendem Studium legte er in Rom eine Doppelpromotion in Theologie und Philosophie ab Seit 1890 widmete er sich in Bochum als Kaplan vor allem der Seelsorge der Arbeiterbevolkerung Er wurde Mitarbeiter von Franz Hitze in dessen Volksverein fur das katholische Deutschland Als dessen Leiter baute er die Organisation in der Verbandszentrale in Monchengladbach aus Es entstanden unter anderem eine Druckerei und ein Verlag Unter seiner Leitung entwickelte sich der Volksverein bis 1914 zur grossten katholischen sozialen Organisation der Welt mit uber 800 000 Mitgliedern Betrieb der Verein anfangs vor allem antisozialdemokratische Propaganda setzte er sich unter Leitung von Pieper immer mehr fur die Gleichberechtigung der Arbeiter ein und wurde im katholischen Milieu zu einem Befurworter praktischer sozialer Arbeit In diesem Zusammenhang setzte er sich gegen heftige Widerstande im sogenannten Gewerkschaftsstreit fur die Christlichen Gewerkschaften ein Zur praktischen Arbeit der Organisation gehorte die Verbreitung volkswissenschaftlicher und anderer Kenntnisse in Broschuren und Lehrgangen Zahlreiche Funktionare der christlichen Gewerkschaften wie Jakob Kaiser oder Karl Arnold verdankten dem Verein grundlegende Kenntnisse Pieper vertrat von 1907 bis 1918 den Wahlkreis Koln Land fur die Zentrumspartei im Preussischen Abgeordnetenhaus 2 und von 1907 bis 1918 den Wahlkreis Krefeld im deutschen Reichstag 3 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde fur Pieper die Pflege religios sittlicher Krafte als Tragpfeiler einer neuen Staats und Wirtschaftsordnung wichtiger Aus diesem und anderen Grunden trat er bereits 1919 als Generaldirektor des Volksvereins zuruck Dies spiegelte sich auch in der Arbeit des Volksvereins wider Bereits in den 1920er Jahren verlor dieser an Bedeutung und wurde nach 1933 von den Nationalsozialisten zerschlagen Pieper versuchte noch als Autor eines katholischen Wochenblatts in Paderborn fur den sozialen Katholizismus zu wirken und starb vereinsamt 1942 Die von Werner Neuhaus vorgenommene Auswertung des bis vor kurzem nur bruchstuckhaft bekannten Nachlasses ergibt ein neues Bild Pieper der schon 1932 Ansatze zum Bruckenbau zeigt macht 1933 seinen Frieden mit dem Nationalsozialismus und stutzt das NS Regime in seinen Schriften bis zum Lebensende 4 Schriften Auswahl BearbeitenVolksbildungsbestrebungen Ihre Notwendigkeit und ihre Mittel Monchengladbach 1899 Sociale Conferenzen unter dem Klerus Ihre Organisation und Thatigkeit Mit einem Anhang Empfehlenswerte Schriften fur Prasides und sociale Unterrichtskurse in Arbeiter und Gesellenvereinen Monchengladbach 1902 Dienstbotenfrage und Dienstbotenvereine Monchengladbach 1908 Demokratische Forderungen und deutsche Freiheit Monchengladbach 1918 Von der Arbeiterbewegung zum Arbeiterstande Monchengladbach 1920 Der deutsche Volksstaat und die Formdemokratie Monchengladbach 1923 Der Staatsgedanke der deutschen Nation Monchengladbach 1929Literatur BearbeitenGunnar Anger August Pieper Theologe In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 22 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 133 2 Sp 1082 1092 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Thomas Dahmen August Pieper ein katholischer Sozialpolitiker im Kaiserreich Europaforum Verlag Lauf an der Pegnitz 2000 ISBN 3 931070 19 0 Thomas Dahmen Pieper Carl Friedrich August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 425 f Digitalisat Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 1 Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918 Kassel University Press Kassel 2010 ISBN 978 3 86219 038 6 S 123 Online PDF 2 2 MB Horstwalter Heitzer August Pieper 1866 1942 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 4 Matthias Grunewald Verlag Mainz 1980 ISBN 3 7867 0833 9 S 114 132 Nachdruck bei Aschendorff Munster 2022 Digitalisat Wilfried Loth Der Volksverein fur das katholische Deutschland In Jochen Christoph Kaiser Wilfried Loth Hrsg Soziale Reform im Kaiserreich Protestantismus Katholizismus und Sozialpolitik Kohlhammer Stuttgart 1997 S 142 154 Werner Neuhaus August Pieper und der Nationalsozialismus Uber die Anfalligkeit des Rechtskatholizismus fur volkisch nationalistisches Denken BoD Norderstedt 2017 ISBN 978 3 7460 1141 7 Wilhelm Schulte Westfalische Kopfe Aschendorff Munster 1977 ISBN 3 402 05700 X S 245f Hermann Kersting Pralat Dr Dr August Pieper In Sauerland 2 2006 S 74f Rudolph Bauer Pieper August In Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Lambertus Freiburg 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 471 Werner Neuhaus Marco A Sorace Hrsg August Pieper und das Dritte Reich Ein katholischer Annaherungsweg hin zum Nationalsozialismus Kirche amp Weltkrieg Band 11 BoD Norderstedt 2021 ISBN 978 3 7543 4708 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource August Pieper Quellen und Volltexte Literatur von und uber August Pieper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek August Pieper in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Nachlass August Pieper Findbuch V 072 im Landesarchiv NRW Abt Westfalen Munster Einzelnachweise Bearbeiten Kurzbiographie in Bureau des Reichstags Hrsg Reichstags Handbuch Zwolfte Legislaturperiode Abgeschlossen am 3 April 1907 Norddeutsche Druckerei und Verlagsanstalt Berlin 1907 S 340 Bild auf S 479 Bernhard Mann Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Unter Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Droste Verlag Dusseldorf 1988 S 300 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kuhne Handbuch der Wahlen zum Preussischen Abgeordnetenhaus 1867 1918 Wahlergebnisse Wahlbundnisse und Wahlkandidaten Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 6 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5182 3 S 705 708 Kaiserliches Statistisches Amt Hrsg Statistik der Reichstagswahlen von 1907 Verlag von Puttkammer amp Muhlbrecht Berlin 1907 S 88 Sonderveroffentlichung zu den Vierteljahresheften zur Statistik des Deutschen Reiches Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 durch einen Anhang erganzte Auflage Nachtrag Die Reichstagswahl von 1907 12 Legislaturperiode Verlag Carl Heymann Berlin 1908 S 49 Kaiserliches Statistisches Amt Hrsg Die Reichstagswahlen von 1912 Heft 2 Verlag von Puttkammer amp Muhlbrecht Berlin 1913 S 94 Statistik des Deutschen Reichs Bd 250 Vgl Primarquellen in Werner Neuhaus August Pieper und der Nationalsozialismus Uber die Anfalligkeit des Rechtskatholizismus fur volkisch nationalistisches Denken Norderstedt 2017 S 73 170Normdaten Person GND 116179929 lobid OGND AKS LCCN nb2002088771 VIAF 112523611 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pieper AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und Politiker Zentrum MdRGEBURTSDATUM 14 Marz 1866GEBURTSORT EversbergSTERBEDATUM 25 September 1942STERBEORT Paderborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Pieper Theologe amp oldid 237879763