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Augustin Kardinal Bea SJ 28 Mai 1881 in Riedbohringen bei Donaueschingen 16 November 1968 in Rom war ein Kurienkardinal der romisch katholischen Kirche 1 Reihe 4 v l Augustin Kardinal Bea in Kardinalstracht 1966 Wappen von Augustin Kardinal Bea Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium 1 2 Wissenschaftliche Tatigkeit 1 3 Kirchliche Laufbahn 2 Ehrungen 2 1 Ehrendoktorwurden 2 2 Ehrensenator 2 3 Ordentliches Mitglied 2 4 Ehrenmitglied 2 5 Auszeichnungen 2 6 Sonstiges 3 Bibliografie Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch der Volksschule in Riedbohringen 1888 bis 1893 und Gymnasialstudien an der Lender schen Heimschule in Sasbach am Konradihaus und am Gymnasium in Konstanz 1897 bis 1898 sowie am Erzbischoflichen Gymnasial Konvikt in Rastatt 1898 bis 1900 erwarb Bea Sohn eines Zimmermanns im Juni 1900 sein Abitur in samtlichen wissenschaftlichen Fachern mit sehr gut Studium Bearbeiten Bea studierte an der Universitat Freiburg im Breisgau von 1900 bis 1902 Katholische Theologie Am 8 April 1902 trat Bea in den Jesuitenorden ein Nach zweijahrigem Noviziat studierte er von 1906 bis 1907 Philosophie am Ignatiuskolleg zu Valkenburg Niederlande und wurde 1907 Prafekt am Kolleg der Gesellschaft Jesu in Sittard Niederlande Nach einem kurzen Studienaufenthalt im Sommersemester 1910 in Innsbruck wo er klassische Philologie studierte setzte er 1910 sein Theologiestudium in Valkenburg fort und empfing dort durch Hermann Jurgens am 25 August 1912 das Sakrament der Priesterweihe 1913 promovierte er zum Dr theol Anschliessend studierte er 1913 an der damaligen Berliner Friedrich Wilhelms Universitat der heutigen Humboldt Universitat noch ein Semester Orientalistik und wurde 1917 Superior der Jesuiten Kommunitat Aachen Wissenschaftliche Tatigkeit Bearbeiten 1917 wurde Bea zum Professor der alttestamentlichen Exegese und zum Studienprafekt im Ignatiushaus zu Valkenburg berufen und 1921 zum Provinzial der neu gegrundeten Oberdeutschen Ordensprovinz der Gesellschaft Jesu in Munchen ernannt 1924 ubernahm er den Lehrstuhl fur biblische Theologie an der Papstlichen Universitat Gregoriana und wurde zugleich Superior des Ordensinstitutes fur Spezialisierung in Philosophie und Katholische Theologie in Rom 1924 wurde er Professor fur Biblische Einleitungswissenschaft und alttestamentliche Exegese 1929 ubernahm er das Amt des Visitators der Katholischen Universitat Tokio und der Ordensmission in Japan Von 1930 bis 1949 war er Rektor des Papstlichen Bibelinstituts 1 Als Vorsitzender der Kommission fur die neue lateinische Ubersetzung der Psalmen 1940 1949 die vom Bibelinstitut im Auftrag von Papst Pius XII bearbeitet wurde erwarb sich Bea grosse Anerkennung Kirchliche Laufbahn Bearbeiten Bea war der Beichtvater von Papst Pius XII den er schon in dessen Zeit als Nuntius im Deutschen Reich theologisch und kirchenpolitisch beraten hatte In der romischen Kurie ubernahm er als Konsultor Aufgaben in verschiedenen Kommissionen und Kongregationen 1931 wurde er zum Konsultor der Papstlichen Bibelkommission ernannt 1936 zum Konsultor der Seminarien und Universitatenkongregation seit 1949 zusatzlich Konsultor der Kongregation des Heiligen Offiziums und seit 1950 als Konsultor der Ritenkongregation Am 14 Dezember 1959 erfolgte die Kreierung zum Kardinal und die Ernennung zum Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Saba einer fruhmittelalterlichen Kirche auf dem kleinen Aventin Sein Wahlspruch lautete In nomine Domini Jesu Im Namen Jesu des Herrn Als Kardinal wurde er Mitglied der Ritenkongregation der Seminarien und Universitatenkongregation der Kongregation fur die Orientalische Kirche sowie der Kommission fur Bibelstudien Daruber hinaus wurde Bea Prasident des von Johannes XXIII durch das Motu proprio Superno Dei nutu vom 5 Juni 1960 eingesetzten Sekretariats fur die Forderung der Einheit der Christen Ebenfalls 1960 erhielt er vom Papst den Auftrag eine Erklarung uber die Beziehungen der Kirche zum Judentum vorzubereiten Am 19 April 1962 empfing Bea durch Papst Johannes XXIII die Bischofsweihe und erhielt die Titeldiozese Germania in Numidia Mitkonsekratoren waren Kardinal Giuseppe Pizzardo und Kardinal Benedetto Aloisi Masella 1963 wurde er Mitglied der Papstlichen Kommission fur die Reform des Kirchenrechts und des Heiligen Offiziums und 1964 in das Consilium zur Ausfuhrung der Liturgiekonstitution des Konzils berufen 1965 wurde er zum Prasidenten der Papstlichen Kommission fur die Neo Vulgata ernannt Zusammen mit Johannes Willebrands gab er 1967 den Anstoss zur Grundung der Katholischen Bibelfoderation 2 Er nahm am Zweiten Vatikanischen Konzil teil und aus seiner 1960 fur Johannes XXIII vorbereiteten Arbeit ging die Erklarung Nostra Aetate hervor die dem jahrhundertealten Vorwurf widersprach dass die Juden Gottesmorder seien Auch an der Entstehung des Okumene Dekrets Unitatis redintegratio sowie der Erklarung uber die Religionsfreiheit Dignitatis humanae war Bea massgeblich beteiligt Er soll einen uberragenden Einfluss auf Geist und Ausgang des Konzils 3 gehabt haben Kurz vor seinem Tod im Jahr 1968 wurde er zudem als Mitglied in die Kongregation fur die Evangelisierung der Volker berufen Seine letzte Ruhestatte fand Kardinal Bea in der Pfarrkirche St Genesius in seinem Heimatort Riedbohringen Ehrungen BearbeitenEhrendoktorwurden Bearbeiten Universitat Wien 1949 Albert Ludwigs Universitat Freiburg Deutschland Universitat Freiburg Schweiz Fordham University New York USA Harvard University Cambridge USA Boston College Boston Massachusetts Katholische Universitat von Amerika Washington D C Gonzaga University Spokane WA USA St Joseph s College Philadelphia Pa USA Ehrensenator Bearbeiten der Universitat Freiburg Schweiz Ordentliches Mitglied Bearbeiten der Papstlichen Theologischen Akademie Rom der Internationalen Papstlichen Marianischen Akademie Rom Ehren und Devotions Grosskreuzritter des Souveranen Malteserordens der Gorresgesellschaft der American Academy of Arts and Sciences 1965 Ehrenmitglied Bearbeiten der Old Testament Society der Pontificia Accademia Romana di Archeologia der Akademie von Athen der American Academy of Arts and Sciences Boston USA Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Apfelsorte Kardinal BeaBayerischer Verdienstorden 4 1954 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Grosskreuz der franzosischen Ehrenlegion Grosskreuz des griechischen Ordens Georgs I 1960 Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1965 Internationaler Preis fur die Bruderlichkeit der Fellowship Commission International Fellowship Award Philadelphia Pa USA 1966 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels zusammen mit Visser t Hooft 5 1967 Preis fur Human Relations der Society for Family of man New York Sonstiges Bearbeiten Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der nach ihm benannte Augustin Bea Preis der Internationalen Stiftung HUMANUM gestiftet Ihm zu Ehren erhielt die Apfelsorte Kardinal Bea ihren Namen Bibliografie Auswahl BearbeitenDie neue lateinische Psalmenubersetzung Ihr werden und ihr Geist Freiburg i Brsg 1949 Die Einheit der Christen Probleme und Prinzipien Hinweise und Mittel Verwirklichungen und Aussichten Freiburg i Brsg 1963 Von Christus erfasst Meitingen Freising 1966 Die Kirche und das judische Volk Freiburg i Brsg 1966 Der Weg zur Einheit nach dem Konzil Freiburg i Brsg 1966 Die Kirche und die Menschheit Freiburg i Brsg 1967 Der Okumenismus im Konzil Offentliche Etappen eines uberraschenden Weges Freiburg i Brsg 1969 Literatur BearbeitenE M Jung Inglessis Augustin Bea Kardinal der Einheit Recklinghausen 1962 Bernard Leeming Agostino Cardinal Bea University of Notre Dame Press 1964 Augustin Kardinal Bea in Internationales Biographisches Archiv 03 1969 vom 6 Januar 1969 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Maria Buchmuller Hrsg Augustin Kardinal Bea Wegbereiter der Einheit Gestalt Weg und Wirken in Wort Bild und Dokument aus Zeugnissen von Mitarbeitern und Weggenossen Veroffentlicht unter dem Protektorat von Lorenz Kardinal Jaeger Augsburg 1972 Stjepan Schmidt Augustin Bea Der Kardinal der Einheit Styria Verlag Graz 1989 Friedrich Wilhelm Bautz Bea Augustinus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 434 437 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Klaus Unterburger Gefahren die der Kirche drohen Eine Denkschrift des Jesuiten Augustinus Bea uber den deutschen Katholizismus aus dem Jahr 1926 Quellen und Forschungen zur Neueren Theologiegeschichte 10 Pustet Regensburg 2011 Saretta Marotta La genesi di un ecumenista la corrispondenza tra Augustin Bea e il vescovo di Paderborn Lorenz Jaeger 1951 1960 In Toward a History of the Desire for Christian Unity Proceedings of the International Conference at the Monastery of Bose Lit Verlag 2015 pp 159 191 S Marotta Okumene von Unten Augustin Bea di fronte alle attivita del movimento Una Sancta In Cristianesimo nella storia 2016 S 541 611 S Marotta Augustin Bea auf dem Weg zum Okumeniker In Zeitschrift fur Kirchengeschichte 2016 3 Clemens Brodkorb Dominik Burkard Hrsg Der Kardinal der Einheit Zum 50 Todestag des Jesuiten Exegeten und Okumenikers Augustin Bea 1881 1968 Schnell Steiner Regensburg 2018 ISBN 978 3 7954 3350 5 S Marotta Gli anni della pazienza Bea l ecumenismo e il Sant Uffizio di Pio XII Bologna Il Mulino 2019 ISBN 978 88 15 28041 1 Michael Florian Pfister Ein Mann der Bibel Augustin Bea SJ 1881 1968 als Exeget und Rektor des Papstlichen Bibelinstituts in den 1930er und 1940er Jahren Schnell und Steiner Regensburg 2020 Jesuitica 25 ISBN 978 3 7954 3589 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augustin Bea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Augustin Bea im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Michael Pfister Bea Augustin in NDB online Bea S J Augustin In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Eintrag zu Augustin Bea auf catholic hierarchy org Matthias Altmann Kardinal Augustin Bea Der Grossvater des Konzils In katholisch de 16 November 2018 abgerufen am 16 November 2018 Bea Augustin Hessische Biografie Stand 25 Mai 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Klemens Stock Augustin Bea als Rektor des Papstlichen Bibelinstituts und Konsultor der Papstlichen Bibelkommission In Clemens Brodkorb Dominik Burkard Hrsg Der Kardinal der Einheit Zum 50 Todestag des Jesuiten Exegeten und Okumenikers Augustin Bea 1881 1968 Schnell Steiner Regensburg 2018 S 131 148 Presentation de la Federation Biblique Catholique In Thomas P Osborne Reginald Ferdinand Poswick Joseph Stricher Marcel Durer Hrsg Bible et cultures Actes du Colloque La Pastorale Biblique au Carrefour des Cultures Paris du 6 au 8 octobre 2000 Lethielleux Paris 2001 ISBN 2 283 61027 3 S 185 189 S 189 Markus Friedrich Die Jesuiten Aufstieg Niedergang Neubeginn Piper Munchen 2016 ISBN 978 3 492 05539 0 S 586 1 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1966 Augustin Kardinal Bea Willem A Visser t Hooft PDF 186 kB Nicht mehr online verfugbar Borsenverein des Deutschen Buchhandels 17 April 2006 archiviert vom Original am 18 Juni 2013 abgerufen am 16 November 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www friedenspreis des deutschen buchhandels de VorgangerAmtNachfolger Prasident des Sekretariates zur Forderung der Einheit der Christen 1960 1968Johannes Kardinal WillebrandsNormdaten Person GND 118654144 lobid OGND AKS LCCN n79094516 VIAF 71432007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bea AugustinALTERNATIVNAMEN Bea Augustin KardinalKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher KurienkardinalGEBURTSDATUM 28 Mai 1881GEBURTSORT Riedbohringen bei DonaueschingenSTERBEDATUM 16 November 1968STERBEORT Rom Abgerufen von 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