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Karin Wolff 23 Februar 1959 in Darmstadt ist eine deutsche Politikerin CDU Karin Wolff 2016 Sie war von 1999 bis 2008 hessische Kultusministerin und dazu von 2003 bis 2008 stellvertretende Ministerprasidentin des Landes Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Parteilaufbahn 1 3 Abgeordnetentatigkeit 1 4 Offentliche Amter 1 5 Kreationismusdebatte 1 6 Kirchliches und gesellschaftliches Engagement 1 7 Privates 2 Kabinette 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Nach dem Abitur 1977 absolvierte Wolff ein Studium der Geschichte der evangelischen Theologie der Philosophie und Ethnologie an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz und der Philipps Universitat Marburg 1984 legte sie das erste und 1986 das zweite Staatsexamen fur das Lehramt an Gymnasien ab Anschliessend war sie bis 1995 als Lehrerin fur Geschichte evangelische Religion und Gemeinschaftskunde an der Edith Stein Schule in Darmstadt tatig Sie war Stipendiatin der Konrad Adenauer Stiftung 1 Parteilaufbahn Bearbeiten Wolff wurde schon als Schulerin 1975 Mitglied der CDU Seit 1980 gehort sie dem Vorstand des CDU Kreisverbandes Darmstadt an Von 1981 bis 1982 war sie Mitglied des Studentenparlaments in Marburg Seit 1996 gehort sie dem CDU Landesvorstand in Hessen an von 2002 bis 2008 als stellvertretende Landesvorsitzende Wolff gehorte von 1995 bis 2006 dem Bundesvorstand des Evangelischen Arbeitskreises von CDU und CSU EAK an Von 1996 bis 2004 war sie Landesvorsitzende des EAK in Hessen Von April 2000 bis Dezember 2008 war sie Mitglied des CDU Bundesvorstandes Sie ist Mitglied der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft CDA Abgeordnetentatigkeit Bearbeiten Von 1989 bis 1999 von 2001 bis 2003 sowie von 2016 bis 2019 war Wolff Stadtverordnete in Darmstadt und in dieser Zeit von 1993 bis 1999 Vorsitzende der CDU Stadtverordnetenfraktion Von 1995 bis 2019 war sie Mitglied des Hessischen Landtages 1995 1999 und 2008 wurde sie uber die Landesliste gewahlt Bei der Landtagswahl in Hessen 2003 gelang es ihr das Mandat als direkt gewahlte Abgeordnete im Wahlkreis Darmstadt Stadt II zu erringen Sie erreichte hier 44 0 der Wahlkreisstimmen und loste Bernd Riege SPD ab Bei der Landtagswahl in Hessen 2008 verlor sie ihren Wahlkreis an die SPD Kandidatin Dagmar Metzger zog jedoch uber die Landesliste erneut in den Landtag ein Bei den vorgezogenen Neuwahlen 2009 konnte sie ihren Wahlkreis zuruckgewinnen Sie verteidigte ihn 2013 Bei der Landtagswahl 2018 verlor sie ihr Direktmandat an Bijan Kaffenberger SPD und schied damit aus dem Landtag aus 2 Offentliche Amter Bearbeiten Am 7 April 1999 ubernahm Wolff als Staatsministerin die Leitung des hessischen Kultusministeriums In diesem Amt arbeitete sie vor allem an der Umsetzung eines der zentralen Wahlkampfversprechen der CDU der sogenannten Unterrichtsgarantie bzw der spater entwickelten Unterrichtsgarantie plus mit der der Unterrichtsausfall an den allgemeinbildenden Schulen in Hessen verringert wurde Wolff tritt fur den Erhalt des gegliederten Schulsystems ein Im Streit um die Foderalismusreform war sie fur einen Erhalt der Landerkompetenz in Fragen der Schulbildung Unter ihrer Amtsfuhrung wurde ausserdem eine Prufung der deutschen Sprachkenntnisse ein Jahr vor Einschulung verbunden mit entsprechenden Sprachforderprogrammen fur diejenigen Kinder mit Sprachproblemen schon vor Schulbeginn eingefuhrt Ausserdem wurde die Schulzeit bis zum Abitur das nun als Landesabitur stattfindet auf zwolf Jahre verkurzt Die Qualitat der Schulen soll durch eine Uberprufung durch externe Auditoren gesichert werden Schul TUV Fur leistungsschwache Hauptschuler wurden SchuB Schule und Beruf Klassen mit besonderen Forderprogrammen geschaffen Ab dem 5 April 2003 war Wolff ausserdem stellvertretende Ministerprasidentin des Landes Hessen Am 13 Februar 2008 vier Wochen nach der Landtagswahl in Hessen kundigte sie an ab dem 5 April 2008 fur eine neue Regierung nicht mehr zur Verfugung zu stehen Ihr Ressort ubernahm kommissarisch Justizminister Jurgen Banzer 3 Seit 2019 ist sie Geschaftsfuhrerin der Kulturfonds Frankfurt RheinMain 4 Kreationismusdebatte Bearbeiten Die Arte Dokumentation Von Gottern und Designern 5 der Filmemacher Frank Papenbroock und Peter Moers warf dem Hessischen Kultusministerium vor kreationistische Unterrichtsmethoden in Hessen zu dulden An der privaten christlichen Hermann Francke Schule Giessen sowie am staatlichen Liebig Gymnasium in Giessen soll demnach im Biologieunterricht die biblische Schopfungslehre unterrichtet worden sein Ein nicht zugelassenes Buch das von einem Kreationisten Zusammenschlusses herausgegeben wird soll dazu verwendet worden sein Wolff erklarte laut Spiegel Privatschulen konnten das Schulwesen durch besondere Inhalte und Formen der Erziehung und des Unterrichts erweitern 6 In einem dpa Gesprach im Oktober 2006 erklarte sie weiter Ich halte es fur sinnvoll facherubergreifende und verbindende Fragestellungen aufzuwerfen dass man nicht einfach Schuler in Biologie mit der Evolutionslehre konfrontiert und Schuler im Religionsunterricht mit der Schopfungslehre der Bibel Sondern dass man gelegentlich auch schaut ob es Gegensatze oder Konvergenzen gibt 7 Daraufhin wurde sie von dem Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera beschuldigt die Sprache der Kreationisten zu benutzen 8 Bundnis 90 Die Grunen forderten eine Klarstellung 7 Auch an anderer Stelle hatte Wolff erklart dass sie keinen Widerspruch zwischen der biologischen Evolutionstheorie und der Erklarung in der Bibel sehe 9 10 Im Juni 2007 bezeichnete sie in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Behandlung der biblischen Schopfungslehre im Biologieunterricht als modern Sowohl vom Verband Deutscher Biologen als auch von der Fraktion der Grunen im Hessischen Landtag wurde Kritik an diesen Ausserungen geubt 11 Der katholische Theologe Hans Kung verteidigte im Kulturinterview des Deutschlandradios am 9 Juli 2007 Karin Wolffs Aussagen Ich meine der Biologieunterricht muss selbstverstandlich auf der Ebene der Evolutionstheorie gefuhrt werden Aber wenn zum Beispiel eine Frage aufkommt was war vor dem Big Bang Oder was kann den Big Bang erklaren Ja das ist eine Frage wo die Naturwissenschaft nach allen vernunftigen Naturwissenschaftlern an ihre Grenzen gekommen ist Und da fangen tatsachlich die Fragen des Glaubens an Das hat schon Immanuel Kant gesagt 12 Wolff erhielt zudem klare Unterstutzung durch Ministerprasident Roland Koch CDU und CDU Fraktionschef Christean Wagner 13 Kirchliches und gesellschaftliches Engagement Bearbeiten Wolff war von 1992 bis 2010 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau EKHN und 2002 bis 2010 Mitglied der Kammer fur Bildung und Erziehung der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD Lange war sie Mitglied und Vorsitzende des Kuratoriums der Ehrenamtsakademie der EKHN Heute ist sie Mitglied in den Kuratorien bei der Evangelischen Hochschule Darmstadt und der evangelischen Zentralstelle fur Weltanschauungsfragen Wolff ist seit 2014 Mitglied im Stiftungsrat der Schader Stiftung seit 2018 stellvertretende Vorsitzende Sie gehort dem Vorstand der Entega Stiftung an Seit 2018 ist sie Mitglied im Vorstand des Instituts fur Medienpadagogik und Kommunikation Hessen e V MuK Mitglied ist sie auch im Ausschuss Bildung und Ehrenamt im Landessportbund Hessen Privates Bearbeiten Wolff wohnt in Seeheim Am 4 Juli 2007 bekannte sie sich offentlich zu ihrer sexuellen Orientierung sie ist mit einer Osteopathin aus Wiesbaden verheiratet Kabinette BearbeitenKabinett Koch I Kabinett Koch IIVeroffentlichungen Bearbeiten Hrsg Ohne Bildung keine Zukunft sind unsere Bildungskonzepte noch zeitgemass Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 89843 048 0 Klasse Schule starke Kinder Ideen Projekte und Perspektiven fur Hessen Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 89869 197 0 Literatur BearbeitenJochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 419 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karin Wolff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karin Wolff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website von Karin Wolff Wolffs Blog Fair Braucher de zu VerbraucherschutzthemenEinzelnachweise Bearbeiten Talente entdecken Talente fordern Konrad Adenauer Stiftung 2005 abgerufen am 13 Januar 2020 Bijan Kaffenberger SPD Youtuber jagt CDU Direktmandat ab In FAZ NET ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 3 November 2018 Kritik an Schulpolitik Hessens Kultusministerin Wolff tritt ab In Spiegel Online 13 Februar 2008 spiegel de abgerufen am 5 Dezember 2015 Dr Helmut Muller scheidet als Geschaftsfuhrer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain aus Karin Wolff tritt die Nachfolge an Von Gottern und Designern Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Hessische Schulen Kultusministerin fallt auf Kreationisten herein In Spiegel Online 31 Oktober 2006 abgerufen am 15 Mai 2020 a b Kreationisten im hessischen Biologie Unterricht In Welt Online 1 November 2006 welt de abgerufen am 5 Dezember 2015 Kreationisten im Aufwind Zeit Online 27 Oktober 2006 Arno Widman Die Bio Bibel Memento vom 6 Juli 2009 im Internet Archive Gott und die Wissenschaft Mit der Bibel in den Biologie Unterricht In Spiegel Online 29 Juni 2007 spiegel de abgerufen am 5 Dezember 2015 Pro Medienmagazin Kultusministerin Wolff will Schopfungslehre im Biologieunterricht Memento vom 6 Juli 2009 im Internet Archive Hans Kung Niemand will den Kreationismus einfuhren In Deutschlandradio Kultur 9 Juli 2007 abgerufen am 5 Dezember 2015 CSU Politiker unterstutzt Wolffs Bio Schopfungslehre In Welt Online 7 Juli 2007 abgerufen am 5 Dezember 2015 Kultusminister des Landes Hessen Franz Bohm 1945 1946 Franz Schramm 1946 1947 Erwin Stein 1947 1951 Ludwig Metzger 1951 1953 Arno Hennig 1953 1959 Ernst Schutte 1959 1969 Ludwig von Friedeburg 1969 1974 Hans Krollmann 1974 1984 Karl Schneider 1984 1987 Christean Wagner 1987 1991 Hartmut Holzapfel 1991 1999 Karin Wolff 1999 2008 Dorothea Henzler 2009 2012 Nicola Beer 2012 2014 Ralph Alexander Lorz seit 2014 Vorsitzende bzw Prasidenten der Kultusministerkonferenz Theodor Bauerle Erwin Stein Albert Sauer Adolf Grimme Alois Hundhammer Adolf Susterhenn Alois Hundhammer Heinrich Landahl Albert Sauer Richard Voigt Christine Teusch Willy Dehnkamp Wilhelm Simpfendorfer Arno Hennig Eduard Orth Edo Osterloh Joachim Tiburtius Theodor Maunz Heinrich Landahl Richard Voigt Willy Dehnkamp Paul Mikat Wilhelm Hahn Ernst Schutte Claus Joachim von Heydebreck Werner Scherer Carl Heinz Evers Bernhard Vogel Hans Maier Reinhard Philipp Moritz Thape Jurgen Girgensohn Joist Grolle Wilhelm Hahn Hans Krollmann Walter Braun Josef Jochem Peter Glotz Hanna Renate Laurien Georg Golter Hans Maier Joist Grolle Georg Berndt Oschatz Hans Schwier Horst Werner Franke Helmut Engler Wolfgang Gerhardt Georg Golter Eva Ruhmkorf Marianne Tidick Manfred Erhardt Diether Breitenbach Steffie Schnoor Hans Zehetmair Rosemarie Raab Karl Heinz Reck Rolf Wernstedt Anke Brunn Gabriele Behler Hans Joachim Meyer Willi Lemke Annette Schavan Dagmar Schipanski Karin Wolff Doris Ahnen Johanna Wanka Ute Erdsiek Rave Jurgen Zollner Annegret Kramp Karrenbauer Henry Tesch Ludwig Spaenle Bernd Althusmann Ties Rabe Stephan Dorgerloh Sylvia Lohrmann Brunhild Kurth Claudia Bogedan Susanne Eisenmann Helmut Holter Ralph Alexander Lorz Stefanie Hubig Britta Ernst Karin Prien Astrid Sabine Busse Katharina Gunther Wunsch Normdaten Person GND 12326300X lobid OGND AKS LCCN n2006063829 VIAF 5835971 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolff KarinKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin CDU MdLGEBURTSDATUM 23 Februar 1959GEBURTSORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karin Wolff Politikerin 1959 amp oldid 233983539