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2008 Landtagswahl in Hessen 2009 2013 in 1 403020100 37 223 716 213 75 41 62 2 CDUSPDFDPGruneLinkeFWSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2008 p 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 14 0 4 13 0 6 8 6 2 0 3 0 7 1 4CDUSPDFDPGruneLinkeFWSonst Die Wahlen zum 18 Hessischen Landtag fanden am 18 Januar 2009 statt Sie waren vorgezogene Wahlen die infolge der Selbstauflosung des Landtags am 19 November 2008 wegen der nach der Landtagswahl im Januar 2008 gescheiterten Regierungsbildung angesetzt worden waren 2 Insgesamt 118 Sitze Linke 6 SPD 29 Grune 17 FDP 20 CDU 46 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation 1 1 Bildung einer rot grunen Minderheitsregierung erster Anlauf 1 2 Bildung einer rot grunen Minderheitsregierung zweiter Anlauf 1 3 Vorgezogene Neuwahlen 2 Teilnehmende Parteien 3 Wahlkampf 4 Meinungsumfragen 5 Ergebnis 6 Konsequenzen 6 1 Hessen 6 2 Bundesweit 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAusgangssituation Bearbeiten nbsp Prozentuale Entwicklung der Stimmenverteilung in den Landtagswahlen in Hessen seit 1946 3 nbsp Prozentuales Ergebnis der Landtagswahl 2008 nbsp Sitzverteilung nach der Landtagswahl 2008Bei der Landtagswahl im Jahr 2008 hatte die CDU die absolute Mehrheit der Mandate verloren Sie lag nunmehr mit der SPD gleichauf und erreichte mit 42 Mandaten die gleiche Anzahl an Sitzen holte jedoch mit 36 8 etwa 0 1 mehr Wahlerstimmen ein Die Linke zog mit 5 1 der Stimmen erstmals in den Hessischen Landtag ein Weder kam die CDU zusammen mit ihrem Wunschpartner FDP auf die zur Regierungsbildung erforderliche absolute Mehrheit noch konnte die SPD gemeinsam mit den Grunen die Regierung Koch ablosen Die SPD hatte vor der Wahl eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei ausgeschlossen und die Grunen lehnten eine Koalition mit der CDU ab Nur im Zuge einer Zurucknahme der im Vorfeld der Landtagswahl von den Parteien getroffenen Koalitionsaussagen war die Wahl eines neuen Ministerprasidenten und die Bildung einer neuen Landesregierung moglich Dieser als hessische Verhaltnisse schon 1982 nach dem erstmaligen Einzug der Grunen in den Landtag bekannt gewordene Zustand kam so zu einer Neuauflage Roland Koch konnte auch nach der konstituierenden Sitzung des neuen Landtags am 5 April 2008 sein Amt als Ministerprasident weiter ausuben jedoch nur noch geschaftsfuhrend Bildung einer rot grunen Minderheitsregierung erster Anlauf Bearbeiten Am 4 Marz gab die Spitzenkandidatin der SPD Andrea Ypsilanti die Absage an eine Kooperation mit der Linkspartei auf Sie strebte jetzt eine rot grune Minderheitsregierung unter Tolerierung der Linkspartei an Trotz innerparteilicher Kritik konnte sie die Landtagsfraktion zunachst von ihrem Plan uberzeugen Dieser wurde jedoch schliesslich am 7 Marz durch die Abgeordnete Dagmar Metzger vereitelt die ankundigte Ypsilanti am 5 April aus Gewissensgrunden nicht die Stimme zu geben Damit war die ohnehin mit zwei Stimmen recht geringe Mehrheit fur Ypsilanti im Landtag noch weiter auf einen Sitz zusammengeschrumpft Daraufhin gab Ypsilanti ihren Plan sich als Ministerprasidentin zur Wahl zu stellen zunachst auf die Koalitionsverhandlungen mit den Grunen wurden abgebrochen Bildung einer rot grunen Minderheitsregierung zweiter Anlauf Bearbeiten Um dennoch eine Ablosung der Regierung Koch zu erreichen wollte Ypsilanti ihren Schritt nunmehr durch eine breite innerparteiliche Diskussion mit mehreren Regionalkonferenzen abgesichert wissen Nach Beendigung dieser Reflexionsphase bei der sich eine grosse Mehrheit fur eine rot grune Regierungsbildung mithilfe der Linkspartei abzeichnete fanden im Oktober erneut Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grunen statt Am 1 November stimmte der Landesparteitag der SPD in Fulda dem Koalitionsvertrag zu am 2 November gaben die Grunen auf ihrer Landesmitgliederversammlung ihre Zustimmung Fur den 4 November war die Wahl Ypsilantis zur hessischen Ministerprasidenten angesetzt Einen Tag vor der Wahl kundigten jedoch uberraschend drei weitere dem rechten Parteiflugel zuzurechnende Landtagsabgeordnete der SPD Jurgen Walter Carmen Everts und Silke Tesch an das Projekt einer rot grunen Landesregierung unter Tolerierung der Linken aus Gewissensgrunden und wegen ihrer Ablehnung des Koalitionsvertrages nicht mitzutragen Sie hatten Ypsilanti in einer Probeabstimmung wenige Tage zuvor die Zustimmung noch nicht verweigert Somit war die Wahl Andrea Ypsilantis im zweiten Anlauf endgultig gescheitert die erforderliche Landtagsmehrheit um drei Stimmen unterschritten Vorgezogene Neuwahlen Bearbeiten Schnell nach dem Scheitern der Regierungsbildung am 3 November kundigten CDU FDP Grune und Die Linke sowie schliesslich auch die SPD an den Landtag auflosen zu wollen und Neuwahlen im Januar 2009 anzustreben Die Selbstauflosung des Hessischen Landtags war gemass Art 80 der Hessischen Verfassung mit der einfachen Mehrheit der Mitglieder des Landtags moglich die Neuwahl musste dann binnen 60 Tagen erfolgen Am 19 November wurde die Selbstauflosung mit den Stimmen der 99 anwesenden Mitglieder des Hessischen Landtags von insgesamt 110 beschlossen 4 Die Landesregierung legte daraufhin den Termin der Neuwahl auf den 18 Januar fest Die SPD gab am 8 November bekannt dass Andrea Ypsilanti nicht mehr als Spitzenkandidatin fur die Wahlen im darauffolgenden Jahr antreten werde Stattdessen werde der Landtagsabgeordnete Thorsten Schafer Gumbel die Kandidatur ubernehmen Die CDU schickte wie schon zur letzten Wahl ihren Parteivorsitzenden und seit 1999 amtierenden hessischen Ministerprasidenten Roland Koch ins Rennen Die SPD hatte anders als vor der Wahl im Januar 2008 keine Koalitionsaussagen getroffen 5 Roland Koch kundigte dagegen an dass seine Partei nur mit der FDP koalieren werde 6 Teilnehmende Parteien BearbeitenFolgende Parteien traten zur Landtagswahl an 7 Abkurzung Vollstandige Bezeichnung Spitzenkandidat Alter in Jahren Ergebnis 2008 in CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands Roland Koch 50 36 8SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands Thorsten Schafer Gumbel 39 36 7FDP Freie Demokratische Partei Jorg Uwe Hahn 52 9 4Grune Bundnis 90 Die Grunen Tarek Al Wazir 38 7 5DIE LINKE Die Linke Willi van Ooyen 61 5 1REP Die Republikaner Haymo Hoch 55 1 0FW FREIE WAHLER Freie Wahler Hessen Walter Ohlenschlager 51 0 9NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands Jorg Krebs 33 0 9PIRATEN Piratenpartei Deutschland Nicole Hornung 50 0 3BuSo Burgerrechtsbewegung Solidaritat Alexander Hartmann 47 0 0Wahlkampf Bearbeiten nbsp CDU Plakat nbsp SPD Plakat nbsp FDP Slogan nbsp Grunen SloganDer Wahlkampf fiel zeitlich sehr kurz aus Neben der geringen Vorbereitungszeit durch den ausserplanmassigen Termin stand der Wahlkampf in der Adventszeit im Konflikt mit der vorweihnachtlichen Stimmung Von den im Landtag vertretenen Parteien wurden daher im Dezember keine Aussagen sondern lediglich Neujahrswunsche plakatiert Einzige Ausnahme war die SPD die bereits mit inhaltlichen Aussagen bezuglich ihrer Wahlkampfthemen Energiewende Schulpolitik und Mindestlohne auf sich aufmerksam machte Die Union setzte im Wahlkampf vor allem auf das Thema Wirtschaft und Stabilitat Neben der Befurwortung des Ausbaus der Flughafen in Frankfurt und Kassel sowie von Strassenbauprojekten in Nordhessen versuchte sich die CDU als diejenige Partei darzustellen die die Auswirkungen der seit dem Herbst 2008 sich verscharfenden Finanzkrise am besten bewaltigen konne Die FDP betonte im Wahlkampf dass sie entsprechend der vor der vorangegangenen Wahl abgegebenen Wahlaussage keine Ampelkoalition einzugehen gehandelt habe Der Slogan Unser Wort gilt sollte gleichzeitig den Kontrast zur SPD deutlich machen Zwei Wochen vor der Landtagswahl erklarte der SPD Generalsekretar und Wahlkampfleiter Norbert Schmitt seinen Rucktritt fur Anfang Februar In der Linken fuhrten gleichzeitig innerparteiliche Konflikte zum Austritt einer Reihe von Mitgliedern darunter des kurzzeitigen Spitzenkandidaten zur Landtagswahl von 2008 Pit Metz 8 Meinungsumfragen BearbeitenEine Meinungsumfrage von Infratest dimap im Auftrag des Hessischen Rundfunks vom 6 November 2008 ergab dass 79 der Wahler Neuwahlen befurworteten Die Umfrage erfolgte unmittelbar nach dem Scheitern des Versuchs einer Regierungsbildung durch Andrea Ypsilanti In dieser Umfrage erhielten CDU 41 und FDP 11 eine deutliche Mehrheit Fur die SPD sprachen sich 27 der Wahler aus Dies waren fast 10 Prozentpunkte weniger als bei der Landtagswahl 2008 Wahrend die Grunen mit 12 von den Verlusten der SPD profitieren wurden lag die Linke weiterhin bei 5 Ein Einzug in den Landtag stand nach dieser Umfrage auf der Kippe 9 Auch in einer zweiten Umfrage von Infratest dimap vom 4 Dezember 2008 erhielt die CDU 41 und die FDP 13 2 die Grunen verbesserten sich auf 14 2 die SPD fiel auf 23 4 und die Linke kam auf 6 10 Infratest F W Forsa Emnid GMS Infratest F W Forsa Wahl 11 12 Datum 04 12 08 05 12 08 16 12 08 18 12 08 19 12 08 08 01 09 10 01 09 14 01 09 18 01 09CDU 41 41 42 43 41 42 41 41 37 SPD 23 26 23 24 25 24 25 24 24 FDP 13 12 13 13 13 13 13 15 16 Grune 14 12 12 11 13 13 13 13 14 Die Linke 6 5 6 5 5 5 5 4 5 Sonstige Parteien 3 4 4 4 3 3 3 3 4 Ergebnis Bearbeiten nbsp WahlkreisergebnisDie Wahlbeteiligung lag bei 61 Prozent und war damit die niedrigste seit 1946 Funf Parteien zogen in den neuen Landtag ein Als starkste Partei ging die CDU mit 37 2 aus den Wahlen hervor Die SPD verlor stark und erreichte mit 23 7 ihr historisch schlechtestes Ergebnis in Hessen Die CDU konnte trotz der grossen Verluste der SPD die im zweistelligen Prozentbereich lagen ihren Wahleranteil nur leicht ausbauen Dagegen erzielten FDP 16 2 und Grune 13 7 fur ihre Verhaltnisse aussergewohnlich hohe Stimmanteile und zuwachse Der Linken gelang mit 5 4 der erneute Einzug in den Landtag Wegen der niedrigeren Wahlbeteiligung konnten sowohl die CDU als auch Die Linke ihren Stimmenanteil steigern obwohl ihre Stimmenzahl zuruckging Erstmals in der Geschichte der Landtagswahlen in Hessen ergaben sich Uberhang und Ausgleichsmandate Dadurch hatte der Landtag nun 118 Mitglieder anstelle von bisher 110 Von den 8 zusatzlichen Mandaten entfielen 4 Uberhangmandate auf die CDU zwei Ausgleichsmandate auf die SPD und je ein Ausgleichsmandat auf FDP und Grune Parteien Wahl kreis bewerber Wahlkreisstimmen Landesstimmen MandateAnzahl Direkt mandate Anzahl Landes mandate Gesamt CDU 55 1 083 174 42 0 2 9 46 963 763 37 2 0 4 46 4SPD 55 767 068 29 7 8 6 9 614 648 23 7 13 0 20 29 13FDP 55 304 755 11 8 4 6 420 426 16 2 6 8 20 20 9GRUNE 55 274 492 10 6 3 1 356 040 13 7 6 2 17 17 8DIE LINKE 54 117 300 4 5 0 6 139 074 5 4 0 2 6 6 FREIE WAHLER 3 3 997 0 2 1 2 42 153 1 6 0 7 NPD 34 18 898 0 7 0 1 22 172 0 9 0 0 REP 14 7 685 0 3 1 1 15 664 0 6 0 4 PIRATEN N A 13 796 0 5 0 3 BuSo 4 962 0 0 0 0 4 136 0 2 0 1 Sonstige 6 2 093 0 1 0 1 Gesamt 335 2 580 424 100 55 2 591 872 100 63 118 8Ungultige Stimmen 89 961 3 4 0 5 78 513 2 9 0 5Wahler 2 670 385 61 0 3 3 2 670 385 61 0 3 3Wahlberechtigte 4 375 286 4 375 286Quelle Der LandeswahlleiterDie gewahlten Abgeordneten sind in der Liste der Mitglieder des Hessischen Landtags 18 Wahlperiode aufgefuhrt Konsequenzen BearbeitenHessen Bearbeiten Aufgrund der Zuwachse der FDP bei der Landtagswahl ergab sich eine deutliche Mehrheit fur eine Schwarz Gelbe Koalition im Landtag welche die seit der Landtagswahl 2008 bestehende Pattsituation mit einer lediglich geschaftsfuhrenden Landesregierung durchbrach Am 5 Februar 2009 wurde Roland Koch erneut zum Ministerprasidenten einer christlich liberalen Koalition 13 gewahlt und das Kabinett Koch III mit 3 Ministern der FDP und 7 der CDU vereidigt Noch am Wahlabend ubernahm Andrea Ypsilanti die Verantwortung fur die Wahlniederlage der SPD und trat als Partei und Fraktionsvorsitzende zuruck Nachfolger wurde in beiden Amtern der Spitzenkandidat Thorsten Schafer Gumbel Bundesweit Bearbeiten Mit der Regierungsbeteiligung der FDP in Hessen ab Anfang Februar verlor die Grosse Koalition im Bund die Mehrheit im Bundesrat Die rechnerische Mehrheit fur eine Wiederwahl von Horst Kohler bei der Wahl des deutschen Bundesprasidenten 2009 in der Bundesversammlung wurde leicht gestarkt Literatur BearbeitenDavid Broughton Seconds out for the second round The Landtagswahl in Hessen january 2009 in German politics 2 2009 S 265 269 Rudiger Schmidt Beck Thorsten Faas Die hessische Landtagswahl vom 18 Januar 2009 Der ewige Koch in Zeitschrift fur Parlamentsfragen 2 2009 S 358 370 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hesse state election 2009 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hessischer Landeswahlleiter Wahlumfragen zur Landtagswahl in Hessen auf wahlrecht de Ubersicht zur Landtagswahl in Hessen 2009 auf wahlrecht de mit weiterfuhrenden LinksEinzelnachweise Bearbeiten Landesergebnis der Landtagswahl 2009 Memento vom 29 Marz 2010 im Internet Archive Der Landeswahlleiter fur Hessen Hessische Staatskanzlei Nach der Selbstauflosung des Parlaments Memento vom 23 Dezember 2012 im Internet Archive Pressemitteilung vom 19 November 2008 Landtagswahlen 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2009 PDF 463 kB Wahlen zum Hessischen Landtag 1946 1950 1954 1958 1962 1966 1970 1974 1978 1982 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2008 2009 2013 2018 2023 2028Landtagswahlen in Deutschland 2009 Hessen Saarland Sachsen Thuringen Brandenburg Schleswig Holstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landtagswahl in Hessen 2009 amp oldid 238970838