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Hans Linde 16 Marz 1913 in Jessnitz Anhalt 29 September 1993 in Karlsruhe war ein deutscher Soziologe Seine Arbeitsschwerpunkte lagen in der Stadt Regional und Techniksoziologie Daruber hinaus lieferte er Beitrage zur Agrarsoziologie und zur Bevolkerungswissenschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Zitat 4 Publikationen Auswahl 5 Mitgliedschaften Ehrenamter Auswahl 6 Literatur 7 Anmerkungen 8 WeblinkLeben BearbeitenNach einem Studium der Sozial und Wirtschaftswissenschaften in Leipzig und Konigsberg promovierte er 1937 in Leipzig bei Hans Freyer und Hans Jurgen Seraphim zum Dr phil Von 1936 bis 1938 wirkte er in Leipzig als Forschungsassistent am Institut fur landwirtschaftliche Betriebslehre s Wolfgang Wilmanns Linde war auch der Geschaftsfuhrer der Hochschularbeitsgemeinschaft fur Raumforschung an der Universitat Leipzig Er war an empirischen Erhebungen des Reichsnahrstands beteiligt 1 s auch Reichsstelle fur Raumordnung Linde war Unterabteilungsleiter im Stabsamt des Reichsbauernfuhrers Von Hans Linde sind zeitgenossische Aussagen zur landlichen Soziologie im Nationalsozialismus uberliefert die in der Soziologiegeschichtsschreibung der letzten Jahrzehnte uberpruft wurden Die unmittelbare Forderung der landlichen Soziologie durch das Reich geschieht auf Grund ihrer notwendigen inneren Verzweigung nicht durch die Einrichtung grosser Institute und wissenschaftlicher Apparate sondern durch die Finanzierung von konkreten Forschungsvorhaben deren Bearbeiter im Forschungsdienst und in der Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung zusammengeschlossen sind 2 Zwischen 1949 und 1956 war Linde Referent am niedersachsischen Amt fur Landungsplanung und Statistik sodann von 1957 bis 1959 als Abteilungsleiter der Sozialforschungsstelle an der Universitat Munster in Dortmund Linde zahlte in Dortmund zum Kreis der Sozialwissenschaftler um Gunther Ipsen 1960 trat Hans Linde eine Professur fur Soziologie und Sozialpadagogik an der Padagogischen Hochschule Kettwig an er habilitierte sich 1961 fur Soziologie in Munster und war von 1962 bis 1981 Lehrstuhlprofessor fur Allgemeine Soziologie an der Technischen Hochschule Karlsruhe Linde war dort Grunder des Instituts fur Soziologie und Mitbegrunder des Interfakultativen Instituts fur Regionalwissenschaft Zum Ende des Wintersemesters 1980 81 wurde er emeritiert 3 im September 1993 verstarb er 4 Werk BearbeitenHans Linde kam von der Historischen Schule der deutschen Volkswirtschaftslehre her und blieb auch als Soziologe zeitlebens stark methodisch ausgerichtet Theorie musse mit der Suchgrabenmethode gewonnen werden insofern vertrat Linde an der Dortmunder Sozialforschungsstelle die Gegenposition zum Rechtshegelianer Johannes Chr Papalekas Das Material mit der Theorie provozieren Lindes scheinbar paradoxe methodische Position soziale Sachverhaltnisse konnte als materialistischer Idealismus gekennzeichnet werden Ausser seinem Ansatz zur Sachdominanz in Sozialstrukturen publizierte Linde auch zur Theorie der Offentlichen Meinung 5 der Raumplanung der Schul und der Sportsoziologie Innerhalb der Akademie fur Raumforschung und Landesplanung gehorte Linde dem Wissenschaftlichen Rat 1971 1974 dem Fachausschuss Raum und Bevolkerung dem Arbeitskreis Soziale Entwicklung und regionale Bevolkerungsprognose und dem Arbeitskreis Regionale Aspekte der Bevolkerungsentwicklung unter den Bedingungen des Geburtenruckgangs an 1 In Aufsatzen befasste sich Linde mehrfach mit dem Verhaltnis der Soziologie zur Raumforschung Zitat Bearbeiten Als soziale Sachverhaltnisse im engeren Sinn seien alle diejenigen gesellschaftlichen Verhaltnisse bezeichnet die so durch Sachen vermittelt und in Sachen begrundet sind dass sie ohne jeden Sachzwang inexistent waren als Sachverhaltnisse im weiteren Sinn auch solche in die Sachen in anderer Weise mit ihren verhaltensregulierenden Momenten und oder Zwangen direkt einbezogen sind oder auf diese indirekt einwirken 6 Publikationen Auswahl BearbeitenPreussischer Landesausbau Ein Beitrag zur Geschichte der landlichen Gesellschaft in Sud Ostpreussen am Beispiel des Dorfes Piassutten Kreis Ortelsburg Leipzig Hirzel 1939 Ausmass und Ursachen der landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzschwierigkeiten in Mitteldeutschland Land und Provinz Sachsen In Berichte uber Landwirtschaft 1940 Die landliche Soziologie in Deutschland In Archiv fur Bevolkerungswissenschaft und Bevolkerungspolitik 9 Jg 1939 Heft 6 S 413 419 Die generative Form spezifischer Bevolkerungen In Raum und Gesellschaft Referate und Ergebnisse ARL Bremen Horn Dorn 1950 S 25 39 Personlichkeitsbildung in der Landfamilie In Soziale Welt Bd 10 1959 Heft 4 Raumforschung und Soziologie In ARL Hrsg Raumforschung 25 Jahre Raumforschung in Deutschland Bremen 1960 S 59 70 Die Bedeutung der deutschen Agrarstruktur fur die Anfange der industriellen Entwicklung In Jahrbuch fur Sozialwissenschaft Bd 13 Heft 2 Gottingen 1962 S 179 195 Die raumliche Verteilung unserer Bevolkerung als Ergebnis gesellschaftlicher Prozesse Kritik der Leitbildphilosophie unserer Raumordnungspolitik In Bevolkerungsverteilung und Raumordnung ARL Forschungs und Sitzungsberichte Bd 58 Hannover 1970 Raumbezogene und raumplanungsorientierte Konzeptionen in der Soziologie Sozialokologie In Handworterbuch der Raumforschung und Raumordnung 2 Aufl Hannover 1970 Sachdominanz in Sozialstrukturen Tubingen 1972 Gesellschaft amp Wissenschaft Band 4 Gunther Ipsen Biographische Notiz und Verzeichnis der wissenschaftlichen Veroffentlichungen von Gunther Ipsen bis 1965 In Harald Jurgensen Hrsg Entzifferung Bevolkerung als Gesellschaft in Raum und Zeit Gunther Ipsen gewidmet Gottingen 1967 Vandenhoeck amp Ruprecht Jahrbuch fur Sozialwissenschaft 18 S 167 174 Soziale Implikationen technischer Gerate ihrer Entstehung und Verwendung In R Jokisch Hrg Techniksoziologie Frankfurt Suhrkamp 1982 Theorie der sakularen Nachwuchsbeschrankung 1800 bis 2000 Forschungsberichte des Instituts fur Bevolkerungsforschung und Sozialpolitik Bd 8 Frankfurt a M New York 1984 Kritische Empirie Beitrage zur Soziologie und Bevolkerungswissenschaft 1937 1987 Opladen Leske amp Budrich 1988 Mitgliedschaften Ehrenamter Auswahl BearbeitenOrdentliches Mitglied der Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hannover ab 1960 Ordentliches Mitglied der Forschungsgesellschaft fur Agrarpolitik und Agrarsoziologie Bonn Korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Gesellschaft zur Forderung von Landesforschung und Landesplanung ab 1954 Osterreichische Gesellschaft fur Raumforschung und Raumplanung Literatur BearbeitenWilma Ruth Albrecht Planung und Perspektivitat Planungswissenschaften zwischen Objekt und Subjektwelt in Fortschrittliche Wissenschaft 12 1984 S 104 118 Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hrsg 50 Jahre ARL in Fakten Hannover ARL 1996 S 196 197 Rainer Mackensen Nachwuchsbeschrankung Ansatz Theorie und Methode bei Hans Linde in Zeitschrift fur Bevolkerungswissenschaft Bd 25 2000 2 S 291 325 H ans G eorg Rasch Linde Hans in Wilhelm Bernsdorf Horst Knospe Hg Internationales Soziologenlexikon Bd 2 Enke Stuttgart 1984 S 495 497 Anmerkungen Bearbeiten a b Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hrsg 50 Jahre ARL in Fakten Hannover ARL 1996 S 196 Hans Linde Die landliche Soziologie in Deutschland In Archiv fur Bevolkerungswissenschaft und Bevolkerungspolitik 9 Jg 1939 S 418 KIT Archiv 21011 887 Personalakte Prof Dr Hans Linde Todesanzeige Hans Linde Badische Neueste Nachrichten vom 2 Oktober 1993 Soziologische Aspekte der Polylogie 1961 Hans Linde Sachdominanz in Sozialstrukturen Tubingen Mohr 1972 S 59 f Weblink BearbeitenLiteratur von und uber Hans Linde im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 11899817X lobid OGND AKS LCCN n85117643 VIAF 51841667 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linde HansKURZBESCHREIBUNG deutscher SoziologeGEBURTSDATUM 16 Marz 1913GEBURTSORT Jessnitz Anhalt STERBEDATUM 29 November 1993STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Linde Soziologe amp oldid 237077496