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Melvin Jonah Lasky 15 Januar 1920 in New York 19 Mai 2004 in Berlin war ein amerikanischer Publizist der antistalinistischen Linken Bekannt wurde er in Deutschland vor allem als Herausgeber der Zeitschrift Der Monat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Sekundarliteratur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLasky wuchs als Sohn der immigrierten polnischen Juden Samuel Lasky und Esther Kantrowitz in der Bronx auf und besuchte das City College of New York Hier bildete er mit Irving Kristol Seymour Martin Lipset Irving Howe und Daniel Bell eine trotzkistische judische Disputantengruppe die sich von den zahlenmassig uberlegenen Stalinisten des Colleges abgrenzte Nach der Jugend in New York studierte Lasky Geschichte an der University of Michigan Danach war er Feuilletonredakteur von The New Leader Als solcher warf er der Regierung Roosevelt moralische Leere vor da sie nichts gegen den Nazi Genozid an Juden unternehme 1 Lasky gehorte zum Kreis der New York Intellectuals Wahrend des Zweiten Weltkriegs und unmittelbar danach diente Lasky 1944 1946 in Frankreich und Deutschland als Militarhistoriker Seine Aufzeichnungen aus dieser Zeit wurden 2014 auf Deutsch veroffentlicht 2 Nach Kriegsende blieb er als Kulturoffizier der US amerikanischen Kommandantur des amerikanischen Sektors in Berlin Dort wurde er spater auch als Korrespondent fur amerikanische Zeitschriften u a The National Interest tatig Auf dem ersten deutschen Schriftstellerkongress in Berlin 1947 ausserte Lasky Zweifel am Demokratieverstandnis der Sowjets und fragte nach dem Schicksal internierter sowjetischer Schriftsteller womit er fur Aufsehen sorgte Ein Jahr spater grundete er mit Hellmut Jaesrich in Berlin wahrend der Berlin Blockade die politisch kulturelle Zeitschrift Der Monat anfangs finanziert vom Kongress fur kulturelle Freiheit und eine der wichtigsten Zeitschriften der Nachkriegszeit in Westdeutschland Zuletzt erschien diese dezidiert antikommunistische Zeitschrift einmal jahrlich 1950 sorgte Lasky erneut fur Aufsehen Bei einem Auftritt auf dem Kongress fur kulturelle Freiheit im Titania Palast in Berlin forderte er freie Wahlen und die Verwirklichung der Menschenrechte in Osteuropa Von Kulturschaffenden und Intellektuellen wie den Philosophen Hannah Arendt sowie Karl Jaspers und den Schriftstellern Albert Camus Golo Mann und George Orwell erhielt er dafur Unterstutzung Von 1953 bis 1990 war Lasky mit Irving Kristol Herausgeber des britischen Kulturmagazins Encounter in London wohin er 1958 auch ubersiedelte Sowohl der Encounter als auch Der Monat waren von der CIA mitfinanziert worden wie die New York Times 1967 offenlegte Einige Literaten gingen danach auf Distanz zu diesen Publikationen Melvin Lasky war oft ein gern gesehener Gast in Werner Hofers Internationalem Fruhschoppen Er betrieb zuhause eine Art literarischen Salon mit Gasten wie Alfred Jules Ayer Isaiah Berlin Arthur Koestler und George Mikes 3 nbsp Grab von Melvin Lasky auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin WestendMelvin Lasky wurde in Berlin wo er zuletzt wieder gelebt hatte auf dem landeseigenen Friedhof Heerstrasse im Ortsteil Westend beigesetzt Grablage 16 F 32 33 4 Willi Winkler hat das Grabdenkmal so beschrieben Sein Grabmal ist wie ein Schreibtisch voller Bucher 5 Familie BearbeitenLasky war von 1947 bis 1974 mit Brigitte Newiger verheiratet mit der er die Kinder Oliver und Vivienne Freeman Lasky hatte 6 Seit Mitte der 60er Jahre war er mit der Literatin Helga Hegewisch liiert die mit ihm beim Monat Verlag gearbeitet hatte Seine Schwester Floria V Lasky Altman 1923 2007 war eine Anwaltin im Theatergeschaft die zahlreiche prominente Kunden wie Jerome Robbins Tennessee Williams und Gypsy Rose Lee vertrat Auszeichnungen Bearbeiten1995 Verdienstorden des Landes BerlinSchriften Auswahl BearbeitenUtopie und Revolution Uber die Ursprunge einer Metapher oder Eine Geschichte des politischen Temperaments Rowohlt Verlag Hamburg 1989 ISBN 978 3 4980 3853 3 Wortmeldung zu einer Revolution Der Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft in Ostdeutschland Ubersetzt von Peter Paul und dem Autor Ullstein Berlin und Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 548 34795 9 Und alles war still Deutsches Tagebuch 1945 Ubersetzt von Christa Kruger und Henning Thies Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang Schuller Rowohlt Berlin Berlin 2014 ISBN 978 3 87134 708 5 Sekundarliteratur BearbeitenMarko Martin Orwell Koestler und all die anderen Melvin J Lasky und Der Monat Mut Verlag Asendorf 1999 ISBN 3 89182 073 9 Marko Martin Dissidentisches Denken Reisen zu den Zeugen eines Zeitalters Die Andere Bibliothek Berlin 2019 ISBN 978 3 8477 0415 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Melvin J Lasky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Melvin Lasky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Melvin J Lasky website Michael Naumann Feuerkopf des Kalten Krieges Zum Tod von Melvin J Lasky dem genialischen Herausgeber des Monat In Die Zeit 27 Mai 2004 abgerufen am 31 Januar 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Rafael Medoff Letters They Wouldn t Publish The David S Wyman Institute for Holocaust Studies 23 Januar 2006 archiviert vom Original am 20 Marz 2012 abgerufen am 15 Marz 2009 englisch Leserbrief an die New York Times in dem insbesondere auf einen Artikel The Shame of a World von Lasky im New York Leader vom 23 Oktober 1943 Bezug genommen wird in dem dieser die Reaktion der Alliierten auf den Nazi Genozid als sympathetic mumbo jumbo and do nothingism kritisiert Melvin J Lasky Und alles war still Deutsches Tagebuch 1945 Rowohlt Berlin 2014 ISBN 978 3 87134 708 5 Cold Warrior editor of the controversially funded Encounter In The Independent 21 Mai 2004 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 490 Willi Winkler Wo war ihr Stolz Das Deutsche Tagebuch 1945 des amerikanischen Journalisten Melvin Lasky ist das Zeugnis eines unkriegerischen Siegers In Suddeutsche Zeitung vom 19 Februar 2015 S 12 Melvin Lasky in der Notable Names Database englisch amp 59 abgerufen am 10 Januar 2020 Normdaten Person GND 116001860 lobid OGND AKS LCCN n87841220 VIAF 32099321 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lasky MelvinALTERNATIVNAMEN Lasky Melvin Jonah vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Publizist der antistalinistischen LinkenGEBURTSDATUM 15 Januar 1920GEBURTSORT New YorkSTERBEDATUM 19 Mai 2004STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Melvin Lasky amp oldid 234326357