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Die Geschichte Polens umfasst die Entwicklung auf dem Gebiet der Republik Polen und der historischen polnischen Reiche von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Die ungeschriebene Vorgeschichte Polens umfasst zahlreiche slawische Stamme Burgen Siedlungen und Grabstellen Eine genaue ethnische Zuordnung ist unsicher 1 Die heutige Unwissenheit uber Polens Ursprunge ist Folge der Quellenarmut des 10 Jahrhunderts das in der historischen Forschung als dunkles Jahrhundert bezeichnet wird 2 Heutiges Wappen der Republik PolenAspekte der territorialen EntwicklungDie geschriebene Geschichte Polens beginnt im Jahr 963 in dem der polnische Herzog Mieszko lateinisch Misaca 992 durch Widukind von Corvey in einer lateinischen Chronik als fahiger Herrscher erwahnt wird 3 Mieszkos freiwillige Annahme des Christentums durch die Taufe 966 fuhrte zur Christianisierung Polens und schutzte das Land vor Fremdmissionierung Aus seinem Herzogtum zu dem angeblich ein Stamm der Polanen gehorte 4 ging das durch Kaiser und Papst anerkannte und gegen Ende der Epoche der Piasten 960 1386 fest etablierte Konigreich Polen hervor Die polnische Kirche entwickelte sich unabhangig von der Reichskirche und stand in direkter Verbindung zur Romischen Kurie Der britische Historiker Norman Davies bezeichnete die offizielle Annahme des Christentums als das bedeutendste Ereignis der polnischen Geschichte 5 6 Seit dem Spatmittelalter bis in die Neuzeit bestand durch eine Personalunion eine dynastische Verbindung mit Litauen Ab 1386 brachte die Union mit dem Grossfurstentum Litauen unter dem von dort stammenden Herrschergeschlecht der Jagiellonen 1386 1572 den Aufstieg zu einer europaischen Grossmacht deren Staatsgebiet od morza do morza von Meer zu Meer von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte Ab 1569 wurde die Union Polens mit Litauen in einem gemeinsamen Staat gefestigt Die von 1572 bis 1795 bestehende Adelsrepublik manifestierte sich als Wahlmonarchie Im 16 und 17 Jahrhundert entstand dort eine hohe parlamentarische Kultur mit umfangreichen Adelsrechten Dies fuhrte zu einer starken Identifikation des Adels des Magnats Hochadel und der Szlachta Landadel mit dem Land Die sich verstarkenden strukturellen Missstande bedingt durch zahlreiche Kriege mit Nachbarstaaten Burgerkriege und Aufstande der ukrainischen Kosaken der Unwille zur Reform bei den Verantwortungstragern dazu Egoismen bei mehreren Wahlkonigen und im Adel fuhrten zur Schwachung des polnischen Staates Die diplomatische und militarische Einmischung der Nachbarstaaten des Kaiserreichs Russland Preussens und der Habsburgermonarchie bewirkte schliesslich den vollstandigen Zusammenbruch des Staates durch drei Teilungen in den Jahren 1772 1793 und 1795 Dadurch verschwand Polen von 1795 bis 1918 als souveraner Staat von der Landkarte Europas Kennzeichen der Teilungszeit sind niedergeschlagene Aufstande in den Jahren 1830 1848 und 1863 und sehr unterschiedliche Entwicklungen in den drei Teilungsgebieten Die polnische Kultur uberlebte diese Zeit trotz fremdstaatlicher Unterdruckung und der eigenen Staatenlosigkeit 7 Nach der staatlichen Wiedergeburt als Zweite Republik nach Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 war die polnische Geschichte durch eine muhsame staatliche Reorganisation und mehrere militarische Konflikte mit nahezu allen Nachbarstaaten gekennzeichnet Die beiden Diktatoren Hitler und Stalin vereinbarten im Zusatzprotokoll des Ende August 1939 geschlossenen deutsch sowjetischen Nichtangriffspaktes die erneute Aufteilung Polens Auf den Uberfall auf Polen der Wehrmacht den Beginn des Zweiten Weltkriegs und die sowjetische Invasion Ostpolens folgten Jahre der deutschen und der sowjetischen Besetzung Im Zweiten Weltkrieg starben etwa sechs Millionen Polen Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht wurde das nach Westen verschobene Polen unter massivem sowjetischem Einfluss eine Volksrepublik und Teil des Ostblocks und ein fur die Sowjetunion nicht immer bequemer 8 Satellitenstaat Die Revolutionen im Jahr 1989 machten den Weg frei fur die Dritte Republik diese wurde 1997 Mitglied der NATO und 2004 der Europaischen Union Inhaltsverzeichnis 1 Vor und Fruhgeschichte 2 Herrschaftsbildung der Polanen 3 960 1138 Von Mieszko I zur ersten Krise des Piastenstaates 3 1 Christianisierung und Aufstieg Polens 3 2 Politische Emanzipation vom Kaiserreich 3 3 Machtverfall und Erbteilung 4 1138 1295 Partikularismus 4 1 Deutsche Ostsiedlung 4 2 Mongolensturm von 1241 und fortdauernde Schwachung 4 3 Hilfe des Deutschen Ordens 5 1295 1386 Wiedervereinigung 5 1 Ende des Partikularismus 5 2 Konflikte um die Westgebiete unter Konig Wladyslaw I Ellenlang 5 3 Konig Kasimir der Grosse 6 1386 1569 Polnisch Litauische Personalunion 6 1 Kampf gegen den Deutschen Orden 6 2 Aufstieg der Jagiellonen Dynastie zur europaischen Grossmacht 6 3 Gebietsverluste im Osten und Sud Osten 7 1569 1795 Republik Polen Litauen Rzeczpospolita 7 1 Lubliner Union 7 2 Reformation und Gegenreformation 7 3 Goldenes Jahrhundert 7 4 Kampf um die Ostseeherrschaft 7 5 Zeitalter der Blutigen Sintflut 7 6 Territorialverluste und Polen als Spielball europaischer Machte 7 7 Sachsenzeit 7 8 Teilungen Polen Litauens 8 1795 1914 Fremdherrschaft 8 1 Polen in den Koalitionskriegen 1795 1815 8 2 Zeit der Aufstande 1815 1864 8 3 Organische Arbeit und polnische Nationalbewegung 1864 1914 8 4 Kulturkampf und Folgen preussisches Teilungsgebiet 8 5 Situation in Galizien 8 6 Lage in Kongresspolen Weichselland 9 1914 1918 Polen im Ersten Weltkrieg 10 1918 1939 Zweite Republik 10 1 Unabhangigkeit und Konsolidierung des Staates 10 2 Konflikte mit den Nachbarn 10 3 Mai Umsturz und Sanacja Regime 11 1939 1945 Zweiter Weltkrieg 11 1 Septemberkrieg 11 2 Deutsche und sowjetische Besatzung Terror und Genozid 11 3 Widerstand 12 1945 1989 Volksrepublik Polen 12 1 Konsolidierung des sowjetischen Einflusses 12 2 Stalinistischer Terror und Ara Bierut 1948 1956 12 3 Polnischer Oktober 1956 und Ara Gomulka 1956 1970 12 4 Ara Gierek 1970 1980 12 5 Opposition Streikbewegung und Solidarnosc 12 6 Jaruzelski und Kriegsrecht 12 7 Ende der Volksrepublik 13 Seit 1989 Dritte Republik 14 Siehe auch 15 Literatur 15 1 Gesamtdarstellungen und Uberblicke 15 2 Einzelne Epochen 15 3 Digitalisiertes alteres Schrifttum 16 Fussnoten 17 WeblinksVor und Fruhgeschichte Bearbeiten nbsp Die Siedlung Biskupin eine Siedlung der Lausitzer Kultur Hauptartikel Vorgeschichte Polens Zahlreiche prahistorische Funde die altesten aus der Steinzeit im Gebiet des heutigen Sudpolen bezeugen mit Befestigungen Siedlungen und Grabstellen verschiedene Kulturepochen und die Besiedlung des heutigen polnischen Staatsgebietes Die Zuordnung der Funde zu einem geschlossenen Siedlungsbereich der Polen ist nicht eindeutig Wanderungsbewegungen verschiedenster Volker durch das Gebiet des heutigen Landes bewirkten eine grosse ethnische Vielfalt in historischer Zeit eines der Kennzeichen der Bevolkerung Polens 9 Der britische Historiker Norman Davies bemerkt die Vorgeschichte werde oft so gedeutet dass aus ihr ein ausschliesslicher Besitzanspruch fur ein Gebiet zugunsten nur einer ethnischen Gruppe abgeleitet wird so etwa mit dem Gebiet zwischen Oder und Bug die Autochthone Schule in Polen deutet das Gebiet als feststehende und alleinige Heimat der Urslawen Praslowianie Die nationale preussische Geschichtsschreibung hingegen machte das Gebiet zur Urheimat der Fruhostgermanen Tatsachlich liegt der langwierige Prozess der dem slawischen polnischsprachigen Element innerhalb der Gesamtbevolkerung eine Vorrangstellung verschaffte im Dunkeln 10 Unter Berucksichtigung der vorgenannten Einschrankungen ist anzunehmen dass sich einige slawische Stamme aus dem Dnjestr und Pripjet Gebiet zwischen dem 6 und 7 Jahrhundert im Gebiet zwischen Oder Weichsel und Ostsee ansiedelten Ihre Wanderung wurde durch den Hunnensturm zu Beginn der germanischen Volkerwanderung ausgelost 11 Herrschaftsbildung der Polanen Bearbeiten nbsp Die slawischen Stamme die wahrend der Herrschaft von Herzog Mieszko vereinigt wurden darunter fallen die Polanen Wislanen Schlesier Masowier Pomoranen und die Lendizen polnische Karte Der fassbare Beginn der polnischen Geschichte fallt ins 10 Jahrhundert Zwischen 880 und 960 wuchsen verschiedene westslawische Stamme zwischen Oder und Weichsel zu einem Staatsgebilde zusammen Die bedeutendsten dieser Stamme waren die Opolanen die Slenzanen die Masowier und die Wislanen Ein weiterer Stamm die Polanen polanie Feldbewohner 12 soll ein dauerhaftes Staatswesen errichtet haben das als Herzogtum im spaten 10 Jahrhundert in der Region um die Stadte Posen und Gnesen entstand Dass der Herrschaftsverband der Polanen deren Siedlungszentrum ein Gebiet um Gnesen bildete im 9 und 10 Jahrhundert in den Schriftquellen nicht vorkam erklarte die altere polnische Historiographie mit der relativen Abgeschlossenheit des mittleren Grosspolens Ohne Beruhrung mit den Ostfranken Bohmen Mahren zudem abseits der bekannten Handelsrouten hatten sich die Polanen hier von der Aussenwelt vollig unbemerkt entwickeln und konsolidieren konnen 13 Die Entstehung ihres zunehmend verdichteten und zusammenhangenden Herrschaftsgebietes vollzog sich uber eine planmassige Eroberung Die ersten Spuren ihres gewaltsamen Vorgehens finden sich an der mittleren Warthe und entlang der Obra wo zu Beginn des 10 Jahrhunderts altere im 8 bis 9 Jahrhundert entstandene kleine Burgsitze verschiedener Kleinherrscher systematisch zerstort wurden Die dortige Bevolkerung wurde ins Gnesener Hochland das mogliche Stammgebiet der Polanen umgesiedelt Fur das Gnesener Hochland fanden sich bis dahin weder eine dichtere Bevolkerung noch ein Netz von Burgen 14 Das Stammgebiet wurde in den 920er und 950er Jahren durch den Ausbau der zwei Burgorte Giecz und Moraczewo gefestigt Weiterhin wurden an seiner Peripherie Holz und Erdwalle sowie Burgketten errichtet Diese planmassigen Ausbauten erforderten grosse Mengen an Ressourcen und eine grosse Zahl an Arbeitskraften Archaologische Befunde weisen zu dieser Zeit siedlungsgeografische Veranderungen nach in deren Verlauf die westlichen und sudwestlichen Regionen Grosspolens massiver Zerstorung und Entvolkerung ausgesetzt wurden wahrend das Posen Gnesener Zentralgebiet einen binnen kolonisatorischen Ausbau und eine Bevolkerungszunahme erfuhr Die Anfuhrer der Polanen stutzten sich auf eine elitare straff gefuhrte schlagkraftige militarische Gefolgschaft Seit den 930er und 940er Jahren gelangten zunehmend Luxuswaren des interregionalen Austausches nach Grosspolen Diese wurden gegen Menschen eingetauscht die vor allem auf orientalischen und sudeuropaischen Sklavenmarkten gefragt waren Fur den eigentlichen Lebensunterhalt dieser Herrschaftselite musste die einheimische Bevolkerung mit Abgaben und Dienstleistungen aufkommen Aufgrund der noch gering entwickelten Agrargesellschaft kam diese dabei sehr schnell an ihre Grenzen Um sich die Treue seiner militarischen Gefolgschaft zu sichern musste der Herzog diese aber regelmassig versorgen und belohnen wofur das eigene Territorium und die Bevolkerung nicht ausreichten So konnten Sklaven nur zu einem geringen Anteil aus der eigenen Bevolkerung geschopft werden Daher waren Beute und Kriegszuge in fremde Territorien und die Abschopfung der dortigen Ressourcen ein unerlassliches Instrument zur Herrschaftssicherung Dies erklart die schnell zunehmende Expansion der Polanen ausserhalb ihres eigenen Kerngebietes 15 960 1138 Von Mieszko I zur ersten Krise des Piastenstaates Bearbeiten nbsp Polen Civitas Schinesghe dunkle Farbgebung um 960 seine ungefahre territoriale Entwicklung unter Herzog Mieszko I bis 992 hellere Farbgebung und die Nachbarn Christianisierung und Aufstieg Polens Bearbeiten Hauptartikel Christianisierung Polens Die nachfolgende Expansion der Polanen richtete sich zunachst nach Suden und Sudosten in die Gebiete von Kalisz Sieradz und Leczyca nach Westen in das Gebiet von Miedzyrzecz nach Osten in die Gegend von Kruszwica und daruber hinaus bis an die untere Weichsel Als Mieszko I etwa um 960 in Gnesen die Fuhrung ubernahm trat Polen als organisiertes Staatswesen in die europaische Geschichte ein Im Westen ruckte Mieszko bis 960 an die untere Oder vor wo er mit heidnischen Elbslawen und sachsischen Markgrafen zusammenstiess die seiner Westexpansion Grenzen setzten Mieszko wird erstmals fur das Jahr 962 oder 963 als rex Misaca Konig Misaca in der um 967 entstandenen Sachsengeschichte des Widukind von Corvey im Zusammenhang mit zwei schweren militarischen Niederlagen gegen ein slawisches Heer unter der Fuhrung des sachsischen Adeligen Wichmann II erwahnt 16 965 verbundete sich Mieszko mit dem christlichen Herzogtum Bohmen heiratete die bohmische Herzogstochter Dobrawa aus dem Geschlecht der Przemysliden und liess sich 966 nach lateinischem Ritus taufen Er setzte die Christianisierung Polens allmahlich durch Die Annahme des Christentums war eine machtpolitische Entscheidung Sie wurde ausgelost durch die Einfalle der Markgrafen unter dem Vorwand der Heidenbekampfung und missionierung Mieszko I konnte so unter dem Vorwand der Missionierung seine eigenen Grenzen ausweiten und sich zugleich durch die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft der europaischen Fursten einen Vorteil gegen die Konkurrenz innerer Adelsgeschlechter erwerben Fur die polnische Kirchenprovinz wurde 968 ein Missionsbistum in Posen gegrundet Ob dieses direkt dem Papst unterstand 17 oder formell dem Erzbistum Magdeburg 18 ist umstritten Bistum Posen Trotz Annahme des christlichen Glaubens durch den polnischen Fursten begann Wichmann der militarische Fuhrer des slawischen Wolinerbundes 967 einen Krieg gegen Mieszko So profitierte Mieszko das erste Mal von seinem Bundnis mit Bohmen als er zusammen mit przemyslidischen Reitertruppen Wichmann in die Flucht schlagen konnte Das Schwert des Markgrafen lieferte Mieszko Kaiser Otto aus Einem Vorstoss nach Pommern stand nun nichts mehr im Weg Im Zeitraum zwischen 967 und 979 unterwarf Mieszko ganz Hinterpommern und Pommerellen Uber den Zugang zur Ostsee stritt er sich mit Fursten in Skandinavien Darauf arrangierte Mieszko die Hochzeit seiner Tochter Swietoslawa mit Konig Sven von Danemark 19 972 wehrte Mieszko erfolgreich einen Einfall des Markgrafen Hodo I aus der Mark Lausitz ab Kaiser Otto I besorgt uber die Zustande an seiner Ostgrenze rief die Kontrahenten wahrend des Quedlinburger Hoftages sechs Wochen vor seinem Tod am 7 Mai 973 zu Ruhe und Ordnung auf Mieszko schloss mit Hodo Frieden leistete dem Kaiser 968 den Treueid und begrundete damit ein Lehnsverhaltnis mit dem ostfrankisch deutschen Herrscher 20 Nach dem Tod von Mieszkos erster Frau Dobrawa und seiner Heirat 978 mit der Tochter des sachsischen Markgrafen Dietrich von Haldensleben Oda von Haldensleben kam es zum Bruch zwischen Polen und Bohmen und 989 zum Krieg in dem fur Polen die Slowakei Mahren Schlesien und Kleinpolen erobert wurden Im Osten gingen 981 die Tscherwenischen Burgen verloren und damit die Kontrolle uber eine bedeutende Handelsroute mit Osteuropa Mieszko huldigte 986 dem minderjahrigen Konig Otto III in Quedlinburg und fuhrte in seinem Namen als Markgraf des Reiches einen Heidenfeldzug gegen die Elbslawen an Damit beteiligte sich Mieszko aktiv an der weiteren Christianisierung slawischer Volker Im Gegenzug unterstutzte ihn das Reich militarisch gegen Bohmen nbsp Dagome iudex Regest im VatikanKurz vor seinem Tod stellte Mieszko 991 sein Land unter den Schutz des Papstes Donatio Poloniae wodurch Polen ein papstliches Lehen wurde Damit wollte Mieszko moglicherweise seine Unabhangigkeit vom machtigen westlichen Nachbarn demonstrieren 21 Als eine wichtige Quelle zur Grundung bzw Anerkennung eines polnischen Staates gilt das sogenannte Dagome iudex Regest obwohl er darin nicht explizit erwahnt wird 22 Man geht davon aus dass in der Eintragung eines Monchs aus den Jahren 1086 1087 ein Schenkungsakt des Herzogs Mieszko I an den Apostolischen Stuhl aus dem Jahr 991 beschrieben wird mit dem Mieszko seine Stadt oder sein Land dem direkten Schutz des Papstes unterstellt An der Krakauer Akademie wurde die Urkunde als Schenkung Odas bezeichnet Bei seinem Tod 992 hinterliess Mieszko I einen gefestigten und erweiterten Herrschaftsbereich der in den europaischen Hochadelsgeschlechtern akzeptiert wurde Aus einem Gebiet dem die Zwangsmissionierung drohte war eine Basis fur die weitere Christianisierung der slawischen Welt geworden Politische Emanzipation vom Kaiserreich Bearbeiten nbsp Polen zu Anfang des 11 Jahrhunderts in der Regierungszeit von Boleslaw Chrobry Hauptartikel Konigreich Polen und Akt von Gnesen Mieszko I teilte sein Reich nach altslawischer Tradition unter seinen Sohnen Boleslaw I Swietopelk Lambert und Mieszko auf Boleslaw entmachtete mit Unterstutzung einflussreicher Magnaten seine Stiefmutter und vertrieb sie samt ihren Sohnen aus Polen wo sie bei Verwandten in Sachsen Aufnahme und Schutz fand Die Reichseinheit war somit wiederhergestellt Boleslaw setzte die Bundnispolitik seines Vaters fort indem er Otto III bei der Verteidigung des christlichen Glaubens unterstutzte Er beteiligte sich gemass der Quedlinburger Absprache von 991 an dessen erfolglosem Kampf gegen die heidnischen Elbslawen Der Kaiser versuchte durch die Einbindung der christianisierten Volker des Ostens ein neues christliches Weltreich unter der Fuhrung des Kaisers als weltliches Oberhaupt der Christenheit zu errichten Bei diesen Uberlegungen kam Polen eine Schlusselposition innerhalb der Sclavinia zu Folglich verkundete Otto III bei einem Besuch sein Reichskonzept von der Renovatio Imperii Romanorum welches Sclavinia neben Roma Gallia und Germania als gleichrangige Stutze des Imperiums vorsah 23 Fur die slawischen Provinzen wurde das Erzbistum Gnesen errichtet dem die gegrundeten Bistumer Kolberg Krakau und Breslau unterstanden Die Errichtung einer unabhangigen Kirchenprovinz spielte bei der Emanzipation Polens vom romisch deutschen Reich eine wichtige Rolle Otto III erkannte offiziell die Souveranitat des piastisch polnischen Herrschers an Die seit 963 bestehende Tributpflicht entfiel Otto III begunstigte die Konsolidierung und Machtausweitung der Piasten gegenuber den tschechischen Przemysliden deren Interessen nicht mit denen des Kaiserreiches in Einklang standen Boleslaw soll von Otto III im Akt von Gnesen zum Konig erhoben worden sein Dies ist historisch umstritten 24 Als gesichert gilt dass die Erlaubnis des Papstes fehlte Aufgrund des fruhen Todes Ottos III und des politischen Widerstands des neuen deutschen Konigs und spateren romisch deutschen Kaisers Heinrichs II fand die offizielle Kronung als Wiederholungsakt erst 1025 statt Der fruhe Tod Ottos III im Jahr 1002 und die darauf folgende Thronbesteigung Heinrichs II der in Boleslaw einen slawischen Vasallen sah veranderte die Beziehungen Polens zum Kaiserreich grundlegend Boleslaw trat in Opposition zum Reich entwickelte eigene Ideen eines christlichen Universalreiches verfolgte personliche Expansionsziele und verweigerte jede Huldigung gegenuber Heinrich Dies loste einen mehrjahrigen Krieg Polens mit dem Reich aus an dessen Ende sich Polen dank seiner bereits gefestigten Staatlichkeit behaupten konnte und im Frieden von Bautzen einen Ausgleichsfrieden mit dem Kaiser schloss Dies verdankte Boleslaw seiner dynastischen Politik den sachsischen Verbundeten im Reich sowie seinem Schwager Konig Sven von Danemark der dem Kaiser vom Norden drohte Er konnte dem Kaiser zwar nicht die Mark Meissen abringen behielt im Gegenzug aber seine Erwerbungen im Westen das Milzener Land und die Mark Lausitz die bis 1031 bei Polen verblieben Insgesamt fuhrte der Krieg mit dem Reich jedoch zu einem Substanzverlust im Inneren Die im Jahr 1000 in Gnesen getroffene Absprache zwischen Polen und dem Reich wurde von Heinrich bestatigt Nach dem Friedensschluss mit dem Kaiser erhielt er als Bundnispartner vom romisch deutschen Kaiser militarische Unterstutzung fur seinen lange geplanten Zug nach Kiew gegen Jaroslaw um dessen Bruder seinen Schwiegersohn Grossfurst Swjatopolk zu unterstutzen Nach erfolgreicher Wiedereinsetzung des vertriebenen Fursten erwarb er 1018 die tscherwenischen Burgen fur Polen zuruck Nach seinem Zug nach Kiew war Boleslaw der einflussreichste Herrscher in Mittel und Osteuropa 1024 verstarb Kaiser Heinrich Das folgende deutsche Interregnum nutzte Boleslaw indem er sich 1025 ein zweites Mal Wiederholungsakt der Kronungszeremonie aus dem Jahr 1000 zum Konig kronen liess Trotz des Prestigegewinns konnte sich das Konigtum nicht dauerhaft etablieren Boleslaw griff in die Streitigkeiten der slawischen Stamme in der Nordmark ein und legte in Berlin Kopenick eine Burg auf der heutigen Schlossinsel an Fur die nachsten 120 Jahre bis Mitte des 12 Jahrhunderts war Kopenick der Sitz eines piastischen Vasalls Boleslaw forderte den christlichen Glauben in Polen da der Papst im 11 Jahrhundert einer der bedeutendsten machtpolitischen Konkurrenten des deutschen Kaisers war Durch die erfolgreiche Grundung einer unabhangigen polnischen Kirchenprovinz und des Erzbistums Gnesen sowie durch seine Kronung zum ersten polnischen Konig trieb er die polnische Emanzipation vom Kaiserreich voran Er war auch der Begrunder der polnischen Kastellanverfassungsordnung Unter seiner Regentschaft wurde das politisch relativ unbedeutende Herzogtum seines Vaters zu einem Machtfaktor in der Region mit Einflussspharen von der Elbe bis zum Dnepr und von der Ostsee bis an die Donau Machtverfall und Erbteilung Bearbeiten nbsp Darstellung Mieszkos II und Mathildes von Schwaben auf dem Widmungsbild des Liber de divinis officiis St Gallen erstes Viertel 11 Jahrhundert Dusseldorf Universitats und Landesbibliothek Ms C 91 verschollen fol 3rNach dem Tod Boleslaws ubernahm sein Sohn Mieszko II Lambert die Herrschaft Er erhob sich und seine deutsche Frau Richeza sofort in den Stand der Konige um sich vor der Lehnsherrschaft der romisch deutschen Kaiser zu sichern Dennoch gelang es ihm nicht die von seinem Vater eroberten Gebiete zu halten Nach nur funf Jahren der Herrschaft begann sein Reich aufgrund innerer Instabilitat zu zerfallen Ursachlich hierfur ist eine Vielzahl von Faktoren die dem Volk auferlegten Kosten durch Kriege fur den Aufbau der Monarchie fur die wachsenden kirchlichen Strukturen die ins Ausland gefluchteten Bruder Mieszkos Otto und Bezprym die Mieszkos Herrschaft untergruben Konig Mieszko II unternahm in den Jahren 1028 und 1030 Kriegszuge gegen ostliche Teile des ostfrankisch deutschen Reiches vor allem gegen Thuringen und das Stammesherzogtum Sachsen weil der neue Kaiser Konrad II ihm die Anerkennung als Konig verweigerte Mieszko hatte im Reich der Salier und in der Kiewer Rus machtige Feinde Mehrere gleichzeitig vorgetragene militarische Aktionen Konrads und des ruthenischen Grossfursten Jaroslaw der bereits zu den Feinden seines Vaters gehorte fuhrten zum Verlust der Mark Lausitz und der Tscherwenischen Burgen Diese Allianz starkte die innere Opposition da sich die Verwandtschaft Mieszkos jetzt mit den Gegnern des Herrschers verbundete Schliesslich wurde Mieszko 1031 gesturzt und war gezwungen das Land seinem Halbbruder Bezprym und dem jungeren Bruder Otto zu uberlassen er selbst floh nach Bohmen Bezpryms Herrschaft dauerte nicht lange Ein Aufstand gegen den neuen Herrscher endete 1032 mit seiner Ermordung Sein Tod erlaubte Mieszko II die Ruckkehr in die Heimat nach einer Verstandigung mit Otto Nachdem Kaiser Konrad mit einer weiteren militarischen Intervention in Polen gedroht hatte einigten sie sich wahrend des Hoftags von Merseburg 1033 Mieszko II verzichtete auf die Konigswurde und teilte sein Reich mit seinem Bruder Otto und Dietrich einem Enkel Mieszkos I Noch im selben Jahr verstarb Herzog Otto und Dietrich verlor aus unbekannten Grunden seinen Machtbereich sodass Mieszko die Reichseinheit kurz vor seinem Tod am 10 Mai 1034 wieder errang Mieszko II hinterliess nach seinem Ableben ein geschwachtes Reich das mangels starker koniglicher Autoritat durch Volksaufstande und heidnische Reaktionen zu erodieren begann Durch den Verzicht auf konigliche Ehren stand Polen ab 1033 erneut fur Jahrzehnte in Abhangigkeit zum romisch deutschen Kaisertum Mieszkos Sohn Kasimir I ubernahm nach dessen Tod die Herrschaft Auch er hielt sich nicht lange an der Macht und musste auf Druck der Opposition 1037 von Polen nach Ungarn fluchten Zwischen 1037 und 1039 zerfiel der polnische Staat In Grosspolen wandten sich Aufstande gegen die Kirche und das Magnatentum Diese hatten von soziopolitischen Veranderungen wie der Einfuhrung eines dem Zehnten ahnlichen Systems profitiert wahrend die freien Bauern in ein Abhangigkeitsverhaltnis gezwungen wurden und ein Ruckfall ins Heidentum folgte Einzelne Regionen verselbststandigten sich unter anderem Masowien und Pommern Die Strukturlosigkeit nutzte der bohmische Herzog fur einen Kriegszug nach Polen Grosspolen wurde verwustet und Schlesien erobert Hinzu kamen Plunderungszuge heidnischer Prussen und Pomoranen Der neue Kaiser im Reich Heinrich III versuchte ein politisches Erstarken Bohmens unter Bretislav I zu verhindern und unterstutzte Kasimir I 1039 militarisch Mit dieser Hilfe gelangte Herzog Kasimir I wieder in den Besitz Grosspolens und 1040 Kleinpolens Krakau wurde neue Hauptstadt Polens Der Kaiser zwang den bohmischen Herrscher 1041 zum Verzicht auf Anspruche gegenuber Polen gab jedoch Schlesien nicht an Polen zuruck Um die Grenze im Osten abzusichern schloss Kasimir I im selben Jahr ein Bundnis mit Jaroslaw von Kiew und heiratete wenig spater dessen Schwester Furstin Dobroniega Maria Jaroslaw gewahrte ihm daraufhin 1047 militarische Hilfe bei der Ruckeroberung Masowiens und Pommerellens Gegen den Willen des Kaisers erlangte Kasimir I um 1046 Schlesien von Bohmen zuruck Nachdem Bretislav I um 1053 eine Rebellion gegen den Kaiser unterstutzte und in Ungnade fiel musste er 1054 auf Polen endgultig verzichten was zum Anlass fur weitere bohmisch polnische Auseinandersetzungen wurde Die beiden gleich starken slawischen Staaten schwachten sich so politisch militarisch Kasimir baute den christlichen Staat der Piasten nach der letzten heidnischen Reaktion wieder auf und begrundete durch Landvergabe an Krieger zu deren Versorgung das Rittertum in Polen nbsp Polen 1102 1138Nach dem Tod Kasimirs 1058 folgte ihm sein Sohn Boleslaw II nach Dieser betrieb eine erfolgreiche Aussenpolitik und entledigte sich der Tributpflicht fur Schlesien an Bohmen Er setzte vor allem im Bereich der kirchlichen Strukturen die Wiederaufbauarbeit seines Vaters fort Einen Schatten auf seine Herrschaft warf die Verurteilung und Totung des Bischofs Stanislaus von Krakau unter unklaren Umstanden welche einen Aufstand gegen Boleslaw auslosten der zu seiner Flucht fuhrte Auf Boleslaw II folgte sein jungerer Bruder Wladyslaw I Herman Fur einige Jahre zahlte er wieder Tribut an Bohmen fur den Besitz Schlesiens Zum Ende seiner Herrschaft geriet er in Konflikt mit seinen Sohnen Boleslaw III und Zbigniew Er musste ihnen auf Druck der Adelsopposition 1098 eigene Provinzen zuteilen behielt aber die Oberherrschaft mit Hauptsitz in Plock Wahrend seiner Herrschaft kamen 1096 die ersten Juden in grosser Zahl nach Polen die dort Schutz gegen die Pogrome die wahrend des Ersten Kreuzzugs in vielen Stadten Westeuropas ausbrachen suchten Wladyslaw Herman starb 1102 und hinterliess ein zwischen seinen Sohnen zweigeteiltes Polen Boleslaw III Schiefmund unterwarf 1108 seinen Halbbruder Zbigniew und wehrte 1109 einen Kriegszug Kaiser Heinrichs V der damit nicht einverstanden war erfolgreich ab Unter seiner Herrschaft dehnte Polen seinen Machtbereich durch die endgultige Unterwerfung der heidnischen Pomoranen auf Pommern aus In Ottos Geleit kamen unter anderem die ersten deutschen Siedler als Monche nach Pommern Boleslaws Einflussbereich erstreckte sich bis ins heutige Brandenburg hinein Durch die Grundung des Bistums Lebus blieb Brandenburg bis ins 15 Jahrhundert kirchlich mit dem Erzbistum Gnesen verbunden Gegen Ende seiner Regierungszeit verwickelte er Polen in Konflikte mit Ungarn und Bohmen Seine Tochter liess er in die skandinavischen sachsischen und ruthenischen Herrscherhauser einheiraten Da Boleslaw III Bruderkampfe unter seinen vier Sohnen vermeiden wollte teilte er sein Reich nach slawischem Brauch auf wobei der Alteste des Piastengeschlechts im Rahmen des Senioratsprinzips die Einheit des Landes nach aussen verkorpern sollte 25 1138 1295 Partikularismus Bearbeiten nbsp Das Seniorat Polen bzw die polnischen Herzogtumer auf der Karte Kgr Polonia und seine Nachbarn politische Lage des Jahres 1190In den nachsten 150 Jahren entbrannten dauerhafte Kampfe um die Kontrolle Krakaus und die Vorherrschaft uber das gesamte Land Das Konigreich zerbrach in mehrere piastische Herzogtumer die sich um Macht Territorien und Einfluss gegenseitig befehdeten Der Alteste des Piastengeschlechts Wladyslaw II wurde Seniorherzog von Polen mit Sitz in Krakau Die jungeren Bruder herrschten als Juniorherzoge in den ihnen zugeteilten Regionen sodass die politisch militarische Stellung Polens im Europa des 13 Jahrhunderts geschwacht wurde Die Idee des polnischen Einheitsstaates lebte indes weiter in der einheitlichen Kirchenorganisation und der Tradition der grossen Adelsgeschlechter sowie in der dynastischen Verwandtschaft aller Herrscher nbsp Deutsche Kolonisation der slawischen Gebiete ab etwa 1200 bis zum Ausbruch der Grossen Pestpandemie etwa 1350 die ihr Ende einleitete Karte nach Walter Kuhn Als Mieszko III durch lokale Magnatengeschlechter abgesetzt wurde setzten sich 1177 die jungeren Vertreter der Dynastie in Krakau durch Zwar blieb eine gewisse Oberhoheit des Herzogs von Krakau erhalten aber die Versammlung der polnischen Herzoge und Bischofe zu Leczyca hob 1180 das Senioratsprinzip auf und verbriefte die Vorrechte der Geistlichkeit Eine Einheit Polens gab es nicht mehr die Herzogtumer der Piasten bestanden als souverane Regionen nebeneinander Die Senioratsprovinz Kleinpolen mit Krakau fiel 1194 an Leszek I In seiner Titulatur dux totius Poloniae erhob Leszek I als letzter Herzog Anspruche auf die Oberhoheit in ganz Polen und versuchte diese ab 1217 auch in Pommerellen durchzusetzen Die polnischen Fursten trafen sich 1227 in Gasawa Kujawien zu einem Wiec um sich gegen Herzog Swantopolk von Pommerellen und ihren Vetter den Piasten Wladyslaw Odonic Herzog von Grosspolen und Enkel Mieszkos III zu beraten Die Versammlung flog auf Leszek fand auf der Flucht vor pommerellischen und grosspolnischen Haschern den Tod und mit ihm verschwand die Zentralgewalt in Polen vollig Bis auf die kirchlichen Strukturen des Erzbistums Gnesen gab es kein uberregionales polnisches Landesrecht oder sonstige uberregionale Landesinstitutionen mehr Die verstarkte Zersplitterung polnischer Lander erleichterte den deutschen und bohmischen Fursten ab Mitte des 13 Jahrhunderts ihre Expansion in Polen Deutsche Ostsiedlung Bearbeiten In diese Zeit fiel eine verstarkte Kolonisation polnischer Gebiete durch Auswanderer aus dem Heiligen Romischen Reich Bis 1250 waren grosse Teile Pommerns und Schlesiens mit Deutschen und Flamen besiedelt die durch einheimische Herren wie die Greifen in Pommern und die schlesischen Piasten ins Land geholt wurden Die pommerschen Adligen und die schlesischen Fursten versprachen sich durch die neuen Siedler in erster Linie eine hohere wirtschaftliche Prosperitat ein besseres Steueraufkommen vor allem aber einen schnelleren Anschluss an die land wirtschaftlich stadtischen Standards Westeuropas Aufgrund der Anzahl der Neusiedler und durch den personlichen Einsatz und Forderung der Ostsiedlung durch die polnischen Landesfursten wurden weite Teile des mittelalterlichen Polens im Laufe der Jahrhunderte ein Teil des deutschen Sprachraums und verloren dauerhaft ihren slawisch polnischen Charakter Auch offneten sich einige Regenten wie zum Beispiel die schlesischen Piasten freiwillig dem Deutschtum durch Besetzung hoher Amter im Staat und in kirchlichen Strukturen mit Deutschen und Ehen mit Prinzessinnen aus deutschen Adelshausern woraus sich Verwandtschaftsbeziehungen mit dem deutschen Hochadel ergaben Als die Greifen und die schlesischen Piasten in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts polnische Seniorherzoge und die machtigsten Landesfursten waren begunstigte dies zusatzlich die Ostkolonisation und die Ausbreitung des Deutschtums in Schlesien und uber die Grenzen Schlesiens hinaus Die Entslawisierung und die entsprechende Germanisierung vollzogen sich friedlich und waren keine brutale deutsche Landnahme polnischer Gebiete jedoch sind Konflikte zwischen den Alteingesessenen und den Zuwanderern infolge mangelnder Interessenswahrung beider Seiten durch den Prozess der Ostsiedlung plausibel zumal die Zuwanderer keine slawische Sprache beherrschten Erst Ende des 13 Jahrhunderts und seit Beginn des 14 Jahrhunderts wurden die kulturell wirtschaftliche Dominanz und der Einfluss des Deutschtums in den Kernprovinzen Polens Klein und Grosspolen wieder zuruckgedrangt Weite Landstriche und viele Stadte wurden repolonisiert Mongolensturm von 1241 und fortdauernde Schwachung Bearbeiten nbsp Kaiser Friedrich I Barbarossa aus dem Geschlecht der Staufer intervenierte militarisch in PolenDer ins Reich geflohene Wladyslaw der Vertriebene gewann die Gunst des Kaisers fur ihn in Polen 1157 militarisch zu intervenieren Friedrich Barbarossa zwang den polnischen Seniorherzog Boleslaw IV zur Herausgabe Schlesiens an die Sohne des geschassten Souverans und machte ihn fur einen Teil seines Reiches lehnspflichtig Jedoch zogerte Boleslaw einige Jahre der staufischen Forderung nachzukommen und erst im Jahre 1163 unter der Drohung einer neuen kaiserlichen Intervention handigte er Schlesien an die Sohne Wladyslaws Boleslaw den Langen und Mieszko Kreuzbein aus Mit der Aushandigung dieser Provinz an die Nachkommen Wladyslaws entstand die langlebige Linie der Schlesischen Piasten Die einsetzende Einigung Polens durch die schlesische Linie der Piasten nahm mit dem Tod Heinrichs des Frommen ein jahes Ende Der Herzog verlor im Kampf gegen die Goldene Horde in der Schlacht bei Liegnitz sein Leben und das Herzogtum Schlesien zerfiel nach 1241 in eine Vielzahl feudalistischer Furstentumer die nach dem Mongolensturm in den Einflussbereich Bohmens gelangten Die Mongoleninvasion steigerte die Wirkung der deutschen Ostkolonisation in Polen und in anderen von ihr betroffenen Regionen Mitteleuropas wo ein betrachtlicher Teil der slawischen Bevolkerung den Tod fand oder in die mongolische Knechtschaft getrieben wurde Die Mongolen die man auch Tataren nannte zogen sich in die von ihnen eroberten ruthenischen Furstentumer zuruck Bis zum Ende des 13 Jahrhunderts blieben sie dennoch eine standige Bedrohung und unternahmen weitere Raubzuge Richtung Westen die das politisch zersplitterte Polen wirtschaftlich und militarisch schwachten sodass die Landesfursten der Nachbarvolker wie der Litauer vor allem aber der Bohmen und der Deutschen begannen ihre eigenen Territorien auf polnischem Territorium zu erweitern Die Expansion der Mark Brandenburg nach Osten auf polnisch piastische Gebiete fuhrte 1250 zum Verlust von Lebus und zur Entstehung der Neumark als Gegenstuck zur Altmark Polen wurde um 1250 fur Jahrhunderte von der heutigen Odergrenze abgedrangt trotz Ruckeroberungsversuchen unter Konig Wladyslaw I Ellenlang Anfang des 14 Jahrhunderts Hilfe des Deutschen Ordens Bearbeiten nbsp Die Ordensburg Marienburg Symbol der Macht der Ordensritter und ab 1309 Hauptstadt des Deutschen Ordens in Preussen Prusa Prussenland Der polnische Herzog Konrad I begann seinen Machtbereich zu erweitern Das prussische Gebiet um Kulm war sein Kriegsziel Die Expansion auf Kosten seiner heidnischen Nachbarn endete im Fiasko Er verlor seine Eroberungen und wurde nun seinerseits vom erwachten Nachbarn bedroht Da er zudem in Konflikte mit anderen Piastenherrschaften verwickelt war richtete er den Blick auf den Deutschen Orden der 1225 aus Ungarn vertrieben wurde weil der Orden in Siebenburgen im Kampf gegen heidnische Steppenvolker die Kumanen einen eigenen Staat grunden wollte 1226 bat Konrad von Masowien den Deutschen Orden um Hilfe und versprach ihm das Kulmer Land als herzogliches Lehen als Gegenleistung und Ausgangsbasis fur ihren Kampf gegen die Heiden Inwieweit die zu erobernden Gebiete gemass der Vereinbarung dem Orden zustanden ist bis heute unklar und hat in der Vergangenheit zu Streitigkeiten zwischen deutschen und polnischen Historikern gefuhrt Um sich gegen eine ahnliche Entwicklung wie in Ungarn abzusichern liess sich der Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza von Kaiser Friedrich II im Marz 1226 den Besitz des Kulmer Landes und aller zu erobernden Gebiete mit der Goldenen Bulle von Rimini bestatigen Zusatzlich schloss der Orden mit dem Herzog am 16 Juni 1230 den Vertrag von Kruschwitz der ihm das Land zur freien Verfugung stellte Zwischen dem Deutschen Ritterorden im Prussenland und Polen spater auch Litauen wuchs eine jahrhundertelange Feindschaft 1295 1386 Wiedervereinigung BearbeitenEnde des Partikularismus Bearbeiten nbsp Przemyslaws konigliches Siegel mit dem gekronten weissen Adler der Piasten das Wappen Polens hat hier seinen UrsprungErneute Wiedervereinigungsversuche wurden von Posen und Gnesen aus unternommen Herzog Przemyslaw II von Grosspolen ubernahm Ende des 13 Jahrhunderts den Fuhrungsanspruch bei der Vereinigung piastisch polnischer Herzogtumer Zwar kam er nie in den dauerhaften Besitz des Herzogtums Kleinpolen Krakau regierte dort nur etwa ein Jahr und musste es auf Druck des bohmischen Konigs 1291 Richtung Posen verlassen Im Besitz der Krakauer Konigsinsignien und als Regent der Herzogtumer Grosspolen und Pommerellen ab 1294 wurde er jedoch 1295 vom polnischen Erzbischof Jakub Swinka in Gnesen zum vierten polnischen Konig seit Boleslaw dem Kuhnen gekront Mit diesem symbolischen Akt wollte er den polnischen Partikularismus beenden und fokussierte mit seiner Kronung die Krafte des polnischen Adels und der Kirche zur Wiedererlangung der staatlichen Einheit Polens gegen die deutschen und bohmischen Landesfursten Wahrend einer Reise nach Posen Anfang Februar 1296 wurde er in Rogozno bei Posen von einer Gruppe adliger Oppositioneller gefangen genommen und erschlagen Mit ihm starb die grosspolnische Linie der Piasten die durch Mieszko den Alten begrundet worden war im Mannesstamm aus Grosspolen und Pommerellen fielen seinem piastischen Vetter Wladyslaw Ellenlang Herzog von Kujawien zu der beide Provinzen bis 1300 gegen Bohmen behauptete Nach dem Tod des Konigs eigneten sich die Brandenburger im Verbund mit den Herzogen von Glogau Heinrich III einige Warthe und Netzedistrikte Grosspolens an Der bohmische Konig Wenzel II bemachtigte sich mit Hilfe der polnischen Kirche und des in Polen ansassigen deutschen Burgertums des Landes Er war bereits ab 1291 Herr von Kleinpolen einschliesslich Krakau neun Jahre spater folgte 1300 die Erhebung zum polnischen Konig Um seiner Herrschaft in Polen legalen Eindruck zu verleihen heiratete Wenzel 1303 Przemyslaws Tochter Elisabeth Richza Nach seiner Kronung drangte der Bohme seinen politischen Gegenspieler Wladyslaw Ellenlang ganz aus Polen der Schutz und Hilfe im ungarischen Exil suchen musste Der bohmische Besitz Polens wie auch der polnischen Krone wurde jedoch durch Papst Bonifatius VIII fur illegal erklart und durch die Ermordung Wenzels III des polnischen Titularkonigs erlosch 1306 das alte tschechische Geschlecht der Premysliden im erbberechtigten Mannesstamm In Bohmen kam die erste deutsche Dynastie das Haus Luxemburg an die Macht Nach dem Tod des Bohmen wurde Wladyslaw I Lokietek Ellenlang als neuer Herrscher anerkannt Mit ungarischer Hilfe kehrte er aus dem Exil zuruck und ubernahm in den Jahren 1305 1306 weite Teile Polens Kleinpolen Mittelpolen mit den Hauptburgen Sieradz und Leczyca Kujawien und Dobrin Unter seiner Herrschaft wurde Polen in einer etwas verkleinerten Form wiedervereinigt Konflikte um die Westgebiete unter Konig Wladyslaw I Ellenlang Bearbeiten nbsp Die Besitzungen Hauptsitze und Erwerbungen des Deutschen Ordens in Preussen und der Livlandischen Union bis zum Jahre 1410In Pommerellen und Danzig rief Wladyslaw I Ellenlang den Deutschen Ritterorden zu Hilfe um sich gegen die Brandenburger durchzusetzen Weil er die vereinbarten Kriegsschulden nicht bezahlte behielten die Deutschritter Danzig ein zeitubliches Vorgehen siehe Ubernahme von Danzig durch den Deutschen Orden Der Orden erwarb auch Pommerellen und verlegte angesichts der gescheiterten Kreuzzuge und der Auflosung des Templerordens den Hochmeistersitz von Venedig in die Marienburg in das Weichseldelta Damit begann ein Konflikt mit dem christlichen Staat Polen der zwischen Pommern und Preussen einen Zugang zur Ostsee entlang der Weichsel anstrebte Im Krakauer Aufstand des Vogtes Albert strebte die Stadt unter Fuhrung deutscher Burger im Bundnis mit anderen Stadten und Teilen der Kirche mehr Rechte an Wladyslaw schlug diesen Aufstand 1311 nieder die folgenden Repressionen brachen dauerhaft den politischen Einfluss der Stadte auch Posens 26 Wahrend einer Rebellion des grosspolnischen Adels 1314 gegen die Herrschaft der Herzoge von Glogau wurde das Herzogtum Grosspolen an das Reich Wladyslaws angeschlossen 1320 erfolgte in Krakau seine Kronung zum Konig von Polen 1325 versuchte Wladyslaw die unklare Situation in der Mark Brandenburg die nach dem Aussterben der brandenburgischen Linie der Askanier 1320 entstand im Bundnis mit Litauen dessen Staatsspitze noch heidnisch war auszunutzen und begrenzte den Herrschaftsbereich der markischen Grafen auf das Gebiet westlich der Oder was wenige Jahre spater dem Deutschen Orden den Vorwand zum Eingreifen gab Offen unterstutzte ihn der Lebuser Bischof Stephan II zum Verdruss seines neuen Landesherrn des Markgrafen Ludwig aus dem Haus der Wittelsbacher Der kleine Krieg brachte kaum Landgewinne fur Polen und hinterliess in der Neumark ein Gebiet der verbrannten Erde 1329 wurde mit den Brandenburgern Frieden geschlossen da sich die Luxemburger mit den Ordensrittern gegen ihn verbundeten Im Winter 1327 zog Konig Johann von Bohmen gegen Krakau musste aber auf ungarischen Druck zuruckweichen dennoch huldigten ihm viele Herzoge von Schlesien Nach dem Jahr 1331 erkannten viele Piasten Fursten Schlesiens die bohmische Lehnshoheit an Eine gegen Polen gerichtete Expansionspolitik des Deutschen Ritterordens fuhrte 1329 zum Verlust des Dobriner Landchens und von Kujawien 1332 die Region Grosspolen mit dem Erzbistum Gnesen wurde verwustet Nach der Schlacht bei Plowce 1331 gegen die vereinigten Heere der Ordensritter und der Bohmen konnte der polnische Konig die Annexion beider Gebiete nicht verhindern Angesichts der Schwache des polnischen Konigs leistete der Herzog von Masowien Waclaw von Plock dem bohmischen Konig den Lehnseid Wahrend eines Waffenstillstands im Sommer 1332 starb der Konig Die Macht ging an seinen Sohn Kasimir uber der sich sofort nach dem Tode des Vaters zum polnischen Konig kronen liess und ein schwieriges Erbe ubernahm Wladyslaw ging in die polnische Geschichtsschreibung als Reichseiniger Polens ein Der Umklammerung durch die deutschen Territorialstaaten stellte er Bundnisse mit dem Grossfurstentum Litauen und dem Konigreich Ungarn entgegen Er fand im Kampf gegen die deutschen Feudalherren und das deutsche Patriziat in polnischen Stadten starke Unterstutzung in der polnischen Kirche und beim Papst Die Konige Bohmens leiteten Anspruche auf die Krone Polens und die schlesischen Furstentumer ab Trotz dieser Umstande konnte er sein Werk mit einer Kronung zum polnischen Konig festigen Wladyslaw verfehlte jedoch sein Ziel die alten piastischen Grenzen zuruckzugewinnen Er vermachte seinem Sohn nur zwei alte Herrschaftsbereiche der Piasten Grosspolen mit dem Zentrum Posen und Kleinpolen mit Krakau Konig Kasimir der Grosse Bearbeiten nbsp Konigreich Polen in den Grenzen von 1370 Hauptartikel Kasimir III Polen Vom politischen Erbe seines Vaters ubernahm Kasimir III das Bundnis mit dem Konigreich Ungarn und die Konflikte mit dem Deutschen Orden um das Herzogtum Pommerellen mit den Luxemburgern Johann und Karl IV um die Oberherrschaft in Schlesien mit Johann der als Konig von Bohmen auch auf die polnische Konigskrone Anspruch erhob Die Lander die Kasimir erbte waren relativ klein im Vergleich zu den Grenzen des Staates von 1138 Die westliche Grenze des Reiches war weit nach Osten fast in die Kerngebiete der alten Polanen zuruckgedrangt worden Das Herzogtum Pommern verselbstandigte sich unter der Greifen Dynastie im 12 Jahrhundert und geriet nach 1227 unmittelbar in ein Abhangigkeitsverhaltnis zur askanischen Mark Brandenburg Westliche Gebiete des Herzogtums Grosspolen im Oder Warthe Land wurden in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts durch die Markgrafen aus Brandenburg erobert oder kauflich erworben Ebenso eignete sich im Norden zwischen 1309 und 1332 der Deutsche Orden Pommerellen Kujawien und das Dobriner Landchen an Bereits 1327 1331 unter der Regierungszeit seines Vaters unterwarfen sich die meisten schlesischen Piasten dem Haus Luxemburg aus Bohmen Das aus Grosspolen Kleinpolen und einigen mittelpolnischen Landern bestehende Konigreich erhielt den Namen Corona Regni Poloniae Wegen seiner militarisch politischen Unterlegenheit gegenuber den bohmischen und deutschen Landesfursten befand sich Polen weiterhin in einer ausserst kritischen Lage Anders als sein Vater der durch militarische Entscheidungen Losungen erzwingen wollte strebte Kasimir eher nach friedlichen und diplomatischen Auswegen Konig Kasimir bemuhte sich deshalb um eine Beilegung des Konflikts mit Johann Im Vertrag von Trentschin und dem Ausgleich von Visegrad 1335 sowie nach einem bohmisch polnischen Grenzkrieg 1345 und dem Tod seines Verbundeten im Reich gegen Bohmen Kaiser Ludwig IV 1347 erkannte Kasimir im Vertrag von Namslau endgultig die bohmische Lehnsherrschaft uber Schlesien an Dies war eine grosse aussenpolitische Niederlage fur Kasimir Das erneuerte Konigreich war letztlich nicht in der Lage die alten piastischen Gebiete zuruckzugewinnen was ein Hauptziel der Aussenpolitik der letzten Piasten war Schliesslich inkorporierte der bohmische Konig Karl IV seit 1346 auch romisch deutscher Gegen Konig Schlesien 1348 in die Lander der bohmischen Krone Die einzige Verbindung die zwischen der schlesischen Provinz und Polen uber die Jahrhunderte bestand war ihre bis ins 19 Jahrhundert dauernde kirchliche Zugehorigkeit zum Erzbistum Gnesen nbsp Betrachtliche sozial okonomische Verwerfungen in Europa um 1347 durch den Ausbruch der Pestpandemie Ausbreitungsgebiet in den Jahren 1347 1351 Da die westlichen Gebiete des fruh und hochmittelalterlichen Polens zu Beginn des 14 Jahrhunderts ein Teil des Heiligen Romischen Reiches wurden auch ethnisch im Rahmen der deutschen Ostkolonisation orientierten sich die polnischen Herrscher ostwarts Durch die Abdrangung Polens in den osteuropaischen Teil des Kontinents unterwarf er in den Jahren 1340 bis 1366 das von den Ruthenen bewohnte Furstentum Halytsch Wolodymyr auch Rotrussland genannt mit Podolien seiner Herrschaft Unter Verzicht auf Pommerellen und des Kulmer Landes schloss Kasimir 1343 Frieden mit dem Deutschen Orden Hierfur bekam er Kujawien und das Dobriner Landchen zuruck Auch suchte Konig Kasimir seinen Einfluss in Pommern durch ein Bundnis mit den Greifen zu festigen was zur Besetzung einiger Netze und Neumarkdistrikte fuhrte 1348 breitete sich die Pest in Europa aus Kasimir begegnete dieser Katastrophe durch die Verhangung einer Quarantane uber sein Reich sodass die Seuche weitgehend abgewehrt werden konnte Im Norden seines Reiches wurde das Herzogtum Masowien 1351 unterworfen Die piastisch masowischen Herzogtumer mit den Hauptburgen Plock und Warschau wurden nach dem Aussterben der jeweiligen Herrscher dem Konigreich einverleibt Auf Kasimirs Veranlassung wurde 1364 eine Akademie in Krakau gegrundet die zweite in Mitteleuropa nach Prag spater Jagiellonen Universitat genannt Kasimir forderte die Stadte durch zahlreiche Baumassnahmen darunter die Sicherung der Grenzen seines Reiches mit 50 befestigten Burgen sowie die Aufnahme von Deutschen und Gewahrung deutschen Stadtrechts Er lud nach den Pogromen in Westeuropa im Zuge der grossen Pest Pandemie von 1346 bis 1353 die Juden nach Polen ein reformierte das Militarwesen bekampfte das Raubrittertum liess das polnische Rechtswesen und Munzwesen vereinheitlichen sicherte neue Handelswege und begunstigte die Eroffnung von Salinen Die wirtschaftlichen Reformen erforderten die verfassungsrechtliche Kodifikation des Landrechtes die Statuten Kasimirs des Grossen und die Einfuhrung der Generalstarosteien mit administrativen und gerichtlichen Befugnissen Staatsrat und Kanzleifuhrung Er schuf eigene Appellationsgerichtshofe fur das Magdeburger Stadtrecht Konig Kasimir starb 1370 und hinterliess keinen erbberechtigten mannlichen Erben womit das Piastengeschlecht ausstarb Obwohl die wiederhergestellte Piastenmonarchie im 14 Jahrhundert die Zuruckdrangung ihrer westlichen Grenzen durch die expandierten ostdeutschen Territorialstaaten zum Stillstand bringen konnte und diese teilweise revidieren konnte war das polnische Territorium im Westen und im Norden beim Ausgang der Dynastie 1370 im Vergleich mit dem Territorialbestand um das Jahr 1000 kleiner geworden Dies hatte neben der Expansion Brandenburgs und dem Deutschordensstaat auch die deutsche Ostkolonisation bewirkt die zur Herauslosung Pommerns 1180 Pommerellens 1309 1343 und Schlesiens bis 1335 aus dem Verband der Monarchie fuhrte Als seinen Nachfolger bestimmte er seinen Neffen den ungarischen Konig Ludwig von Anjou der Polen mit Ungarn bis 1382 in einer Personalunion verband Nach Kasimirs Tod wurde Polen 1370 mit dem ungarischen Konigshaus verbunden Ludwig von Anjou entstammte dem Haus Capet Anjou Wegen seiner personellen Abwesenheit war er in Polen unbeliebt Er uberliess die Geschafte Polens seiner polnischen Mutter Elisabeth als Regentin Auch begann er das polnisch gewordene Galizien fur Ungarn zu beanspruchen was bei der polnischen Aristokratie auf Widerstand stiess Da er keine Sohne hatte wurden dem polnischen Adel 1374 im Kaschauer Privileg politische Vorrechte und eine fast vollstandige Steuerfreiheit gewahrt der dafur die weibliche Thronfolge bestatigte und durchsetzte Das Kaschauer Privileg wurde zur Grundlage der spateren Adelsdemokratie in Polen 27 Ludwig starb 1382 und die Regierungsgeschafte in Polen gingen an seine Tochter Hedwig von Anjou 1373 1399 uber Sie wurde 1384 zum regierenden polnischen rex gekront Sie musste ihre Verlobung mit dem Prinzen Wilhelm von Habsburg losen da der mehrheitlich antideutsch eingestellte polnische Adel keine deutschen Aristokraten zum Konig haben wollte 1386 1569 Polnisch Litauische Personalunion Bearbeiten nbsp Das Grossfurstentum Litauen war einer der grossten Staaten Europas es reichte vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee Aufgrund seiner langen Grenzen hatte es viele Feinde Der Deutsche Orden das Grossfurstentum Moskau und die Tataren bedrohten standig das relativ lockere Staatsgefuge Von der Union mit Polen versprachen sich die Litauer daher Unterstutzung gegen die ausseren Feinde 28 Hauptartikel Polnisch Litauische Union Nun folgte ein Zeitalter in Ostmitteleuropa das vor allem dynastische Grossreichsbildungen und deren standegesellschaftliche Durchdringung kennzeichneten Ermoglicht hatten dies die zahlreichen Interregna nach dem Aussterben der ostmitteleuropaischen Grundungsdynastien in Ungarn in Bohmen und in Polen im 14 Jahrhundert Polen nutzte den neuen Trend sogleich zur Regeneration seiner aussenpolitischen Position an der Nordflanke Durch geschickte diplomatische Ausnutzung seiner verbesserten Position im altrussischen Sudwesten in Halicz und Wolhynien gelang es Polen die dynastische Vereinigung mit dem stark nach Westrussland expandierten Grossfurstentum Litauen zustande zu bringen Durch die Heirat der polnischen Herrscherin Hedwig von Anjou mit dem Grossfursten von Litauen entstand eine Personalunion des Konigreichs Polen mit dem Grossfurstentum Litauen Zusammen bildeten beide Lander zur Zeit des Zusammenschlusses den grossten Flachenstaat in Europa Den Einflussbereich der neuen Monarchie die den Namen Konigreich Polen und Grossfurstentum Litauen trug 28 weitete Wladyslaw II Jagiello wie Grossfurst Jogaila seit seiner Kronung hiess nach Norden Osten und Suden aus Bei der Union handelte es sich nicht um eine Inkorporation Litauens sondern vielmehr um eine dynastische Personalunion zweier unterschiedlicher Reichsteile Fur die polnische Krone brachte die Union einen erheblichen Machtzuwachs und territoriale Vergrosserung Zugleich wurde sie auch in Konflikte mit den Nachbarn Litauens hineingezogen Kampf gegen den Deutschen Orden Bearbeiten nbsp Schlacht bei Tannenberg aus dem Luzerner Schilling von Diebold Schilling dem Jungeren um 1515Die Taufe des Litauerfursten Jagiello entzog dem Deutschen Orden zudem die letzte Legitimation zur missionarischen Bekehrung im Baltikum Dadurch hatte Polen plotzlich ein grosses Machtpotenzial gegen den Deutschen Orden aufgebaut wenngleich noch keine genauen Abstimmungen der polnischen und litauischen Politik erfolgten Der Deutsche Orden wurde durch die veranderte politische Lage in eine schwere Krise gesturzt da somit seine Aufgaben in der Region Polen wegfielen Dies setzte sich in dem Verbot des Papstes und Konig Wenzels zur Fortsetzung seiner Litauenfeldzuge um 1410 wurde der Deutsche Orden in der Schlacht bei Tannenberg geschlagen wodurch der Orden den Nimbus der Unbesiegbarkeit verlor Die kampflose Ubergabe von Ordensburgen schien das Aufgehen des Ordens in Polen und Litauen anzukundigen Die Erfolge grundeten namlich nicht auf polnisch litauischem Zusammenwirken gegen den gemeinsamen Gegner so beteiligt sich Litauen fast nicht an der Kriegsfuhrung 29 die Erfolge beruhten vielmehr auf der Attraktivitat des polnischen Privilegiensystems fur den Adel was in den Nachbarlandern eine Umorientierung nach Polen bewirkte Neben den litauisch westrussischen Bojaren entstand auch im Kulmer Land ein oppositioneller Bund Ritterschaft Bischofe und Stadte huldigten dem polnischen Konig und liessen sich ihre Rechte bestatigen Im Ersten Frieden von Thorn 1411 konnte der Hochmeister seinen Besitzstand gegen Reparationszahlungen wahren Im Friede vom Melnosee 1422 fielen das Dobriner Land und Niederlitauen vom Deutschordensland ab Das Konzil von Konstanz 1415 entzog dem Deutschen Orden das Recht Litauen zu missionieren womit die Existenzberechtigung des Ritterordens aus polnischer Sicht nicht mehr gegeben war Der Konig wurde von Fursten des Heiligen Romischen Reiches im Kampf gegen den Orden politisch unterstutzt Kurfurst Friedrich I von Brandenburg versprach 1421 seinen Beistand gegen die Ordensritter Immer deutlicher spurbar setzte sich die polnische Politik mit ihren Zielen durch territoriale Revision an der Ostsee und Ausbreitung des polnischen Verfassungsmodells in ganz Ostmitteleuropa Der preussische Aufstand von 1454 der Abfall der Stande Preussens von ihrem Landesherrn und die Wahl Konig Kasimirs IV von Polen zum neuen Oberhaupt insbesondere aber der Dreizehnjahrige Krieg 1454 1466 mit dem Zweiten Thorner Frieden 1466 bewirkten umfassende territoriale Veranderungen Der Deutsche Orden wurde entscheidend geschwacht und hatte deutliche Gebietsverluste zu verzeichnen Es entstand das Konigliche Preussen das als autonomer Landesteil wie auch das Furstbistum Ermland der polnischen Krone unterstellt wurde Das Restgebiet des Deutschordensstaates wurde zum koniglichen Lehen Das polnisch litauische Jagiellonenreich naherte sich nach diesem Sieg seinem Goldenen Zeitalter Aufstieg der Jagiellonen Dynastie zur europaischen Grossmacht Bearbeiten nbsp Grosste Einflusssphare der Jagiellonen in Europa seit 1490 durch den Erwerb der ungarischen Krone bis zur Schlacht bei Mohacs 1526 dem Beginn der fast 200 Jahre dauernden Turkenkriege in MitteleuropaKonig Wladyslaw II Jagiello der Begrunder der Jagiellonendynastie starb 1434 Dieser hatte erst in vierter Ehe zwei mannliche Thronfolger gezeugt Dem alteren Wladyslaw III schien als Konig von Polen ab 1434 eine glanzende Zukunft bevorzustehen bis er unerwartet 1440 in der Schlacht bei Warna im Kampf gegen die Osmanen fiel Die vierjahrige Abwesenheit eines Konigs nutzten die litauischen Oligarchen um den Bruch mit der mehrfach erneuerten Union mit Polen 1386 1401 1413 1432 zu beschliessen indem sie seinen jungeren Bruder Kasimir zum Grossfursten erhoben Fur die Erneuerung der Union und die wirksame Abwehr tatarischer Verwustungszuge gegen beide Lander erschien die Wahl Kasimirs zum Konig von Polen die beste Losung Im September 1464 entstand die Union von Brest eine reine Personalunion die dem Konig Grossfursten die Wahl seines Aufenthaltsortes freistellte und Territoriale Konfliktpunkte aussen vor liess Nach drei Jahren Interregnum erlangte 1447 Kasimir IV die Krone Seine Konzentration lag zunachst auf Litauen wo er den Abfallserscheinungen litauischer Territorien an der litauischen Ostgrenze erfolgreich entgegenwirkte Am 31 August 1449 schloss er mit Grossfurst Vassilij III einen Grenzvertrag der bis zum Beginn der Moskauer Eroberungszuge 1486 in Kraft blieb und den Hohepunkt litauischen Besitzstandes im Nordosten darstellte 30 Als letzter noch lebender Jagiellone der polnischen Linie rettete er den biologischen Bestand der Dynastie und hinterliess bei seinem Tod 1490 elf noch lebende Nachkommen Der Kinderreichtum stellte die Jagiellonen erstmals vor die Aufgabe als Dynastie zu handeln Eine reine Herrschaftskontinuitat in Polen und Litauen allein reichte nicht mehr aus um die Sohne standesgemass zu versorgen da eine Herrschaftsteilung ausgeschlossen war Also musste die dynastisch orientierte Politik der Jagiellonen darauf zielen fur die Sohne weitere Konigsherrschaften und Thronanwartschaften zu erwerben Geeignete Ansatzpunkte fur ein dynastisches Ausgreifen boten vor allem die aus der luxemburgisch habsburgischen Herkunft der Konigin resultierenden Anspruche auf die Kronen in Bohmen und Ungarn 31 Vier seiner mannlichen Nachkommen sollten nach seinem Tod die polnische Konigskrone tragen Der alteste Sohn Wladyslaw war bereits seit 1471 Konig von Bohmen und erhielt 1490 nach dem Tod von Matthias Corvinus die ungarische Krone Wahl und Kronung Wladyslaws zum ungarischen Konig vergrosserten zwar den Glanz der Dynastie brachten sie aber auch angesichts der habsburgischen Anspruche auf Ungarn in einem Gegensatz zu den Habsburgern Die Jagiellonen herrschten um 1500 uber das weitraumige Gebiet zwischen Ostsee Adria und dem Schwarzen Meer Die Herrschaft in den einzelnen Reichen erfolgte aber in unterschiedlicher Dichte und Qualitat Die geographische und kulturelle Reichweite dieser Herrschaft wurde begrenzt durch die Vielzahl an Sprachen und Volkern und religioser Vielfalt Mit der Herrschaft einer Dynastie uber den gesamten ostmitteleuropaischen Raum wurden aber auch gegenseitige kulturelle Kontakte zwischen den dazugehorenden Landern erheblich gefordert Die Grosse des Jagiellonischen Reiches um 1500 war Starke und Schwache zugleich da es einerseits als Machtfaktor nicht umgangen werden konnte und andererseits aufgrund seiner geringen inneren Kohasion kaum zu einem einheitlichen machtvollen Handeln in der Lage war Aufgrund der ausseren Bedrohung fanden die einzelnen Herrscher der Jagiellonen fur eine Zeit wieder zu einem dynastisch einheitlichen Handeln zusammen Die Nachfolge des verstorbenen Kasimirs teilten sich 1492 die Bruder Johann Albrecht als Konig von Polen und Alexander als Grossfurst von Litauen Letzterer folgte 1501 seinem Bruder auch in Polen nach Ab 1506 ubernahm dann Sigismund als letzter uberlebender Sohn Kasimirs IV die Herrschaft als Grossfurst von Litauen und Konig von Polen Gebietsverluste im Osten und Sud Osten Bearbeiten nbsp Der Wiener Furstentag zwischen den Konigen Sigismund I von Polen und Litauen r Wladyslaw II von Bohmen und Ungarn m und Kaiser Maximilian von Habsburg l im Jahr 1515 Holzschnitt von Albrecht Durer ca 1515 Durch die Ausdehnung des dynastischen Reiches wurde dieses grosse Herrschaftsgebiet an seinen Randern in verschiedenartige Konfliktfelder eingebunden Im Osten dominierte die Konkurrenz zwischen dem ausgedehnten litauischen Grossreich und dem aufstrebenden Grossfurstentum Moskau im Sudosten drohte eine Expansion des Osmanischen Reichs im Norden blieb der Deutschordensstaat der nach Losung aus der polnischen Hegemonie strebte ein standiger Unruheherd Im Westen standen die Jagiellonen in einer dynastischen Rivalitat mit den Habsburgern im Kampf um die ungarische Krone und die kunftige Vorherrschaft in Ostmitteleuropa Sud Ost Politik Polen wollte seine Herrschaft bis an die Schwarzmeerkuste ausbreiten und geriet damit in einen Konflikt mit dem Osmanischen Reich Die Niederlage eines Aufgebots in der Bukowina im Oktober 1497 fuhrte zum Verlust der direkten politischen Einflussnahme uber das Furstentum Moldau 1512 an den osmanischen Sultan Die Hohe Pforte stellte ihre Vasallen die Krimtataren gegen Polen und Litauen auf In den nachsten zwei Jahrhunderten uberfielen diese regelmassig die sudlichen Provinzen des Reiches Als Reaktion darauf wurde das sudliche Grenzland mit freien Wehrbauern besiedelt was zur Entstehung des spateren ukrainischen Kosakentums fuhrte Das Wilde Feld so hiessen die Gebiete nordlich der Halbinsel Krim entwickelten sich in der Folge zu einer permanenten Kriegszone im Spannungsfeld ihrer Anlieger Ost Politik Der Aufstieg des Grossfurstentums Moskau entwickelte sich fur Litauen zur Existenzbedrohung Es band alle Krafte Polens und Litauens im Osten fur Jahrhunderte Beide Staaten befanden sich ab 1492 Kriege der Jahre 1492 1494 1500 1503 1507 1508 1512 1522 mit Russland faktisch im Dauerkriegszustand Die Waffengange wurden nur durch Waffenstillstandsvertrage unterbrochen In wechselvollen Kampfen an der Schwelle des 15 16 Jahrhunderts gingen bis 1522 fur Litauen grosse Gebiete verloren Das Grossfurstentum Moskau errang in Osteuropa ein machtpolitisches Ubergewicht gegen Litauen West Politik Die Anspruche auf die bohmische und ungarische Krone fuhrten Polen in eine Konkurrenz mit dem Haus Habsburg 1515 gelang im Vertrag von Wien der Ausgleich Maximilian I von Habsburg und Sigismund I vereinbarten eine Doppelhochzeit der kunftige ungarische Konig heiratete die Habsburgerin Maria Dafur verzichtete Habsburg auf die Unterstutzung des Grossfurstentums Moskau und des Deutschen Ordens Als Ludwig II 1526 in der Schlacht bei Mohacs gegen das Osmanische Reich fiel endete auch der Einfluss Polens auf Ungarn Der Ostseeraum ruckte stattdessen an die erste Stelle im aussenpolitischen Machtkampf 32 Trotz der im Kern offensiven Politik setzte Polen schon bald zum Ruckzug auf sich selbst an Weder das Konigshaus noch der immer mehr Macht erlangende Adel waren imstande oder gewillt wie noch im 15 Jahrhundert Fuhrungsmacht des Ostens zu sein Der beginnende Machtverfall Polens wurde durch eine folgende Periode innerer Ruhe uberdeckt denn die potenziellen Gewinner der plotzlichen polnischen Abstinenz Schweden und Russland waren ihrerseits noch zu schwach um das von Polen geschaffene Vakuum zu fullen Dies und die Bindung der spanisch osterreichischen und osmanischen Krafte in seinem Suden verschafften Polen so fur etwa 100 Jahre eine trugerische Ruhe 33 Die Jagiellonen mussten dem Adelsstand Privilegien einraumen Der polnische Reichstag der sich aus Adel und Klerus zusammensetzte gewann zunehmend Macht uber den Konig Die Verfassung Nihil Novi legte 1505 weitgehende Mitbestimmungsrechte des Sejms fest Die Privilegierung des Adels und dessen Machtzunahme fuhrte zur Entrechtung des Bauern und Burgerstandes In der Absicht seine Macht zu starken erliess Sigismund eine Reihe von Reformen richtete 1527 eine Wehrpflichtarmee ein und dehnte den burokratischen Apparat aus der notig war um den Staat zu regieren und die Armee zu finanzieren Unterstutzt von seiner italienischen Gemahlin der Konigin Bona Sforza begann er Land zur Ausweitung des koniglichen Besitzes zu kaufen Er begann auch einen Prozess der Restitution Wiederherstellung koniglicher Guter die zuvor verpfandet oder Angehorigen des Adels als Lehen gegeben worden waren Im Jahre 1537 fuhrte die Politik des Konigs zu einem grosseren Konflikt dem sogenannten Huhnerkrieg Die Szlachta der niedrige Adel versammelte sich nahe Lemberg zu einer levee en masse und verlangte ein militarisches Einschreiten gegen Moldawien Der kleine und mittlere Adel begann eine Rebellion in der Absicht den Konig zur Aufgabe seiner Reformen zu veranlassen Albrecht von Hohenzollern Hochmeister des Deutschen Ordens unterwarf sich 1525 dem polnischen Konig und nahm das neue Herzogtum Preussen zu Lehen Das Land wurde sakularisiert und der neue evangelische Glaube garantiert Bereits im 15 Jahrhundert begann sich ein Wandel in den wirtschaftlichen Verhaltnissen abzuzeichnen Auf dem Land setzte sich die Leibeigenschaft und Fronwirtschaft durch wahrend die Stadte vor allem Krakau Danzig Thorn Lublin spater auch Warschau zu bluhenden Handelsstadten von internationalem Rang heranwuchsen 1569 1795 Republik Polen Litauen Rzeczpospolita Bearbeiten Hauptartikel Polen Litauen Die Union von Wilna stellte 1561 den Machtbereich des in Kurland Livland und Estland souveran agierenden Zweigs des Deutschen Ordens unter die polnische Oberherrschaft Der Konig garantierte dem Landmeister Gotthard Kettler deutsche Sprache deutsches Recht deutsche Selbstverwaltung sowie Freiheit des Glaubens das spater auch unter schwedischer und russischer Herrschaft bis ins 19 Jahrhundert Bestand hatte Die Livlandische Konfoderation sicherte sich so gegen die russische Eroberungspolitik ab Die Baltische Krise die der Auflosung der Orden im Baltikum folgte eroffnete ein Zeitalter der Nordischen Kriege in welchem Polen Litauen nach dem Ausgang der Jagiellonendynastie 1572 seine Vormachtposition im ostlichen Europa schrittweise einbusste Den Anstoss zu dieser erneuten Epochenwende gab das Zarentum Russlands Als Zar Iwan IV 1558 in das politisch zerruttete Livland einfiel entfesselte es einen 25 jahrigen Konflikt an der Ostseekuste Dieser Vorstoss rief in Schweden Danemark und Polen Gegenstrategien auf den Plan die jede fur sich die Oberherrschaft in der Ostsee zum Ziel hatten Im Ersten Nordischen Krieg konnten Schweden und Polen zunachst noch gemeinsam bis 1582 die russische Macht zuruckdrangen und fur anderthalb Jahrhunderte von der Ostsee fernhalten Lubliner Union Bearbeiten nbsp Der Rechtsakt der Union von Lublin aus dem Jahr 1569 nbsp Grosster volkerrechtlicher Machtbereich der Rzeczpospolita 1618 nach dem Vertrag von Deulino mit dem Russischen Zarentum nbsp Grossraumige Gliederung der polnischen Rzeczpospolita zur Zeit ihrer grossten Ausdehnung 1618 Das Herzogtum Preussen und das Herzogtum Kurland waren zu dieser Zeit polnische Lehen Hauptartikel Union von Lublin Unter dem Eindruck der russischen Offensive im Livlandischen Krieg gegen das Baltikum wurde mangels Nachfolger die Personalunion zwischen Polen und Litauen 1569 mit der Union von Lublin zu einer Realunion umgewandelt Litauen stimmte der Union mit Polen mehrheitlich zu gegen Autonomiegewahrleistung in den Bereichen der Wehrhoheit Staatsfinanzen Jurisdiktion und Amtssprache Polen und Litauen wurden damit zur Rzeczpospolita einer Republik auf Basis einer Foderation unter der Prasidentschaft eines auf Lebenszeit gewahlten Konigs von Polen und Grossfursts von Litauen in Realunion amtlich Republik der Polnischen Krone Konigreichs Polen und des Grossfurstentums Litauen Fur Litauen Weissrussland und die Ukraine bedeutete dies langfristig die weitgehende Polonisierung ihrer Fuhrungsschichten Ende des 16 Jahrhunderts umfasste die Rzeczpospolita das Gebiet Zentral Nord und Ostpolens Oblasts Kaliningrad Litauens Lettlands Weissrusslands der Ukraine Slowakei Estlands und Moldaus Bei der Konigswahl sollten sich alle adligen Reichsburger auf dem Wahlfeld in Wola bei Warschau versammeln um den Herrscher in Freier Wahl zu bestimmen Jeder Adlige hatte eine Stimme der verarmte Landadelige genauso wie der machtigste Magnat Stimmenkauf war ublich Der gewahlte Konig war gezwungen dem Adel mit der Pacta conventa Zugestandnisse zu machen Er hatte auch die Articuli Henriciani zu beschworen Der Konig galt als primus inter pares die reale Macht lag in den Handen des Hochadels der sie durch den alleinigen Besitz aller Staatsamter und die Grundherrschaft uber die Untertanen ausubte Seit der Verfassung dem Nihil Novi von 1505 konnte das Staatsoberhaupt ohne Zustimmung des Reichstages mit seinen beiden Kammern kein neues Gesetz mehr erlassen Das Einstimmigkeitsprinzip aller Reichstagsbeschlusse galt seit dem 16 Jahrhundert wurde aber erst seit 1652 so angewandt dass ein einzelner Abgeordneter mit dem Ruf des Liberum Veto das Parlament blockieren und alle bisher gefassten Beschlusse ungultig machen konnte Die Problematik dieser Regelungen wurde von vielen erkannt doch Macht und gesellschaftliches Desinteresse der Grossgrundbesitzer verhinderten Reformen Die meisten Stadte blieben ohne politischen Einfluss und wurden wie die Verteidigung des Landes vernachlassigt weil der Adel sich weigerte entsprechende finanzielle Leistungen zur Aufstellung eines schlagkraftigen Heeres aufzubringen Als Folge der Verweigerung Steuern zu zahlen blieb die Staatskasse seit der Grundung des gemeinsamen Staatswesens bis zu dessen Untergang notorisch klamm 34 Dadurch musste die polnisch litauische Republik mit kleinen Armeen an mehreren Fronten verteidigt werden Die Lage des unterdruckten Bauernstandes war aufgrund der Frondienste und personlicher Unfreiheit schlecht Kennzeichnend fur die politische Entwicklung dieser Zeit ist die Ausbildung einer Adelsnation mit polonisiertem litauischem ruthenischem und deutsch preussisch baltischem Adel wahrend die Landbevolkerung im Norden und Osten des Landes weiterhin uberwiegend deutsch litauisch weissrussisch und ukrainischsprachig blieb Der polnische Reichstag der Magnaten engte nach 1572 die Macht des Konigs zunehmend ein und sicherte sich auf Dauer das Privileg der Konigswahl Reformation und Gegenreformation Bearbeiten Die Reformation verbreitete sich auch in Polen und Litauen Der Calvinismus wurde 1540 durch Jan Laski nach Polen gebracht Unter dem Einfluss des Unitariers Faustus Sozzini wurde 1579 die Kirche der Sozinianer gegrundet Das Luthertum hatte zunachst bei der deutschen Bevolkerung in den preussischen Stadten und in Krakau Einzug gefunden im Herzogtum Preussen begannen sich ebenso die Lehren Luthers und Calvins durchzusetzen Konig Sigismund I bekampfte sie mit einer Reihe von Edikten und Rechteeinschrankungen politisch in Danzig auch militarisch Sein Sohn und Nachfolger Sigismund August auf den die Protestanten grosse Hoffnungen setzten wechselte zwar nicht die Konfession ging aber auch nicht energisch gegen die Reformation vor In den Jahren nach 1548 bildeten sich in einer Reihe von Orten reformatorische Gemeinden verschiedenen Bekenntnisses im Westen des Landes die vertriebenen Bohmischen Bruder in Leszno und Ostrorog im Osten Arianer und Taufer in Rakow und anderen Mediatstadten adliger Magnatengeschlechter Die protestantischen Richtungen der Rzeczpospolita schlossen 1570 den Consensus von Sandomir Mit der Pax Dissidentium der Konfoderation von Warschau 1573 wurde die uneingeschrankte Religionsfreiheit der Protestanten einschliesslich ihrer politischen Gleichstellung und Zivilrechte staatsrechtlich sanktioniert Die Zersplitterung der Bewegung in verschiedene Richtungen war eine Schwache an der die Gegenreformation ansetzte die in Polen mit Stanislaus Hosius dem Bischof von Ermland begann Die aussenpolitische Anlehnung der folgenden drei Wasa Konige an das katholische Habsburg und der innenpolitische Kampf gegen den Adel drangten die Protestanten immer weiter zuruck Allerdings gab es keine Einrichtung wie die Inquisition in Polen auch wurde niemand auf dem Scheiterhaufen verbrannt Die polnische Toleranz jener Zeit war damit zu erklaren dass sich die Vertreter des dominierenden Adels einen Glaubenskrieg wie im benachbarten Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation oder dem hugenottischen Frankreich ersparen wollten Mit einem Teil der ruthenisch orthodoxen Kirche wurde ein Ausgleich in der 1596 geschlossenen Kirchenunion von Brest gefunden Diese sollte die Ostgrenze sichern erfullte aber die Erwartungen der Staatsspitze und der beteiligten lokalen Wurdentrager nicht Seit der Mitte des 17 Jahrhunderts setzte eine immer starkere Rekatholisierung des Landes ein die religiose und nationale Minderheiten zusehends an den Rand drangte Sie forderte die Abwanderung grosser Teile der protestantischen Bevolkerung wodurch wirtschaftlich intellektuelles Potential dem Land zusatzlich auf Dauer verloren ging Goldenes Jahrhundert Bearbeiten nbsp Poloniae descriptio des polnischen Geografen Wenceslaus Godreccius im Weltatlas Theatrum Orbis Terrarum von Abraham Ortelius 1592Kunst Literatur und Wissenschaft erreichten im goldenen Jahrhundert der Renaissance und des Humanismus einen Hohepunkt insbesondere wahrend der Regierungszeit des Renaissancekonigs Sigismunds des Alten einen Aufschwung von Literatur und Kunst wobei das bis dahin im Schrifttum dominierende Latein zugunsten des Polnischen zurucktrat das sich ab etwa 1500 voll entfaltete Es kam zur Blute der Weichselgotik zum Eindringen der italienischen Renaissance in die Krakauer Malerschule und es stieg der Einfluss deutscher und flamischer Kunstler unter anderen Veit Stoss An der Krakauer Akademie einem Zentrum des Humanismus wirkten Conrad Celtis und die Juristen Pawel Wlodkowic und Jan Ostrorog Durch Einwanderung auch deutscher Drucker Holzschnitzer und Verleger stieg Krakau zum fuhrenden Zentrum des Buchdrucks in Ostmitteleuropa auf Die Dichter Mikolaj Rej Jan Kochanowski und Lukasz Gornicki begrundeten die polnische Literatur der Philosoph Andrzej Frycz Modrzewski die polnische Staatstheorie und Nikolaus Kopernikus das heliozentrische Weltbild In Architektur und Kunst spiegelten sich italienische und franzosische Einflusse Zahlreiche Adelspalaste Burgerhauser und Kirchen entstanden das Konigsschloss auf dem Wawelhugel wurde zur prunkvollen Residenz ausgebaut neue Stadte gegrundet Der Reichskanzler Jan Zamoyski liess eine Renaissance Modellstadt Zamosc anlegen die Stadte Lemberg Wilna und Posen stiegen zu wichtigen Kulturzentren auf die preussischen Hansestadte Elbing vor allem Danzig zu wichtigsten Handelshafen des Landes Kampf um die Ostseeherrschaft Bearbeiten Zweiter Konig der Rzeczpospolita wurde 1573 der franzosische Prinz Heinrich von Valois der jedoch seinen Thron nach wenigen Monaten unversehens wieder verliess ohne formal abgedankt zu haben Er hatte vom Tod seines Bruders Karl IX des Konigs von Frankreich erfahren und konnte sich wenn er am Pariser Hof anwesend war die franzosische Krone sichern die mit mehr Macht verbunden war Heinrich hinterliess die Pacta conventa und die Articuli Henriciani die konstitutionellen Charakter hatten und die koniglichen Rechte auf ein Minimum reduzierten Die von ihm gewahrten Rechte und Privilegien wurden trotz seiner kurzen Herrschaft der 146 Tage 35 zur Grundlage der Goldenen Freiheit und begrundeten die herausgehobene Stellung der adelsrepublikanischen Aristokratie Heinrich liess den ihm gesetzten Ruckkehrtermin verstreichen und wurde der Krone verlustig erklart Mit Stephan Bathory den Jan Zamoyski stark unterstutzte setzte sich 1576 ein ungarischer Aristokrat aus dem Furstentum Siebenburgen in Polen durch Bathory war ein geschickter Taktiker im Machtgefuge der Republik und fuhrte sein Heer siegreich gegen den Moskauer Staat im Livlandischen Krieg an In drei Feldzugen Polozk 1579 Welikije Luki 1580 und Pleskau 1581 besiegte er den Zaren der schliesslich im Vertrag von Jam Zapolski Waffenstillstand mit dem polnischen Konig schloss Der Zar trat das 1563 eroberte Gebiet um die Stadt Polozk und das seit 1558 in Teilen annektierte Livland mit Dorpat an die polnische Krone ab Stephan Bathory grundete 1579 mit Hilfe der Jesuiten die er nach Polen holte und forderte die Universitat Wilna Den Plan mit Hilfe Polens seine ungarische Heimat von der Turkenherrschaft zu befreien konnte er wegen seines plotzlichen Todes 1586 nicht verwirklichen 1587 wurde Sigismund III Wasa der das Geschlecht der Jagiellonen und der Wasa in seiner Person vereinte zum Konig gewahlt Die Wahl eines schwedischen Prinzen begunstigte den Ausbruch folgenschwerer Schwedisch Polnischer Kriege 1592 wurde Sigismund III zusatzlich schwedischer Konig und begrundete damit eine Schwedisch Polnische Personalunion Der Sejm hatte ihn aber bei seiner Wahl zur standigen Anwesenheit in Polen verpflichtet So musste Sigismund III einen Regenten in Schweden einsetzen 1603 versuchte Sigismund III Wasa den Thron seiner schwedischen Heimat zuruckzuerlangen den er als Folge der Schlacht von Stangebro 1598 und seiner Absetzung durch den schwedischen Reichstag als Konig von Schweden 1599 verloren hatte Dies hatte das Ende der ab 1592 bestehenden Personalunion Schwedens mit Polen zur Folge und provozierte den Ausbruch der Schwedisch Polnischen Kriege 1600 1629 Fur Polen brachte dieser den Verlust Livlands und preussischer Kustengebiete 36 Konig Sigismund verlegte 1596 die Hauptstadt Polens von Krakau nach Warschau wegen seiner zentralen Lage in Polen und der grosseren Nahe zu seinem Erbkonigreich Schweden Zeitgleich mit dem Krieg gegen Schweden kam es zu Konflikten mit dem Osmanischen Reich und mit dem Zarentum Russland nbsp Der polnische Konig Sigismund III wahrend der Belagerung von SmolenskDer Konig griff in die russischen Thronwirren ein die Smuta die nach dem Tod des Zaren Boris Godunow um 1605 in Russland ausbrachen Wahrend des Konfliktes in den Jahren 1609 bis 1618 besetzten 1610 polnisch litauische Unionstruppen unter der Fuhrung des Kronfeldhetmans Stanislaw Zolkiewski zwei Jahre lang Moskau Eine angestrebte Personalunion scheiterte am russischen Widerstand gegen die koniglichen Plane und der inneren Verfassung Polens Nach wechselvollen Kampfen endete der Krieg Ende 1618 mit dem Vertrag von Deulino Konig Sigismund erhielt die Herrschaft uber Smolensk und Sewerien Damit erreichte die Adelsrepublik mit einer Staatsflache von fast 1 000 000 Quadratkilometern ihre grosste territoriale Ausdehnung Nach Sigismunds Tod 30 April 1632 und unter Bruch des Vertrags von Deulino versuchte Zar Michael das verlorene Gebiet im Smolensker Krieg zu erobern Er belagerte ab Oktober 1632 Smolensk Der neue polnische Konig Wladyslaw IV Wasa und das polnische Heer trafen am 3 September 1633 dort ein Die russischen Truppen kapitulierten schliesslich am 25 Februar 1634 Der Krieg endete mit dem Vertrag von Polanow Ewiger Friede Die an den Habsburgern ausgerichtete Aussenpolitik der polnischen Wasa und die Uberfalle der Kosaken auf turkisches Territorium zerrutteten das relativ gute Verhaltnis zum Osmanischen Reich auch wegen vieler Razzien der Tatarenvolker osmanischer Vasallen gegen die Provinzen des Konigreichs Nach kosakisch tatarischen Grenzscharmutzeln Einmischungen lokaler Magnaten aus der Ukraine in die inneren Angelegenheiten der osmanischen Vasallen der Donaufurstentumer kam es zum Osmanisch Polnischen Krieg 1620 1621 Sultan Osman II zog eine Streitmacht mit bis zu 300 000 Mann 37 gegen die Republik zusammen der der polnische Konig bei Chocim ein gemischtes polnisch ukrainisches Heer bis zu 75 000 Mann an Kampftruppen darunter 6450 Deutsche 37 entgegenstellte Als den Osmanen trotz zahlenmassiger Uberlegenheit nach uber einem Monat kein Durchbruch der polnisch ukrainischen Front gelang vereinbarten beide Seiten einen ehrenvollen Waffenstillstand Zeitalter der Blutigen Sintflut Bearbeiten nbsp Die Kosaken waren freie russisch orthodoxe Krieger die entlang des Dneprs lebten und gegen die Krimtataren kampften Ein Teil stand als Registerkosaken in koniglichem Sold Ein anderer Teil die Saporoger Kosaken entzog sich jeder Herrschaft Die Kosaken fuhlten sich durch polnische Landbesitzer ausgebeutet Sie entwickelten ein kollektives Eigenbewusstsein und erhoben sich in zahlreichen Aufstanden gegen die Polenherrschaft 38 Hauptartikel Potop Geschichte 1648 wurde Johann II Kasimir neuer polnischer Konig Der Jesuit und Kardinal benotigte dafur einen papstlichen Dispens Kaum an der Macht verscharften sich im Sudosten die Spannungen Der feudale und religiose Druck auf die ruthenische Bevolkerung entfachte einen neuen grossen Aufstand den Chmelnyzkyj Aufstand unter der Fuhrung von Bohdan Chmelnyzkyj gegen die polnische Herrschaft 39 Die Kosaken plunderten die Anwesen polnischer Landbesitzer brachten weite Teile der Ukraine unter ihre Kontrolle und drangen bis nach Lemberg vor Zugleich liess Chmielnyzkyj gegen die in der Ukraine lebenden Juden Pogrome veruben da viele von ihnen als polnische Verwalter dienten Die Pogrome kosteten nach neueren Schatzungen knapp der Halfte der etwa 40 000 judischen Bewohner der Ukraine das Leben viele der Uberlebenden fluchteten aus dem Land 40 Nach wechselvollen Kriegsereignissen kam der Konflikt 1654 zu einem Ende Die Kosaken wechselten zur Oberhoheit des russischen Zaren Der Seitenwechsel war innerhalb der Kosakennation umstritten da ein Teil ein erneutes Zusammengehen mit Polen bevorzugte Die tiefen Spaltungen liessen das Gebiet der Ukraine fur Jahrzehnte in kriegsahnliche Zustande und Chaos fallen Der Anschluss der ostlichen Ukraine an Russland zog den Russisch Polnischen Krieg von 1654 bis 1667 nach sich im Fruhjahr 1655 besetzten russische Truppen einen Grossteil des Grossfurstentums Litauen und der Ukraine Als Johann Kasimir sich 1655 zum Konig von Schweden erklarte lieferte er dem Schwedenkonig Karl X Gustav den willkommenen Anlass zum Angriff auf Polen Der Dreissigjahrige Krieg hatte die schwedische Staatskasse geleert gleichzeitig musste ein kostspieliges Heer in den eroberten Landern unterhalten werden Schwedens Vorstoss wurde durch die unterschiedliche Interessenlage der polnischen Magnatenhauser und die militarische Lage der Republik im Osten begunstigt Das grosspolnische Adelsaufgebot kapitulierte kampflos vor der schwedischen Streitmacht und huldigte im Anschluss dem Karl X Gustav als ihrem Konig Nacheinander fielen die wichtigsten Stadte in schwedische Hande im September Warschau im Oktober Krakau Die Russen im Bundnis mit den Kosaken stiessen bis nach Lublin Pulawy und zur Weichsel vor nbsp Kloster von Jasna Gora die Gottesmutter hilft 1655 den PolenKonig Johann Kasimir wurde vom grossten Teil des Adels im Stich gelassen und floh ins Heilige Romische Reich nach Schlesien wo er auf Hilfe der Habsburger hoffte In Litauen stimmten die Adligen angesichts der russischen Erfolge einer Union des Grossfurstentums Litauen mit Schweden zu was den Bruch der Realunion mit Polen bedeutete Die Anzahl der schwedischen Truppen reichten jedoch nicht aus die eroberten Gebiete zu halten Das Kloster von Jasna Gora wurde 1655 verteidigt und dies zum Wunder von Tschenstochau verklart Die Vertreter des polnischen Adels wechselten zudem die Fronten und organisierten sich in der Konfoderation von Tyszowce Uberdies uberwarf sich der russische Zar Alexei mit dem Karl Gustav uber die Aufteilung der Eroberungen und erklarte ihm Ende Mai 1656 den Krieg wahrend er mit dem polnischen Konig einen auf zwei Jahre begrenzten Waffenstillstand von Niemiez schloss Der Schwedisch Polnische und der Russisch Polnische Krieg weiteten sich somit in einen schwedisch russisch polnischen Konflikt aus den Zweiten Nordischen Krieg Johann Kasimir kehrte Anfang 1656 nach Polen zuruck 1656 ging der von Karl Gustav unterworfene Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg auf dessen Angebot ein ihn fur ein Bundnis zum souveranen Herzog in Preussen zu machen Mit dem Sieg der schwedisch brandenburgischen Streitmacht uber die Truppen der Adelsrepublik in der dreitagigen Schlacht bei Warschau erkannte Karl Gustav die Souveranitat des Herzogtums Preussen im Vertrag von Labiau 1656 an Karl Gustav sah seine einzige Hoffnung in einem Sieg uber Polen und der Teilung der Republik unter Einbindung Siebenburgens Brandenburgs und Chmielnickis Anfang 1657 trat das unter osmanischen Schutz stehende Furstentum Siebenburgen unter der Fuhrung des Protestanten Georg II Rakoczi auf die Seite der Schweden und verwustete mit seinem siebenburgisch kosakischen Heer weite Gebiete Polens im Suden und Osten Um ein Ubergewicht Schwedens in Nordeuropa zu verhindern verbundeten sich das Konigreich Danemark die Habsburgermonarchie unter Kaiser Ferdinand III und die Niederlande mit Polen Die schwedischen Niederlagen ab Mitte des Jahres 1657 nahm der abwartend gebliebene Friedrich Wilhelm zum Anlass Erzherzog Leopold um Vermittlung beim polnischen Konig zu bitten Polens Staatsspitze ging auf das Angebot eines brandenburgischen Seitenwechsels ein Nun gestand auch Polen dem Herzogtum Preussen die volle Souveranitat zu Dies sollte 1701 dem Sohn Friedrich Wilhelms ermoglichen das Herzogtum zum Konigreich Preussen zu erheben Territorialverluste und Polen als Spielball europaischer Machte Bearbeiten nbsp Niedergang und Verlust der Grossmachtstellung unter Konig Johann II Kasimir dem letzten der Wasa in PolenDie Kriegshandlungen mit Schweden dauerten bis zum Vertrag von Oliva 1660 Der Vertrag stellte den Status quo ante bellum her Der Kurfurst von Brandenburg erlangte die Souveranitat 41 uber das Herzogtum Preussen Frankreich ubernahm die Garantie der Einhaltung des Friedens Die Truppen des Zaren konnten nun bis zum Dnjepr zuruckgedrangt werden Die Siege des abtrunnigen Magnaten Jerzy Sebastian Lubomirski und der Machtwechsel im Krimkhanat der die Sudgrenze bedrohte bewirkten den Abschluss eines ungunstigen Waffenstillstands 1667 mit Moskau Damit verlor Polen uber ein Viertel insgesamt 261 500 km seines Territoriums das ab 1667 733 500 km betrug 1668 dankte der letzte Wasakonig Johann Kasimir ab Ein Viertel der damaligen Bevolkerung war an den Folgen von Seuchen Hungersnoten Plunderungen und Gewalttaten gestorben Zusatzliche Bevolkerungsverluste entstanden durch die Territorialverluste an Russland zudem war die polnische Wirtschaft zerruttet 42 Manfred Alexander beschreibt Polens Lage nach dem Rucktritt von Johann Kasimir so Polen busste in funf Jahren prozentual so viele Menschen ein wie Deutschland im Dreissigjahrigen Krieg die Hauptlast trugen dabei die Stadte Deren planmassige und methodische Zerstorung fuhrte dazu dass Polen ein Agrarland blieb Erst 1848 hatten die Stadte wieder ungefahr das Niveau von 1655 erreicht 43 Der Sejm wahlte 1669 Michael Wisniowiecki zum polnischen Konig Vier andere Kandidaten wurden abgelehnt da die Vertreter des Kleinadels nach schlechten Erfahrungen mit Auslandern ihre Stimme einem einheimischen Kandidaten geben wollten im Gegensatz zu den adelsrepublikanischen Magnaten Der in der rechtsufrigen Ukraine bestehende Kriegszustand mundete im Osmanisch Polnischen Krieg von 1672 bis 1676 Um einer bevorstehenden militarischen Niederlage zuvorzukommen schloss das geschwachte Polen den Praliminarfrieden von Buczacz Die osmanische Turkei dehnte ihre Herrschaft uber weite Teile der sudlichen Ukraine aus Der polnische Reichstag weigerte sich den Vertrag zu ratifizieren erneut begannen Kriegshandlungen Nach wechselvollen Kampfen endete der Krieg 1676 mit dem Vertrag von Zurawno Konig Wisniowiecki starb 1673 Der Grosskronhetman Jan Sobieski wurde 1674 dank seiner Popularitat und militarischen Verdienste als sein Nachfolger gewahlt nbsp Zeitgenossisches Gemalde der Belagerung Wiens von 1683 Im Vordergrund das Entsatzheer von Konig Johann III Sobieski in der Schlacht gegen die Turken im Hintergrund die belagerte Stadt Unter Sobieski der zunachst die Unterstutzung Frankreichs besass gelang der sich in einer tiefen politisch okonomisch militarischen Krise befindenden Adelsrepublik zu Ende des 17 Jahrhunderts noch einmal eine kurze Renaissance der politischen Macht Der neue Konig sollte den Staat von der fortwahrenden Turkengefahr im Sudosten des Reiches befreien Sobieski wandte sich von seinem Bundnispartner Frankreich ab und schloss im April 1683 einen gegenseitigen Beistandspakt mit den Habsburgern Dieser fand rasch Anwendung als die Turken im Sommer Wien belagerten Der polnische Reichstag stimmte der Entsendung eines Entsatzheeres zu das wesentlich zum Sieg der alliierten Truppen in der Schlacht am Kahlenberg 1683 beitrug Weitere Vorstosse im Sudosten gegen das osmanisch besetzte Podolien die Moldau und die Walachei blieben allerdings ohne Erfolg Polen trat 1684 der durch die Vermittlung von Papst Innozenz XI gegrundeten Heiligen Liga bei Zwei Jahre spater wurde mit Russland ewiger Frieden geschlossen Innenpolitisch erreichte der Konig seine Ziele nicht Er konnte weder die Herrschaftsanspruche seiner Familie durchsetzen noch die Macht des Adels begrenzen Dieser opponierte offen gegen ihn weil er in einem starken Konigtum eine Bedrohung seiner Rechte sah Die Folgen von Kriegen und Besetzungen durch fremde Heere Besatzungskosten Plunderungen und Zerstorungen des Landes liessen weite Gesellschaftsschichten auch den Adel verarmen und sich verschulden Die Foderation verfiel nach Sobieskis Tod 1696 in eine dezentralisierte Magnaten Konfoderation mit schwachen auslandischen Konigen Polen sank zum Spielball europaischer Machte herab vor allem Russlands Der allgemeine Verfall ausserte sich in einer dauerhaften Blockade des polnischen Parlaments durch das Liberum Veto und in der Bildung legaler Widerstandsbewegungen gegen die Gesamtinteressen des Staates immer dann wenn der Adel seine herausgehobene Stellung in Gefahr sah Im 18 Jahrhundert standen die Konfoderationen oft unter dem Einfluss auslandischer Botschafter die das Land an den Rand eines Burgerkrieges brachten Sachsenzeit Bearbeiten nbsp Konigswahl von August den Starken in Wola im Jahre 1697Olgemalde von Jean Pierre Norblin de La Gourdaine ca 1790 Hauptartikel Sachsen Polen Unter der Sachsenzeit versteht man in Polen die Herrschaftszeit der beiden Konige aus dem Hause Wettin Es waren August der Starke 1697 1733 und sein Sohn August III 1733 1763 die Polen in Personalunion mit ihrem heimischen Kurfurstentum Sachsen regierten Die Wahlen waren mit massiven Bestechungen einhergegangen und blieben nicht unangefochten Um sich die polnische Krone zu sichern musste der protestantische Kurfurst zum Katholizismus konvertieren Der Friedensvertrag zu Karlowitz 1699 mit der Hohen Pforte ermoglichte eine Ruckkehr Podoliens zu Polen Mit dem Grossen Turkenkrieg endeten auch die seit 1444 gefuhrten Konflikte mit dem Osmanischen Reich Die Politik des Landes wurden immer starker von den Hochadelsfraktionen bestimmt namentlich die Potockis Czartoryskis und Sapiehas die sich gegenseitig bekriegten und zunehmend finanziell von fremden Machten abhangig wurden Die Versuche des Konigs eine absolutistische Herrschaft zu etablieren scheiterten am Fehlen einer eigenen Hausmacht nbsp Darstellung der Feldzuge wahrend der ersten Phase des Krieges vom Kriegsausbruch 1700 bis zur Kriegswende infolge der Schlacht bei Poltawa im Juli 1709 Zu dieser Zeit wurde Polen von schwedischen russischen und sachsisch polnischen Armeen verheert was zu drastischen wirtschaftlichen Einbussen und zur Verarmung der Bevolkerung fuhrte Die grosse Auseinandersetzung Russlands und Schwedens um Livland und um die Vorherrschaft in der Ostsee im Grossen Nordischen Krieg dehnte sich auch auf Polen aus Beide Kriegsparteien kampften auch um den politischen Einfluss auf die Adelsrepublik 44 Im ersten Jahrzehnt des Krieges als das petrinische Russland am Rande des Zusammenbruchs stand war Polen in erster Linie von Schweden bedroht Nach der Niederlage des schwedischen Konigs geriet die Adelsrepublik unter wachsenden Druck Russlands Dieses machte sich den inneren Konflikt zwischen den absolutistischen Reformbestrebungen des Wahlkonigs August II und dem Konservatismus des Adels zunutze um die Rolle des Mittlers zu spielen der in Wirklichkeit den Parteien die Interessen Russlands aufzwang In dieser entstehenden Souveranitatskrise verwischten die Grenzen zwischen innerer und ausserer Politik Dies machte sich erstmals auf dem Stummen Sejm von 1716 17 bemerkbar auf dem Peter I die militarische Kontrolle des polnischen Staatsgebietes zugesichert bekam Faktisch bedeutete die im Stummen Sejm von 1717 fixierte Heeresstarke von 24 000 Mann effektiv kaum mehr als 10 000 Mann den militarischen Zusammenbruch Polens Im Frieden von Nystad vermochte Peter I seinen Interventionserfolg in Polen durch volkerrechtliche Regelungen abzusichern So erhielt Russland das Recht zur Intervention im Falle von verfassungsandernden Reformen 45 Nach dem Tod des polnischen Konigs August II entstand ein Interregnum aus dem sich der Polnische Thronfolgekrieg entwickelte Die drei Nachbarmachte Russland Preussen und Osterreich kamen uberein die Wahl eines franzosisch gestutzten Konigs als Versuch einer Barriere de l Est gegen die mittelosteuropaische Dominanz der drei Machte zu verhindern sowie die Handlungsunfahigkeit Polens aufrechtzuerhalten 46 Durch die Unterstutzung Russlands und Osterreichs konnte sich sein Sohn August III wahrend des Polnischen Thronfolgekrieges gegen seinen Gegenspieler Stanislaus I Leszczynski durchsetzen um den Preis zunehmender politischer Einflussnahme Russlands in Polen Das Land wurde weitgehend durch seinen Gunstling Heinrich Graf von Bruhl regiert Weil der Gutsadel gleichzeitig an Wohlstand gewann drang er auch auf eine innere Reform des Staates Der Geist der Aufklarung drang nach Polen vor Ansatze zu einer Verbesserung des Bildungssystems wurden gemacht Besonders positiv waren die Folgen in der Architektur Das Bild der Hauptstadt Warschau veranderte sich das Konigsschloss wurde grosszugig umgebaut es entstand die Sachsische Achse nach dem Vorbild von Versailles mit dem Sachsischen Palais und dem Sachsischen Garten Die Chancen fur grundlegende Reformen die sich nach dem Ende des Polnischen Thronfolgekrieges ergaben wurden vertan Das Land und mit ihm das System der Adelsdemokratie trieben an den Rand des Ruins Mehrere Anlaufe zur Reform und Starkung der Staatsstrukturen vor allem seiner Finanzen wahrend der Reichstage von 1738 1744 1746 und 1748 blieben erfolglos Der Hochadel weigerte sich neben der Angst vor absolutistischen Bestrebungen sich selbst zu besteuern Die Institution des Konigtums in Polen war zu schwach die Reformen gegen die Partikularinteressen der Magnatengeschlechter durchzusetzen Teilungen Polen Litauens Bearbeiten nbsp Mit diesem Kupferstich pragte Johannes Esaias Nilson fur lange Zeit das Bild von der Ersten Teilung Polen Litauens im Jahr 1772 Gleichzeitig hielt der massenhaft verbreitete Stich die Erinnerung an die Existenz Polens in den Kopfen zahlreicher Patrioten wach nbsp Die Verabschiedung der Mai Verfassung am 3 Mai 1791 zur Zeit des Vierjahrigen Sejms im Warschauer Konigsschloss Gemalde von 1806 nbsp General Tadeusz Kosciuszko leistet auf dem Hauptmarkt von Krakau den Eid Polen von den Invasionsmachten zu befreien Hauptartikel Teilungen Polens Der innere Verfall der polnisch litauischen Adelsrepublik setzte sich auch nach der Wahl Stanislaus August Poniatowskis zum Konig 1764 fort Trotz vorsichtiger Reformbemuhungen wie der Grundung von Bildungseinrichtungen und Manufakturen und einer Blutezeit im Bereich von Kunst und Kultur scheiterten weitergehende Schritte wie die Abschaffung des Liberum Veto vor allem am Widerstand Russlands Russland wollte Polen weiter unter politischer Kontrolle behalten Unter russischem Druck mussten Konig Poniatowski und der Sejm 1768 einen polnisch russischen Vertrag unterzeichnen der alles beim Alten beliess und die Konigliche Republik auf die Hohe eines russischen Protektorats stellte Zahlreiche konservative Adlige waren gegen den Vertrag und schlossen sich in einer Widerstandsorganisation der Konfoderation von Bar zusammen Diese richtete sich gegen den prorussischen Konig Poniatowski die Reformen im Lande die Beschneidung der Goldenen Freiheit sowie den starken russischen Einfluss in Polen Es begann ein vierjahriger Burgerkrieg der das Chaos im Land vertiefte und europaische Dimensionen annahm Der franzosische Konig Ludwig XV und der osmanische Sultan Mustafa III gingen mit der Konfoderation eine Allianz ein Ihr Ziel war die Sicherung der Republik als barriere de l est gegen die russische Expansion Im daraufhin ausbrechenden Russisch Turkischen Krieg hatte die Konfoderation hohe Opferzahlen unter dem Adel zu beklagen 47 Um sich ihren Anteil an der polnischen Beute zu sichern waren osterreichische und brandenburgisch preussische Truppen schon seit 1769 48 in Teilen Polens einmarschiert und hielten sie besetzt In den Vertragen des Jahres 1772 erhielt Russland die Woiwodschaften Polock Witebsk Mscislaw und Livland Weite Teile Kleinpolens und Ruthenien fielen an Osterreich Preussen vereinnahmte Koniglich Preussen und Teile der Woiwodschaften Inowroclaw und Gnesen als Westpreussen sowie das Furstbistum Ermland Insgesamt verlor Polen bei der ersten Teilung knapp 200 000 km mit 4 5 Millionen Einwohnern Es blieben ihm 527 000 km mit sieben Millionen Menschen Diese Ereignisse brachten fuhrende Kopfe des Staates dazu innere Reformen anzuschieben Man vereinbarte eine grundlegende Reform der Staatsfinanzen eine Modernisierung der Armee Aufbau und Finanzierung eines 100 000 Mann starken stehenden Heeres und des Bildungswesens durch die Grundung der Kommission fur das nationale Erziehungswesen Weitergehende Reformen entstanden Ende der 1780er Jahre als der Vierjahrige Sejm eine neue Verfassung verabschiedete Diese sah eine Erbmonarchie unter dem Haus der Wettiner vor und ging als die Verfassung vom 3 Mai 1791 in die Geschichte ein Neben einer Teilung und Verschrankung der Gewalten sollte auch das Prinzip der Volkssouveranitat fur Adel und Stadtburger gelten wohingegen die Masse der Bevolkerung die leibeigenen Bauern rechtlos blieb 49 Der Widerstand der alten Teilungsmachte gegen die Reformen wuchs Preussen suchte die Nahe Russlands obwohl es seit 1790 in einer gegen Russland gerichteten Defensivallianz mit Polen verbundet war Russland ermutigte konservative Adlige sich in der Konfoderation von Targowica zusammenzuschliessen die vom russischen Militar unterstutzt wurde Der Widerstand der antireformatorischen Krafte und die russische Intervention zur Unterstutzung ihrer Vasallen in Polen erzwangen 1792 abermals einen Russisch Polnischen Krieg Die ubersturzte Kapitulation des Konigs und dessen Beitritt zur Konfoderation von Targowica trug zu einer weiteren Teilung des revolutionaren Polen 1793 bei in der alle Gebiete ostlich der Linie Dunaburg Chocim an Russland Grosspolen Westmasowien sowie die Stadte Danzig und Thorn an Preussen fielen Den Annexionen hatte sich das Land im letzten adelsrepublikanischen Sejm dem Sejm von Grodno durch militarischen Nachdruck zu fugen Es verblieb ein polnischer Rumpfstaat mit 240 000 km und 3 5 Millionen Einwohnern Ein Jahr spater brach der Kosciuszko Aufstand aus zum ersten Mal ein Volksaufstand Tadeusz Kosciuszko proklamierte sich zum Diktator und hoffte auf auswartige Hilfe Die Kampfe waren zunachst erfolgreich etwa in der Schlacht bei Raclawice Die Ubermacht von Preussen und Russen setzte sich aber durch In der Schlacht bei Maciejowice unterlag im Oktober 1794 das Hauptaufgebot mit Kosciuszko an der Spitze Mit dem fur die Invasoren erfolgreichen Kampf um die polnische Hauptstadt waren der Kosciuszko Aufstand endgultig gescheitert und das Schicksal Polens besiegelt Mit der dritten Teilung in der Russland alle litauischen und ruthenischen Gebiete ostlich von Bug und Memel Osterreich das restliche Kleinpolen mit Krakau und Brandenburg Preussen das restliche Masowien mit Warschau und Teile Litauens erhielten waren Polen und Litauen fur uber 100 Jahre von der politischen Landkarte Europas verschwunden Die endgultige Teilungskonvention geschlossen in Sankt Petersburg 1797 wurde um ein geheimes Zusatzabkommen erganzt Im Angesicht der Notwendigkeit alles abzuschaffen das die Erinnerung an das Bestehen des Konigreichs Polen wiederbeleben konnte stimmen die den Vertrag abschliessenden Parteien uberein niemals ihre Titel um den Namen oder Wurden des Konigreichs Polen zu erganzen welches von heute und fur alle Zeit unterdruckt bleiben soll 1795 1914 Fremdherrschaft BearbeitenPolen in den Koalitionskriegen 1795 1815 Bearbeiten nbsp Das Herzogtum Warschau in den Grenzen von 1809 Hauptartikel Herzogtum Warschau Kongresspolen Republik Krakau und Grossherzogtum PosenDie nach dem Ende der polnischen Staatlichkeit verbliebenen Aufstandischen und Oppositionellen setzten ihre Hoffnungen auf das revolutionare Frankreich Auf dessen Anregung entstand bis 1797 in Oberitalien eine 6 000 Mann starke Polnische Legion unter General Jan Henryk Dabrowski die auf Seite Napoleons bis zum Frieden von Luneville 1801 kampfte ohne ihrem eigentlichen Ziel naher zu kommen Stattdessen setzte Napoleon die polnischen Soldaten im Kampf gegen Aufstandische auf Haiti ein wo sie durch Tropenkrankheiten dezimiert wurden Haiti wurde zum 1 Januar 1804 unabhangig Was blieb war der Siegeswille der Legionare der sich im Text des Liedes Jozef Wybickis von 1797 manifestierte Noch ist Polen nicht verloren solange wir leben und weiter Marsch marsch Dabrowski von Italien nach Polen seit 1918 die Nationalhymne Polens Gleichzeitig versuchten polnische Adlige am Petersburger Hof wie der beim Zaren 1801 1825 war es Alexander I zu Einfluss gelangte Furst Adam Jerzy Czartoryski die Lage im russischen Teilungsgebiet zu mildern Zeitweise gab es mehr Freiheit besonders im Bildungswesen Russland war aber nicht zu einem Krieg gegen Preussen bereit Die franzosischen Kriegserfolge des Jahres 1806 bewogen einige Polen auf Napoleon zu setzen und einen bewaffneten Aufstand im polnischen Sudpreussen zu wagen Der Aufstand hatte Erfolg dies wurde begunstigt durch die Schwache Preussens und den Vormarsch der Grande Armee Napoleon der bei seinem Einmarsch in Warschau am 19 Dezember 1806 nach dem Sieg uber Preussen wie ein Befreier gefeiert wurde 50 51 52 53 dachte an den zukunftigen Kampf gegen Russland Er erklarte sich dazu bereit im Rahmen des Tilsiter Friedens aus dem Preussen geschwacht herausging das Herzogtum Warschau zu bilden an dessen Spitze der sachsische Kurfurst Friedrich August gestellt wurde Statt der erwarteten Bestatigung der Mai Verfassung wurde dem franzosischen Vorbild folgend das Statut conventionnel erlassen die politische Macht fiel dem franzosischen Residenten in Warschau zu nbsp Furst Jozef Antoni Poniatowski militarischer Fuhrer des Herzogtums WarschauDas Engagement der polnischen Bevolkerung fur den neuen Staat wuchs Dem auf franzosischer Seite kampfenden Militar gelang es 1809 Teile Kleinpolens vom Kaisertum Osterreich zuruckzuerobern Osterreich hatte im Osterreichisch Polnischen Krieg unter Erzherzog Ferdinand Karl von Osterreich Este versucht das neuentstandene polnische Staatswesen zu ersticken Aus diesen Grunden war auch die polnische Bereitschaft hoch sich massiv am Russlandfeldzug Napoleons zu beteiligen Mit uber 100 000 Mann bei ungefahr 4 Millionen Einwohnern stellten die Polen aus dem Herzogtum das grosste Kontingent nach den Franzosen und kampften im Winter 1812 1813 an der Seite Frankreichs in Russland Nur wenige Tausend kehrten in ihre Heimat zuruck Aufgrund der Niederlage Napoleons und seiner Grande Armee besetzte Russland grosse Teile des Herzogtums inklusive der Hauptstadt Warschau und legte dem Land Kontributionen auf Die Napoleonischen Kriege hinterliessen ein ausgezehrtes Rumpf Polen Wahrend sich 1813 fast ganz Europa gegen Napoleon gestellt hatte waren die Polen das einzige europaische Volk das Napoleon noch in der Volkerschlacht bei Leipzig die Treue hielt wahrend die restlichen franzosischen Verbundeten vor allem aus dem Rheinbund uberliefen Weil der russische Kaiser in der Frage eines souveranen Polens zu keinen Konzessionen bereit war befanden sich Furst Poniatowski und sein Volk in einer schwierigen Situation Mit dem Sturz Napoleons durch die Teilungsmachte und das Vereinigte Konigreich brach fur die Polen etwas mehr als ein Jahrhundert Fremdherrschaft an Die endgultige Entscheidung uber die Zukunft Polens fiel auf dem Wiener Kongress von 1815 als die Aufteilung Polens bestatigt wurde wenngleich Preussen die bei der dritten Teilung 1795 erworbenen Gebiete weitgehend an Russland abtreten musste Das bis 1809 osterreichische Krakau wurde zur Freien Stadt erklart Das Herzogtum Warschau wurde um die Provinz Posen verkleinert die an Preussen zuruckfiel Der Rest wurde als Konigreich Polen mit eigener Verfassung und Autonomie ausgestattet und in Personalunion mit dem Russischen Kaiserreich vereinigt Zwar wurde die Existenz einer polnischen Nation von allen europaischen Grossmachten anerkannt der polnische Nationalstaat verschwand aber von der europaischen Landkarte endgultig nach der Auflosung der Verfassung Kongresspolens 1831 und die polnische Kultur und Sprache wurde zum Teil unterdruckt Zeit der Aufstande 1815 1864 Bearbeiten nbsp Absetzung des russischen Kaisers am 25 Januar 1831 nbsp Edward Dembowski wahrend des Krakauer Aufstandes Hauptartikel Novemberaufstand 1830 1831 und Januaraufstand 1863 1864 Auf lange Sicht gesehen war die polnische Nation nach den Wiener Beschlussen von 1815 nicht bereit den Status quo zu akzeptieren Die katholische Kirche wuchs in die Rolle einer Bewahrerin der Traditionen hinein Die politische Entwicklung seit 1815 war durch eine eher gemassigte Unterdruckung durch den Kaiser und seinen Warschauer Statthalter Nowossilzew gepragt Damit waren aber viele junge Polen die vom Geist der polnischen Romantik gepragt waren nicht zufrieden Die Nachricht von Revolutionen in Paris und in Belgien im Jahre 1830 liess auch eine Gruppe von Warschauer Verschworern zu den Waffen greifen Am 28 November 1830 brach der Aufstand gegen die russische Herrschaft aus Der Aufstand hatte keine konkreten politischen Zielvorstellungen Aufgrund der zogerlichen russischen Reaktion gelangen einige Anfangserfolge die den im Dezember zusammengetretenen Sejm dazu bewogen die Dynastie der Romanows fur abgesetzt zu erklaren Im Laufe des Jahres 1831 behielt Russland in der massiven militarischen Auseinandersetzung die Oberhand auch weil die Aufstandischen zu keinen weitergehenden Schritten in der Bauernfrage bereit waren Der Novemberaufstand war in ganz Europa ausserst popular besonders in Deutschland wo die entstehende Polenschwarmerei auch nach dem Scheitern des Aufstandes und dem Einsetzen der Grossen Emigration zunachst weiter bestand und zur Entstehung von Solidaritatskomitees und Polenliedern fuhrte deren Hohepunkt das Hambacher Fest im Jahre 1832 war wo deutsche und polnische nationale Bestrebungen miteinander verbunden wurden Im russischen Teilungsgebiet wurde die Sonderstellung der Polen nun massiv eingeschrankt In Teilen der Verwaltung wurde mit der Russifizierung begonnen und das polnischsprachige Bildungssystem geschwacht Zu einem neuen Zentrum der polnischen Politik wurde das Hotel Lambert in Paris wohin viele bedeutende Politiker flohen und wo mit den Konservativen und den Demokraten die beiden Hauptlager entstanden Aufgrund der Unterdruckung im russischen Teilungsgebiet wandte sich das Hauptaugenmerk fur einen erneuten Aufstand den anderen beiden Regionen zu Anfang 1846 wurde eine gesamtpolnische Erhebung geplant die ihren Schwerpunkt im preussischen Posen und der Freien Stadt Krakau haben sollte Der Posener Plan wurde verraten und die Verschworer mit Ludwik Mieroslawski verhaftet Die Bestrebungen im osterreichischen Teilungsgebiet wurden nur halbherzig durchgefuhrt Parallel dazu brach aber dort ein Bauernaufstand aus der sich vor allem gegen die polnischen Landadligen richtete und von den Behorden teilweise unterstutzt wurde Dieser Burgerkrieg fuhrte in zwei Monaten zu uber 1000 Toten Im Krakauer Aufstand gelangte Krakau vorubergehend in polnische Hand wurde aber von osterreichischen Truppen besetzt und 1846 in die Donaumonarchie inkorporiert Angesichts dieses Scheiterns war es umso uberraschender dass die polnische Frage zwei Jahre spater in Preussen wieder zu einem beherrschenden Thema wurde Im preussischen Teilungsgebiet waren die Jahre seit 1815 vor allem gepragt durch die 1823 durchgefuhrte endgultige Bauernbefreiung Die relativ gemassigte Politik gegenuber den Polen wurde nach dem Amtsantritt des neuen Oberprasidenten Eduard Heinrich von Flottwell Ende 1830 zunehmend antipolnisch vor allem in der Bildungs und der Kirchenpolitik Seit Beginn der 1840er Jahre deutete sich unter dem neuen preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV eine liberalere Polenpolitik an bis die Aufstandsplane von 1846 und der grosse Berliner Polenprozess eine Wende einleiteten Die Marzrevolution des Jahres 1848 fuhrte zum Wiederentstehen polnischer Organisationen in der preussischen Provinz Posen Dort kam es zu einem Aufstand Deutsche und polnische Demokraten arbeiteten eng zusammen Der preussische Konig uberwand seine zeitweilige Schwache und die nationalen Spannungen im Lande nahmen zu Den Aufstandischen gelang es nicht die preussische militarische Ubermacht zu besiegen In der dreitagigen Polendebatte der Frankfurter Nationalversammlung im Juli 1848 traten nur noch wenige fur die Rechte der Polen ein die national konservativen Krafte setzten sich endgultig durch Im russischen Teilungsgebiet gab es keinen Aufstand nbsp Russische Truppen biwakieren 1861 auf dem Warschauer SchlossplatzErst die russische Niederlage im Krimkrieg 1855 und der Amtsantritt des neuen Kaisers Alexander II fuhrten zu Planen einer engen polnisch russischen Zusammenarbeit unter dem gemassigten Adligen Aleksander Wielopolski der 1862 zum Chef einer nur aus Polen bestehenden Zivilregierung ernannt wurde Die Demokraten sahen sich durch die Einigungsbestrebungen Italiens Risorgimento wieder zu revolutionaren Taten veranlasst und begannen im Januar 1863 einen bewaffneten Aufstand den Januaraufstand in dem es allerdings nicht gelang Unterstutzung aus anderen europaischen Staaten zu erhalten Die verschiedenen gesellschaftlichen Absichten der polnischen Emigration das Fehlen einer schlagkraftigen militarischen Fuhrung im Land und die vergeblichen Versuche auch die Bauern zu mobilisieren brachten auch diesen Aufstand zum Scheitern Die Vergeltungsmassnahmen der Russen Enteignungen und Deportationen nach Sibirien fuhrten dazu dass der Adel seine beherrschende Kraft innerhalb der polnischen Gesellschaft verlor die Ideen der Romantik scheiterten endgultig Organische Arbeit und polnische Nationalbewegung 1864 1914 Bearbeiten Das Scheitern der Aufstande fuhrte in allen drei Teilungsgebieten zu neuen Uberlegungen bei den Eliten die immer mehr vom Burgertum gestellt wurden Aus dem passiven Widerstand vor allem im russischen Teil erwuchs der Wille der drohenden Russifizierung und Germanisierung aus eigener Kraft zu entgehen ohne zu Aufstanden zu greifen Die Eliten favorisierte das Konzept einer langsamen evolutionaren Entwicklung der eigenen Fahigkeiten in den Bereichen Wirtschaft Bildung oder Kultur Dieses Konzept wurde mit dem Schlagwort organische Arbeit bezeichnet Entwickelt wurde dieser Ansatz von Publizisten und Schriftstellern die sich vor allem in Warschau versammelten Sie grundeten unter anderem die Fliegenden Universitaten bei deren heimlichen Treffen die sozialen naturwissenschaftlichen und medizinischen Probleme ihrer Zeit diskutiert wurden In Anlehnung an das Hauptwerk Positive Philosophie des franzosischen Philosophen Auguste Comte nannten sich diejenigen die der Bewegung angehorten Positivisten Im Rahmen dieses kulturellen Nationalkampfes spielte die Ruckbesinnung auf die Vergangenheit eine grosse Rolle Der Krakauer Historienmaler Jan Matejko schuf zahlreiche patriotisch motivierte Gemalde 54 die bei der Bewahrung einer kulturellen Identitat Polens in den 123 Jahren der Teilung eine wichtige Rolle spielten 55 Auch die patriotische Literatur jener Zeit orientierte sich an der Geschichte Wichtig waren hier unter anderem die Historienromane von Henryk Sienkiewicz Auch populare Mythen und Geschichten wie die Erlebnisse des Michal Drzymala oder die Hymne Rota der bedeutenden Schriftstellerin Maria Konopnicka mit ihren antideutschen bzw antipreussischen Zeilen spielten im Nationalkampf eine wichtige Rolle Wie inspirierend und mobilisierend der politische Mythos von Grunwald auf die unterdruckte polnische Bevolkerung wirkt zeigte sich im Juli 1910 als zur Funfhundertjahrfeier der Schlacht 150 000 Menschen zusammenkamen die grosste nationale Kundgebung wahrend der gesamten Teilungszeit Da das Schlachtfeld selbst zum Deutschen Reich gehorte fand die Veranstaltung im galizischen Krakau statt wo die osterreichisch ungarische Regierung eine wesentlich liberalere Kulturpolitik betrieb 56 Kulturkampf und Folgen preussisches Teilungsgebiet Bearbeiten In Preussen wurden mit dem Amtsantritt des neuen Ministerprasidenten Otto von Bismarck die Bestrebungen einer vollstandigen Integration auch der mehrheitlich polnisch bewohnten Landesteile Teile Westpreussens der Provinz Posen und Oberschlesiens verstarkt Seine Politik begann sich in den 1860er Jahren besonders gegen den dortigen Adel und den katholischen Klerus in allen Teilen Preussens zu richten Nach der Grundung des Deutschen Reiches 1871 wurden die Germanisierungsbestrebungen noch verstarkt Dazu zahlte die stufenweise Abschaffung des Polnischen als Unterrichtssprache an Oberschulen Daruber hinaus fanden massive Schritte gegen den katholischen Klerus im Zuge des Kulturkampfs ihren Niederschlag die zugleich auch im katholischen Westfalen im Rheinland und in Bayern erfolgten unter anderem Aufhebung der geistlichen Schulaufsicht Gerade die letztgenannten Aktionen bewirkten aber genau das Gegenteil des Gewunschten weil die bisher national eher passiven polnischen Bauern zum Teil in Kooperation mit Katholiken aus dem Suden und Westen des Kaiserreichs fur ihren katholischen Glauben zu kampfen begannen In Westpreussen und in der Provinz Posen scheiterte der Versuch einer weiteren Germanisierung des Bodens durch Aufkauf polnischen Landes ebenso wie die Bemuhungen neue deutsche Siedler ins Land zu locken Hauptgrund war die landwirtschaftliche Pragung die im Zeitalter der Industriellen Revolution nur geringe Aussichten auf Wohlstand versprach Deutsche und Polen wanderten gleichermassen aus West Ostpreussen und Posen in das Ruhrgebiet und das oberschlesische Industrierevier ab Organisationen wie der Ostmarkenverein verscharften die Gegensatze noch mehr und fuhrten zu Gegengrundungen polnischer Vereine Die Ausweisungen mehrerer zehntausend Polen russischer Staatsangehorigkeit in den Jahren 1885 1886 brachten auch die internationale offentliche Meinung gegen das Deutsche Reich auf Gegen die deutsche Unterrichtssprache gab es gut organisierte und effektive Schulstreiks dessen bekanntester in Wreschen im Jahre 1901 auch internationales Aufsehen erregte Auch eine zwischenzeitlich betriebene liberalere Politik unter Reichskanzler Caprivi konnte an diesen langerfristigen Aktionen nichts andern Im Ergebnis ging der Anteil der Deutschen bzw Deutschsprachigen in der Provinz Posen von 1871 bis 1910 von 44 auf 38 Prozent zuruck der Anteil der Polen stieg dementsprechend von 56 auf 62 Prozent Am wirtschaftlichen Aufschwung des Kaiserreichs partizipierten freilich auch die Polen Der sich anbahnende bescheidene Wohlstand hatte auch Initiativen zur Volksbildung zur Folge die wiederum gut als Teil der organischen Arbeit genutzt werden konnten Eine gewisse Rechtssicherheit fur den Einzelnen und die Moglichkeit parlamentarischer Mitwirkung zum Beispiel uber die Partei der Polen im Reichstag liessen Strukturen entstehen die nach 1918 im polnischen Staat von Nutzen waren Das war ein wesentlicher Unterschied zum zaristischen Russland in dem es diese Rechtssicherheit nicht gab und teilweise nicht einmal Religionsfreiheit herrschte Eine besondere Rolle innerhalb des preussischen Staates spielte das oberschlesische Industriegebiet das in jenen Jahren ahnlich dem Ruhrgebiet ein riesiges Wachstum erlebte in dem sich jedoch gleichzeitig die deutsch polnischen nationalen Spannungen immer heftiger zu entladen begannen Die beiden Industriezentren zogen auch Hunderttausende von Arbeitskraften an was zum hohen Anteil von Polen an der Bevolkerung des Ruhrgebiets fuhrte Im Ruhrgebiet integrierten sich die polnischen Zuwanderer Ruhrpolen rasch in die ortsansassige Bevolkerung Situation in Galizien Bearbeiten nbsp Konigreich Galizien Verwaltungseinheit 1914 Hauptartikel Galizien Die Bedingungen fur eine Weiterentwicklung polnischer Strukturen waren im osterreichischen Teilungsgebiet am gunstigsten Nachdem Osterreich in Oberitalien im Rahmen der Italienischen Einigungskriege Risorgimento Ende der 1850er Jahre schwere Ruckschlage hinnehmen musste und anschliessend den Kampf im Deutschen Krieg gegen Preussen um die Vorherrschaft im Deutschen Bund 1866 verloren hatte und zudem im Rahmen der Osterreichisch Ungarischen Verstandigung den internen Ausgleich mit dem Konigreich Ungarn durchfuhrte sah man sich auch in Galizien veranlasst die Zugel zu lockern Der Kaiser von Osterreich Franz Joseph I erlaubte die Polonisierung des Schulwesens und der Verwaltung in anderen Bereichen gewahrte man ebenfalls wachsenden polnischen Einfluss so dass ab 1867 eine De facto Autonomie Galiziens bestand was jedoch die Missbilligung der Preussen und Russen heraufbeschwor Die polnisch dominierte Autonomie berucksichtigte allerdings nicht die Sprache und Kultur der in Ostgalizien beheimateten Ukrainer Einen wichtigen Einfluss auf das geistige Leben ubten die Universitat von Krakau und die Universitat Lemberg aus an denen eine ganze Reihe polnischer Wissenschaftler ausgebildet wurden Im Gegenzug sicherte das polnische konservative Lager dem Haus Habsburg Lothringen seine volle Loyalitat zu und vertrat diese am Wiener Hof Problematisch blieb in der strukturschwachen Region die Lage der landlichen Bevolkerung und der grosstenteils nicht assimilierten Juden Deshalb entstanden bald populistische Bewegungen der Bauern die die Grundlagen fur die in der Zwischenkriegszeit machtigen Bauernparteien legten Das liberale geistige Klima am Vorabend des Ersten Weltkrieges ermoglichte die Aufstellung paramilitarischer Verbande die fur die Wiedererlangung der Unabhangigkeit kampfen sollten Es fehlte aber ein klares und allgemein unterstutztes politisches Konzept fur die weitere Entwicklung Lage in Kongresspolen Weichselland Bearbeiten nbsp Administrative Karte Kongresspolens 1907 Hauptartikel Weichselland Im russischen Teilungsgebiet waren nach dem Januaraufstand die Verwaltungsstrukturen russifiziert worden Die Verwendung der polnischen Sprache in Zeitungen Buchern und Kirchen wurde untersagt Seit 1885 durfte in den Schulen ausser in den Fachern Polnisch und Religion nur auf Russisch unterrichtet werden Die demographischen und wirtschaftlichen Veranderungen der zweiten Jahrhunderthalfte im Zuge einer einsetzenden Industrialisierung begunstigten das Aufkommen sozialistischer Bewegungen Die 1892 in Paris gegrundete Polnische Sozialistische Partei die im Jahre darauf auch im Weichselland tatig wurde fuhrte unter ihrem Anfuhrer Jozef Pilsudski gemassigte Positionen und vertrat seit der Jahrhundertwende die Parole Durch Unabhangigkeit zum Sozialismus Parallel dazu gab es terroristische Anschlage die die russische Polizei nicht zur Ruhe kommen liessen Demgegenuber schlossen sich radikalere Krafte unter den beiden Anfuhrern Julian Balthasar Marchlewski und Rosa Luxemburg zur Sozialdemokratie des Konigreichs Polen und Litauens SDKPiL zusammen und suchten die Zusammenarbeit mit den russischen Sozialisten Auf der rechten Seite des Parteienspektrums etablierte sich die Liga Narodowa Nationale Liga die mit ihrer nationalistischen antisemitischen und panslawistischer Orientierung einen anderen Weg zur nationalen Selbstandigkeit suchte und polnische Autonomie unter russischer Herrschaft anstrebte Ihr Anfuhrer Roman Dmowski war bis zu seinem Tod 1939 der Hauptwidersacher Pilsudskis Wahrend Dmowski schon um 1908 in einer Buchpublikation 57 fur eine Ausdehnung Polens nach Westen pladiert hatte und sich bereits 1914 mit der russischen Regierung darauf verstandigt hatte die zukunftige Ostgrenze Polens gegenuber Russland durch Anwendung des ethnographischen Prinzips festzulegen 58 wollte Pilsudski die polnischen Staatsgrenzen unter Berufung auf die Staatsgrenzen des 1772 untergegangenen litauisch polnischen Staatenbunds weit uber das ethnographische Polen hinaus nach Osten vorschieben Zunehmende politische Bedeutung gewann in den landlichen Gebieten die Bauernbewegung unter Wincenty Witos Zu Beginn des 20 Jahrhunderts spitzte sich die politische Lage in Teilen des russischen Weichsellandes zu Der Beginn des Russisch Japanischen Krieges durch den Uberfall der Japaner auf die russische Pazifikflotte bei Port Arthur am 8 Februar 1904 verstarkte die Hoffnungen auf einen Zusammenbruch des Russischen Kaiserreiches Gegen Ende des Jahres fanden in Warschau und anderen Stadten Demonstrationen gegen die Rekrutierung von Polen fur die russische Armee statt an der sich erstmals kleinere polnische Kampfverbande Pilsudskis beteiligten Diese Trupps verubten in dieser Zeit Attentate und Raububerfalle Im Februar 1905 wurden Schulstreiks organisiert die zu Erfolgen wie der Wiederzulassung der polnischen Sprache im Unterricht fuhrten Auch im religiosen und wirtschaftlichen Bereich musste die russische Regierung Konzessionen machen Die gewalttatigen Arbeiterproteste in Russland mit ihrem Hohepunkt im Petersburger Blutsonntag vom 9 Januarjul 22 Januar 1905greg griffen allmahlich auch auf die Ostseeprovinzen und Kongresspolen uber Im Juni kam es in Lodz dem industriellen Zentrum des Weichsellandes zu Barrikadenkampfen die viele Opfer forderten Die Russische Revolution von 1905 verscharfte die Krise auch wenn Kaiser Nikolaus II am 30 Oktober in seinem Oktobermanifest politische Reformen ankundigte Weitergehende Versuche zur Machterlangung in Warschau gingen von der PPS aus Die Nationaldemokraten unterstutzten die neue russische Regierung von Pjotr Stolypin und konservativ klerikale Kreise von Papst Pius X riefen zur Zuruckhaltung auf In den folgenden Jahren ging die russische Fuhrung erneut auf Konfrontationskurs in allen Nationalitatenfragen 1914 1918 Polen im Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Verschiebung der Ostfront durch den Grossen Ruckzug der russischen Armee 1915 Hauptartikel Regentschaftskonigreich Polen Der 1914 ausgebrochene Erste Weltkrieg brachte die Frage der Revision der polnischen Teilungen wieder auf die europaische Tagesordnung Das polnische Territorium wurde zum Hauptkriegsschauplatz im Osten Die Besetzung weiter Teile Galiziens durch die Kaiserlich Russische Armee fuhrte zu einer grossen Fluchtwelle der Bevolkerung nach Westen Darunter befanden sich besonders viele Juden die Angst vor erneuten Pogromen unter russischer Herrschaft hatten Die Gegenoffensive der Mittelmachte im Sommer 1915 veranderte die Lage und fuhrte bis zum Winter zum Ruckzug der Russen aus ganz Kongresspolen Das eroberte Territorium wurde in ein deutsches Generalgouvernement Warschau und ein osterreichisches mit Sitz in Lublin eingeteilt nbsp Der Regentschaftsrat der polnische Duma Abgeordnete Jozef Ostrowski Erzbischof Aleksander Kakowski und Furst Zdzislaw Lubomirski v l im Jahr 1917Die Politik in Berlin war sich in Bezug auf die Zukunft Polens nicht einig Wahrend die einen unterstutzt von Generalgouverneur Hans von Beseler ein autonomes polnisches Konigreich Polen befurworteten pladierten die anderen wie etwa Erich Ludendorff fur einen Verstandigungsfrieden mit Russland und eine Ruckkehr zu den Vorkriegsgrenzen Wahrenddessen wurde in Posen der polnische Oberste Volksrat gegrundet Erst danach und nach dem endgultigen Scheitern der Blitzkriegstrategie entschloss man sich zu einem Angebot an Polen auch um mehr polnische Soldaten fur die eigenen Reihen zu gewinnen Mit dem Akt vom 5 November 1916 proklamierten der deutsche Kaiser Wilhelm II und der osterreichische Kaiser Franz Joseph die Errichtung eines Konigreichs Polen in den bisher zu Russland gehorenden Gebieten das sich politisch und militarisch eng an die Mittelmachte anlehnen sollte In Berlin plante man jedoch weiterhin Gebietsannexionen auf Kosten dieses Staates dessen Grenzen nie genau festgelegt wurden Kurz danach sprachen sich auch der russische Kaiser Nikolaus II am 25 Dezember 1916 und der US Prasident Woodrow Wilson am 22 Januar 1917 fur die Wiederherstellung des unabhangigen polnischen Staates aus wobei nur die Vorstellungen des Letzteren sich den polnischen Interessen und Wunschen bezuglich des Territoriums des kunftigen polnischen Staates naherten Im osterreichischen Teilungsgebiet waren unmittelbar nach Kriegsbeginn polnische Legionen unter k u k Oberbefehl aufgestellt worden die aus den paramilitarischen Schutzenverbanden Jozef Pilsudskis hervorgingen Diese Einheiten umfassten im Sommer 1916 etwa 25 000 Mann und kampften vor allem gegen Russland Nach dem Akt vom 5 November wurden die Legionen dem deutschen Oberbefehl unterstellt aus ihnen sollte 1917 die Polnische Wehrmacht hervorgehen Ein Teil der Brigaden weigerte sich jedoch im Juli 1917 den Eid auf einen imaginaren polnischen Konig sowie zur Treue gegenuber den Kaisern von Deutschland und Osterreich zu leisten und wurde infolgedessen entweder entwaffnet und inhaftiert oder direkt in deutsche Truppenteile einbezogen Pilsudski selber wurde ebenfalls verhaftet und in die Festung Magdeburg gebracht Am 18 September 1917 wurde die oberste Staatsgewalt formell auf einen neu eingerichteten dreikopfigen Regentschaftsrat ubertragen der aus dem Warschauer Erzbischof Aleksander Kakowski dem Magnaten Furst Zdzislaw Lubomirski und dem ebenfalls adligen fruheren Vorsitzenden des Polenklubs der russischen Duma Jozef Ostrowski bestand nbsp General Jozef Haller mit seinen Truppen an der FrontDie weiteren Planungen wurden in erster Linie durch den Zusammenbruch des Russischen Kaiserreiches nach der Februarrevolution und der Oktoberrevolution 1917 bestimmt Die Reichsfuhrung mit der OHL an der Spitze glaubte nun an einen raschen Sieg und weitere territoriale Gewinne im Osten Im sogenannten Brotfrieden mit der neu entstandenen Volksrepublik Ukraine vom 9 Februar 1918 in Brest Litowsk nicht zu verwechseln mit dem spateren Frieden von Brest Litowsk mit Sowjetrussland wurde dieser ein Teil polnischen Staatsgebietes die Region um Chelm zugesichert Schon die Unterstutzung der deutschen Militarbehorden fur einen unabhangigen Staat Litauen mit Vilnius als Hauptstadt hatte im Dezember 1917 Emporung in Polen ausgelost Erschwerend hinzu kam die Requirierung von Rohstoffen und Lebensmitteln sowie die Verschleppung polnischer Zwangsarbeiter ins Reich wegen dessen immer schwierigeren wirtschaftlichen Lage Als sich der Zusammenbruch der deutschen Westfront abzuzeichnen begann waren sich alle politischen Lager Polens darin einig im Sinne des von US Prasident Wilson vertretenen Selbstbestimmungsrechts der Volker moglichst schnell die eigene Unabhangigkeit zu erreichen Dazu trugen auch polnische Soldaten bei die auf Seiten Frankreichs kampften Die im Juni 1917 ins Leben gerufene Blaue Armee unter General Jozef Haller etwa 70 000 Mann Freiwillige ehemalige Kriegsgefangene etc wurde unter anderem in der Champagne eingesetzt 1918 1939 Zweite Republik Bearbeiten nbsp Marschall Jozef Pilsudski Fuhrer der Zweiten Polnischen Republik in der Zwischenkriegszeit Hauptartikel Zweite Polnische Republik und Jozef Pilsudski Unabhangigkeit und Konsolidierung des Staates Bearbeiten Anfang 1918 verlangten die Mittelmachte in Brest Litowsk von Russland die Unabhangigkeit fur Polen dabei wurden Polens Grenzen von Deutschland und Osterreich enger als 1772 gezogen Nachdem das Deutsche Reich und Osterreich Ungarn den Krieg faktisch verloren hatten und das Russische Reich im Chaos des Russischen Burgerkriegs versank erlangte Polen auch durch politische Unterstutzung der Westmachte seine volle staatliche Souveranitat zuruck Am 7 Oktober 1918 proklamierte der Regentschaftsrat in Warschau einen unabhangigen polnischen Staat und ubernahm funf Tage spater die Befehlsgewalt uber die Armee Im November 1918 ubernahm der aus der Haft in Magdeburg entlassene Jozef Pilsudski in Warschau als vorlaufiges Staatsoberhaupt die Macht Er berief einen verfassunggebenden Sejm ein der eine demokratische Verfassung ausarbeiten und verabschieden sollte Im Versailler Vertrag Artikel 87 erkannte Deutschland die vollige Unabhangigkeit Polens an 59 Die ersten Jahre der Unabhangigkeit vergingen mit dem inneren Aufbau des Staates Die bestehenden staatlichen Strukturen welche die drei verschiedenen Teilungsmachte hinterlassen hatten mussten vereinheitlicht und teilweise neu geschaffen werden Ausserdem war das Land weitgehend vom Krieg verwustet wie auch seine Grenzen in weiten Teilen nicht festgelegt waren Als 1921 die neue Verfassung verabschiedet wurde in der nur ein schwacher Prasident vorgesehen war verzichtete Pilsudski auf die Ausubung dieses Amtes und zog sich ins Privatleben zuruck Die Jahre bis 1926 waren innenpolitisch von mehreren aufeinanderfolgenden parlamentarischen Regierungen bestimmt Zum ersten offiziellen Prasidenten Polens wurde 1922 Gabriel Narutowicz gewahlt ein Vertreter der gemassigten Linken Dieser wurde wenige Tage nach seiner Amtseinfuhrung von einem nationalistischen Fanatiker ermordet Zu seinem Nachfolger wahlte die Nationalversammlung den gemassigten Sozialisten Stanislaw Wojciechowski Da die Mehrheitsverhaltnisse im polnischen Parlament instabil waren gab es haufig Regierungswechsel Polen entwickelte ab 1921 gute Beziehungen zu Grossbritannien und Frankreich die an Polen als strategischem Bundnispartner interessiert waren und den Bau eines neuen Hafens in Gdingen finanzierten Aus dem Fischerdorf mit 1000 Einwohnern wurde in wenigen Jahren ein Gross und Militarhafen mit uber 100 000 Einwohnern Weil Gdingen mit dem Danziger Hafen konkurrierte und Polen gegen den Willen der Danziger Regierung ein polnisches Munitionslager auf der Westerplatte durchsetzte kam es zu Spannungen mit der Freien Stadt Danzig Der Zugang zu Ostpreussen vom restlichen Deutschen Reich war moglich per verplombtem Korridorzug von Konitz bis Dirschau durch das polnische Gebiet auf der Ostbahn oder per Schiff Seedienst Ostpreussen Konflikte mit den Nachbarn Bearbeiten nbsp Die Reorganisation Polens Gebietsveranderungen zwischen 1918 und 1922Aufgrund von unklaren Grenzverlaufen des wiederhergestellten polnischen Staates kam es zu Konflikten mit den Nachbarn Mit Deutschland gab es zwischen 1919 und 1921 Kampfe vor allem um den Besitz Oberschlesiens die sich in drei Aufstanden niederschlugen Die Volksabstimmung in Oberschlesien am 20 Marz 1921 ergab eine Mehrheit von fast 60 fur den Verbleib bei Deutschland Dabei gab es erhebliche regionale Unterschiede in einigen Gebieten uberwog das pro polnische Votum Polnische Freischarler begannen daraufhin am 3 Mai 1921 unterstutzt von franzosischen Besatzungstruppen Italiener und Briten stellten sich auf die deutsche Seite einen bewaffneten Aufstand um den Anschluss des ostlichen Teils Oberschlesiens an Polen gewaltsam durchzusetzen Die Alliierten wollten vorher nur den Kreis Pless an Polen anschliessen Das Deutsche Reich konnte aufgrund der Beschrankungen durch den Versailler Vertrag und aufgrund der Intervention der anglo franzosischen Sieger nicht gegen die Freischarler vorgehen trotzdem kam es zu einigen blutigen Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Polen Mit Billigung der deutschen Regierung versuchten Freikorps gewaltsam den Anschluss an Polen zu verhindern Am 21 Mai 1921 gelang den deutschen Freikorps des Selbstschutzes Oberschlesien die Ersturmung des St Annabergs der starksten Befestigung der Polen wodurch eine Stabilisierung der Lage eintrat Am 20 Oktober 1921 beschloss der Oberste Rat der Alliierten nach einer Empfehlung des Volkerbundes das oberschlesische Industriegebiet um Katowice an Polen zu ubertragen dem es als Autonome Woiwodschaft Schlesien angeschlossen wurde Beim Deutschen Reich verblieb der flachen und bevolkerungsmassig grossere eher agrarisch strukturierte Teil des Abstimmungsgebiets Bis auf deutschsprachige Randgebiete wurden die Provinzen Preussens die durch die Teilungen Polens an Preussen gekommen waren Westpreussen und Posen aus der Weimarer Republik herausgelost und ohne Plebiszite der neuen Republik einverleibt Polen bekam dadurch einen Zugang zur Ostsee bei Gdingen Einen Teil der Gebiete hatte polnisches Militar im Grosspolnischen Aufstand bereits zuvor militarisch besetzt Danzig wurde gegen den Willen der Einwohner zur Freien Stadt Danzig erklart und verblieb unter der Aufsicht des Volkerbundes mit Nutzungsrechten Polens am Danziger Hafen ausserhalb der Grenzen des neuen polnischen Staates Fur uberwiegend polnischsprachige Gebiete Ost und Westpreussens sah der Versailler Vertrag Volksabstimmungen uber die Staatszugehorigkeit vor In Masuren Regierungsbezirk Allenstein und im Regierungsbezirk Marienwerder fanden unter alliierter Aufsicht Volksabstimmungen statt in denen sich die grosse Mehrheit der Bevolkerung 98 bzw 92 fur den Verbleib bei Ostpreussen und Deutschland entschied Die polnischen territorialen Bestrebungen stiessen auch im Osten auf Widerstand Wegen der nicht eindeutig abgrenzbaren Siedlungsgebiete verschiedener Volker gab es hier sich uberschneidende Gebietsanspruche vor allem mit den Ukrainern und den Litauern Eine Woche nach der polnischen Unabhangigkeitserklarung riefen auch die Ukrainer in Lemberg ihre Unabhangigkeit aus was den Polnisch Ukrainischen Krieg um das ehemalige habsburgische Konigreich Galizien ausloste Besonders heftige Kampfe wurden um Lemberg gefuhrt das polnische Freiwilligenverbande und regulare Armeeteile am 21 November einnahmen Der Krieg dauerte bis Marz 1919 an und wurde durch ein Abkommen zwischen Polen und der Volksrepublik Ukraine am 21 April 1920 beendet Der Volkerbund sah die Ziehung einer Grenzlinie vor durch die mehrheitlich polnischsprachige Gebiete um Wilna in Litauen und Lemberg in Galizien dem polnischen Staat verloren gegangen waren Die Plane Pilsudskis zielten hingegen auf die Wiedererrichtung einer Republik unter polnischer Fuhrung in der Tradition der 1795 untergegangenen Adelsrepublik zu der auch mehrheitlich von Ukrainern und Weissrussen bewohnte Gebiete gehoren sollten Polnische Truppen besetzten daher 1919 bei Vilnius den ostlichen Teil Litauens das seine Unabhangigkeit gerade gegen Russland durchgesetzt hatte Polen erklarte das okkupierte litauische Gebiet als Litwa Srodkowa Zudem drangen polnische Truppen tief in die Ukraine vor was aufgrund der Uberschneidung mit den territorialen Anspruchen Sowjetrusslands zum Polnisch Sowjetischen Krieg fuhrte nbsp Der Polnisch Sowjetische Krieg Frontverlauf im Juni 1920Zunachst gelang polnischen Truppen unter General Rydz Smigly mit Unterstutzung durch nationalukrainische Krafte die Eroberung Kiews Sowjetische Truppen drangen bei einer Gegenoffensive bis Warschau vor und belagerten Lemberg Der polnischen Armee gelang unter Pilsudski der Durchbruch und die Vernichtung der sowjetischen Einheiten Pilsudski startete darauf eine Grossoffensive in Richtung Norden Der Uberraschungseffekt war so gross dass die letzten sich zuruckziehenden Einheiten der Roten Armee uber deutsches Gebiet Ostpreussen fluchten mussten Am 18 Marz 1921 unterzeichneten die Kriegsparteien in der lettischen Hauptstadt Riga den Friedensvertrag von Riga Pilsudski gelang es die polnische Staatsgrenze etwa 200 km ostlich der geschlossenen polnischen Sprachgrenze mit relativer Bevolkerungsmehrheit der Curzon Linie zu ziehen Im ostlichen Teil Polens betrug der polnische Bevolkerungsanteil 1919 etwa 25 1938 bezeichneten sich 38 als polnisch Die Bevolkerungsmehrheit bezeichnete sich als ukrainisch weissrussisch oder judisch Mehrheitlich polnisch mit einem hohen Anteil Juden waren dagegen die Stadte Wilna und Lemberg Mai Umsturz und Sanacja Regime Bearbeiten nbsp Prasident Ignacy Moscicki bei der Verleihung der Marschallwurde an General Edward Rydz Smigly 10 November 1936 Hauptartikel Maiputsch und Sanacja Jozef Pilsudski unzufrieden mit der innenpolitischen Situation fuhrte im Mai 1926 mit Unterstutzung zahlreicher Anhanger in der Armee einen Staatsstreich durch und blieb bis zu seinem Tod im Mai 1935 an der Macht Allerdings bekleidete Pilsudski hierbei nur selten und nur fur kurze Zeit offiziell bedeutende Amter Er war z B nie Staatsprasident sondern uberliess dieses Amt seinem loyalen Gefolgsmann Ignacy Moscicki Pilsudski war meist nur Verteidigungsminister Allerdings war er die allgemein anerkannte oberste Autoritat im Staat Auch gab es zumindest bis zum Ende der 1920er Jahre eine mehr oder weniger funktionierende im Parlament vertretene Opposition diese wurde allerdings konsequent an der Ubernahme der Macht gehindert Nach der Ermordung von Innenminister Bronislaw Pieracki im Juni 1934 liess die Regierung in der Kleinstadt Bereza Kartuska im heutigen Belarus ein Internierungslager fur ukrainische Nationalisten Kommunisten und andere prominente Regimegegner anlegen Das Regime nannte sich selbst Sanacja etwa Gesundung Laut dem Historiker Wolfgang Benz zeigte es mit seinem deutlichen Nationalismus seinem entschiedenen Antikommunismus und mit seinem Antisemitismus in dem insbesondere nach Pilsudskis Tod den Juden die Schuld an Polens strukturellen Wirtschaftsproblemen gegeben wurden unverkennbar faschistische Tendenzen 60 Eine auf die Person Pilsudski zugeschnittene neue Verfassung trat nach dessen Tod 1935 in Kraft Nun entstanden zwei Machtzentren in Polen die Gruppe der Obristen um den neuen Marschall Edward Rydz Smigly 1886 1941 und die Gruppe Schloss um Moscicki benannt nach der Residenz des Prasidenten dem Konigsschloss in Warschau Der Trend hin zu einem autoritaren Staat verstarkte sich weiter die Rechte vor allem der slawischen Minderheiten Ukrainer Weissrussen wurden massiv eingeschrankt die Juden diskriminiert Auch die insgeheim finanziell vom NS Staat unterstutzte deutsche Minderheit wurde trotz der seit dem Nichtangriffsvertrag zwischen Hitler und Pilsudski offiziell guten deutsch polnischen Beziehungen immer starker in ihren Rechten eingeschrankt wozu auch die wachsende Begeisterung vieler der Volksdeutschen fur den Nationalsozialismus beitrug Die aussenpolitischen Bemuhungen Polens die vor allem mit der Person von Aussenminister Jozef Beck verbunden sind waren im Einklang mit der franzosischen Politik darauf ausgerichtet einen Block kleiner und mittlerer Staaten zur Eindammung sowohl Deutschlands als auch der Sowjetunion zu schaffen Dem standen die durch die Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen gegenseitigen Gebietsanspruche im Wege So war Polen kurz bevor es selbst von Deutschland und der Sowjetunion uberfallen wurde aktiv an der Zerschlagung der Tschechoslowakei beteiligt und annektierte nach dem Munchner Abkommen im Oktober 1938 die mehrheitlich von Polen und Deutschen besiedelten Industriegebiete in Mahrisch Schlesien und das Olsagebiet Einige Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gaben die Regierungen Frankreichs und Grossbritanniens Garantieerklarungen zum Schutze der Unabhangigkeit Polens ab siehe britisch franzosische Garantieerklarung diese blieben nach Kriegsausbruch aber ohne grossere Folgen was von Polen als Verrat des Westens angesehen wurde 1939 1945 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Molotow bei der Unterzeichnung des Deutsch Sowjetischen Grenz und Freundschaftsvertrags im Hintergrund in der Mitte stehend Ribbentrop und Stalin v l Hauptartikel Zweiter Weltkrieg Septemberkrieg Bearbeiten Hauptartikel Uberfall auf Polen Am 28 April 1939 nahm Hitler die britisch franzosische Garantieerklarung fur Polen zum Anlass den deutsch polnischen Nichtangriffspakt zu kundigen Vier Monate spater befahl er den Uberfall auf Polen Folge des deutschen Angriffes auf Polen war der Kriegseintritt Grossbritanniens und Frankreichs und damit der Zweite Weltkrieg Die deutschen Truppen kamen rasch voran Gegen die militarische Uberlegenheit der Deutschen hatten die Polen nur ihren verzweifelten Kampfeswillen entgegenzusetzen Einzelaktionen polnischer Verbande etwa in der Schlacht bei Wizna 6 bis 10 September oder in der Schlacht an der Bzura 9 September bis 15 September vermochten den mit weitraumigen Umfassungsmanovern einhergehenden Vormarsch nicht aufzuhalten Nach zwei Wochen wurde die polnische Hauptstadt eingeschlossen Am 17 September wurde Polen wie in dem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler Stalin Pakts vorgesehen auch von der Sowjetunion uberfallen Am 28 September kapitulierte Warschau Eine offizielle Einstellung der Kampfhandlungen seitens Polens wie im Folgejahr mit dem Waffenstillstand von Compiegne durch Frankreich fand jedoch nicht statt Das Land wurde zwischen dem NS Staat und der Sowjetunion aufgeteilt Die polnische Regierung samt hoher polnischer Militars floh zuerst uber die Grenze nach Rumanien und wurde dort auf ausdruckliche Forderungen Hitlers interniert Die Exilregierung ging dann nach Paris spater nach London und organisierte von dort aus die Streitkrafte und den Widerstand neu nbsp Europa Ende September 1939 nach der deutschen und der sowjetischen Besetzung Polens infolge des Hitler Stalin PaktesDer Krieg gegen Polen sollte nach dem Willen des NS Regimes Zuge eines rassistischen Verdrangungs und Vernichtungsfeldzugs annehmen Der polnische Staat sollte zerschlagen und der deutsche Lebensraum erweitert werden Anders als im Westen machte Hitler schon vorher klar dass er andere Massstabe anlegen wolle Es gehe nicht um bestimmte geographische Linien die erreicht werden sollten sondern darum dass 80 Millionen Deutsche ihr Recht bekamen Die Liquidierung des fuhrenden Polentums Reinhard Heydrich beginnend mit der Sonderaktion Krakau wurde als eine vorrangige Aufgabe angesehen Als Vorwand fur die Ermordung von zehntausenden Angehorigen der Intelligentsia dienten Verbrechen an Volksdeutschen in den ersten Kriegstagen etwa im Rahmen des Bromberger Blutsonntags Unmittelbar hinter der Front ruckten Angehorige der Einsatzgruppen in Polen ein Ihnen gehorten insgesamt etwa 3000 Mann an die sich aus Angehorigen von SS Sicherheitsdienst und Polizei zusammensetzten und in erster Linie die Erschiessungen durchfuhrten Als zusatzliches Terrorinstrument fungierte der Volksdeutsche Selbstschutz der der SS unterstellt war Allein in den ersten vier Monaten der deutschen Besatzungsherrschaft wurden im Unternehmen Tannenberg mehrere 10 000 Personen erschossen An den Hinrichtungen deren geographischer Schwerpunkt die Region Westpreussen war beteiligten sich neben den genannten Gruppen auch Angehorige der Gestapo und der Wehrmacht Hierbei handelte es sich nicht um einzelne Exzesse die aus dem Klima des Hasses und den Zufalligkeiten des Krieges heraus entstanden sondern um organisierten Massenmord Es folgten koordinierte Aktionen wie die Intelligenzaktion und die AB Aktion von 1939 40 denen Zehntausende zum Opfer fielen Deutsche und sowjetische Besatzung Terror und Genozid Bearbeiten Hauptartikel Deutsche Besetzung Polens 1939 1945 und Sowjetische Besetzung Ostpolens 1939 1941 Die Besatzungszeit hatte fur grosse Teile der polnischen Zivilbevolkerung schwerwiegende Folgen Die industriell und landwirtschaftlich entwickelten Teile wurden direkt annektiert Restpolen mit etwa zehn Millionen Menschen wurde als Generalgouvernement dem Reichsminister Hans Frank unterstellt Zu den ubergreifenden Zielen der Besatzungspolitik im gesamten Gebiet gehorten die Ausschaltung und Vernichtung der polnischen Intelligenz die Vorverlegung der deutschen Ostgrenze und die Erweiterung des Lebensraums im Osten die Starkung der deutschen Kriegswirtschaft durch rucksichtslose Ausbeutung des Arbeitskraftepotenzials und der materiellen Ressourcen Polens Die annektierten Gebiete sollten schnellstmoglich entpolonisiert werden teils durch physische Vernichtung teils durch Vertreibung der dort wohnenden etwa 8 Millionen Polen und Juden oder durch Germanisierung brauchbarer Volksbestande und Neuansiedlung deutscher Minderheiten aus anderen Teilen Osteuropas etwa der Deutschbalten die nun ihre Heimat verlassen mussten Das Generalgouvernement verstand Hitler als Reservoir billiger halbfreier Wanderarbeiter und als Abladeplatz im Reichsgebiet nicht erwunschter Polen und Juden Als die Deportationen infolge des Krieges mit der Sowjetunion im Juni 1941 beendet wurden waren etwa 500 000 Polen vertrieben und durch etwa 350 000 volksdeutsche Umsiedler ersetzt worden Die Deportationen von Polen als Zwangsarbeiter ins Reich wovon wahrend des Krieges allein aus dem Generalgouvernement etwa 1 2 Millionen Menschen betroffen waren wurden aber aufrechterhalten In einer Reihe von Anweisungen wurde das Ziel der NS Fuhrung deutlich die Polen auf die Stufe eines schlecht ausgebildeten Hilfsvolkes ohne politisches Eigenbewusstsein zu beschranken Auch die Polen die unter sowjetische Herrschaft geraten waren waren von Gewaltmassnahmen betroffen Man schatzt dass ungefahr 1 5 Millionen ehemalige polnische Burger deportiert wurden von denen 50 bis 60 Prozent Polen 15 Prozent Ukrainer 5 Prozent Weissrussen und ungefahr 20 Prozent Juden waren 300 000 polnische Soldaten gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft nur 82 000 von ihnen uberlebten Das Massaker von Katyn dem nicht nur Soldaten zum Opfer fielen ging als historisches Verbrechen 61 in die Geschichte ein Tadeusz A Kisielewski schreibt Im April und Mai 1940 ermordete der sowjetische NKWD bei Katyn 4 410 polnische Kriegsgefangene ausschliesslich Offiziere insgesamt 21 857 Fuhrungs Personen an Orten der Sowjetunion Kisielewski vergleicht diese Zahl und stellt fest dreimal mehr als 1995 in Srebrenica ermordet wurden 62 Der Historiker Norman Davies urteilt Solange das Verbrechen von Katyn nicht eingestanden aufgeklart und gesuhnt ist werden die Polen seiner als des Symbols sowjetischer Unterdruckung in Vergangenheit und Gegenwart gedenken 63 nbsp Todes und Vernichtungslager der deutschen Nationalsozialisten in Auschwitz BirkenauEin schweres Schicksal traf die polnischen Juden von denen 89 Prozent oder 2 5 bis 3 Millionen den Volkermord nicht uberlebten Dem Terror den Schikanen Plunderungen und Pogromen der ersten Kriegswochen folgte die Ubernahme der deutschen Verwaltungsbestimmungen Kennzeichnungspflicht Anmeldung des Vermogens Zwangsarbeit Reiseeinschrankungen Sperrung der Konten Arisierung des Besitzes Im Herbst 1940 begann die Umsiedlung in die Ghettos Die grossten wurden Warschau mit 450 000 Menschen und Litzmannstadt mit 160 000 Menschen Da die Ghettos nicht in der Lage waren sich selbst zu erhalten und auch eine wirtschaftliche Ausbeutung von entscheidenden Stellen nicht gewunscht wurde war die Quote an Toten oft aus Hunger und Krankheit von Anfang an hoch Bis zur Mitte des Jahres 1942 wurden die Massenmorde zu einem Gesamtprogramm zur systematischen Ermordung der Juden unter deutscher Herrschaft dem Holocaust ausgeweitet Einzelheiten der praktischen Durchfuhrung waren auf der Berliner Wannsee Konferenz im Januar 1942 festgelegt worden Nun begann auch die SS mit den Deportationen in die Vernichtungslager Diese entstanden uberwiegend auf polnischem Boden Kulmhof Belzec Sobibor Treblinka Auschwitz Birkenau Es gab Widerstand der Juden gegen die Deutschen der mitunter von der polnischen Widerstandsbewegung unterstutzt aber auch von ihr im Stich gelassen wurde Bekanntestes Beispiel des Widerstands ist der Aufstand im Warschauer Ghetto Anfang 1943 Aus politischen Grunden wurden die Opferzahlen mitunter nicht objektiv angegeben 64 Bevolkerungsverluste Polens im Zweiten Weltkrieg MenschenKriegsverluste 644 000Tod in Vernichtungslagern durch Exekutionen Pazifizierungen Liquidierung der Ghettos 3 577 000Tod in Gefangnissen und Lagern durch Epidemien Entbehrungen und Erschopfung 1 286 000Tod ausserhalb der Lager durch Hunger Entbehrung Erschopfung Verletzung Uberarbeitung 521 000Gesamtverluste Polens an Menschen 6 028 000Nach Angaben des polnischen Buros fur Kriegsschaden insgesamt 22 der polnischen Bevolkerung Widerstand Bearbeiten nbsp Polnische Pfadfindersoldaten im Warschauer Aufstand von 1944 Hauptartikel Polnischer Untergrundstaat und Polnische Heimatarmee Auch nach der militarischen Niederlage bildeten sich in Polen Partisanengruppen die Widerstand zu leisten versuchten Die meisten von ihnen schlossen sich im Februar 1942 zur Polnischen Heimatarmee zusammen die der burgerlichen Exilregierung in London unterstand Die rechtsgerichteten Gruppen NSZ und die Kommunisten AL blieben ihnen fern Es entstanden auch einige judische Widerstandsorganisationen diese organisierten 1943 den Aufstand im Warschauer Ghetto Nachdem die Rote Armee im Januar 1944 die polnische Grenze von 1939 uberschritten hatte wurden die Truppen der Heimatarmee vom NKWD entwaffnet ihre Offiziere erschossen oder in den Gulag deportiert Der Kampf einzelner Untergrundeinheiten dauerte bis Ende der 1940er Jahre an In der Erwartung die bereits bis zum Vorort Praga am Ostufer der Weichsel vorgedrungene Rote Armee wurde sie unterstutzen erhob sich die Polnische Heimatarmee am 1 August 1944 im Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzungsmacht Die sowjetische Fuhrung hatte jedoch kein Interesse den Einheiten zu helfen so dass deutsche Truppen den Aufstand nach dreimonatigen Kampfen brutal niederschlagen konnten Die Warschauer Innenstadt wurde dabei unter grossem Einsatz an Sprengmaterial akribisch Haus fur Haus dem Erdboden gleichgemacht Die Zahl der Toten wird auf 180 000 geschatzt fruher wurde sogar die Zahl 250 000 genannt Zum Widerstand gehorte zudem ein beinahe flachendeckendes Netz von Untergrundeinrichtungen wie Schulen Universitaten Zeitungen und vieles mehr die dazu beitrugen das Leid fur die Bevolkerung etwas ertraglicher zu machen Das Ausmass an Kollaboration war vor diesem Hintergrund im europaischen Kontext vergleichsweise gering und angesichts der enormen Leiden der polnischen Bevolkerung wahrend der deutschen Besatzung auch lange Zeit tabuisiert Eine breite gesellschaftliche Debatte uber polnische Tater wurde erst zu Beginn des 21 Jahrhunderts anlasslich der durch das Buch Nachbarn Der Mord an den Juden von Jedwabne des polnisch amerikanischen Soziologen Jan Tomasz Gross angestossenen Aufarbeitung des Pogroms von Jedwabne gefuhrt 1945 1989 Volksrepublik Polen Bearbeiten nbsp Westverschiebung Polens Vergleich der Vor und Nachkriegsgrenzen Hauptartikel Volksrepublik Polen Konsolidierung des sowjetischen Einflusses Bearbeiten nbsp Manifest des Polnischen Komitees der nationalen Befreiung die Geburtsurkunde der Volksrepublik PolenIm Juli 1944 war in Moskau das kommunistische Polnische Komitee der nationalen Befreiung ins Leben gerufen worden das die Macht ergreifen sollte sobald die Rote Armee die Curzon Linie uberschreiten wurde Dies geschah in Lublin am 22 Juli 1944 vgl Lubliner Komitee Die auf alliierten Druck stattfindenden Verhandlungen zwischen Londoner und Lubliner Regierung fuhrten zu keinem Ergebnis International waren zu diesem Zeitpunkt bereits Vorentscheidungen uber Polens zukunftige Grenzen gefallen Konferenz von Teheran 1943 Sie fuhrten zur Westverschiebung des Landes Gleichzeitig vereinbarte Josef Stalin mit Churchill und Roosevelt die weitgehende Zwangsumsiedlung der Deutschen aus dem bisherigen Ostdeutschland Am 1 Januar 1945 proklamierte sich das Lubliner Komitee zur provisorischen Regierung und zog im selben Monat nach Warschau um Nachdem im Fruhjahr 1945 die Rote Armee ganz Polen besetzt hielt und die 14 wichtigsten Anfuhrer der Heimatarmee nach Moskau verschleppte dort zu langjahrigen Haftstrafen verurteilte und teilweise ermordete war der Hauptwiderstand gegen die neue Besatzung und die Sowjetisierung der polnischen Gesellschaft gebrochen Bereits Ende 1944 bildete sich eine bewaffnete Widerstandsbewegung aus Teilen der Heimatarmee In den Waldern Ostpolens stellte die Widerstandsbewegung anfangs eine ernstzunehmende Streitmacht dar In den Jahren nach Kriegsende umfassten die Partisanen schatzungsweise bis zu 100 000 Mitglieder Ihre Aktionen blieben ergebnislos und nahmen ab dem Ende der 1940er Jahre ab da die Rote Armee der NKWD und die sich bildenden Organe des kommunistisch polnischen Staates massiv gegen sie vorgingen nbsp Westverschiebung Polens 1945 Grune Linie von den Westalliierten im Dezember 1919 verkundete ethnographische Demarkationslinie seit Juli 1920 Curzon Linie genannt Turkisfarbene Flache Gebietserweiterungen Polens nach dem Ersten Weltkrieg bis 1923 die 1945 von der Sowjetunion revidiert wurden Blaue Linie Staatsgrenze Polens bis 1938Gelbe Flache Deutsche Gebiete 1937 unter polnischer VerwaltungRote Linie heutige Staatsgrenze PolensBraune Linie deutsch sowjetische Demarkationslinie vom 28 September 1939Bereits im Juli 1942 forderte das britische Kriegskabinett Zwangsumsiedlungen der deutschen Bevolkerung aus Ostmittel und Sudosteuropa Im Potsdamer Abkommen von 1945 wurde von den Alliierten die Uberfuhrung der deutschen Bevolkerung oder Bestandteile derselben die in Polen Tschechoslowakei und Ungarn zuruckgeblieben sind nach Deutschland beschlossen wobei jede derartige Uberfuhrung in ordnungsgemasser und humaner Weise erfolgen soll 65 Alle genannten Lander vollzogen die Zwangsumsiedlung der deutschen Bevolkerung Insbesondere waren in Polen etwa sieben Millionen Fluchtlinge und 1 2 Millionen zwangsausgesiedelte Menschen davon betroffen Heimatvertriebener 66 67 Die deutschen Ostgebiete wurden bis zur endgultigen Entscheidung durch eine Friedenskonferenz unter polnische Verwaltung gestellt Die Grenzfrage wurde durch bilaterale Grenzabkommen und Vertrage zwischen Polen und der DDR 1950 sowie der Bundesrepublik Deutschland 1970 geregelt Die endgultige und volkerrechtlich unumstrittene Friedensregelung fand mit dem Zwei plus Vier Vertrag 1990 statt 68 Aus den ostlichen Teilen des heutigen Polens wurden 1944 bis 1946 etwa 500 000 Ukrainer in die Ukraine zwangsumgesiedelt weitere etwa 400 000 wurden nach Niederschlesien und Pommern also in die wiedergewonnenen West und Nordgebiete Polens deportiert Parallel dazu mussten etwa 1 5 Millionen Polen ihre Heimat im Osten verlassen Zwischen 1945 und 1947 wurden im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944 1946 etwa 1 Million Polen aus der Ukraine 300 000 aus Weissrussland und 200 000 aus Litauen nach Polen vertrieben Ein grosser Teil von ihnen wurde in den sogenannten Wiedergewonnenen Gebiete angesiedelt Dorthin stromten daruber hinaus etwa 3 Millionen Neusiedler aus Zentralpolen und aus dem Westen zuruckkehrende Polen Der im Juni 1945 gebildeten Regierung der nationalen Einheit gehorten ausser Stanislaw Mikolajczyk fast nur Vertreter der Kommunisten an Aus den im Januar 1947 abgehaltenen Wahlen gingen Sozialisten und Kommunisten als Sieger hervor Mit ihren Stimmen wurde im selben Jahr eine erste Ubergangsverfassung verabschiedet Als letzte verbliebene demokratische Partei wurde die Polnische Volkspartei unter anderen durch Polizeimassnahmen an den Rand gedrangt und Mikolajczyk floh 1947 ins Exil Ende 1948 schlossen sich die beiden linken Parteien zur Vereinigten Arbeiterpartei zusammen wahrend alle anderen Parteien zu Blockparteien heruntergestuft wurden Stalinistischer Terror und Ara Bierut 1948 1956 Bearbeiten nbsp Boleslaw Bierut erster Generalsekretar des polnischen Zentralkomitees bis 1956 1947 1952 Prasident der kommunistisch dominierten Republik Polen 1952 mit Grundung der Volksrepublik Polen und Auflosung des Prasidentenamtes bis 1954 PremierministerWahrend unter den polnischen Kommunisten zunachst die Uberzeugung vorherrschte auf die vollige Ubernahme des sowjetischen Systems verzichten zu konnen wuchs nach 1947 Stalins Druck Er verlangte vor allem einen forcierten Aufbau einer Schwerindustrie die Ubernahme des zentralen Planungssystems und eine rasche Kollektivierung der Landwirtschaft Damit befand er sich im Widerspruch mit den eher nationalen Kraften in der polnischen Parteifuhrung unter ihrem Generalsekretar Wladyslaw Gomulka der eher Sympathien fur das jugoslawische Modell Titos erkennen liess Im Rahmen von Partei und Gesellschaft wurden weitgehende Sauberungen und Umstrukturierungen durchgefuhrt Im kulturellen Bereich begann die vorubergehende Herrschaft des Sozialistischen Realismus Diese Phase endete mit dem Tode Stalins 1953 ohne dass wie in anderen Landern unter sowjetischer Herrschaft Schauprozesse gegen in Ungnade gefallene kommunistische Politiker durchgefuhrt wurden Im aussenpolitischen Bereich wurden die nationalistischen Angriffe auf Deutschland durch die Theorien des dialektischen Materialismus ersetzt so dass nunmehr die USA und Grossbritannien sowie die Bundesrepublik Deutschland und der Vatikan zu Hauptgegnern wurden wahrend man eine Annaherung zur DDR suchte die 1950 im Gorlitzer Vertrag die Oder Neisse Grenze anerkannte Polnischer Oktober 1956 und Ara Gomulka 1956 1970 Bearbeiten Hauptartikel Polnischer Oktober Posener Aufstand 1956 und Aufstand vom Dezember 1970 in Polen nbsp Wladyslaw Gomulka Generalsekretar der PVAPAuf die Geheimrede Chruschtschows wahrend des XX Parteitages im Februar 1956 uber die Verbrechen Stalins folgte wenige Tage spater der uberraschende Tod des polnischen Parteichefs Boleslaw Bierut in Moskau Gegen den Willen des neuen sowjetischen Parteichefs Chruschtschow einigte sich die in sich zerstrittene Fuhrung der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei auf den Kompromisskandidaten Edward Ochab als Nachfolger Bieruts Wie wenig gefestigt das politische System war erwies sich schon im Juni 1956 als Tausende von Arbeitern im westpolnischen Posen streikten und es schliesslich zum Posener Aufstand kam Der Streit uber das weitere Vorgehen vertiefte den Konflikt im Politburo Verscharft wurde die Lage durch die politische Entwicklung in Ungarn wo sich tiefgreifende Auseinandersetzungen innerhalb der Gesellschaft abzeichneten Der Wirtschaftschef Hilary Minc wurde zum Rucktritt gezwungen der rehabilitierte ehemalige Generalsekretar Wladyslaw Gomulka kehrte an die Macht zuruck obwohl Moskau dem zunachst nicht zustimmen wollte seine Truppen mobilisierte und die komplette Parteifuhrung zu einem unangemeldeten Blitzbesuch in Warschau eingetroffen war Schliesslich gab man nach und der bisherige polnische Verteidigungsminister Marschall Konstanty Rokossowski ein sowjetischer Staatsburger uber seinen Vater polnischer Herkunft wurde in seine Heimat zuruckgerufen Schon in seiner ersten Rede kundigte Gomulka tiefgreifende Reformen an Im kirchlichen und kulturellen Bereich wurde ein grosserer Freiraum zugestanden die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft wurde nicht mehr forciert eine Reorganisation des gesamten Wirtschaftssystems zugesagt Bald zeigte sich jedoch dass diesen Worten nur wenige Taten folgten liberale Zeitschriften wurden wieder verboten der Religionsunterricht in den Schulen abgeschafft Gegen Abtrunnige in den eigenen Reihen begann die Parteifuhrung massiv vorzugehen Angesichts der Feiern zum Millennium des christlichen Polens im Jahre 1966 steuerte die Auseinandersetzung zwischen Staat und der polnischen katholischen Kirche auf einen neuen Hohepunkt zu die auch das Deutungsmonopol uber die polnische Geschichte zum Thema hatte Hinzu kamen aussenpolitische Verwerfungen vor allem vor dem Hintergrund der nach 1956 wieder verstarkten antiwestdeutschen Agitation Im kulturellen Bereich waren die ersten Jahre der Gomulka Herrschaft durchaus von positiven Entwicklungen gepragt In den Jahren der kleinen Stabilisierung benannt nach einem Theaterstuck von Tadeusz Rozewicz entstand eine Reihe wichtiger Werke in Literatur Kunst und im Kinobereich etwa die ersten Filme von Andrzej Wajda Andrzej Munk und Roman Polanski In der zweiten Halfte der 1960er Jahre spitzten sich die innerparteilichen Konflikte in der PVAP zu Eine Gruppe von kommunistischen Kadern die sich durch ihren Kampf gegen die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg besonders verbunden fuhlte die Partisanen drangte unter ihrem Anfuhrer Innenminister General Mieczyslaw Moczar an die Macht Moczar baute Geheimdienst und Burgermiliz aus und schuf sich eine breite Anhangerschaft innerhalb der Bevolkerung die mit der wirtschaftlichen Entwicklung unzufrieden war Die offizielle Propaganda gegen Israel wegen des Sechstagekriegs im Jahre 1967 und die Ereignisse im Marz 1968 nahm Moczar zum Anlass die erste staatlich tolerierte und geforderte antisemitische Kampagne gegen Juden die in einem europaischen Land nach 1945 ohne Beispiel war zu starten um die kritischen und liberalen Intellektuellen sowie wirkliche und potenzielle Oppositionelle mundtot zu machen und sich die Macht im polnischen Staat zu sichern Als Folge davon wurden etwa 20 000 polnische Juden in den Jahren 1968 1969 zum Verlassen Polens unter Verlust der polnischen Staatsburgerschaft getrieben Zusatzlich griffen Proteste im Zusammenhang mit dem Prager Fruhling auf das Land uber Die auf die Absetzung der Auffuhrung des Theaterstucks Totenfeier von Adam Mickiewicz in Warschau folgenden Studentenproteste wurden gewaltsam niedergeschlagen In der PVAP setzte eine Sauberungswelle ein der u a Aussenminister Adam Rapacki zum Opfer fielen Parteichef Gomulka war zunachst weder Willens noch in der Lage dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten Erst allmahlich distanzierte er sich vorsichtig vom Innenminister Gleichzeitig versuchte er durch aussenpolitische Anstrengungen der Krise seiner Herrschaft entgegenzutreten Zu Beginn der 1960er Jahre begann der gesellschaftliche Dialog mit der Bundesrepublik und Polen Gomulka erklarte sich dabei zu offiziellen Verhandlungen bereit die in erster Linie der Frage der polnischen Westgrenze zum Thema haben sollten Nachdem Bonn mit Moskau zu einer Vertragsvereinbarung bezuglich des deutsch sowjetischen Verhaltnisses gelangt war kamen Ende 1970 auch die Verhandlungen mit Polen zu einem Abschluss Der Unterzeichnung des Vertrages in Warschau der die Oder Neisse Grenze aus westdeutscher Rechtsposition bestatigte wie es die DDR schon im Gorlitzer Vertrag von 1950 getan hatte einen gegenseitigen Gewaltverzicht und die Bereitschaft zu weiterer politischer Zusammenarbeit beinhaltete folgte als symbolischer Hohepunkt der legendare Kniefall Willy Brandts vor dem Warschauer Ghetto Ehrenmal am 7 Dezember 1970 der in der Bundesrepublik teilweise heftig kritisiert wurde fur die Polen aber obwohl offiziell kaum daruber berichtet wurde einen entscheidenden Einschnitt in den Nachkriegsbeziehungen darstellte Die Herrschaft Gomulkas konnte dieser aussenpolitische Erfolg freilich nicht mehr retten Knapp zwei Wochen nach der Unterzeichnung des deutsch polnischen Vertrages fuhrten plotzlich verkundete radikale Preiserhohungen fur Lebensmittel zu Arbeiterprotesten Ausgehend von den grossen Werften in Danzig und Stettin brachen in den Industriezentren Unruhen aus Erst der Einsatz von Militar konnte den Aufruhr stoppen dem 45 Menschen zum Opfer fielen uber 1000 wurden verletzt Das Politburo zwang daraufhin Parteichef Gomulka zum Rucktritt Ara Gierek 1970 1980 Bearbeiten nbsp Edward Gierek in der Mitte wahrend des Besuchs einer LPGGomulkas Nachfolger der oberschlesische Parteifunktionar Edward Gierek genoss in weiten Teilen der Bevolkerung grosse Sympathien Ihm gelang es viele der alten Kader rasch auszuwechseln Seine neue Wirtschaftspolitik zielte auf die bessere Befriedigung der Konsumbedurfnisse der Bevolkerung Mit Lohn und Rentenerhohungen sollte der allgemeine Lebensstandard angehoben werden Die eingeleiteten Reformen grossere Unabhangigkeit der Regierung von der kommunistischen Partei Erweiterung der Arbeitermitbestimmung Anderung der Verwaltungsstrukturen etc bewirkten in der Praxis aber eher einen Machtzuwachs der PVAP auf allen Ebenen Die Ansatze einer umfassenden Modernisierung der Wirtschaft lagen vor allem im Bereich der Schaffung neuer Strukturen deren Verfahren und Produktionsstatten im Westen auf Kredit eingekauft wurden Die Ruckzahlung sollte durch den Verkauf der erzeugten neuen Produkte ins Ausland erfolgen Diese Bemuhungen bewirkten gerade im psychologischen Bereich positive Veranderungen Die grossere Produktpalette und die steigende Kaufkraft erweckten den Anschein einer Annaherung an die Konsumgesellschaften des Westens weswegen auch im Ruckblick viele Polen die Gierek Zeit positiv in Erinnerung haben In Wirklichkeit war aber die Zentrale Wirtschaftsplanungskommission nicht in der Lage die unterschiedliche Entwicklung in verschiedenen Wirtschaftszweigen aufeinander abzustimmen nbsp Erzbischof von Krakau Karol Wojtyla als Papst Johannes Paul II In der Aussenpolitik verbesserte sich das Verhaltnis zur Bundesrepublik weiter auch wegen der Mannerfreundschaft zwischen Gierek und dem neuen Bundeskanzler Helmut Schmidt Die Offnung der Grenze zur DDR schuf jedoch aufgrund der wirtschaftlichen Unterschiede zwischen beiden Landern eine Reihe von Spannungen Die innenpolitischen Repressionen wurden Mitte der 1970er Jahre allmahlich wieder erhoht was die Unterdruckung von Gegenstimmen zur neuen sozialistischen Verfassung zeigte Als im Juni 1976 die Preise fur Grundnahrungsmittel drastisch erhoht wurden kam es in den industriellen Zentren Radom und Ursus bei Warschau zu Unruhen Die Preiserhohungen wurden daraufhin zwar zuruckgenommen gleichzeitig aber eine grosse Anzahl von Arbeitern entlassen verhaftet und zu langen Gefangnisstrafen verurteilt Wahrend es bis dahin keine klare Trennungslinien innerhalb der polnischen Gesellschaft gab und die Reformdiskussionen bis weit in die PVAP hinein gefuhrt wurden entwickelten sich nun erstmals deutlich oppositionelle Gruppierungen in Polen selbst Fuhrende Intellektuelle grundeten am 23 September 1976 das Komitee zur Verteidigung der Arbeiter Der zunehmende Druck der offentlichen Meinung verhinderte in der Folgezeit repressive Massnahmen der Parteifuhrung In den nachsten Jahren grundeten sich weitere Burgerrechtsorganisationen Gleichzeitig engagierte sich die katholische Kirche unter Stefan Kardinal Wyszynski zunehmend starker Ihre besondere Stellung wurde gefestigt durch die mit Begeisterung aufgenommene Wahl des Krakauer Erzbischofs Karol Wojtyla zum Papst am 16 Oktober 1978 und dessen mit Begeisterung aufgenommene erste Polenreise ein halbes Jahr danach Zu Beginn des neuen Jahrzehnts zeichnete sich angesichts der immer grosseren wirtschaftlichen Probleme ab dass auch die Zeit des einstmals bejubelten Edward Gierek abgelaufen war Opposition Streikbewegung und Solidarnosc Bearbeiten nbsp August Streiks in Danziger Leninwerft 1980 Hauptartikel August Streiks 1980 in Polen und Solidarnosc Bereits 1977 und 1978 waren in Radom bzw Katowice Zellen unabhangiger Gewerkschaften gegrundet worden Am 29 April 1978 entstand in Danzig das Grundungskomitee freier Gewerkschaften fur das Kustengebiet dessen Teilnehmer zumeist schon 1970 mitgestreikt hatten Zu ihnen stiess bald der junge Elektriker der Lenin Werft Lech Walesa In der Untergrundzeitschrift Robotnik Der Arbeiter wurde im September 1979 die Charta der Arbeiterrechte veroffentlicht In ihr wurden die bisherigen Erfahrungen mit Streiks berucksichtigt Forderungen fur die Zukunft aufgestellt und allgemeine Positionen festgelegt Anfang 1980 hatte sich die gesamtwirtschaftliche Lage dramatisch verschlechtert die Subventionen fur Grundnahrungsmittel verschlangen etwa 40 der Staatseinnahmen der Kaufkraftuberhang nahm standig zu die im Westen aufgenommenen Schulden konnten nicht mehr bedient werden Die Regierung wahlte wiederum den Weg der Preiserhohungen und begann mit ihnen ohne offentliche Bekanntmachung am 1 Juli dem landesweiten Beginn der Sommerferien Dennoch brachen in vielen Betrieben umgehend Streiks aus zunachst im Traktorenwerk Ursus in Warschau dann in Ostpolen und Mitte August auch in Danzig Obwohl die Parteifuhrung nun wieder zum Nachgeben bereit war und die Lohnforderungen bewilligte konnte sie die Bewegung nicht mehr eindammen Als die Belegschaft der Danziger Lenin Werft am 14 August wie schon 1970 komplett in den Ausstand trat und das Werksgelande besetzt hatte stellte das neue Streikkomitee erstmals auch politische Forderungen etwa die Wiedereinstellung der entlassenen Streikfuhrer und die Errichtung eines Denkmals fur die Opfer von 1970 Die Warschauer Regierung erkannte bald die Gefahr die von der sich ausbreitenden Streikwelle ausging und kappte alle Verbindungen nach Danzig und Umgebung Ein Teil der streikenden Werftarbeiter akzeptierte das Kompromissangebot der Werksleitung andere pladierten fur eine Ausdehnung des Arbeitskampfes die mit der Grundung eines Uberbetrieblichen Streikkomitees MKS am 16 August auch erfolgte Der von seinem Vorsitzenden Lech Walesa prasentierte Forderungskatalog enthielt unter anderem den Wunsch nach Zulassung freier Gewerkschaften Meinungsfreiheit und das Streikrecht Innerhalb der PVAP setzten sich nun die Reformkrafte durch und Regierungsvertreter akzeptierten in Verhandlungen in Stettin und Danzig am 30 und 31 August die meisten der Forderungen Am Nachmittag des 31 Augusts wurde das Danziger Abkommen unterzeichnet das die Verhandlungsergebnisse politisch festschrieb Die Gewerkschaftskrafte waren jedoch nicht mehr bereit ihre Tatigkeit auf den Danziger Raum zu beschranken und beschlossen die Ausdehnung auf das ganze Land Mit einem Warnstreik erzwang die neue Organisation die sich den Namen Solidarnosc Solidaritat gab am 3 Oktober ihre gerichtliche Registrierung In den Wochen darauf setzte ein gewaltiger Ansturm auf sie ein so dass ihr schon im November etwa 10 Millionen Arbeitnehmer angehorten von insgesamt 16 Millionen darunter uber 1 Million Mitglieder der PVAP Die innenpolitische Lage schien sich nun allmahlich zu entspannen nachdem Parteichef Gierek schon im September durch den gemassigten Stanislaw Kania ersetzt und die meisten Hardliner aus dem Politburo entfernt worden waren Der Vorschlag mehrerer Parteichefs darunter Erich Honecker mit den Warschauer Pakt Truppen einzumarschieren scheiterte am Veto Moskaus das nach den Erfahrungen der Besetzung Afghanistans eine weitere Verschlechterung des weltpolitischen Klimas furchtete Die Sowjetunion steigerte jedoch den Druck auf die PVAP die Konterrevolution zu bekampfen und veranstaltete wiederholt Manover in der Nahe der Grenze Polens Im Fruhjahr 1981 kam es wiederholt zu gewalttatigen Auseinandersetzungen zwischen Staatsorganen und Gewerkschaftsaktivisten Angesichits der sich weiter verschlechterten wirtschaftlichen Lage hauften sich wilde Streiks der Eindruck von Chaos verbreitete sich angesichts der Doppelherrschaft In dieser entscheidenden Phase waren zudem die bewahrten Vermittlungsmoglichkeiten der Kirche eingeschrankt weil im Mai das Attentat auf Papst Johannes Paul II verubt worden war und Primas Stefan Wyszynski gestorben war Nachdem der erste Landeskongress der Solidarnosc im September 1981 ein noch starkeres politisches Engagement beschlossen und eine Botschaft an alle Arbeiter der anderen sozialistischen Staaten gerichtet hatte entschloss sich die PVAP Fuhrung endgultig zum Konfrontationskurs Jaruzelski und Kriegsrecht Bearbeiten nbsp Panzer auf den Strassen wahrend des Kriegsrechts Hauptartikel Kriegsrecht in Polen 1981 1983 Auf dem 4 ZK Plenum vom 16 bis 18 Oktober wurde Parteichef Stanislaw Kania durch Verteidigungsminister General Wojciech Jaruzelski ersetzt Die Vorbereitungen fur einen entscheidenden Schlag gegen die Opposition waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen Trotz der Bereitschaft der Solidarnosc zu Kompromissen ubernahmen in der Nacht vom 12 auf den 13 Dezember 1981 Militar und Sicherheitsorgane die Macht in Polen General Jaruzelski verkundete in einer Fernsehansprache die Verhangung des Kriegsrechts das bis 1983 in Kraft blieb Die Fuhrungsspitze der Gewerkschaft wurde in Danzig verhaftet Regionalfuhrer Leiter der Betriebskommissionen und oppositionelle Intellektuelle insgesamt einige Tausend Personen wurden in Internierungslager gebracht Jaruzelski rechtfertigte diesen Schritt mit einer damaligen unmittelbaren Gefahr des Einmarsches der Roten Armee doch gibt es dafur keine Beweise Die kommunistische Partei deren Tatigkeit ebenfalls kurzfristig suspendiert worden war besass kein Konzept zur inneren Erneuerung des Landes Man suchte vielmehr nun Wege der Verstandigung mit den gesellschaftlichen Kraften die nicht zur Solidarnosc gehorten vor allem mit der katholischen Kirche Im wirtschaftlichen Bereich begann man mit zaghaften Reformen deren Erfolge aber zu wunschen ubrig liessen Sie waren begleitet von internen Machtkampfen zwischen Falken und Tauben in der PVAP die zur Ermordung des oppositionellen Priesters Jerzy Popieluszko durch Angehorige des Sicherheitsapparates im Oktober 1984 fuhrten Parallel zur Entwicklung in der Sowjetunion nach dem Machtantritt von Michail Gorbatschow setzten sich seit Mitte der 1980er Jahre auch in Polen die Reformkrafte durch Im Rahmen einer Amnestie wurden im Juli 1986 alle politischen Gefangenen freigelassen Um angesichts der sich weiter verschlechternden Versorgungssituation die Unterstutzung der Bevolkerung fur weitere Wirtschaftsreformen zu gewinnen fuhrte man im November 1987 die erste Volksabstimmung nach uber 40 Jahren durch die mit einer klaren Niederlage fur die Regierung endete Zwei Streikwellen im April Mai und im August 1988 brachten die Reformer zu der Erkenntnis dass ohne weitere Zugestandnisse die Dauerkrise nicht wurde uberwunden werden konnen Ende der Volksrepublik Bearbeiten Hauptartikel Runder Tisch Polen Die Solidarnosc hatte die ganze Zeit uber im Untergrund weiter gewirkt Es erschienen zahlreiche Zeitschriften und Bucher in Anknupfung an die sowjetische Samizdat Tradition im Zweiten Umlauf Die systemkonformen Gewerkschaften wurden weitgehend boykottiert Die anwachsende Streikbewegung wurde von der PVAP mit Sorge betrachtet zumal sich herausstellte dass an ihr vor allem jungere Arbeiter der Nach Solidarnosc Generation beteiligt waren Die Politik Jaruzelskis die auf den Prinzipien der Konsultation und Kooptation beruhte war gescheitert Unter Vermittlung von fuhrenden Intellektuellen und der katholischen Kirche kam es am 31 August 1988 zu einem ersten Gesprach zwischen Innenminister Czeslaw Kiszczak und Lech Walesa unter Gleichen Die Verhandlungen traten zunachst auf der Stelle besonders als sich der neue Ministerprasident Mieczyslaw Rakowski auf reine Wirtschaftsreformen konzentrieren wollte Am 30 November 1988 fand im polnischen Fernsehen TVP1 eine Fernsehdiskussion zwischen Walesa und dem Chef der offiziellen Gewerkschaft OPZZ Alfred Miodowicz statt die Walesa nach Auffassung der Zuschauermehrheit klar gewann Der PVAP Fuhrung wurde klar dass neue Reformen in der Bevolkerung nur mit Beteiligung der Solidarnosc durchsetzbar sein wurden Vom 6 Februar bis 5 April 1989 versammelten sich in Warschau Reprasentanten der PVAP und der gesellschaftlichen Opposition zu Gesprachen am Runden Tisch Die eigentliche Arbeit in verschiedenen Verhandlungsgruppen fuhrte zu tiefgreifenden Veranderungen in allen Bereichen des offentlichen Lebens Im politischen Bereich vereinbarte man die schrittweise Einfuhrung der vollen Volkssouveranitat mit dem dazugehorenden Pluralismus Als Sofortmassnahme wurde am 17 April die Solidarnosc wieder zugelassen Die Anerkennung eines Mehrparteiensystems des Prinzips freier Wahlen und unabhangiger Gerichte waren weitere wichtige Etappen dieses Prozesses der eine Mischung aus Revolution und Reform war 69 Die Parlamentswahlen am 4 und 18 Juni 1989 waren die ersten halbwegs freien Wahlen seit 1938 sie beschleunigten den Systemwandel Die Sitze im Sejm wurden nach dem Schlussel 65 Prozent fur die PVAP und ihre Verbundeten 35 Prozent fur die Opposition vergeben wahrend die Wahlen zum Senat unbeschrankt waren Von den 261 vorher festgelegten Kandidaten der Solidarnosc wurde alle bis auf einen gewahlt die PVAP brachte ihre Kandidaten nur mittels einer kurzfristigen Anderung des Wahlgesetzes durch General Jaruzelski wurde am 19 Juli nur knapp zum Prasidenten gewahlt 270 dafur 233 dagegen 34 Enthaltungen ein von der PVAP gefuhrtes Kabinett unter General Kiszczak kam nicht mehr zustande Stattdessen gelang es der Solidarnosc am 12 September in Zusammenarbeit mit zwei bisherigen Blockparteien eine Regierung unter dem katholischen Publizisten Tadeusz Mazowiecki zu bilden Diese Ereignisse in Polen hatten auch eine Katalysatorfunktion sie trugen massgeblich zum Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs zum Niedergang des Kommunismus in den Staaten Mittel und Osteuropas Ostblock und letztlich zum Zerfall der Sowjetunion bei Seit 1989 Dritte Republik Bearbeiten nbsp Feuerwerk zum EU Beitritt 2004 auf der Stadtbrucke zwischen Frankfurt Oder und Slubice Hauptartikel Dritte Polnische Republik 1990 wurde die Westgrenze Polens durch das wiedervereinigte Deutschland unter Bundeskanzler Helmut Kohl anerkannt Kohl vollendete damit was Willy Brandt um 1970 begonnen hatte siehe Ostpolitik Die Kontakte Polens mit seinem westlichen Nachbarn entwickeln sich seitdem vertrauensvoll und eng Auch zwischen deutschen Bewohnern der ehemaligen Ostgebiete und den heutigen polnischen Einwohnern sind inzwischen viele Freundschaften entstanden begunstigt durch die Arbeit der Kirchen sowie Teile der Vertriebenenverbande Eine weitere Verbesserung der Beziehungen zwischen Polen und Deutschland ergab sich 2004 durch die Einladung an den deutschen Bundeskanzler Gerhard Schroder zu den Feierlichkeiten zum 60 Jahrestag des Warschauer Aufstandes Schroder war damit der erste deutsche Kanzler der an den alljahrlichen Feiern teilnehmen durfte Jedoch folgten diesem Besuch Schroders Diskussionen um Wiedergutmachungsleistungen an die deutschen Vertriebenen die dazu fuhrten dass in Polen neue Angste gegenuber den Deutschen aufkamen Am 25 Mai 1997 wurde per Volksabstimmung eine neue Polnische Verfassung angenommen Polen gilt heute als wirtschaftlich aufstrebender stabiler und demokratischer Staat Am 12 Marz 1999 wurde er in die NATO aufgenommen siehe auch NATO Osterweiterung und am 1 Mai 2004 in die Europaische Union zusammen mit anderen Staaten siehe EU Erweiterung 2004 43 Prozent der polnischen Burger 73 Ja Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von etwa 59 stimmten in einer Volksabstimmung im Juni 2003 fur den EU Beitritt Polen nahm an der Koalition der Willigen teil und entwickelte sich wahrend des Irakkrieges und danach neben Grossbritannien Italien und Spanien zu einem wichtigen Verbundeten der USA in Europa Wahrend der Kriegshandlungen entsandte Polen Truppen in den Irak Im Nachkriegs Irak ubernahm Polen die Verwaltung einer von drei Besatzungszonen 9500 Soldaten davon 2400 polnische sicherten das etwa 80 000 Quadratkilometer grosse Gebiet 70 Wahrend des Konfliktes um die Prasidentschaftswahl im Nachbarstaat Ukraine im November Dezember 2004 engagierte der polnische Prasident Aleksander Kwasniewski sich als Vermittler zwischen den Konfliktparteien wahrend die polnische Offentlichkeit und die Medien Solidaritat mit Wiktor Juschtschenko ubten Die Parlamentswahlen 2005 fuhrten zu einem Richtungswechsel Der bis dahin regierende Bund der Demokratischen Linken wurde zugunsten eines konservativen Bundnisses abgewahlt Gewinner war Jaroslaw Kaczynski Fuhrer der national konservativen Partei PiS deutsch Recht und Gerechtigkeit Sein Zwillingsbruder Lech Kaczynski bekleidete ab 2005 das Amt des Staatsprasidenten Die PiS verlor allerdings bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 21 Oktober 2007 ihre Position als starkste Partei Von November 2007 bis November 2015 bildeten die PO und ihr Koalitionspartner die gemassigte Bauernpartei PSL drei Regierungen Donald Tusk der 2011 als Ministerprasident wiedergewahlt wurde wechselte im Dezember 2014 als Prasident des Europaischen Rates nach Brussel Im Amt des Ministerprasidenten folgte ihm Ewa Kopacz Nachdem Lech Kaczynski bei einem Flugunfall von Smolensk 2010 am 10 April 2010 ums Leben gekommen war ubernahm Bronislaw Komorowski geschaftsfuhrend die Aufgaben des polnischen Prasidenten Bei der vorgezogenen Prasidentschaftswahl im Sommer 2010 wurde Komorowski zu Kaczynskis Nachfolger gewahlt Die Parlamentswahl 2015 fuhrte erneut zu einem Machtwechsel zugunsten der PiS Im November 2015 wurde Beata Szydlo vom Parlament zur Ministerprasidentin gewahlt 71 72 Im Zuge einer Regierungsumbildung beschloss die PiS dass Mateusz Morawiecki Frau Szydlo nach ihrem Rucktritt als Ministerprasident ablosen sollte 73 Anfang Dezember 2017 wurde er zum neuen Ministerprasidenten des Landes ernannt 74 Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Polen Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Polen Politisches System Polens Aussenpolitik Polens Verfassungsgeschichte Polens Liste historischer Regionen Polens Geschichte der Juden in Polen Polnische Kultur im Zweiten Weltkrieg Liste der polnischen Herrscher Liste der Prasidenten Polens Liste der Ministerprasidenten Polens Polnische Nationalaufstande Russisch Polnische KriegeLiteratur BearbeitenGesamtdarstellungen und Uberblicke Bearbeiten Manfred Alexander Kleine Geschichte Polens aktual u erw Auflage Reclam Stuttgart 2008 ISBN 978 3 15 017060 1 Norman Davies Im Herzen Europas Geschichte Polens 4 durchgesehene Auflage Mit einem Geleitwort von Bronislaw Geremek Aus dem Englischen von Friedrich Griese C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 46709 1 Peter Gatter Der weiss rote Traum Polens Weg zwischen Freiheit und Fremdherrschaft Dusseldorf Wien 1983 ISBN 3 426 03724 6 Jurgen Heyde Geschichte Polens Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 50885 5 Jorg K Hoensch Geschichte Polens Stuttgart 1983 ISBN 3 8252 1251 3 Rudolf Jaworski Christian Lubke Michael G Muller Eine kleine Geschichte Polens Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 518 12179 0 Enno Meyer Grundzuge der Geschichte Polens 3 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 ISBN 3 534 04371 5 Gotthold Rhode Geschichte Polens Ein Uberblick Darmstadt 1980 ISBN 3 534 00763 8 Im Auftrag des Deutschen Polen Instituts hrsg von Dieter Bingen Hans Jurgen Bomelburg und Peter Oliver Loew 5 Bande bisher 4 erschienen Norbert Kersken Przemyslaw Wiszewski Neue Nachbarn in der Mitte Europas Polen und das Reich im Mittelalter In WBG Deutsch polnische Geschichte Band 1 wbg Academic Darmstadt 2020 ISBN 978 3 534 24762 2 Hans Jurgen Bomelburg Edmund Kizik Altes Reich und alte Republik deutsch polnische Beziehungen und Verflechtungen 1500 1806 In WBG Deutsch Polnische Geschichte Band 2 WBG Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 24763 9 Jorg Hackmann Marta Kopij Weiss Nationen in Kontakt und Konflikt deutsch polnische Beziehungen und Verflechtungen 1806 1918 In WBG Deutsch Polnische Geschichte Band 3 WBG Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 24764 6 Markus Krzoska Pawel Zajas Kontinuitat und Umbruch deutsch polnische Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg In WBG Deutsch polnische Geschichte Band 5 wbg Academic Darmstadt 2021 ISBN 978 3 534 24766 0 Einzelne Epochen Bearbeiten Daniel Brewing Im Schatten von Auschwitz Deutsche Massaker an polnischen Zivilisten 1939 1945 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2016 ISBN 978 3 534 26788 0 Marcin Zaremba Die grosse Angst Polen 1944 1947 Leben im Ausnahmezustand Ubersetzt von Sandra Ewers Ferdinand Schoningh Paderborn 2016 ISBN 978 3 506 78093 5 75 Digitalisiertes alteres Schrifttum Bearbeiten Geschichte Polens von Richard Roepell fortgesetzt von Jacob Caro Erster Theil Hamburg 1840 verfasst von Richard Roepell Google Books Zweiter Theil 1300 1386 Gotha 1863 Jacob Caro Google Books Dritter Theil 1386 1430 Gotha 1869 Jacob Caro Google Books Vierter Theil 1430 1455 Gotha 1875 Jacob Caro Google Books Funfter Theil Jacob Caro Erste Halfte 1455 1480 Google Books Zweite Halfte 1481 1506 Google Books F A Perthes Gotha 1886 88 76 Max Beheim Schwarzbach Der Netzedistrikt in seinem Bestande zur Zeit der ersten Theilung Polens In Zeitschrift der Historischen Gesellschaft fur die Provinz Posen Siebenter Jahrgang Posen 1892 S 188 223 Googler Books und S 381 426 Google Books Carl Wersche Das staatsrechtliche Verhaltniss Polens zum deutschen Reich wahrend des Mittelalters In Zeitschrift des Historischen Vereins fur die Provinz Posen Dritter Jahrgang Posen 1888 S 247 340 Google Books und S 375 414 Google Books Fussnoten Bearbeiten Manfred Alexander Kleine Geschichte Polens Stuttgart 2008 S 17 f Gerhard Lubich Das Mittelalter Paderborn 2010 ISBN 978 3 506 76582 6 S 84 Manfred Alexander Kleine Geschichte Polens Stuttgart 2008 S 16 Johannes Fried Gnesen Aachen Rom Otto III und der Kult des hl Adalbert Beobachtungen zum alteren Adalbertsleben In Michael Borgolte Polen und Deutschland vor 1000 Jahren Die Berliner Tagung uber den Akt von Gnesen Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003749 0 Europa im Mittelalter 5 S 235 279 Sebastian Brather Volker Stamme und gentes im RGA Archaologische Interpretationen und ethnische Identitaten In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Altertumskunde Altertumswissenschaft Kulturwissenschaft Ertrage und Perspektiven nach 40 Jahren Reallexikon der Germanischen Altertumskunde De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 027360 1 S 414 sowie Eduard Muhle Die Piasten Polen im Mittelalter C H Beck Wissen 2709 Verlag C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 61137 7 S 14 f 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35 Slawomir Gawlas Die Probleme des Lehnswesens und des Feudalismus aus polnischer Sicht In Michael Borgolte Ralf Lusiardi Das europaische Mittelalter im Spannungsbogen des Vergleichs Akademie Verlag 2001 S 120 Andrea Schmidt Rosler Polen Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996 S 26 a b Andrea Schmidt Rosler Polen Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996 S 27 Theodor Schieder Handbuch der europaischen Geschichte Die Entstehung des neuzeitlichen Europa S 1011 Theodor Schieder Handbuch der europaischen Geschichte Die Entstehung des neuzeitlichen Europa S 1013 Jahrbuch fur europaische Geschichte 2007 Band 8 S 10 15 Andrea Schmidt Rosler Polen Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996 S 30 Theodor Schieder Handbuch der europaischen Geschichte Die Entstehung des neuzeitlichen Europa S 326 Das polnisch litauische Staatsbudget betrug in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts etwa 10 11 Millionen Zloty jahrlich Zum Vergleich betrug das Aquivalent fur den gleichen Zeitraum in Frankreich etwa 360 Millionen und in England ca 240 Millionen https www britannica com place Poland The 17th century crisis Pierre Chevallier Henri III S 209 231 Andrea Schmidt Rosler Polen Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996 S 41 42 a b Jozef Szujski Dzieje Polski podlug ostatnich badan Band 3 Lwow 1866 S 218 inklusive Tross Andrea Schmidt Rosler Polen Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996 S 43 Robert A Friedl Polen und sein Osten am Vorabend einer Katastrophe Der grosse Kosaken und Bauernaufstand des Jahres 1648 Dissertation Universitat Dusseldorf 2004 PDF Frank Golczewski Chmielnicki Pogrome 1648 1649 In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Bd 4 Ereignisse Dekrete Kontroversen De Gruyter Saur Berlin 2011 ISBN 978 3 598 24076 8 S 74 abgerufen uber De Gruyter Online Zur Frage der Ubergabe der Souveranitat uber das Herzogtum 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politische Untersuchung Liebmann Berlin 1926 S 4 Fn 3 Abschnitt VIII Wolfgang Benz Faschismus In derselbe Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 3 Begriffe Theorien Ideologien Walter de Gruyter 2010 ISBN 978 3 11 023379 7 S 86 abgerufen uber De Gruyter Online Norman Davies Im Herzen Europas Geschichte Polens 4 durchgesehene Aufl Munchen 2006 S 433 Zit nach Tadeusz A Kisielewski Katyn Zbrodnia i Klamstwo Poznan 2008 S 10 Eine Karte S 294 zeigt die Orte und Lager von denen verschleppt wurde und die Transportrichtung zu den Exekutionsorten Norman Davies Im Herzen Europas Geschichte Polens 4 Auflage Beck Munchen 2006 S 62 Klaus Peter Friedrich Erinnerungspolitische Legitimierungen des Opferstatus Zur Instrumentalisierung fragwurdiger Opferzahlen in Geschichtsbildern vom Zweiten Weltkrieg in Polen und Deutschland In Die Destruktion des Dialogs Zur innenpolitischen Instrumentalisierung negativer Fremdbilder und Feindbilder Polen Tschechien Deutschland und die Niederlande im Vergleich 1900 2005 Veroffentlichungen des Deutschen Polen Instituts Harrassowitz Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 447 05488 1 S 176 191 eingeschrankte Vorschau o T Potsdamer Abkommen Jochen Oltmer Migration Zwangswanderungen nach dem Zweiten Weltkrieg Memento des Originals vom 8 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www2 bpb de Bernadette Nitschke Vertreibung und Aussiedlung der deutschen Bevolkerung aus Polen 1945 bis 1949 2 Auflage 2004 Andreas Zimmermann Max Planck Institut fur auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht Hrsg Staatennachfolge in volkerrechtliche Vertrage Zugleich ein Beitrag zu den Moglichkeiten und Grenzen volkerrechtlicher Kodifikation State succession with Regard to treaties A Stocktaking Springer 2000 S 173 f Timothy Garton Ash We the people The Revolution of 89 Witnessed in Warsaw Budapest Berlin and Prague London 1999 S 14 FAZ net 30 September 2003 Polen ubernimmt symbolisch Besatzungszone PiS errang laut Wahlkommission absolute Mehrheit in Polen In www salzburg com Abgerufen am 1 Januar 2016 Premierministerin Beata Szydlo Neue Regierung in Polen vereidigt In fr online de 16 November 2015 fr de abgerufen am 1 Januar 2016 Mateusz Morawiecki wird Polens neuer Regierungschef In Spiegel online vom 7 Dezember 2017 abgerufen am 18 April 2020 Polens neuer Ministerprasident Mateusz Morawiecki ist offiziell ernannt In NZZ 8 Dezember 2017 abgerufen am 18 April 2020 Zwischen Schrecken und Bangen in FAZ vom 14 Juni 2016 Seite 6 Hubert Ermisch Roepell Caro s polnische Geschichte In Blatter fur literarische Unterhaltung Friedrich Bienemann Hrsg Nr 24 vom 13 Juni Leipzig 1889 S 379 380 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Polens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bibliographie zur Geschichte Polens im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Rafal Stobiecki Polen Zeitgeschichte seit 1989 90 In Docupedia Zeitgeschichte 11 April 2011Geschichte neuzeitlicher Staaten in Europa Geschichte Europas45 europaische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes KonigreichEuropaisches Nichtmitglied der Vereinten Nationen VatikanstadtAbhangige Gebiete Alandinseln Faroer Gibraltar Guernsey Isle of Man JerseyUmstrittene Gebiete Kosovo TransnistrienGeschichte der Staaten von Afrika Asien Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Polens amp oldid 237348674