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Der Russisch Osmanische Krieg von 1768 bis 1774 auch 6 Russischer Turkenkrieg war eine entscheidende Auseinandersetzung als deren Ergebnis die sudliche Ukraine der Nordkaukasus und die Krim unter die Herrschaft Russlands kamen Er fuhrte indirekt auch zur Ersten Polnischen Teilung 1772 um einen Kriegseintritt Osterreichs gegen Russland zu verhindern und damit die Internationalisierung des Konflikts aufgrund des drohenden Bundnisautomatismus abzuwenden Russisch Turkischer Krieg 1768 1774 Teil von Russisch Turkische KriegeAllegorie des Sieges Katharinas uber die Turken Stefano Torelli 1772Datum 1768 1774Ort Osteuropa Kaukasus LevanteAusgang Sieg RusslandsKonfliktparteienRussisches Kaiserreich 1721 Russland Saporoger Kosaken Imeretien Kartlien Kachetien Kalmuckisches Khanat agyptische Mamluken Rebellen palastinensische Rebellen griechische Rebellen Osmanisches Reich 1453 Osmanisches Reich Khanat der Krim Khanat der KrimBefehlshaberRussisches Kaiserreich 1721 Katharina II Russland Russisches Kaiserreich 1721 Grigori Alexandrowitsch PotjomkinRussisches Kaiserreich 1721 Alexei Grigorjewitsch OrlowRussisches Kaiserreich 1721 Pjotr Alexandrowitsch Rumjanzew SadunaiskiRussisches Kaiserreich 1721 Alexander Wassiljewitsch SuworowRussisches Kaiserreich 1721 Fjodor Fjodorowitsch UschakowRussisches Kaiserreich 1721 Gottlob Heinrich von Tottleben Erekle II Ali Bey al KabirDhaher al Omar Petro Kalnyschewskyj Osmanisches Reich 1453 Mustafa III Osmanisches Reich 1453 Abdulhamid I Osmanisches Reich 1453 Kapudan PaschaRussisch Turkischer Krieg 1768 1774 Aspindza Nauplia Orlow Revolte Cesme Larga Cahul Beirut Patras Kosludscha Kertsch Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Feldzugsjahr 1769 1 2 Sommerfeldzug 1770 1 3 Feldzug 1771 auf der Krim 1 4 Vergebliche Verhandlungen 1 5 Das Kriegsjahr 1773 1 6 Das Kriegsjahr 1774 2 Friedensschluss 3 Ausloser der Ersten polnischen Teilung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksVerlauf BearbeitenDer Krieg wurde durch innere Unruhen in Polen ausgelost als sich ein Teil der Szlachta des polnischen Kleinadels in der Konfoderation von Bar organisierte und gegen Konig Stanislaw August Poniatowski revoltierte Poniatowski ein Gunstling der Zarin Katharina der Grossen stutzte sich auf die Truppen der Konfoderation von Radom und rief ausserdem russisches Militar ins Land Dem Osmanischen Reich dem der starke Einfluss Russlands in Polen schon lange ein Dorn im Auge war lieferten im russischen Sold stehende Saporoger Kosaken einen willkommenen Kriegsgrund als diese polnische Aufstandische auf osmanisches Gebiet verfolgten und dabei angeblich die Einwohner der Stadt Balta massakrierten Russland bestritt die Vorwurfe Sultan Mustafa III erklarte am 25 September 1768 Russland den Krieg Feldzugsjahr 1769 Bearbeiten Am 17 September 1769 uberschritten die Russen den Dnjestr und begannen ihren Feldzug in Moldawien Die Festung Chotin wurde nach einem Sieg umschlossen fast die gesamte osmanische Garnison verweigerte nach einer Panik den Waffendienst Am 7 Oktober besetzten die Russen die moldauische Hauptstadt Jassy und setzten ihren Vormarsch nach Suden in die Walachei fort Am 17 November wurde Bukarest besetzt Gleichzeitig hatten Truppen des russischen Generals Tottleben im nordlichen Kaukasus den Krieg eroffnet In der Kalmuckensteppe nordlich der Berge operierte ein kleines russisches Kosakenkorps unter Matwej Platow Der dortige Verbundete Ubashi Khan nahm zwar am Krieg teil stellte aber nur die Halfte der geforderten Truppen Die Russen ruckten bis in den Suden von Georgien vor Tottleben nahm eine Reihe von turkischen Festungen ein und besetzte die Hauptstadt des Furstentums Imeretien Kutaissi Nachdem er ein 12 000 Mann starkes gegnerisches Korps geschlagen hatte belagerte er die Hafenstadt und Festung Poti Wegen Streitigkeiten mit den georgischen Herrschern sah sich die Zarin gezwungen Tottleben durch Generalmajor Suchotin zu ersetzen Sommerfeldzug 1770 Bearbeiten nbsp nbsp 2 Paras turkisch 3 Kopeken russisch der Munzstatte Sadagora gepragt 1773 aus der Bronze turkischer Kanonen 1 Wappen des Furstentums Moldau Auerochse und der Walachei Adler mit Halbmond unter russischer Krone Wert Peter von Gartenberg errichtete 1770 im Furstentum Moldau die Munzstatte Sadagora zur Versorgung des russischen Heeres mit Scheidemunzen fur den Mannschaftssold Am 28 Juni 1770 schlug der russische Feldmarschall Pjotr Rumjanzew Sadunaiski an der Donaufront unweit der Rabnia Mogila 20 000 Turken in die Flucht dann errangen seine Truppen am 18 Juli am Fluss Larga einen entscheidenden Sieg uber das 80 000 Mann starke Heer des Tatarenkhans Am 31 Juli und 1 August wurde bei Kagul mit nur 17 000 Mann eine starkere Armee des Grosswesirs Mehmed Emin Pascha geschlagen ein Drittel der osmanischen Truppen kam dabei in den Fluten der Donau um oder wurde gefangen Die Truppen des Fursten Nikolai Repnin nahmen Ismail und Kilija ein nbsp Vernichtung der osmanischen Mittelmeerflotte bei CesmeDie Seeoperationen der russischen baltischen Flotte im Mittelmeer waren ebenfalls von Erfolg gepragt Wahrend es den Russen gelang in Syrien und Agypten anti osmanische Aufstande zu organisieren vernichtete die russische Flotte unter den Admiralen Alexei Orlow John Elphinstone und Spiridow den Grossteil der osmanischen Agais Flotte unter Hosameddin Pascha zwischen dem 5 Juli und dem 7 Juli 1770 in der Seeschlacht bei Cesme auch Schlacht zu Tschesme bei Izmir Feldzug 1771 auf der Krim Bearbeiten Im Jahr 1771 gelang es Furst Wassili Dolgoruki unter Oberbefehl des Feldmarschall Pjotr Iwanowitsch Panin als Kommandeur der 2 Feldarmee 38 000 Mann in der Nacht von 13 auf den 14 Juni 1771 durch die befestigte Linie von Perekop in die Krim einzubrechen Danach erzwangen die Russen den Eingang zur Halbinsel Kertsch und besetzten Jenikale Arabat und Jewpatoria Am 29 Juni siegten Dolgurukis Truppen in der Schlacht von Kaffa uber die Armee des Krim Khan Selim Giray und besetzten Jalta Balaklawa und Sudak Dolgoruki schickte Truppen nach Aluschta und sturmte die gegnerische Hauptstadt Bachtschissarai bis Ende Juli war die Krim vollstandig erobert Vergebliche Verhandlungen Bearbeiten Der Ausbruch des Pugatschow Aufstands in Westsibirien fuhrte im Winter auf 1773 fast zum Abschluss eines gunstigen Waffenstillstandes fur die Pforte Die polnische Konfoderation von Bar wurde zugig von Alexander Suworow besiegt der anschliessend an die turkische Front uberwechselte Das Kriegsjahr 1773 Bearbeiten Nach neuerlichen Uberfallen der Tataren auf Grenzposten beschloss Katharina II im Marz 1773 die Fortfuhrung des Krieges Am 24 April uberbruckte ein russisches Korps mit 9000 Mann unter General Potemkin die Donau bei Tulcea und trieb die Turken gegen Babadagh zuruck Auf dem linken Ufer der Donau bei Bukarest ubernahm Suworow am 17 April 1773 das Kommando uber das rechte Flugelkorps der 1 Feldarmee unter Oberbefehl des Fursten Iwan P Saltykow Suworows erfolgreicher Angriff auf das turkische Lager bei Tutrakan 9 und 10 Mai 1773 am anderen Donauufer fuhrte dazu dass er das Kommando uber den einzigen Bruckenkopf der Russen auf dem turkischen Donauufer bei Hirsova ubertragen bekam Am 29 Mai gelang es den Osmanen unter Ali Pascha ein russisches Korps unter Furst Pjotr Repnin das mit 4000 Mann bei Rustschuk uber die Donau setzen wollte auf das linke Ufer zuruckzuwerfen Anfang Juni konnte das Korps des Generalmajor Weissmann den Donau Ubergang bei Ismail ungestort durchfuhren und weil sich die Turken bis Karassu zuruckgezogen hatten am 4 Juni Babadagh und am 7 Karamurat besetzen In der Nacht vom 3 auf den 4 Juni brach die russische Hauptarmee unter Feldmarschall Rumjanzow von Brăila auf vollzog den Vormarsch zum Fluss Ialomița und traf am 6 fruh in Slobozia ein Am 18 Juni erreichten die Truppen unter Weissmann und Furst Galitzyn die Donau bei Gurobally wo die Osmanen unter Osman Pascha am rechten Ufer eine dominierende Stellung eingenommen hatten Von zwei Seiten angegriffen zu werden veranlasste die Turken den vorzeitigen Ruckzug gegen Silistra anzutreten Das Kriegsjahr 1774 Bearbeiten Im Januar 1774 sahen sich die Russen stark genug den Krieg an der Donau weiterzufuhren Feldmarschall Rumjanzow drangte die Osmanen zuruck und schloss das gegnerische Heer unter dem Grosswesir bei Schumla ein Im April 1774 eroffnete Suworow den Angriff in der Dobrudscha am 20 Juni schlug er zusammen mit Kamenski fast 40 000 Osmanen in der Schlacht bei Coslugea turkisch Kozludzha Friedensschluss BearbeitenAm 21 Juli 1774 unterzeichnete das Osmanische Reich den Frieden von Kucuk Kaynarca demgemass das Krim Khanat seinen Vasallenstatus der Hohen Pforte verlor und formell unabhangig wurde In Wahrheit geriet es unter russischen Einfluss und wurde 1783 annektiert Russland erhielt ausserdem eine Kriegsentschadigung von 4 5 Millionen Rubel und mit Asow und Kertsch zwei strategisch wichtige Hafen am Schwarzen Meer Ausloser der Ersten polnischen Teilung BearbeitenDer Krieg war aufgrund der drohenden Internationalisierung des Konflikts ein Mitausloser der Ersten polnischen Teilung 1772 Die Osmanen hatten mit den polnischen Aufstandischen ein Bundnis geschlossen mit denen auch Frankreich und Osterreich sympathisierten Russland hingegen bezog Unterstutzung vom Konigreich Grossbritannien das der Kaiserlichen Russischen Marine Berater anbot Als aber Osterreich erwog auch offiziell an der Seite der Osmanen in den Krieg einzutreten drohte aufgrund der verflochtenen Bundnissysteme eine Internationalisierung des Konflikts unter Beteiligung der funf europaischen Grossmachte Preussen das seit dem Abschluss einer Defensivallianz mit Russland 1764 dem Zarenreich im Falle eines Angriffs etwa durch Osterreich zu militarischem Beistand verpflichtet war versuchte die explosive Lage zu entscharfen Dies gelang indem es die Kontrahenten Russland und Osterreich zur Annexion polnischer Territorien Erste Polnische Teilung animierte und auch selbst daran partizipierte Der daraus resultierende Interessenausgleich wahrte beinahe 20 Jahre bis zur Franzosischen Revolution Erst mit Ausbruch der Koalitionskriege sollte es in Europa wieder zu grosseren militarischen Auseinandersetzungen zwischen den Grossmachten kommen Das zwischenzeitliche Eingreifen Frankreichs gegen Grossbritannien wahrend des amerikanischen Unabhangigkeitskrieges sowie der nahezu unblutig verlaufende Kartoffelkrieg 1778 79 zwischen Preussen und Osterreich tangierten den europaischen Kontinent und das dortige Machtgefuge kaum Siehe auch BearbeitenOrlow RevolteLiteratur BearbeitenBrian L Davies The Russo Turkish War 1768 1774 Catherine II and the Ottoman Empire Bloomsbury Publishing Plc London u a 2016 ISBN 978 1 4725 1293 2 Richard Ungermann Der Russisch turkische Krieg 1768 1774 Wilhelm Braumuller Verlag Wien und Leipzig 1906 Digitalisat Virginia H Aksan Whatever Happened to the Janissaries Mobilization for the 1768 1774 Russo Ottoman War In War in History Bd 5 Nr 1 1998 S 23 36 doi 10 1177 096834459800500102 online Katharina die Grosse und Voltaire Monsieur Madame Der Briefwechsel zwischen der Zarin und dem Philosophen ISBN 3 7175 8186 4 Einzelnachweise Bearbeiten William D Craig Coins of the World 1750 1850 2nd ed Western Publishing Co Racine Wis USA 1971 MOLDAVIA and WALLACHIA Principalities S 51 3 Weblinks BearbeitenDer Krieg und seine Schlachten auf der Webseite Russkaja Zivilisazija9 Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive russisch Der Friedensvertrag zwischen Russland und der Turkei russisch Normdaten Sachbegriff GND 4178751 1 lobid OGND AKS LCCN sh85116064 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russisch Turkischer Krieg 1768 1774 amp oldid 228218406