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Katharina die Grosse ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Katharina die Grosse Begriffsklarung Zur Abtissin Katharina II siehe Katharina von Spaur Katharina II genannt Katharina die Grosse russisch Ekaterina Velikaya Jekaterina Welikaja 2 Mai 1729 1 als Sophie Auguste Friederike von Anhalt Zerbst in Stettin 6 Novemberjul 17 November 1796greg in Sankt Petersburg war ab dem 9 Juli 1762 Kaiserin 2 von Russland und ab 1793 Herrin von Jever Sie ist die einzige Herrscherin der in der Geschichtsschreibung der Beiname die Grosse verliehen wurde Katharina II war eine Reprasentantin des aufgeklarten Absolutismus Katharina II von Russland 1780er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Anfange 1 2 Staatsstreich gegen Peter III 1 3 Favoriten 1 4 Todesumstande 2 Innenpolitik 2 1 Forderung der Landwirtschaft 2 2 Grosse Instruktion und Gesetzbuch Kommission 2 3 Pestwelle und Pugatschow Aufstand 2 4 Religionspolitik 2 5 Gouvernementsverfassung von 1776 2 6 Adelsordnung und Stadteordnung 2 7 Bildung und Wissenschaft 2 8 Resumee 3 Aussenpolitik 3 1 Ubersicht 3 2 Das Nordische System 3 3 Erste Teilung Polens 3 4 Russisch Turkischer Krieg 1768 1774 3 5 Bayerischer Erbfolgekrieg 3 6 Bewaffnete Neutralitat 3 7 Griechisches Projekt und Russisch Osterreichischer Turkenkrieg 1787 1792 3 8 Zweite und dritte Teilung Polens 3 9 Resumee 4 Nachkommen 5 Vorfahren 6 Denkmaler und Namensverleihungen 7 Werke 8 Quellen 9 Literatur 10 Filme 11 Deonyme 12 Weblinks 13 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenAnfange Bearbeiten nbsp Ein rekonstruiertes Haus in Stettin in dem Katharina II wohnte nbsp Die etwa 15 jahrige Katharina auf einem Gemalde von Louis Caravaque 1745 Katharina II wurde 1729 als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt Zerbst in der Literatur gewohnlich Sophie oder Sophia von Anhalt Zerbst genannt in Stettin geboren Sie war eine Tochter von Furst Christian August von Anhalt Zerbst aus dem Geschlecht der Askanier dem damaligen preussischen General und Gouverneur von Stettin und dessen Gemahlin Johanna Elisabeth von Holstein Gottorf der jungeren Schwester von Adolf Friedrich der 1751 schwedischer Konig wurde Somit war Katharina eine Verwandte des neuen schwedischen Herrscherhauses Holstein Gottorf Ihre Kindheit verbrachte sie im Stettiner Schloss unterbrochen von Besuchen bei ihrer Verwandtschaft u a in Braunschweig Zerbst Berlin und Varel 1739 hielt sie sich im Eutiner Schloss auf wo sie ihrem zukunftigen Gatten erstmals begegnete 3 Nach dem Tod von Johann August von Anhalt Zerbst und der dadurch bedingten Regierungsubernahme ihres Vaters Christian August im Jahr 1742 zog die Familie im Dezember 1742 ins Zerbster Schloss 1743 beschloss die Kaiserin Elisabeth Petrowna auf Anraten Friedrichs II 4 ihren Nachfolger den russischen Thronfolger Grossfurst Peter Fjodorowitsch und spateren Kaiser Peter III den ersten Kaiser aus der bis 1917 regierenden Dynastie Romanow Holstein Gottorp mit Sophie seiner Cousine zweiten Grades zu vermahlen Im Januar 1744 begann Sophies Reise von Zerbst nach Russland uber Berlin wo sie Friedrich II besuchte Reval und Sankt Petersburg nach Moskau wo sie im Februar 1744 eintraf Mit Ehrgeiz und Zielstrebigkeit erlernte die begabte Vierzehnjahrige schnell die russische Sprache und versuchte sich am Hof zu integrieren Zugleich liess sie sich im orthodoxen Glauben unterweisen denn sie sah den Glaubenswechsel als notwendigen Schritt auf ihrem Weg Ihr Vater ein tiefglaubiger Lutheraner war gegen die Konversion Am 28 Junijul 9 Juli 1744greg wurde Sophie in die Russisch Orthodoxe Kirche aufgenommen Damit verbunden war der Namenswechsel aus Sophie wurde Jekaterina Alexejewna russisch Ekaterina Alekseevna den Namen Katharina hatte die regierende Kaiserin Elisabeth zur Erinnerung an ihre Mutter Katharina I bestimmt Am gleichen Tag wurde Katharina zur Grossfurstin erhoben 5 Die Verlobung fand am 29 Junijul 10 Juli 1744greg statt und am 21 Augustjul 1 September 1745greg 6 war die Hochzeit Die Hochzeitsfeierlichkeiten dauerten zehn Tage Die Ehe war nicht harmonisch Schon in der Hochzeitsnacht wurde deutlich dass der Grossfurst nur wenig Interesse und Zuneigung fur Katharina empfand Wahrend sie auf ihn im Schlafgemach wartete kam er spat nachts betrunken von seiner Feier wieder nbsp Katharina als Grossfurstin Gemalde von Alexej Antropow 1760 Grossfurstin Katharina war eine lebensfrohe und intelligente Frau Sie musizierte gern und las viel zunehmend wandte sie sich historischen und politiktheoretischen Werken Montesquieu Voltaire zu um so ihr Verstandnis fur die Politik zu scharfen und sich auf ihre Rolle als Mitregentin vorzubereiten Vor allem war sie stets uber die Vorgange am Hof informiert Sie besuchte jeden Gottesdienst und nahm am religiosen Leben teil Wahrenddessen schuf sich Grossfurst Peter seine eigene Welt in Oranienbaum heute Lomonossow und pflegte seine Vorliebe fur alles Preussische insbesondere das Militar 3 Anfangs band er Katharina noch in seine Spiele mit den kleinen Soldatenfiguren ein und liess sie die preussische Uniform tragen Doch schon bald verloren beide jeglichen Bezug zueinander Am 1 Oktober 1754 brachte Katharina nach neunjahriger Ehe einen Sohn zur Welt Obwohl es Geruchte um eine Liebschaft der Grossfurstin gab erkannten ihr Ehemann und die Kaiserin das Kind Pawel Petrowitsch Paul als legitim an Seine Erziehung sowie die der Tochter Anna die am 9 Dezember 1757 zur Welt kam und am 9 Marz 1759 starb ubernahm Kaiserin Elisabeth Petrowna ihre Grosstante 3 Die Kinder wurden jeweils sofort nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt Im Jahr 1762 also im Todesjahr der Kaiserin Elisabeth gebar Katharina den Sohn Alexei Grigorjewitsch Bobrinski 1762 1813 aus der Verbindung mit ihrem Liebhaber Grigori Orlow Katharina pflegte eine rege Korrespondenz mit Voltaire d Alembert und anderen Vordenkern der Aufklarung Mit Cesare Beccaria stand sie im Austausch uber Fragen der Gewaltenteilung und eine Reformierung des Strafrechts Diderot 7 erhielt 1762 eine Einladung nach Russland damit er dort die Enzyklopadie vollende 1773 hielt er sich fur einige Monate am Hof von Sankt Petersburg auf Als er 1765 in wirtschaftlichen Schwierigkeiten war kaufte die Kaiserin seine Bibliothek liess sie ihm aber zur Nutzung bis an sein Lebensende stellte ihm ausserdem ein Budget fur Neuanschaffungen bereit und bezahlte ihn als Bibliothekar seiner eigenen Bibliothek Erst nach seinem Tod 1784 kam sie nach Sankt Petersburg und bildete dort den Grundstock der Russischen Nationalbibliothek ebenso wie die Bibliothek Voltaires die sie 1778 nach dessen Tod erworben hatte Die Anregungen aus diesen Verbindungen flossen in Katharinas Grosse Instruktion ein fur die sie wiederum Anerkennung bei ihren Korrespondenzpartnern fand Voltaire nannte sie den strahlendsten Stern des Nordens und sah in ihr eine Philosophin auf dem Thron Friedrich II sorgte 1776 fur ihre Ehrenmitgliedschaft in der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften 8 Staatsstreich gegen Peter III Bearbeiten nbsp Grossfurst Peter mit Grossfurstin Katharina und Sohn Paul Gemalde von R M Lisiewska 1756 nbsp Katharina in Reiteruniform zu Pferde 1762 Am 25 Dezember 1761jul 5 Januar 1762greg starb Elisabeth Daraufhin kam Katharinas Ehemann als Kaiser Peter III an die Macht Das Bild der Regierung Peters III wurde spater von seiner Gattin und Nachfolgerin negativ gezeichnet So soll sich Peter III noch wahrend der Trauertage angeblich unangemessen benommen haben Dies verargerte demnach sowohl Katharina als auch grosse Teile des russischen Volkes Katharina forderte ihren Gatten zur Massigung auf auch und im Besonderen in der Politik Doch die ersten Staatshandlungen Peters III waren ein Sonderfrieden mit Preussen der zwar das Ende des Siebenjahrigen Krieges bedeutete und ein Mirakel des Hauses Brandenburg fur Russland allerdings Nachteile brachte und die Einfuhrung eines umfangreichen aufgeklarten Reformprogramms wodurch er sich die Feindschaft der konservativen Krafte des Landes zuzog Katharina und ihre Vertrauten planten daraufhin einen riskanten Staatsstreich Sie versicherte sich zuerst der Unterstutzung einiger Garderegimenter in denen unter anderem die Gebruder Orlow dienten dann liess sie sich am 9 Juli 1762 zur Kaiserin ausrufen wahrend Kaiser Peter III fur abgesetzt erklart wurde Katharina ruckte mit der Garde nach Peterhof vor wo Peter III sich zu der Zeit aufhielt Peter III fluchtete zunachst nach Kronstadt kehrte allerdings zuruck und unterschrieb anschliessend in Oranienbaum seine Abdankungsurkunde Katharina wurde noch am selben Tag in der Kasaner Kathedrale von Sankt Petersburg durch den Metropoliten Setschin zur Alleinherrscherin Russlands erklart Peter III wurde gefangen genommen und kam am 17 Juli 1762 unter ungeklarten Umstanden ums Leben Nachdem sich die Lage im Lande nach Peters Tod wieder beruhigt hatte wurde Katharina II am 22 Septemberjul 3 Oktober 1762greg 9 in der Himmelfahrtskathedrale des Moskauer Kremls zur Kaiserin von Russland gekront worauf sie das Land 34 Jahre lang regierte Da Katharina II nicht wieder in den Siebenjahrigen Krieg eintrat sondern sich an den von Peter III mit Preussen geschlossenen Friedensvertrag hielt verlieh ihr der preussische Konig Friedrich II am 22 November 1762 den Orden vom Schwarzen Adler 10 Favoriten Bearbeiten Das Favoritentum war in der Fruhen Neuzeit eine verbreitete Institution In dem Masse wie sich der Staat zunehmend differenzierte und damit das Geflecht der Institutionen wuchs hatten Favoriten die Aufgabe die Herrscherin oder den Herrscher zu entlasten und genossen fur ihr politisches Handeln das Vertrauen der Herrschaft Katharinas Umgang mit ihren Favoriten ihr Blick jenseits von Liebe Verliebtheit und sexueller Attraktion fur deren Fahigkeit und Nutzlichkeit war besonders Es ging ihr nie nur um das sexuelle Abenteuer die Berichte uber ihre Libertinage waren mehr Projektionen derjenigen die sie kolportierten als Realitat 11 Katharina suchte stets nach Gefahrten im Geiste mit denen sie sich uber Projekte Reformen Politik Philosophie und Kunst austauschen konnte Die Favoriten Katharinas mehr als zwanzig sind namentlich bekannt unterschieden sich in ihrem politischen Einfluss in der Art der Einbindung in die Hofgesellschaft und in ihrer Beziehung zur Herrscherin wesentlich voneinander Die beiden wichtigsten Favoriten waren in ihrer Zeit unentbehrlich fur die Kaiserin Grigori Grigorjewitsch Orlow und Grigori Alexandrowitsch Potjomkin Sichtbares Zeichen fur die Favoritenrolle war der Einzug in eigene Appartements im Winterpalast Bis auf eine Ausnahme s u wurde keiner ihrer Liebhaber nach der Trennung verfolgt bestraft oder benachteiligt im Gegenteil Die meisten von ihnen wurden befordert und grosszugig beschenkt nbsp Sarkophag in der Peter und Paul Kathedrale Sankt PetersburgUnter den Favoriten Katharinas ragen einige hervor 12 Sergei Wassiljewitsch Saltykow von 1752 bis 1755 ihr erster Liebhaber und wahrscheinlicher Vater ihres Sohnes Paul Stanislaw August Poniatowski war von 1755 bis 1758 Katharinas Favorit Sie sorgte dafur dass Poniatowski im September 1764 zum Konig von Polen Litauen gewahlt wurde um dauerhaft den russischen Einfluss auf die polnisch litauische Adelsrepublik zu sichern Er war vermutlich der Vater von Katharinas Tochter Anna Petrowna 1757 1759 Grigori Grigorjewitsch Orlow Favorit von 1761 bis 1772 war zusammen mit seinem Bruder Alexei massgeblich am Sturz des Kaisers Peter III beteiligt und unterstutzte am Beginn von Katharinas Regierung die ersten Reformen 1762 wurde der gemeinsame Sohn Alexei Grigorjewitsch Bobrinski geboren weitere gemeinsame Kinder werden vermutet Katharina trennte sich von ihm weil sie mit seinem politischen Agieren immer unzufriedener wurde insbesondere mit seinen Verhandlungen mit dem Osmanischen Reich Die Kaiserin bedachte ihn bei der Trennung mit bedeutenden Schenkungen und ubereignete ihm bald darauf auch den Marmorpalast in Petersburg 1773 erhielt er den Grafentitel Er schenkte Katharina 1776 den beruhmten nach ihm benannten Orlow Diamanten der in das Zepter der russischen Kaiser eingesetzt wurde Auch nach seinem Auszug aus dem Winterpalast blieb Orlov noch immer ein bedeutendes Mitglied der Hofgesellschaft Grigori Alexandrowitsch Potjomkin wurde Favorit als Katharinas Herrschaft gesichert war jedoch weiss man weder wann die Liebesbeziehung begann noch wie lange sie dauerte gesichert ist nur die Zeit zwischen 1774 und 1776 Als er 1774 aus dem Russisch Turkischen Krieg als Generalmajor und gefeierter Kriegsheld zuruckkehrte wurde er von Katharina mit offenen Armen empfangen die in ihm die Verbindung von Gefahrte und Staatsmann fand Die Historiker sind sich inzwischen sicher dass Katharina und Potjomkin am spaten Abend des Dreifaltigkeitssonntags 8 Junijul 19 Juni 1774greg in einer entlegenen St Petersburger Kirche heimlich getraut wurden Katharina fesselte damit auf Dauer einen Verbundeten und Vertrauten an sich wahrend eine offizielle Eheschliessung ihr politische Rucksichtnahme auferlegt und bestehende Machtverhaltnisse in Unordnung gebracht hatte Auch die Existenz der 1775 geborenen gemeinsamen Tochter Jelisaweta Grigorjewna Tjomkina wurde geheim gehalten Bereits 1776 gab es eine Krise in der Beziehung Wir streiten uber die Macht nicht um die Liebe schrieb die Kaiserin Der inzwischen zum Grafen beforderte Potjomkin erhielt sein eigenes Reich Als Furst von Taurien sorgte er fur die Entwicklung und Eingliederung der mit dem Turken Krieg hinzugewonnenen Territorien im Suden Er baute die Schwarzmeerflotte auf und grundete die Stadte Sewastopol und Cherson Trotz der Entfernung tauschte sich Katharina weiterhin vertrauensvoll und offen mit Potjomkin aus und verliess sich auf seine Kompetenz in Fragen von Reformen und Aussenpolitik Er prufte und korrigierte kaiserliche Ukase unter anderem das Gouvernementsstatut oder verfasste sie in ihrem Auftrag gleich selbst Als Katharina im Oktober 1791 die Nachricht von seinem Tod in der Steppe in der Nahe von Nikolajew erhielt war sie untrostlich Die Favoriten der spaten Jahre etwa ab 1780 gehorten zur Generation der in den 1750er Jahren Geborenen und erlangten keine politischen Schlusselamter mehr 13 Alexander Dmitrijew Mamonow war von 1786 bis 1789 Favorit Katharinas Er fiel in Ungnade und musste sogar den Hof verlassen als er die Kaiserin zugunsten einer sechzehnjahrigen Hofdame verliess 14 Furst Platon Alexandrowitsch Subow war Katharinas letzter Liebhaber und bei ihrem Tod etwa 29 Jahre alt Todesumstande Bearbeiten Katharinas Tod wird in vielen historischen Abhandlungen 15 und auch in der Biographie von Zoe Oldenbourg 16 mit der im September 1796 gescheiterten Verlobung ihrer Enkelin Alexandra Pawlowna Romanowa mit dem schwedischen Konig Gustav IV Adolf in Verbindung gebracht Der Konig bruskierte die russische Kaiserfamilie indem er das geplante Verlobungsbankett sehr kurzfristig platzen liess weil er Katharinas Forderung nicht akzeptieren konnte dass seine Braut ihren orthodoxen Glauben behalten durfen solle Damit wurde auch das Heiratsprojekt schlagartig beendet Katharina die diese Verlobung personlich angebahnt hatte empfand die Absage des Schwedenkonigs als Demutigung und schwere Enttauschung In diesem Zusammenhang erlitt sie einen leichten Schlaganfall von dem sie sich allerdings in den nachsten Wochen zu erholen schien Sie starb fur ihre Umgebung uberraschend am 17 November 1796 in Sankt Petersburg an einem weiteren Schlaganfall Sie wurde 67 Jahre alt Innenpolitik Bearbeiten nbsp Katharina II im Ornat der regierenden Kaiserin 1778 Das Leitbild ihrer Regierung entwickelte Katharina aus Voltaires These dass im Jahrhundert der Aufklarung nicht mehr die grossen Waffentaten sondern die Veranderungen der Sitten die Gesetzgebung Handel Gewerbe und Verkehr Kunste und Bildung von der Geschichtsschreibung gewurdigt werden sollen die er in seinem 1756 erschienenen Essay uber die Sitten und den Geist der Nationen formuliert hatte 17 Im Juli 1762 wenige Tage nach dem Staatsstreich verkundete sie in einem Manifest wie sie ihr Land regieren wollte auf gesetzlichem Wege solche staatliche Institutionen schaffen durch die die Regierung unseres lieben Vaterlandes ihren Lauf nehmen kann auf dass auch in Zukunft jede Staatsbehorde ihre Grenzen und Gesetze zum Zwecke der Wahrung der guten Ordnung habe 18 Forderung der Landwirtschaft Bearbeiten Schon bald nach ihrer Machtubernahme am 14 Oktober 1762 erliess Katharina ein Manifest in dem der Kaiserliche Senat ausdrucklich die Erlaubnis erhielt Auslandern die Ansiedlung im Land zu gestatten Da die Veroffentlichung dieses Manifests nicht die erhoffte Resonanz im Ausland hatte unterschrieb Katharina II am 22 Juli 1763 ein weiteres Manifest mit dem sie tausenden deutschen Bauern die Ansiedlung in den Ebenen beiderseits der Wolga ermoglichte Sie versprach den Siedlern Religionsfreiheit Steuerfreiheit und das Verfugungsrecht uber ihr Land Das war der Anfang der sogenannten Wolgadeutschen In Ubereinstimmung mit den Lehren des Physiokratismus und Kameralismus verstand Katharina die Landwirtschaft als Quelle des Wohlstands und regte zu ihrer Forderung weitere Massnahmen an 1763 empfahl sie bei der Akademie der Wissenschaften eine Klasse fur Landwirtschaft einzurichten Aber die Suche nach einem geeigneten Wissenschaftler blieb ohne Erfolg Zwei Jahre spater wurde mit kaiserlicher Unterstutzung die Kaiserliche Freie Okonomische Gesellschaft gegrundet die das Ziel hatte Erkenntnisse der Wissenschaft eigene praktische Versuche Erfahrungen aus anderen Landern sowie nutzliche Erfindungen und Maschinen in Russland bekannt zu machen Die Freie Okonomische Gesellschaft entwickelte sich zu einem wichtigen Forum des Meinungsstreits den Katharina zuliess um den besten Weg fur die Modernisierung des Russischen Reiches zu finden Weil die Kaiserin die schlimmen Auswirkungen der Leibeigenschaft kannte und in ihr ein schweres Hemmnis der landwirtschaftlichen Produktivitat sah 19 befurwortete sie 1766 eine von der Freien Okonomischen Gesellschaft gestellte Preisfrage ob der Bauer produktiver arbeitet wenn er Land besitzt Sie hoffte damit in Russland eine Diskussion uber die Leibeigenschaft anzustossen und erwartete Vorschlage fur Veranderungen Das Ergebnis war ernuchternd von 164 Einsendungen kamen nur 7 aus Russland und kaum eine davon befurwortete personliches Eigentum der Bauern oder personliche Freiheit der Leibeigenen Grosse Instruktion und Gesetzbuch Kommission Bearbeiten nbsp Erste Seite des deutschen und franzosischen Texts in der viersprachigen Ausgabe der Grossen Instruktion 1770Ein weiteres Thema dem sich Katharina II in den Anfangsjahren ihrer Herrschaft zuwandte war die Vereinheitlichung und Systematisierung der Gesetzgebung Es gab in Russland eine Vielzahl von Dekreten Chartas und Manifesten die sich teils auch widersprachen Das einzige Gesetzeswerk war das Sobornoje Uloschenije russisch Sobornoe Ulozhenie aus dem Jahre 1649 eine Sammlung von Einzelurteilen ohne innere Systematik Schon Kaiserin Elisabeth hatte eine Gesetzbuch Kommission einberufen deren Arbeit aber durch den Siebenjahrigen Krieg zum Erliegen kam Katharina kundigte am 14 Dezember 1766 die Einberufung einer Gesetzbuch Kommission an und bestimmte mit der Grossen Instruktion die sie bald danach vorlegte die Arbeitsprinzipien und den Handlungsrahmen dieser Kommission Diese umfangreiche Instruktion an der Katharina fast zwei Jahre gearbeitet hatte und die sie 1770 in vier Sprachen drucken und in Russland und ganz Europa verbreiten liess ist das zentrale Dokument ihrer Herrschaft und stellt gewissermassen ihre Regierungserklarung dar Sie ubernimmt und verarbeitet darin Ideen der franzosischen italienischen und deutschen Aufklarung Geradezu revolutionar war dass die Deputierten fur die Kommission von den Standen einer Region oder Stadt durch eine Wahl bestimmt wurden Die Wahlversammlungen gaben den Deputierten schriftliche Instruktionen Nakas mit in denen sie ihre Bedurfnisse und Anliegen formulierten Die Gesetzbuch Kommission trat am 10 August 1767 mit 571 Deputierten in Moskau zusammen darunter 29 Vertreter von Regierungsorganisationen 142 Deputierte des Adels 209 Vertreter der Stadte 71 Bauern 44 Kosaken 54 Vertreter nichtrussischer Ethnien 20 Leibeigene waren rechtlos und damit ausgeschlossen Gleich in der konstituierenden Sitzung brachte Alexej Orlow den Vorschlag ein Katharina den Titel die Grosse weiseste Mutter des Vaterlandes zu verleihen Nach mehrtagiger Verlesung der gesamten Grossen Instruktion begann die eigentliche Arbeit der Kommission Dabei zeigten sich grosse Gegensatze zwischen den Deputierten Fur die Detailarbeit wurden Fachkommissionen gebildet Die Kaiserin selbst nahm an den Sitzungen nicht teil liess sich aber genau uber den Fortgang unterrichten und las die Protokolle Im Februar 1768 wurden die Kommission nach St Petersburg verlegt und dort im Januar 1769 nach insgesamt 203 Sitzungen wegen der Kriegserklarung der Turkei an Russland beendet Die Fachkommissionen arbeiteten zum Teil noch Jahre weiter und schufen Grundlagen fur spatere Reformen Auch wenn die Gesetzbuch Kommission kein neues Gesetzbuch erstellt hat war sie fur Katharina aus mehreren Grunden sehr nutzlich Schon die Einberufung der Kommission festigte die Legitimitat der neuen Kaiserin 21 Die mehr als 1 500 von den Deputierten eingereichten Nakase erbrachten ein genaueres Bild ihres Reiches das sie ohne dieses aufwendige Unternehmen nicht erhalten hatte und Katharina sollte sich bei ihrem Regierungshandeln von diesen Erkenntnissen leiten lassen In der konkreten Folge der Gesetzbuch Kommission wurden wenngleich erst nach einigen Jahren Gesetze zur Ordnung der Institutionen in der Provinz ebenso vorgelegt wie fur die Stadte Den Gerichten und dem Strafrecht wandte sich Katharina selbst zu Lediglich das Problem der Leibeigenschaft ging sie nicht mehr grundsatzlich an 22 Als sie 1767 eine Regelung Peters I wieder einfuhrte dass sich Bauern mit ihren Bittschriften nicht direkt an den Kaiser wenden durfen wollte sie damit die Einhaltung rechtlicher Verfahren sichern von den Bauern wurde das aber als Verschlechterung gesehen Pestwelle und Pugatschow Aufstand Bearbeiten Eine innenpolitische Krise stellte die Pestwelle von 1770 dar Obwohl Katharina mit der Charta der Grenz und Hafen Quarantane die Quarantanemassnahmen verbessert hatte erreichte jene Pestwelle Moskau Die Epidemie loschte die halbe Bevolkerung der Stadt aus und fuhrte zur Moskauer Pestrevolte die erst durch das Eingreifen aus St Petersburg beendet werden konnte 23 Vom September 1773 bis zum Januar 1775 erschutterte der Pugatschow Aufstand die Herrschaft Katharinas die ihn anfangs unterschatzte weil der Russisch Osmanische Krieg ihre Aufmerksamkeit beanspruchte Der Aufstand begann als Revolte der Jaik Kosaken 24 gegen militarische Dienstpflichten und weitete sich unter der Fuhrung des Donkosaken Jemeljan Pugatschow zu einem grossflachigen Aufstand aus Pugatschow der sich als der seiner Ermordung entgangene Kaiser Peter III ausgab hatte kein einheitliches Programm sondern versprach jeder Gruppe was sie horen wollte Verbindende Klammer war eine Tendenz gegen den Adel und die Ablehnung des Staates der seit Peter dem Grossen immer weiter in die Flache vordrang Pugatschow fand Zulauf nicht nur bei den Kosaken von Ural und Don Baschkiren und Kalmyken sondern auch bei Stadtern und den sogenannten Zugeschriebenen das waren Leibeigene die Bergwerken und Manufakturen zugeordnet waren Der Aufstand endete letztlich mit dem Sieg der kaiserlichen Truppen unter Alexander Suworow Anfang 1775 sowie mit der Gefangennahme und Hinrichtung Pugatschows 25 Religionspolitik Bearbeiten Bereits Peter I hatte die Prarogative der Autokratie vor der Kirche durchgesetzt Im Rahmen seiner Reformen ersetzte er den Patriarchen als oberstes Organ der orthodoxen Kirche durch den Allerheiligsten Dirigierenden Synod der weltlicher Kontrolle unterstand Der Kaiser stand fortan allein an der Spitze des Staats wahrend der Synod eine Stufe tiefer auf der gleichen Ebene wie der Kaiserliche Senat stand Katharina II behielt diese Regelung bei denn sie entsprach ihrem Verstandnis der Autokratie vollkommen und sie besetzte den Synod mit reformorientierten Parteigangern In dem von ihr entwickelten Standesystem war die Geistlichkeit kein eigener Stand und hatte wie seit Peters I Tagen den Untertaneneid zu leisten Als Herrscherin sah Katharina die Russisch Orthodoxe Kirche und ihre Amtstrager vor allem in der Funktion die Ordnung im Reich herzustellen und aufrechtzuerhalten Den Priestern die besonders auf dem Lande die einzigen Schriftkundigen waren wies sie zunehmend mehr Aufgaben zu In den Gottesdiensten hatten sie die Befehle der Kaiserin zu verlesen etwa zu neuen Abgaben den Salzpreisen oder auch zur Pockenimpfung Priester galten folglich als Vertreter des Staates und wurden beim Pugatschow Aufstand in grosser Zahl Opfer von Angriffen Auch bei der Einfuhrung des sakularen Schulsystems 1786 kam Katharina ohne Studenten der geistlichen Akademien in der Praxis nicht aus Andererseits war Katharina eine strikte Gegnerin jeder monastischen Tradition ganz gleich ob orthodox oder katholisch Unmittelbar nach ihrer Thronbesteigung hob sie zwar das Dekret Peters III uber die Sakularisation der Kirchenguter auf Doch schon 1764 schloss sie per Dekret den Entzug des kirchlichen Grundbesitzes ab Die etwa 2 Millionen Klosterbauern sowie die Finanzen von Klostern und Eparchien wurden dem Okonomiekollegium unterstellt Von den 964 Klostern die am Beginn ihrer Herrschaft bestanden wurden 418 zugig geschlossen nur noch 161 Kloster konnten weiterhin auf staatliche Zuschusse rechnen 26 Religion gehorte fur Katharina die Grosse in das Politikfeld der Beziehungen zwischen dem Staat und seinen Untertanen Sie verstand es die verschiedenen Religionen und ihre Amtstrager fur die Kontrolle ihrer Untertanen und die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zu nutzen Die Grundsatze ihrer Religionspolitik legte sie 1767 in der Grossen Instruktion dar In einem grossen Reiche dessen Herrschaft sich uber so viel Volker erstrecket wurde es fur die Ruhe und Sicherheit der Unterthanen hochstschadlich seyn wenn man die verschiedenen Religionsubungen derselben verbieten oder nicht erlauben wollte Es ist auch wirklich kein anderes Mittel als dergleichen fremde Religionen auf eine von Unserer rechtglaubigen Kirche und der Politik unverwerflichen Art zu dulden 27 Schon die Anwerbungsmanifeste von 1762 und 1763 versprachen den neuen Siedlern religiose Toleranz Katharinas wechselvolle Politik gegenuber den Altglaubigen lasst erkennen wie sie Toleranz einsetzte um eine Gruppe unter die Kontrolle des Staates zuruckzuholen und bei ausbleibendem Erfolg wieder auf Repression setzte 1762 erlaubte die Kaiserin dass die Altglaubigen ihren Glauben auch in der Offentlichkeit ohne Behinderung leben durften Da sie sich aber in den folgenden Jahren der Wiedereingliederung in die orthodoxe Staatskirche verweigerten liess sie 20 000 von ihnen nach Sibirien verbannen Die Stadteordnung von 1785 gestattete ihnen jedoch fur Wahlamter zu kandidieren Nach der Franzosischen Revolution wurden die Altglaubigen dann unter besondere Beobachtung gestellt weil Katharina ihnen vorwarf gegen den Staat zu opponieren 28 Gegenuber dem Islam ging es Katharina vorrangig um Eingliederung und Kontrolle Sie lehnte zwar die elisabethanische Politik der Zwangskonversionen ab versuchte aber in der ersten Zeit muslimische Adlige zur Konversion zu bewegen etwa durch Geldanreize oder indem sie ihnen den Besitz orthodoxer Leibeigener untersagte In der Gesetzbuch Kommission forderten die 55 islamischen Delegierten Gleichberechtigung fur ihren Glauben Das sogenannte Toleranzedikt ein Erlass des Heiligen Synods vom Juni 1773 markiert den Beginn neuer Beziehungen zwischen Staat und Muslimen Anlass war eine Entscheidung des Regierenden Senats gegen Restriktionen beim Bau von Moscheen Unter Berufung auf die in der Grossen Instruktion festgelegten Grundsatze der Toleranz weist der Synod die Bischofe an sich nicht mehr in Fragen anderer Bekenntnisse einzumischen denn so wie der allmachtige Gott auf Erden alle Glaubensrichtungen Sprachen und Bekenntnisse toleriert so handelt auch Ihre Majestat nach den gleichen Regeln gemass Seinem Heiligen Willen und hat nur den Wunsch dass Liebe und Harmonie immer unter allen Untertanen Ihrer Majestat herrschen 29 Um die muslimische Geistlichkeit starker an den Staat zu binden grundete Katharina 1788 in Orenburg die Muselmanische geistliche Versammlung die eine spirituelle und in manchen Gebieten auch rechtliche Kontrolle uber den Islam in der Wolga Ural Region in Sibirien und in Teilen Zentralasiens haben sollte Ihre Mitglieder wurden wie staatliche Amtstrager vom Staat bezahlt ihr Vorsitzender stand im Rang eines Metropoliten Die wichtigsten Aufgaben der Versammlung waren die Einsetzung und Uberwachung von Mullas in den registrierten Gemeinden sowie Bau und Reparatur von Moscheen Sie arbeitete auch an der Eingliederung der islamischen Schulen in das staatliche Schulsystem Die eingesetzten Mullahs hatten Geburtsregister ihrer Gemeinden zu fuhren und durften in Familien und Erbrechtsfragen nach den Grundsatzen der Scharia entscheiden sie waren quasi niedere Amtstrager des Staates 30 Auf personliche Anweisung Katharinas wurde 1787 in der Druckerei der Akademie der Wissenschaften in St Petersburg die erste vollstandige arabische Ausgabe des Korans in Russland gedruckt Mit den Teilungen Polens kamen grosse katholische und judische Bevolkerungsgruppen unter russische Herrschaft und auch die Eingliederung der Unierten Katholischen Kirche brachte neue Herausforderungen fur die kaiserliche Religionspolitik Bis zum 18 Jahrhundert lebten nur wenige Katholiken im Zarenreich Nach der ersten Teilung Polens 1772 versuchte Katharina II die romisch katholische Kirche fur ihre Zwecke zu instrumentalisieren obwohl sie den Katholizismus innerhalb des Imperiums als Gegner betrachtete Die Grundung katholischer Gemeinden auch im russischen Stammgebiet und die Eroffnung katholischer Schulen wurden ermoglicht Der katholischen Kirche und ihren Einrichtungen wurde zudem Steuerfreiheit eingeraumt 1783 grundete Katharina ohne papstliche Zustimmung das romisch katholische Erzbistum Mahiljou dessen Gebiet das gesamte Russische Kaiserreich umfasste Der Beitrag der Jesuiten zur Schulbildung war Katharina so wichtig dass sie den Orden in ihr Reich einlud als er im ubrigen Europa aufgehoben wurde Die Unierte katholische Kirche war 1596 durch die Union von Brest entstanden Sie unterstand der Jurisdiktion der romisch katholischen Kirche behielt aber den byzantinischen Ritus in der Liturgie bei Katharina II folgte der Russisch Orthodoxen Kirche in ihrer Argumentation die Unierten seien Orthodoxe und der katholische Glaube sei unvereinbar mit ostslawischer orthodoxer Identitat Die forcierten Bekehrungen des Jahres 1794 machten deutlich dass in den neuen Gebieten des Reiches nur eine einzige orthodoxe Identitat zugelassen wurde 31 Im 19 Jahrhundert wurde die Unierte Kirche vollstandig in die Strukturen der orthodoxen Kirche ubergefuhrt Vor 1772 lebten kaum Juden im Russischen Reich das dennoch von tiefer Judenfeindschaft gepragt war Katharina war grundsatzlich bereit den Juden freie Religionsausubung und okonomische Betatigung zu gewahren gab aber nach der Teilung Polens den Argumenten von Adel und Kaufleuten nach die eine wirtschaftliche Konkurrenz furchteten So sicherte sie den Juden zwar freie Religionsausubung und Selbstverwaltung in rechtlichen und religiosen Angelegenheiten zu erhohte andererseits die Steuern fur judische Kaufleute und schrankte die Freizugigkeit ein spater kamen Restriktionen bezuglich Berufswahl und Bildung hinzu 1791 wurde durch einen Erlass der Kaiserin festgelegt dass Juden nur innerhalb bestimmter Gebiete im sogenannten Ansiedlungsrayon leben und arbeiten durften Gouvernementsverfassung von 1776 Bearbeiten Ein wesentliches Ziel von Katharinas Innenpolitik war die Etablierung der Staatsgewalt in allen Orten des riesigen Reiches Die 1775 erlassene Gouvernementsverfassung verlieh dem Russischen Kaiserreich eine neue Verwaltungsstruktur Unmittelbar nach dem Ende der Gesetzbuch Kommission hatte Katharina mit der Arbeit an einer modernen Reichsverwaltung und zeitgemassen Sozialverfassung begonnen Einer ihrer wichtigsten Berater war dabei der Gouverneur von Nowgorod Jacob Johann Sievers Den letzten Anstoss fur die Veroffentlichung gab dann offensichtlich der blutige Pugatschow Aufstand der in den weitraumigen Provinzen katastrophale Mangel der staatlichen Autoritat gezeigt hatte 32 nbsp Portrat von Jekaterina Daschkowa von Dmitri LewizkiDie Gouvernementsverfassung Verordnung zur Verwaltung der Gouvernements des Russischen Reichs 33 umfasst 412 Artikel Sie knupfte an Peters I unvollendete Gouvernementsreform an und nahm die Verhaltnisse in England und Livland als Vorbilder An die Stelle der bisher 25 Gouvernements traten 41 nach der Dritten Teilung Polens und der Eroberung der Krim waren es 50 Ein Gouvernement sollte 300 000 bis 400 000 mannliche Einwohner Seelen haben An seiner Spitze stand ein General Gouverneur als Statthalter Unter ihm leitete der Gouverneur die Statthalterschaftsregierung Zu seiner Unterstutzung erhielt er Gouvernementsrate die durch den Senat in St Petersburg bestimmt wurden und dadurch unabhangig vom Gouverneur waren Die wichtigsten Behorden auf Ebene des Gouvernements waren die Finanzkammer die fur die Einnahmen verantwortlich war und das Landvermesseramt das fur bessere Landeskenntnis sorgte Neu waren auch die Kollegien fur offentliche Fursorge die zustandig waren fur Verkehrsinfrastruktur Krankenversorgung Armenfursorge Waisenhauser und Altenheime Die Verordnung enthielt detaillierte Vorschriften selbst fur Krankenhauser und Friedhofe Damit zog Katharina die Lehren aus dem Pockenausbruch von 1768 als sie sich selbst am 23 Oktober 1768 34 und ihren Sohn Paul durch den englischen Arzt Thomas Dimsdale gegen Pocken hatte impfen lassen und aus der Pestepidemie von 1770 Das Gouvernement gliedert sich in Kreise russisch Uezdy ujesdy mit 20 000 bis 30 000 Seelen Insgesamt ging es der Kaiserin um die Belebung des Reichs durch Vereinheitlichung und Professionalisierung der Verwaltung und die Beteiligung der Stande der Informationsfluss zur herrscherlichen Zentrale sollte beschleunigt werden wahrend lokale Angelegenheiten den Gouvernements uberlassen wurden Das Regionalbewusstsein stieg und allmahlich anderte sich das Leben in den Gouvernementsstadten und manchmal auch in den Kreisstadten Die Zahl der Beamten in Gouvernements und Kreisverwaltung erhohte sich mit der Reform etwa um das Funffache und damit auch die Kosten in einem durch den Krieg gegen das Osmanische Reich und die teure Hofhaltung ohnehin angespannten Haushalt Die Beamtendichte blieb aber immer noch niedriger als in Preussen oder Frankreich 35 Zusammen mit der Reichsverfassung reformierte Katharina auch das Gerichtswesen sodass die Untertanen eine grossere Rechtssicherheit erhielten In den Kreisen schuf sie fur die verschiedenen Untertanengruppen Straf und Zivil Gerichte Auf der Ebene der Gouvernements gab es Appellationsgerichte gegen deren Entscheidung konnte beim Senat in St Petersburg appelliert werden Das juristische Wissen von Richtern Beisitzern und Klagefuhrern blieb jedoch gering Adelsordnung und Stadteordnung Bearbeiten nbsp Kaiserin Katharina II um 1780 1785 veroffentlichte Katharina in der Form kaiserlicher Gnadenbriefe die Adelsordnung Charta fur die Rechte Freiheiten und Vorrechte des edlen russischen Adels und die Stadteordnung Charta der Rechte und Vorteile fur die Stadte des Russischen Reiches Beide Gnadenbriefe bereiteten die Grundlagen fur die Einfuhrung einer Standeordnung im Russischen Reich Katharina wollte eine zivile Gesellschaft schaffen und nicht nur den Adel sondern auch den stadtburgerlichen Mittelstand zur Verantwortung in Staat und Gesellschaft heranziehen 36 Uberhaupt wurde Gesellschaft russisch obshestvo im Sinne der Verpflichtung aller fur das Gemeinwohl zu sorgen zum Schlusselterminus ihrer Reformpolitik 37 Die Adelsordnung ermunterte den Adel sich in Gesellschaften zusammenzuschliessen und gab ihm das Recht an der Entscheidung wichtiger Fragen in der Gouvernementsverwaltung mitzuwirken Er durfte sich mit Petitionen direkt an den Senat und die Kaiserin selbst wenden Allein Adligen stand das Eigentum an Grundbesitz zu uber den sie frei verfugen konnten Sie hatten das Recht Handel zu treiben und sich unternehmerisch zu betatigen Manche Privilegien waren allerdings an die Erlangung eines bestimmten Ranges bei Militar oder Verwaltung gebunden damit erreichte Katharina dass der Adel trotz der Befreiung vom Zwangsdienst den schon Peter III 1762 aufgehoben hatte weiterhin diente Wie sich zeigte entwickelte sich die Adelsgesellschaft in den Gouvernements tatsachlich wenn auch langsam Standes und Regionalbewusstsein liessen sich miteinander verbinden Katharinas Plan eine Begegnungsoffentlichkeit auch in den Weiten des Reiches zu schaffen und so den Zusammenhalt des Imperiums zu starken ging auf 38 Die Stadteordnung fasste alle niedergelassenen Einwohner der Stadt als Burger zur Stadt Gemeinde zusammen und ermutigte sie aktiv am wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung des Landes mitzuwirken In Burgerbuchern wurden die Angehorigen des Mittelstands je nach ihrem Vermogen in einer von 6 Kategorien eingetragen Fur die Stadte wurden Selbstverwaltungsorgane eingerichtet deren Moglichkeiten uber die des Adels hinausgingen Wahlbar waren aber nur besitzende und steuerzahlende Burger Alle 3 Jahre wurden Burgermeister Ratsmanner Stadtalteste und Beisitzer gewahlt Eine sechskopfige Duma ein Vertreter aus jeder Burgerkategorie durfte die eigenen Angelegenheiten der Stadt entscheiden Die Polizeiordnung von 1782 hatte fur die Stadte bereits Institutionen und Amter eingefuhrt Stadtvogte Aufseher fur die offentliche Ordnung Brandmeister Armenfursorge Trotz allem entwickelten sich die Stadte nur langsam der Anteil der Stadtbewohner betrug 1762 3 02 der Bevolkerung und wuchs auf 4 24 im Jahre 1792 39 Haupthindernis fur die Stadtentwicklung war der Mangel an freien Arbeitskraften denn Handwerker Gewerbetreibende und Arbeiter waren uberwiegend Bauern oder Leibeigene die von ihrer Dorfgemeinschaft oder dem Gutsherrn abhangig blieben Ausserdem waren besitzende Burger anders als der Adel steuerpflichtig und mussten Rekruten stellen Kauf und Besitz von Leibeigenen blieben ihnen aber versagt Was im Gesetzgebungswerk der Jahre 1775 bis 1785 fehlte war eine Gnadenurkunde fur die Dorfbevolkerung Jakob Johann Sivers versuchte vergebens die Monarchin umzustimmen Ich erlaube mir s zu sagen die unbegrenzte Knechtschaft wird dermaleinst das Verderben des Staates sein 40 Katharina hielt das Russland ihrer Zeit nicht fur reif die Leibeigenschaft aufzuheben Sie hatte zwar an einer Ordnung fur die Dorfbewohner gearbeitet und wollte ihnen dieselben wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rechte geben wie den Stadtbewohnern Als jedoch der Senat wahrend des Pugatschow Aufstands ein Bauerngesetz erlassen wollte verhinderte sie das einerseits aus Angst die geringste Kleinigkeit konnte die Leibeigenen zur Verzweiflung treiben und andererseits wegen der Erinnerung an den adligen Pobel dessen Zahl unendlich viel grosser war als ich je hatte ahnen konnen 41 der sich in der Gesetzbuch Kommission der Behandlung der Leibeigenenfrage massiv widersetzt hatte Bildung und Wissenschaft Bearbeiten nbsp Kaiserin Katharina II in reiferem Alter Gemalde von Johann Baptist von Lampi d A 1793 Das Schul und Bildungswesen als ein standiges kulturpolitisches Anliegen beschaftigte Katharina wahrend ihrer gesamten Regierungszeit In den 1760er Jahren war Iwan Iwanowitsch Bezkoi ihr Berater auf diesem Gebiet Er legte 1764 sein Konzept Allgemeiner Erziehungsplan fur junge Leute beiderlei Geschlechts vor das Katharina zum Gesetz erhob ohne konkrete gesetzgeberische Schritte folgen zu lassen So blieb es nur ein Schritt auf dem muhsamen Weg das Bildungsmonopol des Adels zu uberwinden und Bildung fur das gesamte Volk zu ermoglichen Bezkoi wollte die Kinder moglichst fruh vor schadlichen Einflussen der Eltern schutzen was am ehesten in Erziehungsschulen fur Kinder beiderlei Geschlechts Koedukation gelange 1764 grundete Katharina nach einem Plan Bezkois das Smolny Institut ein Internat fur Tochter des Adels 42 1765 wurde es um eine Abteilung fur Madchen burgerlicher Herkunft erweitert Die Anstalt stand unter dem Patronat der Kaiserin die 1772 mit Stolz an Voltaire schrieb werden funfhundert Madchen in einem Institut erzogen Diese Madchen das muss ich sagen ubertreffen unsere Erwartungen Sie machen erstaunliche Fortschritte und jedermann stimmt darin uberein dass sie ebenso liebenswert wie kenntnisreich zum Nutzen der Gesellschaft werden 43 Am Ende der Herrschaft von Katharina II hatten etwa 1 400 Madchen das Institut besucht 410 von ihnen waren adliger Herkunft 44 Ab 1764 erweiterte Katharina den smaragdgrunen Winterpalast in Sankt Petersburg um einen Anbau fur ihre Gemaldesammlung Es entstand die Eremitage 45 Als Denis Diderot 1773 auf Einladung der Kaiserin in St Petersburg weilte forderte sie auch von ihm ein Konzept fur die Neuordnung des Bildungssystems 1776 erhielt sie seinen Plan einer Universitat fur die russische Regierung und Projekt der Volksbildung in allen Wissenschaften legte ihn aber beiseite weil sie erkannte dass Diderot eine ganzlich andere Gesellschaftspolitik anstrebte 1781 82 wurden auf Kosten der Kaiserin in St Petersburg 7 Schulen gegrundet die als Experimentierfelder fur Unterrichtsmethoden und die Erprobung neuer Schulbucher gedacht waren und alle unterschiedlich organisiert und gefuhrt wurden 1782 lernten darin 426 nichtadlige Kinder 46 Schulkommission In den 1780er Jahren lehnte sich Katharina an ein in Preussen entwickeltes Schulmodelle mit mehrstufigen Volksschulen an das sich auch in der Habsburgermonarchie bewahrt hatte Auf ihre Bitte um Unterstutzung entsandte Joseph II 1782 den orthodoxen serbischen Schulreformator Theodor Jankowitsch de Miriewo 1782 ordnete Katharina die Etablierung der Kommission fur die Einrichtung von Volksschulen an und legte deren Aufgaben detailliert fest Aufstellung eines Curriculums Erstellung der Lehrbucher Auswahl der Schulstandorte und Organisation der Lehrerausbildung Das zu entwickelnde Modell sollte zunachst in der Hauptstadt erprobt und danach im gesamten Reich ubernommen werden Jankowitsch trug als Sekretar der Kommission die Hauptlast der Arbeit Anders als in Osterreich sollten in Russland verstarkt Naturwissenschaften unterrichtet und die Ausbildung durch Vermittlung der deutschen Sprache und der Kalligraphie auf den Verwaltungsdienst zugeschnitten werden Zweck war also die Gewinnung einer Funktionselite in der Provinz Im Bereich des Fremdsprachenunterrichts wurde auf ausdruckliche Anordnung der Kaiserin die Einheitlichkeit durchbrochen und in Gebieten mit sprachlich gemischter Bevolkerung auch Unterricht in Griechisch Arabisch Tatarisch oder Chinesisch vorgesehen Die Schulbucher fur Mathematik und Naturwissenschaften verfassten Professoren der Moskauer Universitat und der Petersburger Akademie Das erste Lehrerseminar wurde im Dezember 1783 in St Petersburg eroffnet und Jankowitsch als Direktor ernannt Bis 1797 wurden hier 420 Lehrer ausgebildet 47 Das Statut uber die Volksschulen von 1786 fasste die Ergebnisse der Schulkommission zusammen und wurde als Gesetz verkundet In der von ihr selbst verfassten Praambel betonte Katharina alle aufgeklarten Lander zu denen gleichberechtigt auch das Russische Reich gehorte hatten die Erziehung der Jugend als Aufgabe erkannt Leitgedanke dieser Erziehung sei auf der Grundlage des gottlichen Rechts die unerschutterliche Loyalitat gegenuber dem Herrscher sowie die wahre Liebe zum Vaterland und zum Mitburger 48 Das Statut sah ein oder zweiklassige Elementarschulen vor und fur alle Gouvernementsstadte und grosseren Stadte eine vierklassige Hauptvolksschule Das Schulangebot richtete sich an alle Klassen und Schichten Kinder Leibeigener benotigten allerdings die Erlaubnis des Gutsbesitzers Jungen wie Madchen sollten gemeinsam den gleichen Schulstoff vermittelt bekommen Die Geistlichkeit spielte nach diesem Gesetz keine Rolle im Schulwesen selbst Katechismus und Bibelinhalte sollte der sakular ausgebildete Lehrer vermitteln In der Praxis wurden aber noch lange Zoglinge der Geistlichen Akademie fur die Lehrerausbildung angefordert und auch Geistliche direkt als Lehrer eingesetzt Der Unterricht war kostenlos fur bedurftige Kinder waren auch die Lehrmittel frei Eine Schulpflicht wurde nicht eingefuhrt obwohl Eingaben an die Gesetzbuch Kommission sie gefordert hatten Das Gesetz legte den Grundstein fur das Volksschulwesen in Russland aber da es von Beginn an unterfinanziert war verzogerte sich die Schulgrundung in den Gouvernements und es fehlten noch lange Zeit Lehrbucher Lehrer und auch Schuler Unter Katharinas Herrschaft stieg die Zahl der staatlichen Schulen von sechs im Jahr 1781 auf 316 im Jahr 1796 Zu diesem Zeitpunkt kamen 22 Prozent der Schuler aus dem Mittelstand und 30 Prozent waren Bauernkinder Am Ende ihrer Regierungszeit gab es in allen russischen Gouvernementsstadten eine Volksschule und in jeder Provinz bis auf den Kaukasus ein Gymnasium Das Schulstatut zahlt gemeinsam mit der Gouvernementsreform und den Gnadenurkunden fur den Adel und die Stadte zu den bedeutendsten Projekten der katharinaischen Innenpolitik 49 Katharina und der Schulkommission war bewusst dass auch die hohere Bildung weiterer Einrichtungen bedurfte Noch 1786 wies sie die Kommission an weitere Gymnasien und Universitaten zu projektieren aber es blieb bei einigen Vorarbeiten Im 18 Jahrhundert war Russland ein aufnahmebereites Reich fur Studenten und Professoren deutscher Universitaten die wahrend der Regierungszeit Katharinas II im Schul und Bildungswesen eine wichtige Rolle spielten Russische Studenten besonders fur Jurisprudenz und Nationalokonomie wurden zur Ausbildung an Universitaten im Ausland entsandt Bevorzugte Studienorte waren Halle Leipzig und Gottingen Die Forschungsarbeiten der Russische Akademie der Wissenschaften zu St Petersburg forderte Katharina in hohem Masse Deren Aufgabe sah sie vor allem darin die geographische wirtschaftliche und technische Erschliessung des Landes zu unterstutzen Akademische Expeditionen Betrachtliches Aufsehen in der gesamten wissenschaftlichen Welt erregten die grossangelegten Akademischen Expeditionen 1768 1774 welche die Petersburger Akademie der Wissenschaften mit Beteiligung der Kaiserlichen Freien Okonomischen Gesellschaft ausrichtete Die Kaiserin forderte diese Unternehmungen massgeblich weil sie davon Unterstutzung fur ihre Reformbestrebungen die Landeserkundung und wirtschaftliche Erschliessung des Russischen Reiches erwartete Am Anfang stand ein Brief Katharinas vom Marz 1767 an den Akademiedirektor Wladimir Grigorjewitsch Orlow in dem sie ihn zur sorgfaltigen Beobachtung des Venusdurchgangs am 23 Mai 1769 aufforderte Die Akademie richtete acht astronomische Expeditionen aus Im Norden mit dem russischen Astronomen Stepan Jakowlewitsch Rumowski und den beiden Schweizern Jean Louis Pictet und Jacques Andre Mallet auf der Halbinsel Kola in Solowezki Kloster Kolgujew und Kandalaksha im Osten mit Georg Moritz Lowitz und Iwan Iwanowitsch Islenjew in Jakutsk und Tobolsk im Suden mit Johann Albrecht Euler in Astrachan und Orenburg An der Vorbereitung und Auswertung der Expeditionen war auch Leonhard Euler beteiligt nbsp Reiseroute von Peter Simon Pallas 1768 1774Im Laufe der Vorbereitungen weitete sich die inhaltliche Aufgabenstellung und der Kreis der interessierten Wissenschaftler so weit aus dass schliesslich eigenstandige physikalische Expeditionen initiiert und vorbereitet wurden die Orenburger Expedition bestehend aus drei Abteilung unter Leitung von Peter Simon Pallas Iwan Iwanowitsch Lepjochin und Johan Peter Falck mit Beteiligung von Johann Gottlieb Georgi bereiste den Ural und Sibirien bis an den Amur die Astrachaner Expedition bestehend aus zwei Abteilungen unter Leitung von Johann Anton Guldenstadt und Samuel Gottlieb Gmelin bereiste die Gegenden westlich des Dons Baku die persischen Provinzen an der Sudkuste des Kaspischen Meeres und seine Ostseite Die Instruktion fur die Expeditionen benennt das umfangreiche Untersuchungsprogramm 1 Die Natur des Erdreiches und der Gewasser 2 die mogliche Anbauung wuster Gegenden 3 der wirkliche Ackerbau 4 Krankheiten Viehseuchen dienlich befundene Gegenmittel 5 Viehzucht besonders der Schafe Bienenzucht Seidenbau 6 Fisch und Wildfang 7 Mineralien und mineralische Wasser 8 allerley Gewerke 9 Entdeckung nutzlicher Pflanzen Ferner hoffte man von ihnen Verbesserung der Erdbeschreibung meteorologische Beobachtungen Nachrichten von verschiedenen Sitten Gebrauchen Sprachen Traditionen und Alterthumern 50 Von 1787 bis 1792 unternahm der Englander Joseph Billings zusammen mit Gawriil Andrejewitsch Sarytschew und dem deutschen Mediziner Carl Heinrich Merck die sogenannte Billings Sarytschew Expedition in den Nordpazifik zur Klarung der dortigen Besitzverhaltnisse und Einverleibung der noch nicht in Beschlag genommenen Gebiete in den Bestand des Russischen Reiches Sie waren die ersten Europaer die langere Zeit mit den Tschuktschen zusammenlebten die sich bis dahin beharrlich allen engeren Kontakten mit den Russen verweigert hatten Die von Merck verfasste Beschreibung der Tschucktschi 51 gilt heute als das erste und ausfuhrlichste Dokument des 18 Jahrhunderts zur Ethnologie dieses sibirischen Volkes Die von den Forschungsreisenden gesammelten reichhaltigen Materialien und Erkenntnisse hatten einen betrachtlichen Aufschwung von Wissenschaft und Technik im Russischen Reich zur Folge Sie liessen ein Wissenschaftspotential entstehen das fur die wirtschaftliche gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung des Reiches ausserst bedeutungsvoll wurde 52 Bucher Verlage Nationalbibliothek 1767 wurde die Ubersetzung der Encyclopedie ins Russische in Angriff genommen die vorgesehene dreibandige Auswahlausgabe kam aber nicht zustande Ein sensationelles Projekt war dagegen die Veroffentlichung von Schriften Jean Jacques Rousseaus Mitte der 1770er Jahre Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Schulwesens der Volksaufklarung und der Forderung der Wissenschaften ordnete die Kaiserin 1783 mit einem Ukas die Einrichtung privater Druckereien in den beiden Haupt und anderen Stadten des Reiches an die Bucher in russischer und anderen Sprachen drucken sollten Es entstanden Druckereien und Verlage in zahlreichen Orten die in betrachtlicher Anzahl Ubersetzungen deutscher franzosischer und englischer Schriften verbreiteten Die russische Sprache emanzipierte sich von den Fremdsprachen es entstand die moderne russische Nationalsprache Dieser sprachliche Modernisierungsprozess schuf die Voraussetzungen fur eine sich vom Staat emanzipierende Gesellschaft der damit verbundene Mentalitatswandel forderte die Entstehung eines nationalen Bewusstseins 53 In der Absicht die gesamte russische Jugend in historischen Fragen zu unterweisen erteilte die Kaiserin dem Historiker Gerhard Friedrich Muller den Auftrag zu einer Materialsammlung fur ihre Notizen zur russischen Geschichte russisch Zapisok kasatelno rossijskoj istorii und sorgte dafur dass der vierte Band von Wassili Nikititsch Tatischtschews Russischer Geschichte fertiggestellt wurde Einen hervorragenden Platz unter den Verlegern hatte Johann Friedrich Hartknoch in Riga Die grosste Druckerei unterhielt die Akademie der Wissenschaften in St Petersburg deren Publikationen auch im Ausland weite Verbreitung fanden An der Moskauer Universitat leitete in den 1780er Jahren der Aufklarer Nikolai Iwanowitsch Nowikow die dortige Druckerei und grundete gemeinsam mit Freunden aus dem Kreise der Freimaurer zwei private Typograhien Aus dem Wunsch heraus die russische Sprache zur angesehenen Literatursprache Europas zu machen grundete Katharina II gemeinsam mit Jekaterina Daschkowa 1783 in St Petersburg die Russische Sprachakademie nach franzosischem Vorbild Die erste Entscheidung der Akademie war die Schaffung des russischen Buchstabens Yo Vordringliche Aufgabe dieser Einrichtung war die Zusammenstellung eines Worterbuchs der russischen Sprache dessen sechs Bande zwischen 1789 und 1794 erschienen Im Jahre 1766 legte der Mazen und Staatsmann Alexander Sergejewitsch Stroganow Katharina II den Plan fur eine russische Nationalbibliothek in St Petersburg zur Prufung vor deren Hauptziel die Verbreitung und Forderung der russischen Sprache sein sollte Die Idee wurde jedoch erst drei Jahrzehnte spater realisiert Am 16 Maijul 27 Mai 1795greg genehmigte Katharina II das Projekt fur den Bau des Gebaudes der Kaiserlichen offentlichen Bibliothek am Newski Prospekt Den Grundstock der neuen Bibliothek bildete der Bestand der Zaluski Bibliothek in Warschau der 1794 auf Anordnung Katharinas wahrend des Kosciuszko Aufstands als Kriegsbeute abtransportiert wurde Von den 394 150 Banden kamen aber nur 262 640 in St Petersburg an darunter lediglich acht in russischer Sprache Der Bestand sollte mit den von Katharina bereits fruher angekauften Bibliotheken Diderots Voltaires und Johann Albrecht von Korffs sowie der Hofbibliothek der Petersburger Eremitage vereinigt werden Tatsachlich kam die Hofbibliothek der Eremitage erst 1861 in die Nationalbibliothek und damit auch Voltaires Bibliothek als geschlossene Sammlung Diderots Bibliothek war da schon im Gesamtbestand aufgegangen 54 Da sich der Bau des grosszugigen Bibliotheksgebaudes und die Einrichtung der Bibliothek uber 15 Jahre hinzogen fand die feierliche Eroffnung der Kaiserlichen offentlichen Bibliothek Imperatorskaya publichnaya biblioteka erst am 2 Januarjul 14 Januar 1814greg statt Sie war die erste offentliche Bibliothek des Russischen Reiches sie wurde auch zweite Universitat Russlands genannt 55 In der Bibliothek werden Teile des Nachlasses von Katharina aufbewahrt Weitere Briefe besitzt die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover 56 Resumee Bearbeiten Der aufgeklarte Absolutismus Katharinas II steht in einer Reihe mit Herrschern wie Friedrich II und Joseph II Zentrale Inhalte aufgeklart absolutistischer Politik wie Konsolidierung der Staatsgewalt und innerer Staatsausbau sowie Allgemeinwohl kennzeichneten auch die Herrschaft Katharinas II Der Historiker Erich Donnert urteilte Von der Natur reich ausgestattet und der Gunst der Stunde emporgehoben hat es Kaiserin Katharina II als Fortsetzerin des Werkes Peters I verstanden das Russische Reich auf der Bahn des Fortschritts weiterzufuhren und mit dem westlichen Europa zu verbinden Unter ihrer Herrschaft hat sich das Zarenreich nicht nur militarisch sondern auch geistig und kulturell bewegt Freilich waren es vorrangig die Waffen die Zunahme der ausseren Macht die das Selbstgefuhl der Russen starkten Jedoch bestand Katharinas grosse Leistung in der Einbeziehung des ehedem geistig griechisch verfassten Zarenreichs in das gesamteuropaische kulturelle Kommunikationssystem Stellung und Umwelt erklaren wohl das Mass an Eitelkeit und Selbstgefuhl das die russische Monarchin auszeichnete Aber ohne das Vertrauen in die eigene Kraft hatte die Herrscherin schwerlich die Erfolge zu erringen vermocht die ihr gelangen 57 Siehe auch Alexander RadischtschewAussenpolitik BearbeitenUbersicht Bearbeiten Katharina II baute den Machtbereich Russlands in einem Masse aus wie kein russischer Herrscher vor ihr In zwei russisch turkischen Kriegen 1768 1774 sowie 1787 1792 eroberte sie den Zugang zum Schwarzen Meer und weite Kustengebiete Im Ergebnis der drei Teilungen Polens gewann Russland eine Million km Landgebiete und sechs Millionen Menschen dazu Katharinas Griechisches Projekt das heisst die Eroberung Konstantinopels und die Neugrundung des Byzantinischen Reiches unter russischer Herrschaft Griechischer Plan scheiterte am einseitigen Kriegsaustritt Osterreichs im letzten der beiden Turkenkriege Katharinas sowie an der gleichzeitigen Gefahr des Angriffs der Schweden Dennoch konnten nach der Annexion der Krim 1783 und der Zerschlagung des Krimkhanats weite Teile der heutigen Sudukraine als Provinz Neurussland erschlossen und besiedelt werden Auch auf dem diplomatischen Parkett Europas konnte Katharina II Erfolge erzielen Durch ihre Vermittlerrolle im Frieden von Teschen wurde der Bayerische Erbfolgekrieg beendet Wahrend des Unabhangigkeitskrieges der USA brachte sie eine gegen England gerichtete Koalition fur bewaffnete Neutralitat zum Schutz des neutralen Handels zustande Nach dem Tod ihres Bruders Furst Friedrich August von Anhalt Zerbst erbte Katharina II 1793 die Herrschaft Jever die 1795 noch einmal durch die Zerbster Teilung konkretisiert wurde Als Statthalterin setzte sie ihre Schwagerin Friederike Auguste Sophie ein nbsp Europa zur Zeit des Siebenjahrigen KriegesDas Nordische System Bearbeiten Im ersten Jahrzehnt von Katharinas Herrschaft entwickelte ihr aussenpolitischer Berater Nikita Panin das sogenannte Nordische System eine Sicherheitsarchitektur rund um die Ostsee Bundnisse mit England Danemark und Preussen sollten ein Gegengewicht gegen das Haus Habsburg und Frankreich aufbauen Polen und Schweden hingegen sollten in Passivitat gehalten werden 1765 Militarbundnis mit Danemark 1767 Vorvertrag mit Danemark zum 1773 unterzeichneten Vertrag von Zarskoje Selo der den Danischen Gesamtstaat begrundete und als das grosste territoriale Tauschgeschaft Europas im 18 Jahrhundert gilt das Haus Romanow Holstein Gottorp tauschte seine Anteile am Herzogtum Holstein gegen andere Territorien Der Gottorper Vertrag lost der 1768 Hamburg aus der Abhangigkeit vom Herzogtum Holstein Hamburg wird reichsunmittelbare Stadt Ein militarisches Bundnis mit England kam zwar nicht zustande aber 1766 wurde ein Handelsvertrag mit 20 jahriger Laufzeit geschlossen der es ermoglichte eine russische Handelsflotte aufzubauen und die britische Dominanz im Ostseehandel einzudammen 58 Erste Teilung Polens Bearbeiten nbsp Teilung Polens 1772 1793 und 1795Der Preussisch russische Allianzvertrag 1764 hatte eine Stossrichtung gegen Polen Litauen Beide Vertragspartner verpflichteten sich die chaotischen Verfassungszustande in Polen zu erhalten und bei den bevorstehenden Konigswahlen fur Stanislaus II August Poniatowski einzutreten den Gunstling Katharinas II Im September 1764 wurde Poniatowski zum Konig von Polen gewahlt Als im Dezember 1764 der Sejm sich in eine Generalfoderation umwandelte und sich damit vom Liberum Veto Einstimmigkeitsprinzip dem wesentlichen Hebel des russischen Einflusses befreite liess Katharina prorussische Edelleute mobilisieren die sich unter der Forderung nach Religionsfreiheit im Marz 1767 mit orthodoxen Dissidenten zur Konfoderation von Sluzk bzw mit protestantischen Dissidenten zur Konfoderation von Thorn zusammenschlossen Daraufhin organisierten sich die Katholiken im Juni 1767 in der Konfoderation von Radom Bei allen drei Konfoderationen agierte Katharinas Gesandter Nikolaj Repnin im Hintergrund In Anwesenheit von 10 000 Mann russischer Truppen in Warschau liess Repnin im Oktober 1767 einen ausserordentlichen Sejm einberufen den sogenannte Repnin Sejm Mit Bestechung und Einschuchterung erreichte er dass die Abgeordneten im Februar 1768 dem Ewigen Vertrag mit Russland zustimmten der die Gewahrung der vollen staatsburgerlichen und religiosen Rechte fur Protestanten und Orthodoxe sowie eine Bestatigung des Liberum veto im Parlament festschrieb 59 nbsp Katharina II links teilt sich Polen mit Joseph II und Friedrich II rechts mit Degen der polnische Konig greift sich verzweifelt an die Krone Karikatur Le gateau des rois von Jean Michel Moreau 1773 Noch im gleichen Monat grundeten die polnischen Kleinadligen die antirussische Konfoderation von Bar die von Osterreich und Frankreich unterstutzt wurde Die Kaiserlich Russische Armee marschierte erneut in Polen Litauen ein es entwickelte sich ein Burgerkrieg zwischen den Konfoderationen von Radom und Bar Die russischen Erfolge im Russisch Turkischen Krieg weckten bei Preussen wie Osterreich Bedenken gegen eine zu starke Verschiebung des Machtegleichgewichts Osterreich fuhrte Geheimverhandlungen mit dem Sultan Friedrich II liess seinen Bruder Heinrich mit Katharina II uber eine Kompensation in Polen verhandeln Aufgrund der verflochtenen Bundnissysteme drohte eine Internationalisierung des Konflikts unter Beteiligung der funf europaischen Grossmachte Deshalb unterzeichneten Preussen Osterreich und Russland 1772 den Ersten Teilungsvertrag Polens durch den das Land ein Drittel seiner Bevolkerung und ein Viertel seines Territoriums verlor Russland bekam Polnisch Livland und die belarussischen Gebiete bis zur Duna Russisch Turkischer Krieg 1768 1774 Bearbeiten Das Osmanische Reich wegen des russischen Einflusses in Polen schon lange besorgt erklarte im September 1768 Russland den Krieg die russischen Truppen mussten sich teilen In den ersten beiden Jahren verlief dieser Krieg sehr ruhig Trotz des Pestausbruchs 1769 beim russischen Heer in Bessarabien konnte Feldmarschall Rumjanzew 1770 mehrere Schlachten gewinnen und Bessarabien erobern Internationales Aufsehen erregte die Verlegung der russischen Flotte aus der Ostsee in die Agais und ihr Sieg uber die Flotte des Sultans 1770 in der Seeschlacht von Cesme Im Juli 1771 nahm Russland die Krim ein sie stand fortan unter russischem Protektorat 60 nbsp Frieden von Kucuk Kaynarca rot Russisches Reich grun Osmanisches Reich gelb Krim Khanat wird russisches Protektorat 1783 annektiert rot schraffiert Abtretungen an RusslandBereits 1772 begannen erste Friedensgesprache das Osmanische Reich lehnte jedoch die russischen Forderungen ab und hoffte dass Schweden unter Gustav III Russland angreifen wurde aber vergebens Erst 1774 war der Sultan nach Niederlagen an der Donau zu Friedensverhandlungen bereit Im Frieden von Kucuk Kaynarca erhielt Russland einen Kustenstreifen am Schwarzen Meer und die Oberhoheit uber die Krim Die russische Handelsflotte durfte sich frei im Schwarzen Meer bewegen und durch den Bosporus fahren Katharina ernannte Grigori Potjomkin zum Gouverneur von Neurussland und ubertrug ihm die Eingliederung der gewonnenen Gebiete ins Imperium 61 Bayerischer Erbfolgekrieg Bearbeiten Nach der Teilung Polens und dem Friedensschluss mit dem Osmanischen Reich stand Katharina II auf einem ersten Hohepunkt europaischer Geltung Der Pugatschow Aufstand war uberwunden und die laufende Reformagenda sollte solche Unruhen im Inneren verhindern helfen Das Bundnis mit Preussen bestand fort aber die Kaiserin nahm auch die Annaherung Josephs II wahr und strebte eine Aquidistanz zwischen Berlin und Wien an 62 Im Bayerischen Erbfolgekrieg 1778 1779 widerstand Katharina dem Drangen Friedrichs II und blieb neutral Gemeinsam mit Frankreich verhandelte Katharinas Beauftragter Nikolai Repnin den Frieden von Teschen Der Vertrag setzt Russland neben Frankreich als Garantiemacht ein und Artikel 12 erklart den Vertrag zum Bestandteil des Westfalischen Friedens Damit erhielt Russland ein Mitspracherecht in Angelegenheiten des Heiligen Romischen Reiches 63 Bewaffnete Neutralitat Bearbeiten Im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg verhangte Grossbritannien 1778 eine Seeblockade gegen Frankreich und Spanien um Nachschublieferungen fur die um Unabhangigkeit kampfenden britischen Kolonien in Nordamerika zu unterbinden Da Handelsschiffe neutraler Staaten ebenfalls behindert wurden litt auch Russland unter der Blockade Katharina II verabschiedete daher 1780 eine Erklarung die das Recht auf freien Handel forderte und kundigte an russische und neutrale Handelsschiffe mit Waffengewalt zu schutzen Damit begrundete sie das Prinzip der Bewaffneten Neutralitat Preussen Danemark Schweden und Portugal schlossen sich dieser Erklarung an Griechisches Projekt und Russisch Osterreichischer Turkenkrieg 1787 1792 Bearbeiten Der Tod Maria Theresias 1780 war Katharina Anlass fur einen Neustart der osterreichisch russischen Beziehungen Auf Einladung Katharinas reiste Joseph II 1780 nach Russland Im Laufe dieser Reise brachte die Kaiserin ihm die Kerngedanken ihres Griechischen Projekts nahe Errichtung einer Sekundogenitur am Bosporus fur ihren Enkel Konstantin und eines Pufferstaates Dakien nbsp Russisch Turkischer Krieg 1787 1792 Die russisch kontrollierten Gebiete sind rot die osmanisch kontrollierten grun das vom Osmanischen Reich im Friedensvertrag abgetretene Gebiet ist schraffiertAls sich 1782 die Lage im Khanat der Krim weiter zuspitzte eroberte Grigori Potjomkin die Krim und 1784 wurde das ehemalige Khanat als Oblast Taurien in das russische Kaiserreich integriert Auf Einladung Potjomkins unternahm Katharina II von Januar bis Juli 1787 die von der europaischen Offentlichkeit aufmerksam verfolgte Taurische Reise Hohepunkt war der mit grossem Prunk verbundene Besuch auf der Krim Dabei begleitete sie Kaiser Joseph II 64 Das Osmanische Reich das schon den russisch georgischen Vertrag von Georgijewsk 1783 als Bedrohung angesehen hatte fuhlte sich durch Katharinas ostentative Inbesitznahme der Krim provoziert und erklarte im August 1787 Russland den Krieg Russisch Osterreichischer Turkenkrieg 1787 1792 Katharina schatzte ihre Lage als kritisch ein das britische Empire zeigte sich feindselig denn es befurchtete eine russische Ausdehnung ins Mittelmeer das Bundnis mit Preussen war zerbrochen Preussen unterstutzte Konstantinopel Auch die Beziehungen zu Schweden hatten sich rasant verschlechtert der 1788 von Gustav III begonnene schwedisch russische Krieg band russische Krafte bis 1790 An der turkischen Front konnten die russischen Truppen 1788 die Festung Otschakow an der Dnepr Mundung einnehmen Joseph II griff erst 1788 in den Krieg ein erkrankte im Jahr darauf an Malaria und starb 1790 1789 gelang es russisch osterreichischen Kraften die Turken in der Schlacht von Focșani und der Schlacht am Rimnik zu schlagen Osterreich konnte Bukarest und Belgrad einnehmen Kaiser Leopold II schied jedoch 1791 mit dem Separatfrieden von Switschow aus dem Krieg aus Katharina war daruber emport Russland kampfte erfolgreich weiter Nach dem russischen Sieg in der Seeschlacht am Kap Kaliakra August 1791 war Sultan Selim III zum Frieden bereit Auch Katharina war der Kriege mude ihr Weggefahrte und Ratgeber Potjomkin war im Oktober 1791 an Malaria gestorben Der Frieden von Jassy Januar 1792 festigte Russlands Position am Schwarzen Meer der Jedisan das Kustengebiet zwischen Bug und Dnjestr wurde russisch die Abtretung der Krim wurde bestatigt ebenso Russlands Dominanz in Georgien Zweite und dritte Teilung Polens Bearbeiten In der Franzosischen Revolution sah Katharina einen Einbruch in die legitime Ordnung die auf der gottlichen und naturrechtlichen Legitimation des Herrschers gegrundet war 65 Unter diesem Blickwinkel betrachtete sie auch die Veranderungen in Polen Seit 1772 hatten dort die Garantiemachte nur ordentliche Reichstage d h solche mit Einstimmigkeitsprinzip zugelassen und so alle Versuche scheitern lassen durch innenpolitische Reformen die Handlungsfahigkeit des Staates wieder herzustellen Als 1788 der Sejm turnusgemass wieder zusammentrat war Katharina durch den Krieg an zwei Fronten gebunden Deshalb konnte der Vierjahrige Sejm sich des Zwangs zur Einstimmigkeit entledigen und bis 1792 in Permanenz tagen Er beschloss das Kronheer auf 100 000 Mann zu verstarken und eine neue Verfassung zu erarbeiten mit dem Ziel die Souveranitatsverluste der Ersten Teilung Polens zu revidieren 1790 stimmte er der Polnisch Preussischen Allianz zu einem Defensivbundnis mit Konig Friedrich Wilhelm II von Preussen gegen Russland Am 3 Mai 1791 legte Poniatowski den Abgeordneten den Entwurf fur eine neue polnische Verfassung vor dem der Reichstag nach nur siebenstundiger Beratung zustimmte Am Ende des Vierjahrigen Sejms stand somit die erste moderne Verfassung Europas Polen Litauen wurde zur Erbmonarchie geplant mit dem Haus Wettin als Dynastie das Liberum Veto wurde abgeschafft Fur Katharina war es unannehmbar dass der polnische Konig nicht mehr Herrscher von Gottes Gnaden sondern erster Reprasentant des Volkes sein sollte Nach dem Frieden von Jassy hatte sie wieder freie Hand wahrend Preussen und Osterreich im Ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich steckten Die Kaiserin liess ihre Truppen in Polen Litauen einmarschieren und veranlasste zeitgleich im Mai 1792 die Grundung der Konfoderation von Targowica durch polnische Magnaten deren Ziel es war die Reformen und die neue Verfassung wieder abzuschaffen Der Russisch Polnische Krieg endete im Juli 1792 mit dem ubersturzten Beitritt Konig Stanislaus Augusts zur Konfoderation von Targowica Preussen das trotz des Defensivbundnisses von 1790 Polen keine Unterstutzung gewahrt hatte verlangte nun von Russland Kompensation Im Januar 1793 unterschrieben beide Staaten den Teilungsvertrag mit dem vorgeblich der franzosische Bazillus vor der Haustur zertreten werden sollte der aber eine offene Annexion war Das russische Territorium erweiterte sich um ganz Belarus sowie weite Gebiete Litauens und der Ukraine 66 nbsp Entrissenes zuruckgebracht Medaille von 1793 zu den polnischen Teilungen gemeint sind die von Polen lange Zeit beherrschten westlichen Gebiete der RusIm Marz 1794 begann der Kosciuszko Aufstand der nach erstaunlichen Anfangserfolgen im Oktober durch die Ubermacht russischer und preussischer Truppen niedergeschlagen wurde Russland strebte nun die Aufteilung des polnischen Reststaats an und suchte zu diesem Zweck zuerst die Verstandigung mit Osterreich Am 3 Januar 1795 unterzeichneten Katharina II und Kaiser Franz II den Teilungsvertrag dem sich Preussen am 24 Oktober anschloss Demnach teilten sich die drei Staaten das restliche Polen entlang der Flusse Memel Bug und Pilica auf Russland ruckte weiter nach Westen und besetzte samtliche Gebiete ostlich von Bug und Memel Litauen sowie ganz Kurland und Semgallen Die restlose Teilung Polens brachte fur Katharina II grosse Herausforderungen die auch ihre Nachfolger noch beschaftigten Russland bekam etwa 6 Millionen neue Einwohner darunter erstmals ein nennenswerter judischer Bevolkerungsanteil Wahrend der russische Adel etwa 150 000 Personen umfasste lebten im 1793 und 1795 annektierten Gebiet etwa 520 000 polnische Adlige die zudem sozial sehr heterogen waren Um das Ungleichgewicht zu verringern bot Katharina 1796 verarmten polnischen Adligen an sich auf freiwilliger Basis im Suden Russlands als Einhofer anzusiedeln Das Ziel war 20 000 besitzlose Adlige auf diese Weise umzusiedeln aber nur sehr wenige polnische Adlige nahmen dieses Angebot wahr 67 Resumee Bearbeiten Von allen aussenpolitischen Unternehmungen der russischen Kaiserin haben die Teilungen Polens im Ausland den tiefsten Eindruck hinterlassen und das Zarenreich auf Generationen hinaus psychologisch und politisch auf das starkste belastet Katharina II selbst liess bereits nach der zweiten Teilung Polens eine Gedenkmedaille pragen auf der zu lesen stand Entrissenes zuruckgebracht 68 Damit gab sie der Konzeption des dreieinigen russischen Volkes Ausdruck das durch die polnisch litauische Besatzung lange Zeit getrennt war Katharina II legte auf Grosse in der Welt mindestens so viel Wert wie auf die okonomische und gesellschaftliche Entwicklung ihres Landes Gegen Ende ihrer Herrschaft war Russland in die europaische Elitekultur aufgestiegen und war auch geografisch weiter nach Europa vorgedrungen Sehr viel genauer als ihre Vorgangerinnen hatte sie auf die gedankliche und grundsatzliche Konzeption von Aussenpolitik geachtet Ihre besser ausgebildeten und besser instruierten Gesandten betrieben eine Aussenpolitik auf der Hohe der Zeit 69 Nachkommen BearbeitenAus der Ehe mit Peter III stammen folgende Kinder Pawel Paul Petrowitsch 20 Septemberjul 1 Oktober 1754greg in Sankt Petersburg 12 Marzjul 24 Marz 1801greg ebenda war 1762 bis 1773 Herzog von Holstein Gottorf und von 1796 bis 1801 Kaiser von Russland Anna Petrowna 9 Dezember 1757 9 Marz 1759 Aus der Verbindung mit Grigori Orlow stammen 70 die Tochter galten offiziell als angenommene Tochter Orlows Katharinas Mutterschaft ist umstritten Natalja Alexejewa 1758 1808 1777 Friedrich von Buxhoeveden 1750 1811 russischer General der Infanterie Jelisaweta Elisabeth Alexejewa 1760 1844 1787 Friedrich Maximilian von Klinger 1752 1831 Dichter und Dramatiker Alexei Grigorjewitsch 1762 1813 1796 Anna Dorothea von Ungern Sternberg 1769 1846 Vorfahren BearbeitenJohann VI Furst von Anhalt Zerbst Sophie Auguste Furstin von Anhalt Zerbst Georg Vollrath von Zeutsch Christiane von Weissenbach Christian Albrecht Friederike Amalie von Danemark Friedrich VII Markgraf von Baden Durlach Augusta Maria Markgrafin von Baden Durlach Johann Ludwig I Furst von Anhalt Zerbst Christine Eleonore von Zeutsch Furstin von Anhalt Zerbst Friedrich IV Herzog von Schleswig Holstein Gottorf Christian August Furstbischof des Hochstifts Lubeck Albertine Friederike Christian August Furst von Anhalt Zerbst Johanna Elisabeth Furstin von Anhalt Zerbst Adolf Friedrich Konig von Schweden Friedrich August Furst von Anhalt Zerbst Katharina II Kaiserin von Russland Denkmaler und Namensverleihungen BearbeitenZur Erinnerung an Katharina II gibt es zahlreiche Denkmaler so zum Beispiel das Katharinendenkmal von 1900 Replika von 2007 in Odessa 2022 demontiert das Denkmal fur Katharina II in Katharinenstadt heute Marx wurde 1851 von Wolgadeutschen errichtet 1941 eingeschmolzen und 2007 nach Originalentwurfen wieder erbaut in St Petersburg am Newski Prospekt vor dem Alexandrinski Theater entworfen 1873 von den Bildhauern M Mikeschin M Tschischow und A Opekuschin den Sockel umgeben Figuren hervorragender Personlichkeiten der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts A Suworow A Rumjanzew G Dershawin J Daschkowa G Potjomkin in Zerbst Der Bildhauer Michail Wladimirowitsch Perejaslawez hat 2009 ein uberlebensgrosses Bronze Denkmal mit der Darstellung von Katharina II gefertigt und sie als junge Anhalt Zerbster Prinzessin dargestellt Die knapp funf Meter grosse Bronzestatue steht auf einem Sockel vor der barocken Stadthalle ehemalige Reithalle Die feierliche Einweihung des Denkmals fand am 9 Juli 2010 statt dem Tag an dem sie 1744 vom evangelisch lutherischen zum orthodoxen Glauben konvertierte 71 Das Schlachtschiff Imperatriza Ekaterina Welikaja russisch Imperatrica Ekaterina Velikaya deutsch Kaiserin Katharina die Grosse der kaiserlich russischen Marine war nach ihr benannt Werke BearbeitenAus Rjuriks Leben 1786 Der Betruger Der Verblendete Der sibirische Schaman Drey Lustspiele wider Schwarmerey und Aberglauben Berlin Friedrich Nicolai 1788 Memoiren der Kaiserin Katharina II von ihr selbst geschrieben Hannover 1859 Digitalisat Erinnerungen der Kaiserin Katharina II von ihr selbst geschrieben Stuttgart 1907 online lesenQuellen BearbeitenCatharina der Zweiten Verordnungen zur Verwaltung der Gouvernements des Russischen Reichs St Petersburg 1776 staatsbibliothek berlin de Paul Verniere Hrsg Denis Diderot Memoires pour Catherine II Selections Paris 1966 Nachdr 2018 ISBN 978 2 8124 1290 5 Katharinae der Zweiten Kaiserin und Gesetzgeberin von Russland Instruction fur die zu Verfertigung des Entwurfs zu einem neuen Gesetzbuche verordnete Commission Nachdr d Ausg Riga u Mietau Hartknoch 1768 Keip Frankfurt M 1970 Katharina II in ihren Memoiren Einleitung u Nachwort von Hedwig Fleischhacker Aus d Franz u Russ ubers u hrsg von Erich Boehme Suhrkamp Frankfurt M 1972 Katharina die Grosse Voltaire Monsieur Madame Der Briefwechsel zwischen der Zarin und dem Philosophen Hrsg von Hans Schumann Manesse Verlag Zurich 1991 ISBN 3 7175 8186 4 Literatur BearbeitenJohann Gottfried Seume Uber das Leben und den Karakter der Kaiserin von Russland Katharina II Mit Freymuthigkeit und Unparteylichkeit Altona 1797 160 S 1 Digitalisat bei der Universitatsbibliothek Bielefeld Jan Kusber Katharina die Grosse Legitimation durch Reform und Expansion 1 Auflage W Kohlhammer Stuttgart 2022 ISBN 978 3 17 021630 3 Jan Kusber Eliten und Volksbildung im Zarenreich wahrend des 18 und in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Franz Steiner Wiesbaden 2004 ISBN 3 515 08552 1 Michael Schippan Die Aufklarung in Russland im 18 Jahrhundert Harrassowitz Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 447 06626 6 Robert K Massie Catherine the Great Portrait of a Woman New York 2011 Alina Chernova Memoires und Mon Histoire Zarin Katharina die Grosse und Furstin Katharina R Daschkowa in ihren Autobiographien Frank amp Timme Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 86596 121 1 Isabel de Madariaga Russia in the age of Catherine the Great London 1981 ISBN 0 297 77394 1 Isabel de Madariaga Katharina die Grosse Das Leben der russischen Kaiserin Munchen 1996 wieder Wiesbaden 2004 ISBN 3 937715 44 4 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1729 1796 Kaiserin des russischen Reiches Regensburg Darmstadt 1998 ISBN 978 3 7917 1576 6 Olaf Morke Die Diskussion um den Absolutismus als Epochenbegriff Ein Beitrag uber den Platz Katharinas II in der europaischen Politikgeschichte in Eckhard Hubner Jan Kusber Peter Nitsche Hrsg Russland zur Zeit Katharinas II Absolutismus Aufklarung Pragmatismus Bohlau Koln 1998 S 9 32 John T Alexander Catherine the Great life and legend New York N Y u a 1989 ISBN 0 19 505236 6 Reinhold Neumann Hoditz Katharina II die Grosse Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1988 9 Aufl 2008 ISBN 978 3 499 50392 4 Henri Troyat Die grosse Katharina List Verlag Munchen 1980 ISBN 3 471 78915 4 frz 1977 Vincent Cronin Katharina die Grosse Claassen Verlag Dusseldorf 1978 Neuausgabe Piper Munchen 2006 ISBN 3 492 24831 4 Gina Kaus Katharina die Grosse Verlag Allert de Lange Amsterdam 1935 Neuausgabe Langen Muller 2006 ISBN 978 3 7844 6011 6 Jewgenij Anissimow Zarinnen Frauen auf dem russischen Thron Pereprawa Wien 2008 ISBN 978 3 9501769 7 1 Filme BearbeitenZahlreiche Spiel und Fernsehfilme wurden uber Katharina die Grosse produziert darunter Katharina die Grosse The Rise of Catherine the Great 1934 von Paul Czinner mit Elisabeth Bergner Die scharlachrote Kaiserin The Scarlet Empress 1934 von Josef von Sternberg mit Marlene Dietrich Die junge Katharina Young Catherine 1991 von Michael Anderson mit Julia Ormond Katharina die Grosse Catherine the Great 1995 von Marvin J Chomsky mit Catherine Zeta Jones Jekaterina Rossija 1 2014 mit Marina Andrejewna AlexandrowaDer deutsch franzosische Fernsehsender arte zeigte am 1 Juni 2003 den Dokumentarfilm Das verlorene Geheimnis von Katharina der Grossen Der Film von Peter Woditsch versucht die Geschichten um die erotischen Zimmer der Kaiserin in ihren verschiedensten Residenzen aufzuklaren 2013 entstand die Szenische Dokumentation in der Reihe Frauen die Geschichte machten Katharina die Grosse Der Weg auf den Zarenthron Buch Friederike Haedecke Regie Christian Twente Michael Loseke Deutschland ZDF Arte 45 Min Streaming Serie The Great 2020 Die satirische Serie zeigt in 3 Staffeln auf unorthodoxe Weise den Weg von Katharina der Grossen Elle Fanning zur Macht im Russland des 18 Jahrhunderts Deonyme BearbeitenAm 4 Mai 1999 wurde der Asteroid 6955 Ekaterina nach ihr benannt 72 Nach Katharina II sind die Moosgattungen Catharinea Ehrh ex D Mohr und Catharinella Mull Hal Kindb aus der Familie der Polytrichaceae benannt 73 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Katharina die Grosse Quellen und Volltexte nbsp Commons Katharina II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Katharina II Zitate Literatur von und uber Katharina II im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Katharina II in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Katharina II im Projekt Gutenberg DE Briefwechsel mit Friedrich dem Grossen Katharina II Izbrannyja sotschinenija Digitalisat russisch ZDF Katharina die Grosse Der Weg auf den Zarenthron 2 Mai 2004 Vor 275 Jahren Katharina die Grosse wird geboren WDR ZeitZeichen Stichtag Almut Finck 17 November 1796 Katharina II stirbt in St Petersburg WDR ZeitZeichen vom 17 November 2021 mit Jan Kusber Podcast Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Falls nicht anders angegeben beziehen sich alle Daten auf den damals in Russland nicht gebrauchlichen Gregorianischen Kalender Im zeitgenossischen Sprachgebrauch wie auch im Ausland blieb es bis 1917 ublich weiter vom Zaren zu sprechen dies hat sich im Bewusstsein der Nachwelt erhalten Was man damit traf war nicht der geltende Wurdeanspruch des Kaiserreichs sondern das Fortleben der spezifisch russischen Wirklichkeit in Form des Moskauer Zarenreiches das als Grundlage des neuen Imperiums diente Dies fuhrte im 19 Jahrhundert zu einer nicht quellengerechten Begriffssprache in der Literatur und zu einem uberkommenen Begriffsapparat in der deutschen Literatur In Hans Joachim Torke Die russischen Zaren 1547 1917 S 8 Hans Joachim Torke Die staatsbedingte Gesellschaft im Moskauer Reich Leiden 1974 S 2 Reinhard Wittram Das russische Imperium und sein Gestaltwandel in Historische Zeitschrift Bd 187 Heft 3 Juni 1959 S 568 593 hier S 569 a b c Memoiren der Kaiserin Katharina II Von ihr selbst geschrieben 1859 322 Seiten Seume schreibt 1797 auf S 12 wie es zu dem Vorschlag von Friedrich II gekommen sei Die Nachrichten sagen dass die Kaiserin Elisabeth zur Gemahlin fur ihren Neffen den Grossfursten die Prinzessin Amalie von Preussen Schwester Friedrich des Zweyten wunschte ob aber der Konig Bedenklichkeiten fand seine Schwester die er sehr liebte in ein so kaltes damals noch halb wildes Land so weit von sich zu lassen oder ob die Prinzessin selbst nicht Neigung hatte nach Moskau zu gehen ist nicht ganz bekannt Friedrich dankte fur den ehrenvollen Antrag und schlug die Prinzessin von Anhalt Zerbst vor Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 30 31 Memoiren der Kaiserin Katharina II Von ihr selbst geschrieben Seite 43 Naheres zum Verhaltnis von Katharina und Diderot in Paul Verniere w o Quellen u Thomas Riessinger Diderot und Katharina II in Denis Diderot zum 300 Geburtstag Hrsg von Wulf Kellerwessel u Werner Raupp Schwerpunktheft Aufklarung und Kritik Zeitschrift fur freies Denken und humanistische Philosophie 20 2013 Heft Nr 4 ISSN 0945 6627 S 207 217 Theresa Wobbe Frauen in Akademie und Wissenschaft Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700 2000 Akad Verlag Berlin 2002 S 2 St Petersburg Times Catherine the Great Ekaterina Alexeevna Memento vom 23 November 2010 im Internet Archive englisch abgefragt am 18 Dezember 2019 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues Preuss Adelslexikon Band 2 S 93 Ruth Dawson Eighteenth Century Libertinism in a Time in Change Representation of Catherine the Great In Women in German Band 18 2002 S 67 88 zitiert nach Jan Kusber Katharina II und ihre Favoriten in den Eliten des Russischen Reiches In Bettina Braun Jan Kusber Matthias Schnettger Hrsg Weibliche Herrschaft im 18 Jahrhundert Maria Theresa und Katharina die Grosse Mainzer Historische Kulturwissenschaften Band 40 transcript Bielefeld 2020 ISBN 978 3 8376 4355 8 S 147 165 Barbara Beck Favoriten einer Zarin Einer nach dem anderen Hrsg G Geschichte Band 1 2019 S 64 67 Jan Kusber Katharina die Grosse 2002 S 195 203 Frieder Leipold Katharina die Grosse Geheimnis um erotisches Kabinett Nicht mehr online verfugbar In historio Mai 2011 archiviert vom Original am 1 Januar 2013 abgerufen am 23 Januar 2015 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1998 S 316 und Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 284 Zoe Oldenburg Katharina die Grosse die Deutsche auf dem Zarenthron 8 Auflage Heyne Munchen 1994 ISBN 3 453 08508 6 Michael Schippan 2012 S 118 126 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 62 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 67 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 90 Christoph Schmidt Sozialkontrolle in Moskau Justiz Kriminalitat und Leibeigenschaft 1649 1785 In Quellen und Studien zur Geschichte des ostlichen Europa Band 44 Steiner Stuttgart 1996 ISBN 3 515 06627 6 S 171 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 92 93 Christoph Schmidt Russische Geschichte 1547 1917 Oldenbourg Verlag 2009 S 56 Jaik russisch Yaik ist der fruhere Name des Flusses Ural Nach der Niederschlagung des Pugatschow Aufstands wurde der Fluss auf Weisung Katharinas umbenannt um die Erinnerung an den Aufstand zu tilgen Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 120 133 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 172 175 Ihrer Kayserlichen Majestat Instruction 1770 S 321 323 Artikel 494 495 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 168 Polnoe sobranie zakonov Rossijskoj imperii Vollstandige Sammlung der Gesetze des Russischen Kaiserreichs Band 19 Gesetz Nr 13996 1773 abgerufen am 25 Mai 2022 russisch in moderner Orthographie unter https constitutions ru p 3147 Christian Noack Muslimischer Nationalismus im Russischen Reich Nationsbildung und Nationalbewegung bei Tataren und Baschkiren 1861 1917 In Quellen und Studien zur Geschichte des ostlichen Europas Band 56 Franz Steiner Stuttgart 2000 ISBN 978 3 515 07690 6 S 63 76 Barbara Skinner The Western Front of the Eastern Church Uniate and Orthodox Conflict in Eighteenth century Poland Ukraine Belarus and Russia Northern Illinois University Press 2009 ISBN 978 0 87580 407 1 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1998 S 193 Catharina der Zweiten Verordnungen zur Verwaltung der Gouvernements des Russischen Reichs St Petersburg 1776 staatsbibliothek berlin de Augsburgische Ordinari Postzeitung 16 Dezember 1768 S 2 als Digitalisat abgerufen am 6 Mai 2023 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 141 142 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1998 S 207 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 142 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 143 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1998 S 219 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1988 S 220 Hedwig Fleischhacker Katharina II in ihren Memoiren Suhrkamp Frankfurt 1972 ISBN 978 3 518 06525 9 S 409 zitiert nach Erich Donnert Katharina II die Grosse 1998 S 222 Vorbild war die franzosische Erziehungsanstalt Maison Royale de Saint Louis in Saint Cyr Hans Schumann Herausgeber Monsieur Madame Der Briefwechsel zwischen der Zarin und dem Philosophen Manesse Zurich 1991 ISBN 3 7175 8186 4 S 273 Jan Kusber Eliten und Volksbildung im Zarenreich 2004 S 233 Ute Strimmer Palast der Unersattlichkeit Hrsg G Geschichte Band 1 2019 S 60 63 Jan Kusber Eliten und Volksbildung im Zarenreich 2004 S 190 Jan Kusber Eliten und Volksbildung im Zarenreich 2004 S 194 Jan Kusber Eliten und Volksbildung im Zarenreich 2004 S 201 Jan Kusber Eliten und Volksbildung im Zarenreich 2004 S 208 Folkwart Wendland Peter Simon Pallas 1741 1811 Materialien einer Biographie de Gruyter Berlin 1991 ISBN 3 11 012997 3 S 80 95 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Dittmar Dahlmann Diana Ordubadi Helena Pivovar Hrsg Carl Heinrich Merck Beschreibung der Tschuktschi von ihren Gebrauchen und Lebensart sowie weitere Berichte und Materialien Wallstein Gottingen 2014 ISBN 978 3 8353 1436 8 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1998 S 290 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1998 S 290 National Library of Russia The Voltaire Library Abgerufen am 23 Mai 2022 englisch franzosisch italienisch russisch Russische Nationalbibliothek In Handbuch der historischen Buchbestande in Deutschland Osterreich und Europa Bernhard Fabian 2003 abgerufen am 12 Mai 2022 Schreier Bjorn Briefe von Katharina der Grossen an Johann Georg Zimmermann In Ruppelt Georg bookmarks wissenswelten Kehrer Hannover 2009 S 46 47 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1998 S 327 328 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1729 1796 1998 S 125 126 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 98 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 99 102 aber nicht wie dort angegeben 1772 sondern 1771 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1729 1796 1998 S 140 151 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 219 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 222 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1729 1796 1998 S 240 246 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 250 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 248 256 Jorg Ganzenmuller Russisches Staatsgewalt und polnischer Adel Elitenintegration und Staatsausbau im Westen des Zarenreiches 1772 1850 Bohlau Koln Weimar Wien 2013 ISBN 978 3 412 20944 5 S 47 51 Erich Donnert Katharina II die Grosse 1729 1796 1998 S 256 Jan Kusber Katharina die Grosse 2022 S 260 261 Otto Magnus von Stackelberg Hrsg Genealogisches Handbuch der estlandischen Ritterschaft Bd 1 Gorlitz 1931 S 28 Nicolai von Essen Hrsg Genealogisches Handbuch der Oeselschen Ritterschaft Tartu 1935 S 70 Cerbst otdal dan velikoj zemlyachke NTV 10 Juli 2010 Minor Planet Circ 34625 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 VorgangerAmtNachfolgerPeter III Kaiserin von Russland 1762 1796Paul I Friedrich AugustHerrin von Jever 1793 1796Paul I Normdaten Person GND 118560565 lobid OGND AKS LCCN n80046091 NDL 00620620 VIAF 49493819 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Katharina II ALTERNATIVNAMEN Katharina die Grosse Katharina II von RusslandKURZBESCHREIBUNG Kaiserin von RusslandGEBURTSDATUM 2 Mai 1729GEBURTSORT Stettin Konigreich Preussen Heiliges Romisches ReichSTERBEDATUM 17 November 1796STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katharina II amp oldid 237957174