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Die Maria Entschlafens Kathedrale manchmal auch mit dem russischen Namen Uspenski Kathedrale genannt russisch Uspenskij sobor Transliteration Uspenskij sobor ist die grosste Kirche innerhalb des Moskauer Kremls und das alteste vollstandig erhaltene Gebaude in Moskau In ihrer heutigen Gestalt wurde sie 1475 1479 auf Geheiss des Moskauer Grossfursten Iwan III durch den italienischen Architekten Aristotele Fioravanti erbaut und ist architektonisch von der Renaissance beeinflusst In der Kathedrale wurden von 1547 bis 1896 die Zaren gekront Ausserdem sind dort die Moskauer Metropoliten und die Patriarchen der russisch orthodoxen Kirche beigesetzt Maria Entschlafens Kathedralerussisch Uspenski KathedraleUspenskij soborDie Maria Entschlafens Kathedrale vom Kathedralenplatz aus gesehenDatenOrt MoskauBaujahr 1475 bis 1479Koordinaten 55 45 3 7 N 37 37 1 O 55 751027777778 37 616944444444 Koordinaten 55 45 3 7 N 37 37 1 OBesonderheitengrosste Kirche innerhalb des Moskauer Kremls altestes vollstandig erhaltenes Gebaude in Moskau von 1547 bis 1896 Ort der Zaren Kronung Grabkirche der Moskauer Metropoliten und orthodoxen PatriarchenLage im KremlDer Name bezieht sich auf den Tod der heiligen Maria Mutter Jesu Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Hypothesen zum Grundungsbau 2 2 Kathedrale des Metropoliten Peter 1326 27 2 3 Kathedrale des Metropoliten Filipp I 1472 1474 2 4 Neubau durch Fioravanti 1475 1479 2 5 16 bis fruhes 20 Jahrhundert 2 6 Sowjetara und Nachwendezeit 3 Funktionen 4 Beschreibung 4 1 Architektur 4 2 Ausstattung 4 2 1 Ausmalung 4 2 2 Mobile Ausstattung 5 Sonstiges 6 Anmerkungen und Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenDie Maria Entschlafens Kathedrale steht frei auf dem hochsten Punkt des Kreml oder Borowizki Hugels an der Nordseite des Kathedralenplatzes Sobornaya ploshad Eine schmale Gasse trennt sie im Norden vom Patriarchenpalast mit der Zwolf Apostel Kirche Sudwestlich erhebt sich der Glockenturm Iwan der Grosse im Suden am gegenuberliegenden Platzende die Erzengel Michael Kathedrale Im Sudwesten ebenfalls nur durch einen schmalen Durchgang von der Kirche getrennt steht der Facettenpalast Geschichte BearbeitenHypothesen zum Grundungsbau Bearbeiten Uber die fruhe Baugeschichte existieren keine zeitgenossischen Aufzeichnungen mehr Daher ist die Frage wann Vorgangerbauten errichtet wurden und welche Gestalt sie hatten in der Wissenschaft umstritten Bei Ausgrabungen entdeckte man 1968 im Bereich der heutigen Kirche ein mittelalterliches Graberfeld mit zum Teil ausserst kostbaren Beigaben die auf die Mitte des 12 bis in die 20er Jahre des 14 Jahrhunderts datiert wurden Die Existenz des Friedhofs und das hohe Alter einiger Fundstucke deuten darauf hin dass schon zur Zeit der ersten urkundlichen Erwahnung des Moskauer Kremls 1156 an dieser Stelle eine Kirche stand Wie alle Gebaude des hochmittelalterlichen Moskau bestand sie hochstwahrscheinlich aus Holz und ist daher restlos verschwunden 1 Bei den Grabungen wurden ausserdem an der Nordwestecke der heutigen Kathedrale Reste von Fundamenten Umfassungsmauern Pfeilern Bodenbelag aus Mauerziegel sowie zoomorpher Konsolsteine freigelegt Diese Funde fuhrten W I Fjodorow zu der Annahme dass dort bereits in der Regierungszeit des Moskauer Fursten Daniil Alexandrowitsch in den 80er oder 90er Jahren des 13 Jahrhunderts eine Kirche aus Kalkstein bestanden habe deren Architektur durch die Georgskirche in Jurjew Polski 1230 1234 beeinflusst gewesen sei 2 Wsewolod Wygolow 3 und Sergei Sagrajewski 4 widersprachen dieser These jedoch und wiesen die entdeckten Gebaudereste insbesondere die Konsolsteine aus stilistischen und materialtechnischen Erwagungen spateren Zeitstufen zu Kathedrale des Metropoliten Peter 1326 27 Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der Kathedrale von 1326 27 Sergei Sagrajewski Der erste sicher nachweisbare Kirchenbau an der Stelle der heutigen Kathedrale wurde in den Jahren 1326 27 errichtet und stand im Zusammenhang mit dem planmassigen Ausbau des Kremls unter Furst Iwan Kalita Die entdeckten Mauerreste lassen auf eine relativ bescheidene Anlage aus Kalkstein schliessen die in ihrer Gestaltung der Baukunst der Wladimir Susdaler Rus des 12 und 13 Jahrhunderts nahestand Das Gotteshaus erfullte nicht nur die Funktion der stadtischen Hauptkirche nachdem Iwan Kalita bereits im Jahre 1325 erwirkt hatte dass die Residenz des Metropoliten von Wladimir nach Moskau verlegt wurde war sie auch Hauskirche des Metropoliten Die Kathedrale besass einen kreuzformigen Grundriss eine grosse Westvorhalle und drei Ostapsiden die die Grablegen des Bauherrn Metropolit Peter im Amt 1308 1326 und seines Nachfolgers Feognost 1328 1353 enthielten 5 1329 wurde an die nordliche Apsis die Kapelle des Heiligen Petrus in den Ketten mit halbrundem Chorschluss angebaut 6 Kathedrale des Metropoliten Filipp I 1472 1474 Bearbeiten Die Kirche Peters war bereits um 1470 71 in so schlechtem Zustand dass Metropolit Filipp I einen Neubau anregte der im April 1472 begonnen wurde Der mit der Ausfuhrung beauftragte Moskauer Bauunternehmer Iwan Golowa betraute die Meister Iwan Myschkin und Kriwzow Vorname des letzteren ist nicht uberliefert mit der Planung und Bauleitung Grossfurst Iwan III und der Klerus stellten die Bedingung dass sich die neue Kirche am beruhmten Vorbild der Maria Entschlafens Kathedrale im alten Metropolitensitz Wladimir 1158 1160 erweitert 1185 1189 orientieren solle Dies hatte zweierlei Grunde Zum einen galt die Kathedrale von Wladimir trotz ihres Alters noch immer als asthetisches Ideal des russischen Kirchenbaus zum anderen wollten sich die Moskauer Fursten durch die enge stilistische Anlehnung ihrer neuen Hauptkirche an die beruhmte Vorlage in Wladimir als die rechtmassigen Nachfolger der Fursten von Wladimir Susdal profilieren deren weltliche wie kirchliche Macht im 14 Jahrhundert auf das erstarkende Moskau ubergegangen war 7 Die neue Moskauer Kathedrale sollte ausserdem den Rang Moskaus als neues Zentrum der Orthodoxie Drittes Rom versinnbildlichen den die Stadt seit der Eroberung von Byzanz 1453 durch die Osmanen innehatte Allerdings sturzte die Vierpfeiler Kreuzkuppelkirche von Myschkin und Kriwzow kurz vor ihrer Vollendung in der Nacht vom 20 auf den 21 Mai 1474 in sich zusammen Einem anonymen Chronisten aus Rostow zufolge war der Ausloser ein Erdbeben Ein nachfolgendes Gutachten das von Baumeistern aus Pskow erstellt wurde kam zu dem Ergebnis dass statische Unzulanglichkeiten sowie schwere Fehler bei der Herstellung des Kalkmortels und des Mauerwerks zu dem Ungluck gefuhrt hatten 8 Der russische Architekturhistoriker Nikolai Brunow fuhrte die begangenen Versaumnisse darauf zuruck dass durch die uber einhundertjahrige Mongolenherrschaft wahrend der ausser in Nowgorod und Pskow praktisch keine Steingebaude mehr errichtet wurden ein Grossteil der erprobten alten Bautechniken in Vergessenheit geraten war 9 Neubau durch Fioravanti 1475 1479 Bearbeiten Myschkin und Kriwzow wurde die Bauleitung in der Folge des Unglucks entzogen Bald darauf sandte Iwan III wohl auf Anraten seiner Gattin Sofia Palaiologa den Gesandten Semjon Tolbusin aus um in Italien das seinerzeit auch in Russland als Wiege der Renaissance mit ihrer hochentwickelten Bautechnik bekannt war einen geeigneten Baumeister anzuwerben Er fand ihn in dem Bologneser Aristotele Fioravanti der im Juni 1475 in Begleitung seines Sohnes Andrea und einiger Mitarbeiter nach Moskau kam Er liess die Ruine der Kathedrale vollstandig abraumen und errichtete in nur vierjahriger Bauzeit die heutige Kirche 10 Auf ausdrucklichen Wunsch des Metropoliten Filipp nahm sich auch Fioravanti die Maria Entschlafens Kathedrale in Wladimir zum Vorbild fur seinen Neubau 11 bediente sich aber auch Elementen und Techniken der renaissancezeitlichen Architektur So wandte er bei der Bauausfuhrung moderne Konstruktionsmethoden an unter anderem fuhrte er den Goldenen Schnitt in Russland ein wie er sie aus seiner Heimat kannte und gab sie an die russischen Bauleute weiter Wahrend der Bau bereits am 15 August 1479 durch Metropolit Geronti geweiht werden konnte dauerte die Fertigstellung der reichen Innenausstattung an der unter anderem der namhafte russische Ikonenmaler Dionissi beteiligt war noch bis in das zweite Jahrzehnt des 16 Jahrhunderts Die Leuchtturmwirkung der neuen Hauptkirche der Orthodoxie und die revolutionaren Konstruktionsmethoden die Fioravanti in Russland eingefuhrt hatte brachten andernorts zahlreiche Kirchenneubauten hervor die sich mehr oder minder eng am Moskauer Vorbild orientierten Vor allem der Funfkuppeltypus die Kuppeln symbolisieren dabei Jesus Christus und die vier Evangelisten fand in der Folge weitestgehende Verbreitung Als unmittelbare Nachfolger gelten u a die Katholika des Maria Entschlafens Klosters in Tichwin 1507 1515 des Warlaam von Chutyn Klosters bei Weliki Nowgorod 1515 des Dreifaltigkeitsklosters in Sergijew Possad 1558 1585 sowie die Sophienkathedrale in Wologda 1568ff Die Moskauer Maria Entschlafens Kathedrale und ihre Nachfolgerinnen nbsp Maria Entschlafens Kathedrale im Moskauer Kreml nbsp Hauptkirche des Maria Entschlafens Klosters in Tichwin nbsp Maria Entschlafens Kirche des Dreifaltigkeitsklosters von Sergijew Possad nbsp Sophienkathedrale in Wologda16 bis fruhes 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Maria Entschlafens Kathedrale 1856 In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kathedrale mehrfach verwustet so 1518 1547 1682 und 1737 durch Brande und im Jahre 1610 durch die polnisch litauischen Invasoren 1812 wahrend ihres Einmarsches in Russland plunderten die Truppen Napoleons die Kathedrale und zweckentfremdeten sie als Pferdestall Unter Leitung des Moskauer Architekten Konstantin Bykowski fand 1894 95 eine grundliche Restaurierung statt durch die der ursprungliche Zustand der Kathedrale wiederhergestellt werden sollte 12 Dabei rekonstruierte man die ursprungliche Grosse der Apsisfenster veranderte das Profil des Sockelgeschosses und befreite die Wand und Deckenmalereien im Inneren von den Ubermalungen des spaten 17 bis 19 Jahrhunderts Ausserdem liess Bykowski den eigentlich originalen weissen Anstrich der Fassaden entfernen und gab der Kathedrale dadurch ihre heutige Aussenwirkung Von 1910 bis zum Ausbruch der Oktoberrevolution 1917 war eine Sonderkommission unter dem Vorsitz von Furst Alexei Schirinski Schichmatow mit der Erhaltung und Instandhaltung der Kathedrale betraut unter ihrer Leitung wurden das Bodenniveau des Kathedralenplatzes abgesenkt und eine grundliche restauratorische Untersuchung des Baus durchgefuhrt 13 Sowjetara und Nachwendezeit Bearbeiten Bald nach der Ubersiedlung der neuen sowjetrussischen Regierung nach Moskau im Marz 1918 wurde die Kathedrale wie auch alle anderen Kirchen im Moskauer Kreml fur Gottesdienste geschlossen und zum Museum erklart Zum orthodoxen Osterfest am 5 Mai 1918 zelebrierte Vikar Trifon von Dmitrow den fur lange Zeit letzten Gottesdienst in der Kathedrale Der Kunstler Pawel Korin hielt dieses denkwurdige Ereignis in einer Olskizze mit dem Titel Das Vergehen der Rus Rus uhodyashaya 1935 1959 fest 1922 beschlagnahmte das Regime den grossten Teil der Ausstattung und des Kirchenschatzes der zum Grossteil in den Fundus der Rustkammer des Kremls und der Tretjakow Galerie uberging Einige Stucke wurden gegen Devisen ins Ausland verkauft 1949 50 1960 und 1978 fanden Restaurierungsarbeiten statt Eine Wiederbelebung der Maria Entschlafens Kathedrale als Gotteshaus erfolgte erst wenige Jahre vor der Auflosung der Sowjetunion zur Perestroika Zeit Nachdem bereits 1989 und 1990 Gottesdienste in der Kirche stattgefunden hatten wurde die Kathedrale 1991 der Russisch Orthodoxen Kirche zuruckubereignet Funktionen Bearbeiten nbsp Die letzte Zarenkronung in der Maria Entschlafens Kathedrale fand 1896 statt Nikolaus II und Alexandra Fjodorowna Gemalde von Laurits Tuxen 1898Die Maria Entschlafens Kathedrale erfullte seit ihrer erstmaligen Errichtung im Jahre 1327 bis 1918 eine Reihe religioser und reprasentativer Funktionen Sie war die Hof und Kronungskirche der Grossfursten von Moskau und der russischen Zaren und Kaiser auch dann noch als der Regierungssitz langst nach Sankt Petersburg verlegt worden war Als Hauptkirche der Eparchie Moskau und der gesamten Russischen Orthodoxie wurden in ihr Metropoliten und Patriarchen ab 1589 geweiht und bis 1721 auch bestattet Die enorme Bedeutung der Kathedrale zeigt sich ebenso in dem grossen Grundbesitz den sie bis zur Verstaatlichung der kirchlichen Liegenschaften durch Katharina die Grosse 1765 besass Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Grundriss des Fioravanti Baus nach Kavel macher 1995 Fioravanti orientierte sich beim Entwurf zwar an der gleichnamigen Kathedrale in Wladimir unter anderem wurde das Kalksteinmauerwerk die umlaufenden Blendarkaturen in der unteren Fensterzone die Gewandeportale die Halbkreisform der Sakomary und die bis dahin unubliche Funfzahl der bekronenden Pendentifkuppeln mit Tambour ubernommen allerdings brachte er auch zahlreiche neue Gestaltungselemente ein Abweichend von der damaligen russischen Baupraxis liess Fioravanti Pfeiler Gewolbe und Kuppeltamboure in Backstein ausfuhren Das im Vergleich zu Haustein wesentlich geringere Gewicht entlastete die Umfassungsmauern Letztere bestehen aus Kalkstein wie auch alle anderen Teile des Bauwerks die anschliessend skulptural ausgearbeitet wurden 14 Das gesamte Bauwerk steht auf einem hohen Kalksteinsockel der seinerseits auf zahllosen vier Meter tief ins Erdreich getriebenen Eichenholzpfahlen ruht Die Maria Entschlafens Kathedrale ist eine dreischiffige Kreuzkuppelkirche deren Gewolbe und Kuppeltamboure auf sechs Stutzen ruhen Die Gewolbe wurden nicht wie bis dahin in Russland ublich als Krag sondern als Kreuzgratgewolbe mit Gurtbogen konstruiert Als Baumaterial dienten eigens angefertigte Ziegel die grosser waren als das russische Normmass jener Zeit Das im Gegensatz zum Kraggewolbe vergleichsweise geringe Gewicht ermoglichte uberdies eine schlanke Gestalt der Gewolbestutzen So hat nur das ostlichste Stutzenpaar vor den Apsiden die in Russland ubliche Gestalt von massigen rechteckigen Freipfeilern die ubrigen vier haben die Form von Saulen mit ausgepragten Basen Schaften und Kapitellen wenngleich die ursprunglichen korinthischen spater durch einfachere Wurfelkapitelle ersetzt wurden Die schlanke Gestalt dieser Saulen tragt massgeblich zur lichten geraumigen Wirkung des Innenraums bei Deutlich von der Renaissance beeinflusst sind auch die Wandvorlagen an der Fassade die nicht als einfache Lisenen sondern als toskanische Pilaster gestaltet sind Die korbbogigen Sakomary fassten ursprunglich breite Profilbander ein die nach dem Brand von 1682 abgeschlagen wurden 15 Ausstattung Bearbeiten Ausmalung Bearbeiten Die altesten Teile der reichen Ausmalung sind in der Kapelle der Marianischen Lobpreisungen pridel Pohvaly Presvyatoj Bogorodicy erhalten geblieben Sie entstanden zwischen 1479 und 1481 und stehen stilistisch den Fresken des Meisters Dionissi im Kloster Ferapontow nahe Nach Meinung von Wiktor Lasarew waren zwei unterschiedliche Meister moglicherweise Schuler Dionissis an ihrer Ausfuhrung beteiligt 16 Die ubrige Ausmalung der Kirche stammt zum uberwiegenden Teil aus den Jahren 1642 43 orientiert sich aber in ihrer Komposition an alteren Fresken Mobile Ausstattung Bearbeiten nbsp Die Ikonostase in der Maria Entschlafens Kathedrale nbsp Grabstatte von Metropolit FilippDie gewaltige funfrangige Ikonostase vor der mittleren Ostapsis stammt im Kern aus dem Jahr 1547 und ersetzte damals einen erheblich bescheideneren Vorganger der 1481 unter Beteiligung der Meister Dionissi Timofei Jarez und Konja angefertigt worden war 17 Die beiden obersten Range sind Erganzungen aus den Jahren 1626 und 1653 54 als die Kirche unter Patriarch Nikon umgestaltet wurde ihre gleichzeitig entstandenen Ikonen stammen von verschiedenen Meistern aus Jaroslawl Kostroma und Ostaschkow von denen einige an der gleichzeitigen Ausmalung der benachbarten Erzengel Michael Kathedrale beteiligt waren 18 Die reichen Silber und Bronzebeschlage wurden dagegen erst nach der Plunderung der Kathedrale durch die Truppen Napoleons 1813 bzw 1881 1883 hinzugefugt Neben ihrer liturgischen Funktion diente die Ikonostase auch als Ruhmesgalerie der moskowitischen Kriegserfolge da in ihr die bedeutendsten Ikonen aus den eroberten Stadten eingebaut wurden Eines der altesten und kunsthistorisch bedeutsamsten Beispiele ist eine Ikone mit dem Brustbild des Heiligen Georg 12 Jahrhundert die Iwan IV 1561 von Weliki Nowgorod nach Moskau ubertragen liess Zur Linken der Konigstur befand sich von 1395 bis 1919 eines der bedeutendsten Kultbilder der Russisch Orthodoxen Kirche die Ikone der Gottesmutter von Wladimir eine byzantinische Arbeit aus dem zweiten Viertel des 12 Jahrhunderts Sie kam 1395 von Wladimir nach Moskau und gehort seit 1926 zur Sammlung der Tretjakow Galerie Weitere bedeutende Ikonen die zur Ausstattung der Kathedrale gehoren bzw gehorten sind die folgenden Erloserikone nicht von Menschenhand geschaffen Wladimir Susdaler Schule zweite Halfte 12 Jahrhundert jetzt in der Tretjakow Galerie Deesis Wladimir Susdaler Schule spates 12 fruhes 13 Jahrhundert ehemals in der nordlichen Konigsture jetzt in der Tretjakow Galerie Verkundigung von Ustjuschna Nowgoroder Schule spates 12 fruhes 13 Jahrhundert 1561 aus dem Jurjew Kloster bei Nowgorod nach Moskau ubertragen jetzt in der Tretjakow Galerie Engel aus einer Dreifaltigkeits Ikone Schule von Andrei Rubljow spates 14 Jahrhundert Christus Immanuel auch Christus mit dem goldenen Gewand Nowgorod 15 16 Jahrhundert 1562 aus der Nowgoroder Sophienkathedrale uberfuhrt Nahe dem Sudportal befindet sich der Monomachthron Iwans IV 1551 dessen Reliefs die Ubergabe der byzantinischen Kaiserinsignien an den Kiewer Grossfursten Wladimir Monomach und die Ubergabe der Mutze des Monomach an Iwan IV zeigen An den Wanden der Kathedrale sieht man Grabstatten samtlicher Moskauer Metropoliten und Patriarchen bis zur Abschaffung des Patriarchats im Jahr 1721 mit Ausnahme von Patriarch Nikon der im Kloster Neu Jerusalem bei Istra ruht Sonstiges BearbeitenDie Abbildung der Maria Entschlafens Kathedrale wurde auf dem Revers von zwei sowjetischen Gedenkmunzen verewigt 1989 in der Serie 500 Jahre geeinter Russischer Staat in Gold Nennwert 50 Rubel 19 und 1990 in Kupfernickel Nennwert 5 Rubel 20 Das von Faberge geschaffene Moskau Kreml Ei mit der Maria Entschlafens Kathedrale Uspenski Kathedrale wurde von Zar Nikolaus II seiner Gemahlin Alexandra Fjodorowna zum Osterfest 1906 uberreicht Siehe auch Liste der Kirchen in MoskauAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Vgl hierzu N S Seljapina Archeologiceskie issledovanija v Uspenskom sobore In Materialy i issledovanija Band 1 1973 S 54 63 hier S 62 russiancity ru abgerufen am 11 Januar 2009 Originaltitel N S Shelyapina Arheologicheskie issledovaniya v Uspenskom sobore Iz Materialy i issledovaniya Vyp 1 Moskva 1973 Str 54 63 Fedorov 1985 S 55 f Vygolov 1988 S 62 Zagraevskij 2003 V P Vygolov polagal Fedorov 1985 S 56 Zagraevskij 2003 Moskva Petroverigskij pridel Uspenskogo sobora 1329 god Kloss Nazarov 1989 S 25 f Kloss Nazarov 1989 S 27 N I Brunov Mastera drevnerusskogo zodcestva Gosstrojizdat Moskva 1953 S 23 Originaltitel N I Brunov Mastera drevnerusskogo zodchestva Moskva Gosstrojizdat 1953 Kloss Nazarov 1989 S 27f Kloss Nazarov 1989 S 22 f Vgl hierzu K M Bykovskij Doklad o restavracii Moskovskogo Uspenskogo sobora Moskva 1895 Originaltitel K M Bykovskij Doklad o restavracii Moskovskogo Uspenskogo sobora Moskva 1895 Kurze Zusammenfassung der Restaurierungsgeschichte bei Kavel macher 1995 Nedostatochno podgotovlennaya v nauchnom otnoshenii Kavel macher 1995 Uspenskij sobor byl vystroen Aristotelem v smeshannoj tehnike Kavel macher 1995 V processe kapitalnogo remonta sobora v 1683 g byli razobrany belokamennye arhivolty zakomar i nadstroeny ego lopatki Wiktor N Lasarew Dionissi und seine Schule In Akademie der Wissenschaften der UdSSR Institut fur Kunstgeschichte Hrsg Geschichte der russischen Kunst Band III Dresden Verlag der Kunst 1959 S 338 385 hier S 346 russisch Istoriya Russkogo Iskusstva Ubersetzt von Kurt Kuppers Kacalova 1973 S 104 Kacalova 1973 S 106 Die weit verbreitete Zuschreibung der Ikonen an Fjodor Kondratjew Luka Afanasjew und Jakow Grigorjew aus dem Dreifaltigkeitskloster wurde damit widerlegt vgl Ivan Michailovic Snegirev Uspenskij sobor v Moskve Moskva 1856 S 14 Originaltitel Ivan Mihajlovich Snegirev Uspenskij sobor v Moskve Moskva 1856 Monety SSSR i Rossii Abgerufen am 12 Januar 2009 russisch P V Dvoreckij D V Shabunov K G Ajgi Monetnyj Dvor Sovetskie i rossijskie pamyatnye medno nikelevye monety 1965 1991g Abgerufen am 12 Januar 2009 russisch Literatur BearbeitenRussischsprachige Literatur V I Fedorov Uspenskij sobor issledovanie i problemy sochranenija pamjatnika In Uspenskij sobor Moskovskogo kremlja Materialy i issledovanija Moskva 1985 S 52 68 russiancity ru abgerufen am 11 Januar 2009 Originaltitel V I Fedorov Uspenskij sobor issledovanie i problemy sohraneniya pamyatnika V kn Uspenskij sobor Moskovskogo kremlya Materialy i issledovaniya Moskva 1985 Str 52 68 I Ja Kacalova K istorii nyne suscestvujuscego ikonostasa Uspenskogo sobora In Gosudarstvennye Muzei Moskovskogo Kremlja GMMK Hrsg Materialy i issledovanija Band II Sovetskij chudoznik Moskva 1976 S 104 108 kremlin museum ru PDF abgerufen am 18 Januar 2009 Originaltitel I Ya Kachalova K istorii nyne sushestvuyushego ikonostasa Uspenskogo sobora V kn Gosudarstvennye Muzei Moskovskogo Kremlya GMMK Materialy i issledovaniya Vyp II Sovetskij hudozhnik Moskva 1976 Ctr 104 108 V V Kavel macher K voprosu o pervonacal nom oblike Uspenskogo sobora Moskovskogo kremlja In Central nyj naucno issledovatel skij institut teorii i istorii architektury Hrsg Architekturnoe nasledstvo Band 38 1995 ISSN 0320 0841 S 214 235 rusarch ru abgerufen am 13 Januar 2009 Originaltitel V V Kavelmaher K voprosu o pervonachalnom oblike Uspenskogo sobora Moskovskogo kremlya V kn Arhitekturnoe nasledstvo Centralnyj nauchno issledovatelskij institut teorii i istorii arhitektury Vyp 38 Moskva 1995 Str 214 235 B M Kloss V D Nazarov Letopisnye istocniki XV veka o stroitel stve moskovskogo Uspenskogo sobora In Istorija i restavracija pamjatnikov Moskovskogo Kremlja Band VI Moskva 1989 S 20 42 russiancity ru abgerufen am 12 Januar 2009 Originaltitel B M Kloss V D Nazarov Letopisnye istochniki XV veka o stroitelstve moskovskogo Uspenskogo sobora V kn Istoriya i restavraciya pamyatnikov Moskovskogo Kremlya Vyp VI Moskva 1989 Str 20 42 K K Romanov O formach moskovskogo Uspenskogo sobora 1326 i 1474 gg In Materialy i ssledovanija po archeologii Moskvy Nr 44 1955 S 7 19 Originaltitel K K Romanov O formah moskovskogo Uspenskogo sobora 1326 i 1474 gg V kn Materialy i ssledovaniya po arheologii Moskvy Vyp 44 Moskva 1955 Str 7 19 V P Vygolov Architektura Moskovskoj Rusi serediny XV veka Kul tovaja architektura Grazdanskaja architektura Krepostnaja architektura Uspenskij Sobor v Moskve 1472 1479 Nauka Moskva 1988 Originaltitel V P Vygolov Arhitektura Moskovskoj Rusi serediny XV veka Kultovaya arhitektura Grazhdanskaya arhitektura Krepostnaya arhitektura Uspenskij Sobor v Moskve 1472 1479 Moskva Nauka 1988 S V Zagraevskij Zodcestvo Severo Vostocnoj Rusi konca XIII pervoj treti XIV veka ALEV V Moskva 2003 ISBN 5 94025 046 7 rusarch ru abgerufen am 12 Januar 2009 Originaltitel S V Zagraevskij Zodchestvo Severo Vostochnoj Rusi konca XIII pervoj treti XIV veka Moskva ALEV V 2003 Deutschsprachige Literatur Akademie der Wissenschaften der UdSSR Institut fur Kunstgeschichte Hrsg Geschichte der russischen Kunst Band III Dresden Verlag der Kunst 1959 russisch Istoriya Russkogo Iskusstva Ubersetzt von Kurt Kuppers Sebastian Kempgen Die Kirchen und Kloster Moskaus ein landeskundliches Handbuch Peter Rehder Hrsg Sagners Slavistische Sammlung Band 21 Otto Sagner Munchen 1994 ISBN 3 87690 566 4 S 70 78 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Entschlafens Kathedrale Moskau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien die Maria Entschlafens Kathedrale In Structurae Assumption Cathedral In Moscow Kremlin Museums The Moscow Kremlin State Historical and Cultural Museum and Heritage Site abgerufen am 7 Juni 2020 englisch Beschreibung der Kathedrale und ihrer bedeutendsten Ausstattungsstucke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Entschlafens Kathedrale Moskau amp oldid 230651847