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Nikon burgerlicher Name Nikita Minin russisch Niki ta Mi nin 7 Maijul 17 Mai 1605greg in Weldemanowo 17 Augustjul 27 August 1681greg in Jaroslawl war ein russischer Patriarch Er war ein Reformer der Kirche und eine zentrale Figur der Politik scheiterte aber schliesslich am Widerstand seiner Gegner Patriarch Nikon um 1660 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Sonstiges 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenNikon wurde 1605 als Nikita Minin im Dorf Weldemanowo unweit von Nischni Nowgorod geboren Er war ursprunglich verheirateter Priester und lebte nach dem Tod seiner Frau eine Zeit lang als Monch in einem Kloster am Weissen Meer Nikon wurde 1647 Metropolit von Nowgorod und 1652 Patriarch von Moskau und Ganz Russland Nach Diskussionen mit orthodoxen Gelehrten aus Konstantinopel und Kiew rief Nikon 1654 und 1656 unterstutzt von Zar Alexei I 1646 1682 zwei Synoden ein die seine Idee guthiessen dass die Bucher und die Liturgie der Kirche von Moskau von vermeintlichen Fehlern und heterodoxen Einflussen zu reinigen seien Auch wurde der Bau von Kirchen in nichtkanonischer Architektur verboten und zahlreiche bestehende wurden abgerissen und durch solche im alten byzantinischen Stil ersetzt Diese und weitere Massnahmen liessen die Auseinandersetzungen mit den Altglaubigen eskalieren die sich unter der Fuhrung des Protopopen Erzpriester Awwakum 1682 einer Revision der uberkommenen gottesdienstlichen Bucher widersetzten Nikons Verhaltnis zu Zar Alexei I war zunachst sehr eng Er war Pate aller dessen Kinder und als der Zar 1654 gegen Polen Litauen in den Krieg zog amtierte er als dessen Statthalter in Moskau Nikon versuchte eine Trennung von Staat und Kirche zu erreichen damit sich die Kirche selbstandig organisieren konne 1649 protestierte er gegen den vom Zaren erlassenen Gesetzeskodex Sobornoje Uloschenije welcher die Kirche dem Staat unterwarf Nikons Gegner bewirkten dass Zar Alexei 1658 dem Patriarchen seine Freundschaft aufkundigte Nikon zog sich in das von ihm gegrundete Kloster Neu Jerusalem zuruck ohne aber auf den Patriarchentitel zu verzichten Die Wahl eines neuen Patriarchen scheiterte zunachst da eine Absetzung Nikons kirchenrechtlich heikel war Durch Beschluss der Grossen Moskauer Synode von 1667 die auch die Altglaubigen exkommunizierte wurde Nikon schliesslich der Auflehnung gegen den Zaren und die ganze moskowitische Kirche fur schuldig befunden aller seiner Wurden enthoben und als Gefangener ins Kloster Ferapontow verbracht Als der neue Zar Fjodor III erfuhr dass Nikon im Sterben liege erlaubte er diesem ihm 1681 die Ruckkehr nach Moskau doch starb Nikon auf der Ruckreise in Jaroslawl Bedeutung Bearbeiten nbsp Brief des Patriarchen Nikon an Zar Alexei I aus dem Jahr 1669Nikon liess die kirchenslawischen Liturgiebucher nach zeitgenossischen griechischen Drucken berichtigen wodurch die Trennung der Altglaubigen abwertend Raskolniken von der russischen Kirche ausgelost wurde Ziel der Reform die nach Nikons Entmachtung durch Zar Alexei ungebremst fortgefuhrt wurde war die Vereinheitlichung der orthodoxen Liturgie nach dem Vorbild des Okumenischen Patriarchats mit dem Nebenzweck der Starkung der gesamtkirchlichen Stellung des Zaren Zu Unrecht wird Nikon die von der Petersburger Akademie herausgegebene Nikonsche Chronik Petersburg 1767 1792 8 Bande zugeschrieben welche nur deshalb seinen Namen fuhrt weil er sie der Bibliothek des Woskressenskischen Klosters schenkte In der russischen Geschichtsschreibung wurde Patriarch Nikon uber lange Zeit hinweg einseitig vor allem negativ beurteilt der wesentlichste Grund dafur mochte wohl darin liegen dass er als Urheber einer Storung der synallilia der nach byzantinischem Vorbild geordneten Beziehung zwischen Kirche und Staat gesehen wurde und damit zu Zeiten der autokratischen Monarchie ein Negativbeispiel darstellte Sonstiges BearbeitenVon 1656 bis zum Verlust seiner Wurde residierte Nikon im Moskauer Kreml im dortigen Patriarchenpalast der auf seine Anweisung erbaut wurde Das Gebaude ist bis heute als Museum erhalten geblieben teilweise ist dort die Einrichtung aus Nikons Amtszeit originalgetreu nachgestellt Literatur BearbeitenWolfgang Heller Nikon von Moskau In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 937 940 Artikel Artikelanfang im Internet Archive S V Lobachev Patriarch Nikon Sankt Peterburg Iskusstvo SPB 2003 ISBN 5 210 01561 0 Makarios Der Patriarch Nikon Moskau 1881 in russischer Sprache Paul Meyendorff Russia Ritual and Reform The Liturgical Reforms of Nikon in the 17th century St Vladimir s Seminary Press Crestwood NY 1991 ISBN 0 88141 090 X Wolfram von Scheliha Russland und die orthodoxe Universalkirche in der Patriarchatsperiode 1589 1721 Harrassowitz Wiesbaden 2004 Forschungen zur Osteuropaischen Geschichte 62 ISBN 3 447 05006 3 Olga B Strakhov The Byzantine Culture in Muscovite Rus The Case of Evfimii Chudovskii 1620 1705 Bohlau Koln 1998 ISBN 3 412 06898 5 Aleksej A Dmitrievskij Ispravlenie knig pri patriarhe Nikone i posleduyushih patriarhah Die Bucherkorrektur unter Patriarch Nikon und folgenden Patriarchen Moskva Yazyki slavyanskoj kultury Moskva 2004 Studia Philologica Ser minor ISBN 5 94457 130 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Patriarch Nikon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie auf ortho rus ru russisch VorgangerAmtNachfolgerJosephPatriarch von Moskau 1652 1658Pitirim von KrutizyNormdaten Person GND 118588133 lobid OGND AKS LCCN n82117749 VIAF 827145858093923022200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME NikonALTERNATIVNAMEN Minin Nikita Geburtsname Patriarh Nikon russisch Minin Nikita Geburtsname russisch KURZBESCHREIBUNG russisch orthodoxer PatriarchGEBURTSDATUM 7 Mai 1605 oder 24 Mai 1605GEBURTSORT WeldemanowoSTERBEDATUM 27 August 1681STERBEORT Jaroslawl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikon Patriarch amp oldid 234309182