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Iwan I Danilowitsch russisch Ivan I Danilovich auch Kalita russisch Kalita 1288 in Moskau 1341 ebenda war seit 1325 Furst von Moskau Sein Beiname Kalita bedeutet Geldbeutel Geldsack beziehungsweise der Sparsame Nach der Verlegung des Metropolitensitzes nach Moskau 1326 und durch den Sieg uber seinen Rivalen Alexander von Twer wurde er 1328 zum Grossfursten von Wladimir ernannt und von Usbek Khan zum ersten Grossfursten von Moskau erhoben das allerdings unter der Herrschaft der Goldenen Horde stand Iwan I Kalita Portrat aus dem 17 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Aufstieg zum Grossfursten von Wladimir und Moskau 1 2 Iwan Kalita als Grossfurst von Wladimir Moskau 2 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Aufstieg zum Grossfursten von Wladimir und Moskau Bearbeiten Iwan Kalita war der jungste Sohn und das sechste Kind des Moskauer Fursten Daniel Alexandrowitsch 1261 1303 und seiner Frau Maria Er war auch ein jungerer Bruder von Juri III 1303 1325 Dieser regierte zunachst als Grossfurst in Wladimir Furst von Nischni Nowgorod und Moskau bevor er 1325 vor den Augen Usbek Khans von seinem Gegner Dimitri von Twer erschlagen wurde Nach der Hinrichtung Dimitris 1326 wurde dessen Bruder Alexander Michailowitsch der neue Grossfurst Aber die Bevolkerung von Twer erhob sich zu Maria Himmelfahrt 1327 wegen grober Willkurhandlungen gegen die Oberherrschaft des Khans was eine blutige Niederschlagung des Aufstandes unter der Leitung Iwan Kalitas zur Folge hatte In dem Blutbad wurde auch ein mongolischer Prinz getotet und Alexander floh in die unter litauischem Einfluss stehende Stadt Pskow 1 Usbek Khan beschloss darauf Folgendes 1328 setzte er Alexander als Grossfurst ab worauf Iwan von Moskau mit einem tatarischen Heer von 50 000 Mann gegen Twer zog und die Stadt eroberte Die Tataren verwusteten darauf das Furstentum Twer jedoch wurde das Heer noch im selben Jahr vertrieben Dadurch waren die Tataren gezwungen ihre Niederlage einzusehen Bereits 1326 hatte der Metropolit von Kiew und ganz Russland Peter seinen Sitz von Wladimir nach Moskau verlegt 1 da der Furst von Twer ihn als noch vom Patriarchen in Konstantinopel ernannten Kandidaten ablehnte Moskau unterstutzte ihn und so starkte auch die orthodoxe Kirche unter Peter und seinem Nachfolger Theognostus dem Furstentum den Rucken auch wenn Letzteres ein eifriger Vasall der islamischen Tataren war Andererseits bedeutete die Verlegung des Metropolitensitzes die endgultige Anerkennung der Vorherrschaft Moskaus uber die gesamte Rus Unter Berucksichtigung der neuen Metropolitensitzes in Moskau des Sieges uber das Furstentum Twer und der Treue zu den Tataren erhob Usbek Khan 1328 das Moskauer Furstentum zum Grossfurstentum Moskau Die Grossfurstenwurde wurde zunachst von Iwan und Alexander Wassiljewitsch von Susdal gemeinsam ausgeubt 1331 bestimmte der Khan dann Iwan zum alleinigen Grossfursten von Wladimir Moskau Iwan Kalita als Grossfurst von Wladimir Moskau Bearbeiten Iwan Kalita war ein zuverlassiger Steuereintreiber der Mongolen Anders als in den Jahrzehnten zuvor setzten die Mongolen im fruhen 14 Jahrhundert in dieser Funktion auf russische Fursten und nicht mehr auf Steuereintreiber aus dem eigenen Volk Dem Grossfursten von Wladimir Moskau kam in diesem System eine Schlusselstellung und damit eine Machtposition zu Iwan garantierte den Mongolen eine verhaltnismassige Ruhe in der Rus und begrundete so im Hinblick auf die Goldene Horde den Aufstieg Moskaus Zugleich fing er mit der Politik des Sammelns der russischen Erde an welche auch von vielen kunftigen Grossfursten und Zaren betrieben wurde 2 Da er viel von den in ganz Russland eingezogenen Steuern beziehungsweise Tributen in die eigene Tasche wirtschaftete nahm seine Macht bestandig zu Durch den andauernd wachsenden Reichtum konnte Moskau durch Kauf von Landereien Dorfern und auch Furstentumern sein Territorium vergrossern aber auch durch Knupfung von Heiratsbeziehungen welche Rechte und Einflusse durch verwandtschaftliche Bande schufen 3 Er fuhrte auch mehrere Feldzuge gegen die reiche Handels und Hansestadt Nowgorod und plunderte diese mindestens viermal schaffte es jedoch nicht diese dem Grossfurstentum einzuverleiben 2 Ein weiterer wichtiger Faktor war die Unterstutzung der orthodoxen Kirche Da der Khan jedoch gegen eine Einigung Russlands unter einem wirklich machtigen Grossfursten war entzog er Iwan Kalita einen Teil der mit dem Moskauer Grossfurstentum verbundenen Gebiete die um die Mitte des 14 Jahrhunderts zu dem Grossfurstentum Nischni Nowgorod wurden 4 Der neue Grossfurst reiste viermal nach Sarai 1337 versuchten Alexander und sein Sohn Fjodor mit litauischer Hilfe die Grossfurstenwurde zuruckzuerobern Bei entsprechenden Verhandlungen mit den Mongolen fielen sie aber einer Intrige bei der Iwan wohl seine Finger im Spiel hatte zum Opfer und wurden 1338 hingerichtet Iwan Kalita war auch tatig in der Baukunst 1326 legte er im Kreml den Grundstein fur die erste steinerne Kirche in Moskau die Vorgangerin der heutigen Maria Himmelfahrts Kathedrale was mit der Verlegung des Sitzes des Oberhaupts der russischen Kirche verbunden war 1329 veranlasste er den Weiterbau des Moskauer Kreml kurze Zeit darauf die Errichtung neuer holzerner Befestigungsanlagen Das Testament Iwans I ist das alteste erhaltene Testament eines altrussischen Fursten in ihm bestimmte er seinen altesten Sohn Simeon Iwanowitsch zum Nachfolger Die Strategie des Grossfursten Iwan Kalita sollte sich als richtig erwiesen Das Moskauer Grossfurstentum litt im Laufe von vierzig Jahren nicht unter den zerstorenden tatarischen Invasionen und erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung 3 Moskau konnte Krafte sammeln und 1380 besiegte es unter Dmitri Donskoi einem Enkel Iwans I die Tataren auf dem Kulikovo Feld wo die Horde die erste ernste Niederlage von den russischen Armeen erlitt Einzelnachweise Bearbeiten a b Manfred Alexander Gunther Stokl Der Kampf um das Grossfurstentum zwischen Moskau und Tver aus Russische Geschichte Von den Anfangen bis zur Gegenwart Der Moskauer Staat Der Aufstieg Moskaus 2009 ISBN 978 3 520 24407 9 S 135 a b Gudrun Ziegler Moskaus Aufstieg aus Das Gold der Zaren Einfuhrung Wie alles begann S 19 Copyright c 2001 ISBN 3 453 17988 9 a b Manfred Alexander amp Gunther Stokl Der Kampf um das Grossfurstentum zwischen Moskau und Tver aus Russische Geschichte Von den Anfangen bis zur Gegenwart Der Moskauer Staat Der Aufstieg Moskaus S 138 Copyright c 2009 ISBN 978 3 520 24407 9 Manfred Alexander amp Gunther Stokl Der Kampf um das Grossfurstentum zwischen Moskau und Tver aus Russische Geschichte Von den Anfangen bis zur Gegenwart Der Moskauer Staat Der Aufstieg Moskaus S 137 Copyright c 2009 ISBN 978 3 520 24407 9 VorgangerAmtNachfolgerJuri I DaniilowitschFurst von Moskau 1325 1328 Alexander MichailowitschGrossfurst von Wladimir Susdal 1328 Grossfurst von Wladimir Moskau 1328 1341Simeon IwanowitschNormdaten Person GND 120178516 lobid OGND AKS LCCN n94115742 VIAF 66442151 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Iwan I ALTERNATIVNAMEN Danilowitsch Kalita Ivan I Danilovich Kalita russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Furst von Moskau 1325 1341 GEBURTSDATUM 1288GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 1341STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwan I Russland amp oldid 236272495