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Graf Alexei Grigorjewitsch Bobrinski russisch Aleksej Grigorevich Bobrinskij 31 Marzjul 11 April 1762greg im Winterpalast St Petersburg 8 Junijul 20 Juni 1813greg in Bogorodizk war ein russischer Generalmajor Graf Alexei Grigorjewitsch Bobrinski ca 1780Alexei Grigorjewitsch Bobrinski Portrat von Carl Ludwig Johann Christineck ca 1770 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wappen 3 Familie 4 Vorfahren 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBobrinski war ein illegitimer Sohn Katharinas II aus der Verbindung mit Graf Grigori Orlow Die Schwangerschaft und Geburt wurden als strenges Geheimnis gehutet Das Neugeborene ubergab man sofort in die Obhut des kaiserlichen Kammerdieners Vasili Schkurin in dessen Familie er bis 1774 aufwuchs 1 Peter III der sich mit seiner Geliebten in Oranienbaum aufhielt wurde davon nicht unterrichtet Offiziell galt das Kind das zunachst den Familiennamen Romanow trug als Sohn des Zaren Es hatte in der Zukunft Anspruch auf den Thron erheben konnen Am 1 Junijul 12 Juni 1762greg wurde Orlow entlassen und die Scheidung sowie Ausweisung Katharinas nach Deutschland besprochen Eine Verschworung fuhrte schliesslich zum Sturz und der Ermordung Peters III Die Kaiserin setzte grosse Hoffnungen in ihren Sohn der ihr auffallend glich Seiner Herkunft wegen wuchs er fern vom Zarenhof auf Um sich nach dem Wohlbefinden des Kindes zu erkundigen besuchte sie ihn von Zeit zu Zeit 2 Nach ihrer Thronbesteigung hatte sie fur ihn 1 Million Rubel bei einer Petersburger Leihbank anlegen lassen 3 Es ist nicht auszuschliessen das Katharina eine Zeit lang beabsichtigte Alexei anstelle Pauls zu ihrem Nachfolger zu ernennen Nach dem Besuch der Kadettenschule unter Aufsicht des Admirales Jose de Ribas verbrachte er bis zu seinem 15 Lebensjahr in einer Leipziger Erziehungsanstalt 4 Im Alter von 13 Jahren besass er neben Russisch Sprachkenntnisse in Franzosisch und Deutsch 1773 erhielt er als Besitzer der namensstiftenden Herrschaft Bobriki im Gouvernement Tula den Familiennamen Bobrinski 1774 wurde er unter die Vormundschaft von Iwan Iwanowitsch Bezkoi dem personlichen Sekretar der Kaiserin gestellt 1782 schloss er eine Korpsausbildung als Leutnant mit Auszeichnung ab 1783 begann Bobrinski eine Europareise die ihn u a nach Warschau Wien Venedig Florenz Rom Neapel Turin und Genf fuhrte Im Fruhjahr 1785 traf er mit seinen Gefahrten in Paris ein Wahrend seines dortigen Aufenthaltes hatte er sich in fragwurdige Gesellschaft begeben 5 Er machte Schulden pflegte den Kontakt mit leichten Madchen und gab sich offentlich als Sohn und Gunstling der Kaiserin aus In einem Brief an Friedrich Melchior Grimm der als Vermittler zwischen Bobrinski und seiner Mutter fungierte gestand die Kaiserin Grimm das Orlows Sohn fur sie eine Enttauschung sei 6 Im hochsten Masse unzufrieden wurde er aus Paris heimberufen Auf Anweisung des kaiserlichen Hauses war er seit 1788 gezwungen seinen Wohnsitz in Reval zu nehmen Dort musste er mit jahrlich 30 000 Rubel dem Rest seines Kapitals auskommen 1788 wurde er zum Kapitan bei der Garde zu Pferd ernannt 1790 erfolgte die Erhebung in den Rang eines Brigadiers 1794 erwarb er Schloss Oberpahlen Zu Gast im Hause des Kommandanten der Festung Reval Waldemar von Ungern Sternberg verliebte er sich in dessen Tochter Die Kaiserin gab ihre Einwilligung zur Ehe und empfing das frisch vermahlte Paar in St Petersburg Kurze Zeit spater starb sie In ihren Nachlasspapieren fand man einige Schenkungsurkunden und das Geld das Katharina fur Bobrinski anlegen liess wieder Paul ubergab seinem Bruder zwar die Landguter seiner Mutter behielt das Geld jedoch fur sich Moglicherweise verwendete es spater Alexander I fur die Kriegsfuhrung gegen Napoleon 7 Es wurde gemunkelt dass Bobrinski nach dem Tode seiner Mutter in Ungnade fallen konnte und ihn eine Verbannung nach Sibirien erwarte Mit der Inthronisierung Pauls I erhielt er jedoch die Erlaubnis in St Petersburg und Moskau zu leben wo er schliesslich jeweils reprasentative Stadthauser bewohnte Der Kaiser nannte Bobrinski offentlich seinen Bruder 8 Er wurde russischer Generalmajor und Inhaber des St Anna Ordens I Klasse 1796 erhob ihn der Kaiser in den erblichen Grafenstand 1797 erfolgte die Immatrikulation bei der Livlandischen Ritterschaft Nr 249 Nach dem Ausscheiden aus dem Militardienst zog sich Bobrinski auf sein Gut nahe Tula zuruck 1798 machte ihm Kaiserin Maria Feodorowna ein Palais in St Petersburg zum Geschenk das er jedoch selten bewohnte Er starb 1813 im Alter von 51 Jahren und wurde im Familienmausoleum in Bobriki bei Donskoi beigesetzt wo sich sein Leichnam trotz Grabschandung durch die Bolschewiken noch heute befindet Wappen Bearbeiten nbsp Wappen des Grafen Bobrinski nbsp Grafin Anna Wladimirowna Bobrinski geb von Ungern SternbergIn einem quer geteilten Schild belegt mit goldenen Herzschild ein gekronter kaiserlicher russischer schwarzer Doppeladler Die obere Schildhalfte ist wieder gespalten Sie zeigt im vorderen von Silber und Blau gespaltenen Felde einen Adler Wappen von Orlow verwechselter Tinktur In der unteren silbernen Schildeshalfte klimmt auf den Zinnen ein einer schrag links absteigenden roten Mauer mit goldenen Tor ein gekronter schwarzer Bar mit Goldhalsband Wappen von Anhalt 9 Auf der den Schild bedeckten Grafenkrone ruht ein graflich gekronter Helm mit Decken in Blaugold und Schwarzgold welcher den Adler des Herzschildes wiederholt tragt Das Schild ruht auf braunen Marmor Postament durch dessen zwei Seitenoffnungen ein silbernes Spruchband mit der Devise Dein Leben fur Gottes Ruhm in russischer Sprache und schwarzer Lapidarschrift gezogen ist 10 Familie Bearbeiten1796 vermahlte er sich mit Anna Dorothea von Ungern Sternberg 1769 1846 11 Aus der Ehe sind eine Tochter und drei Sohne hervorgegangen Maria Alexandrowna 1798 1835 Furst Nikolai Sergejewitsch Gagarin 1784 1842 Alexei Alexandrowitsch 1800 1868 Sofia Alexandrowna Samoilova 1797 1866 Pawel Alexandrowitsch 1801 1830 Julia Stanislawowna Sobakina 1804 1892 Wassili Alexandrowitsch 1804 1874 Er hinterliess einen weiteren naturlichen Sohn Nikolai Alexandrowitsch Raiko 1794 1854 Vorfahren Bearbeiten Iwan Iwanowitsch Orlow Grigori Iwanowitsch Orlow Grigori Grigorjewitsch Orlow Iwan Nikititsch Sinowiew Lukeria Iwanowna Sinowiewa Marfa Stepanowna Koslowskaja Alexei Grigorjewitsch Bobrinski Johann Ludwig I von Anhalt Zerbst Christian August von Anhalt Zerbst Christine Eleonore von Zeutsch Katharina II von Russland Christian August von Schleswig Holstein Gottorf Johanna Elisabeth von Schleswig Holstein Gottorf Albertine Friederike von Baden Durlach Siehe auch BearbeitenBobrinski Bobrinski Adelsgeschlecht Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexey Bobrinsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Bobrinskij Aleksej Grigor evic Gf In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Russkij biograficheskij slovar Band 3 St Petersburg Moskau 1908 S 114 116 russisch Einzelnachweise Bearbeiten Georg Adolf Wilhelm von Helbig Russische Gunstlinge Tubingen 1809 S 311 312 Friedrich Christoph Schlosser Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts und des neunzehnten bis zum Sturz des franzosischen Kaiserreichs mit besonderer Rucksicht auf geistige Bildung J C B Mohr 1842 google de abgerufen am 15 Januar 2020 A Kleinschmidt Russland s Geschichte und Politik Ripol Klassik 1877 ISBN 978 5 87277 464 8 google de abgerufen am 15 Januar 2020 Arthur Kleinschmidt Russland s Geschichte und Politik dargestellt in der Geschichte des russischen hohen Adels Ray 1877 google de abgerufen am 1 Januar 2020 russianhalt Anhaltisch russische Schnittpunkte durch Katharina II in Bogorodizk wiederbelebt In russianhalthistory 2 September 2015 abgerufen am 1 Januar 2020 deutsch Winfried Wolf Friedrich Melchior Grimm ein Aufklarer aus Regensburg Strohsessel und Kutsche ein Leben zwischen Paris und Sankt Petersburg epubli 2017 ISBN 978 3 7450 0668 1 google de abgerufen am 1 Januar 2020 The Linguist Institute LingQ Abgerufen am 15 Januar 2020 Magnus Jakob von Crusenstolpe Der Russische Hof von Peter I bis auf Nicolaus I mit einer Einleitung Russland vor Peter dem Ersten Dritter Band Hoffmann und Campe 1856 google de abgerufen am 1 Januar 2020 Carl Arvid von Klingspor Baltisches Wappenbuch mit Zeichnungen von Adolf Matthias Hildebrandt Stockholm 1882 S 70 Tfl 13 4 Johann Siebmacher J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen vollstandig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch geneaolgischen Erlauterungen Bauer und Raspe 1871 google de abgerufen am 16 Januar 2020 Otto Magnus von Stackelberg Hrsg Genealogisches Handbuch der estlandischen Ritterschaft Bd 1 Gorlitz 1931 S 28 Normdaten Person GND 1064897118 lobid OGND AKS VIAF 313280028 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bobrinski Alexei GrigorjewitschALTERNATIVNAMEN Bobrinskij Aleksej Grigorevich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer GeneralmajorGEBURTSDATUM 11 April 1762GEBURTSORT St PetersburgSTERBEDATUM 20 Juni 1813STERBEORT Bogorodizk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexei Grigorjewitsch Bobrinski amp oldid 225231348