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In der Seeschlacht am Kap Kaliakra besiegte am 31 Juli 1 4 1791 die kaiserlich russische Schwarzmeerflotte eine vor der Kuste bei Kaliakra seltener auch Kaliakria 1 2 ankernde osmanische Flotte Sie war die letzte Schlacht des Russisch Osterreichischen Turkenkrieges 1787 1792 Seeschlacht am Kap KaliakraTeil von Russisch Turkischer Krieg 1787 1792 Darstellung der Schlacht nach A N Depaldo 1876 1939 Datum 31 Julijul 11 August 1791greg Ort vor Kap Kaliakra Schwarzes MeerAusgang Russischer Sieg Ausschaltung der osmanischen FlotteFolgen Waffenstillstand und Vorfrieden von GalatzFriedensschluss Frieden von JassyKonfliktparteienRussisches Reich Osmanisches Reich inklusive Regentschaft Algier Regentschaft Tunis Reg TripolisBefehlshaberFjodor Uschakow Giritli Hussein Pascha 1 Said Ali 2 3 Truppenstarke16 Linienschiffe 2 3 2 Fregatten 2 19 kleinere Schiffe 3 18 Linienschiffe 2 3 43 kleinere Schiffe 3 davon 17 grossere und kleinere Fregatten 2 Verluste1 Fregatte beschadigt 1 17 Tote 27 3 bzw 28 Verletzte 1 2 Linienschiffe 1 5 kleinere Kriegsschiffe und einige Transportschiffe 2 verbrannt beschadigt oder gekapert Hunderte Tote Verletzte und Gefangene Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ausgangslage 3 Verlauf 4 Folgen 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Krieg gegen das Russische Reich und das Habsburger Reich hatte das Osmanische Reich sowohl zu Lande als auch zur See bereits mehrere Niederlagen erlitten Osmanische Gegenangriffe auf die Krim waren durch die russische Flotte 1790 in den Seeschlachten bei Kertsch und vor Tendra abgewehrt worden Nachdem Osmanen und Osterreicher aber 1791 den Frieden von Sistowa geschlossen hatten sollte eine osmanische Flotte die auch nach der Niederlage von Măcin in der Dobrudscha noch gegen die Russen kampfenden Truppen verstarken Zu diesem Zwecke wurden alle noch verfugbaren osmanischen Linienschiffe im Schwarzen Meer zusammengezogen Zu der insgesamt 60 2 oder 61 3 Schiffe umfassenden Flotte zahlten neben turkischen auch algerische tunesische und tripolitanische Fregatten Korvetten und kleinere Kriegs sowie Transportschiffe Ihr Befehlshaber der osmanische Vizeadmiral Said Ali Pascha war selbst Algerier und hatte schon bei Kertsch bzw Tendra gegen die von Konteradmiral Fjodor Uschakow befehligte russische Schwarzmeerflotte gekampft 2 Ausgangslage BearbeitenUschakows ubliche Taktik war es eine Ubermacht gegenuber einem Teil der gegnerischen Flotte zu konzentrieren dort Wirkungsfeuer schiessen zu lassen und dann zum Enterkampf uberzugehen 5 Allerdings hatten die Osmanen insgesamt mehr Kanonen als die Russen 2 und die meisten osmanischen Kanonen waren Ende des 18 Jahrhunderts ebenso gut wie die der Russen oder anderer europaischer Grossmachte 6 Die meisten osmanischen Kriegsschiffe waren angesichts zu erwartender Enterkampfe zudem starker bemannt als die russischen 3 was bei massivem Beschuss aber auch zu mehr Opfern an Bord fuhrte Zuzuglich der osmanischen Soldaten die mit der Flotte von Istanbul an die Nordkuste des Schwarzen Meeres gebracht werden sollten befanden sich 20 000 Mann auf den Schiffen 1 Ein grosser Teil der osmanischen Soldaten und Besatzungen einiger naher am Ufer ankernden Schiffe der vor dem Kap Kaliakra wartenden Flotte war jedoch an Land gegangen um dort das islamische Opferfest bzw Bayram Fest Kurban Bayrami zu begehen 2 Eine kleine an Land aufgestellte Artillerie Batterie sollte die Flotte schutzen 1 Verlauf BearbeitenAm 11 Dhu l Hiddscha des islamischen Jahres 1250 dem 31 Juli 1791 nach damaligem russisch julianischen Kalender bzw 11 August 1791 nach heutigem westeuropaisch gregorianischen Kalender entdeckte und uberraschte Uschakow die nicht durch Patrouillenschiffe gesicherte osmanische Flotte 1 3 4 Er steuerte seine Schiffe zwischen das Ufer und die vor dem Kap ankernden osmanischen Schiffe 1 2 und eroffnete von seinem Flaggschiff Rozhdestvo Hristovo Geburt Christi sofort das Feuer 7 ohne lange auf die noch nachfolgenden russischen Schiffe zu warten Dadurch drangte er die naher am Ufer ankernden Schiffe weiter vom Land ab und nahm den osmanischen Besatzungen an Land die Moglichkeit zu ihren Schiffen zuruckzukehren 2 Zudem waren die Kanonen der meisten osmanischen Schiffe in Richtung See nicht in Richtung Land ausgerichtet weil die Osmanen wenn uberhaupt einen Angriff vom offenen Meer her erwarteten 3 Dennoch reagierte auch Ali Said sofort liess von seinem Flaggschiff das Feuer umgehend erwidern 2 schickte Uschakow die schnelleren algerischen Fregatten entgegen 1 und versuchte sogar Uschakows Schiff zu entern 3 Eilig kappten die Osmanen die Ankertaue der anderen von Admiral Kapudan Pascha Giritli Hussein befehligten Schiffe und hissten die Segel um sie rasch wenden und in Schlachtordnung bringen zu konnen In dem dabei entstandenen Durcheinander sollen zwei osmanische Linienschiffe durch Kollisionen einander beschadigt 1 3 und einige Schiffe sich sogar gegenseitig beschossen haben 7 Nach einem dreistundigen Feuergefecht mit bis zu 450 Toten und Verletzten auf osmanischer Seite 3 bei dem auch die russische Fregatte Aleksandr Nevskij Alexander Newski stark beschadigt wurde 1 ermoglichten die hereinbrechende Nacht und gunstigere Winde den meisten osmanischen Schiffen die Flucht Am nachsten Morgen zerstorte Uschakows Flotte jedoch noch funf kleinere osmanische Kriegsschiffe und mehrere Transportschiffe 2 Folgen BearbeitenDie osmanische Flotte war erneut geschlagen vertrieben zuruckgedrangt und zerstreut worden 4 wurde am Kap Kaliakra aber nicht vernichtet 1 wie es gelegentlich dargestellt wurde und wird 3 5 Andererseits hatte nur der Ruckzug sie vor der Vernichtung bewahrt 2 Ihre Reste sammelten sich in Warna wohin sie zu verfolgen Uschakow sich anschickte Angesichts der Erkenntnis dass ohne eine schlagkraftige osmanische Flotte keine Gegenangriffe und Landungen an der Nordkuste des Schwarzen Meeres mehr moglich waren resignierten die Osmanen 5 und unterzeichneten noch am gleichen Tag in Galatz einen Waffenstillstand und einen Praliminarfrieden anderen Angaben zufolge sollen Geruchte uber einen bevorstehenden Angriff Uschakows auf Istanbul fur das panische Einlenken der Osmanen verantwortlich gewesen sein 7 Im Gedenken an die Schlacht wurde 2006 ein Uschakow Denkmal am Kap Kaliakra errichtet Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Eduard Sozaev John Tredrea Russian Warships in the Age of Sail 1696 1860 Design Construction Careers and Fates Seite 95 Seaforth Publishing Barnsley 2010 a b c d e f g h i j k l m n o p David Blackmore Warfare on the Mediterranean in the Age of Sail A History 1571 1866 Seite 147f McFarland Jefferson 2014 a b c d e f g h i j k l m n Tatiana Golodetskaya Seeschlacht von Kap Kaliakra a b c Tony Jaques Dictionary of Battles and Sieges Teil 1 A E Seite 197 Greenwood Publishing Group Westport 2007 a b c Heinz Neukirchen Seemacht im Spiegel der Geschichte Seite 244 Gondrom Verlag Berlin 1988 David Nicolle Die Osmanen 600 Jahre islamisches Weltreich Seite 142 Tosa Wien 2008 ISBN 3 85003 219 1 a b c Sputnik International vom 13 Mai 2017 234 Years of Naval Glory and Counting Russian Black Sea Fleet Marks Birthday Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seeschlacht am Kap Kaliakra amp oldid 227727419