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Ursache des Zweiten Russisch Osterreichischen Turkenkriegs von 1787 1792 war die Annexion der Krim durch Katharina II Nachdem die russische Kaiserin den Ausbruch der Feindseligkeiten mit dem Osmanischen Reich provoziert hatte gelang es ihr einen Grossteil der Kriegslasten ihrem Verbundeten Kaiser Joseph II des Heiligen Romischen Reiches aufzuburden Dessen allzu defensive Kriegfuhrung fuhrte zu schweren Verlusten Spater operierten die Armeen der verbundeten Kaiserhofe erfolgreicher Doch erwies sich Katharinas Kriegsziel das Osmanische Reich zu zerschlagen als unrealistisch Osterreich wurde von Preussen zum Ausscheiden aus dem Krieg und zur Ruckgabe seiner Eroberungen gezwungen Russisch Osterreichischer Turkischer Krieg 1787 1792 Teil von Russisch Turkische Kriege bzw TurkenkriegeDer Mufti besprengt bei Eroffnung des Feldzugs die Kanonen mit Rosenwasser Hieronymus Loschenkohl Datum 1787 1792Ort Osteuropa Kaukasus AgaisAusgang Sieg RusslandsFolgen Waffenstillstand von Giurgiu 1790 mit Osterreich Waffenstillstand von Galatz 1791 mit Russland Friedensschluss Frieden von Sistowa 1791 mit Osterreich Frieden von Jassy 1792 mit Russland KonfliktparteienRussisches Kaiserreich 1721 RusslandRomisches Reich Heiliges 1400 Osterreich unterstutzt von Danemark DanemarkRepublik Venedig Venedig Serbische Freicorps Osmanisches Reich 1453 Osmanisches Reich unterstutzt von Schweden SchwedenPreussen Konigreich PreussenGrossbritannien Konigreich GrossbritannienBefehlshaberRussisches Kaiserreich 1721 Katharina II Russisches Kaiserreich 1721 Grigori Potjomkin 1791 Russisches Kaiserreich 1721 Alexander SuworowRussisches Kaiserreich 1721 Pjotr RumjanzewRussisches Kaiserreich 1721 Nikolai RepninRussisches Kaiserreich 1721 Fjodor UschakowRussisches Kaiserreich 1721 Karl v NassauRussisches Kaiserreich 1721 Paul JonesRomisches Reich Heiliges 1400 Joseph II 1790 Romisches Reich Heiliges 1400 Leopold II Romisches Reich Heiliges 1400 Karl v Liechtenstein 1789 Romisches Reich Heiliges 1400 Andreas v Hadik 1790 Romisches Reich Heiliges 1400 Gideon v Laudon 1790 Romisches Reich Heiliges 1400 Friedrich v Sachsen Coburg Mihailo Mihaljevic Osmanisches Reich 1453 Abdulhamid I 1789 Osmanisches Reich 1453 Selim III Osmanisches Reich 1453 Hassan Pascha 1790 Osmanisches Reich 1453 Koca Yusuf Pascha Der Russisch Osterreichische Turkenkrieg war verbunden mit dem Russisch Schwedischen Krieg 1788 1790 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Russlandreise Josephs II 1780 1 2 Bundnis mit Katharina II 1781 1 3 Mozarts Entfuhrung aus dem Serail 1782 1 4 Kriegsziele 1782 1 5 Annexion der Krim 1783 1 6 Krimreise Katharinas II 1787 2 Kriegsverlauf 2 1 Kriegserklarung der Turkei 1787 2 2 Donaufront und Otschakow 1788 2 3 Feldzug 1789 2 4 Feldzug 1790 2 5 Friede von Varala 1790 2 6 Friede von Swischtow 1791 2 7 Friede von Jassy 1792 3 Auswirkungen auf das Osmanische Reich 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem Russisch Turkischen Krieg von 1768 1774 war ein formell unabhangiges Khanat der Krimtataren entstanden Sultan Abdulhamid I 1774 1789 verfugte nur noch uber religiose Vorrechte in seiner Eigenschaft als Kalif Oberhaupt der Muslime Russlandreise Josephs II 1780 Bearbeiten Hauptartikel Reisen Josephs II Kurz bevor Joseph II die Staaten des Hauses Osterreich erbte reiste er 1780 nach Russland In ihren Gesprachen mit ihm liess Katharina II durchblicken dass sie das Byzantinische Reich erneuern und ihren einjahrigen Enkel Konstantin als Kaiser in Konstantinopel einsetzen wolle Dem Gast versuchte sie zu suggerieren er konne sich an Rom und am Kirchenstaat schadlos halten 1 Bundnis mit Katharina II 1781 Bearbeiten nbsp Tempel der Freundschaft in Pawlowsk zu dem Joseph II am 3 Juli 1780 den Grundstein legte Obwohl Joseph die Plane der Kaiserin fur Chimaren hielt und ihren Absichten misstraute schloss er 1781 ein geheimes Defensivbundnis mit ihr Dies in der vergeblichen Hoffnung mit Russlands Unterstutzung Bayern erwerben zu konnen 2 Eine Rolle spielte moglicherweise auch dass er von Katharinas Schwiegertochter Maria Fjodorowna Sophia Dorothea von Wurttemberg angetan war die ihn auf ihrem Sommersitz Pawlowsk bei Sankt Petersburg den Grundstein zu einem Tempel der Freundschaft hatte legen lassen Mozarts Entfuhrung aus dem Serail 1782 Bearbeiten Hauptartikel Die Entfuhrung aus dem Serail nbsp Harem im Palast des Khansder Krim in Bachtschyssaraj das Katharina II und Joseph II am 4 5 Mai 1787 besuchten 1782 beauftragte der Kaiser Mozart mit der Komposition der Entfuhrung aus dem Serail Thema ist die in der Turkei praktizierte Sklaverei genauer gesagt der Verkauf von Christinnen als Sexsklavinnen in die Serails turkischer Wurdentrager Die Figuren des grausamen Haremswachters Osmin und des menschlicher Regungen fahigen Bassas Paschas Selim vermitteln dabei ein differenziertes Bild der Turken die von Josephs Mutter Maria Theresia noch als Verbundete betrachtet worden waren Kriegsziele 1782 Bearbeiten Hauptartikel Griechischer Plan nbsp In historisierender Rustung Posthumes Bildnis Potjomkins 1791 Johann Baptist Lampi Kurz nach der Urauffuhrung des Singspiels im Burgtheater nahm Katharina II angebliche Vertragsverletzungen der Turken zum Vorwand dem Kaiser einen gemeinsamen Angriff auf das Osmanische Reich vorzuschlagen wobei sie ihm einen Teil der Eroberungen versprach Das Griechische Projekt prasentierte sie nun in schriftlicher Form Hinzugekommen war die Schaffung eines unabhangigen Dakiens A 1 Katharina behielt fur sich dass sie diesen Satellitenstaat zum erblichen Eigentum ihres fruheren Liebhabers Potjomkin Potemkin bestimmt hatte 3 A 2 Joseph wollte keinen Krieg im Osten der Osterreichs Erzfeind Preussen erlaubt hatte ihm in den Rucken zu fallen Um Katharina nicht zu bruskieren ging er aber auf den Teilungsplan ein Er schlug vor Frankreich als den wichtigsten Verbundeten der Turkei mit Agypten abzufinden Auch meldete er eigene Gebietsanspruche an Chotyn Ukraine die Walachei westlich des Olt einen Landstreifen beidseits der Donau von Nikopol Bulgarien an flussaufwarts mit Widin Bulgarien Orsowa Rumanien und Belgrad sowie das Gebiet westlich einer Linie von Belgrad zur Adria einschliesslich des Drin Golfs Albanien Die Peloponnes Kreta Zypern und andere Inseln hatte er gerne mit Venedig gegen dessen Terraferma Istrien und Dalmatien getauscht 4 Annexion der Krim 1783 Bearbeiten Der Kaiser mobilisierte uber 100 000 Kroaten und 100 000 Mann seiner regularen Truppen Weitere 180 000 Mann verblieben ihm in Bohmen Mahren Osterreich und Galizien 5 Von April bis August inspizierte er die ganze 1500 km lange Grenze zwischen seinen Staaten und dem Osmanischen Reich Diese Demonstration militarischer Bereitschaft ermoglichte es Potjomkin die Krim zu annektieren Als Vorwand dienten Familienstreitigkeiten der Khane Der von Russland unterstutzte Khan trat die Halbinsel an Katharina ab Unmittelbar darauf begann Potjomkin mit dem Bau des Hafens Sewastopol fur die russische Schwarzmeerflotte Unter internationalem Druck musste Abdulhamid I im Januar 1784 die Annexion der Krim anerkennen 6 Krimreise Katharinas II 1787 Bearbeiten nbsp 18 Mai 1787 Joseph II und Katharina II in Kodak Hieronymus Loschenkohl Im Mai Juni 1787 provozierte Katharina den Sultan erneut indem sie sich mit grossem Prunk personlich auf die Krim und in die ubrigen eroberten Gebiete am Schwarzen Meer begab A 3 In Kodak am Dnepr ukrainisch Dnipro stiess Joseph II zu der Reisegesellschaft Erneut drangte die Kaiserin auf einen gemeinsamen Krieg gegen die Turkei Der Zeitpunkt schien gunstig da von Preussen nach dem Tod Friedrichs II keine Storung erwartet wurde 7 Kriegsverlauf BearbeitenKriegserklarung der Turkei 1787 Bearbeiten nbsp Sultan Abdulhamid I Das Osmanische Reich erhielt von Preussen und Grossbritannien moralische von Frankreich auch militarische Unterstutzung A 4 Eine Kriegspartei drangte gegen den anfanglichen Widerstand des Sultans zu einem Praventivschlag Mitte August 1787 wurde Russland der Krieg erklart Alexander Suworow besiegte die an der Mundung des Dnjepr angelandeten Turken am 12 Oktober in der Schlacht von Kinburn Die russische Schwarzmeerflotte hingegen wurde von einem Sturm ausser Gefecht gesetzt Das Bundnis mit Katharina verpflichtete Joseph zum Beistand Dabei hatte er sich um die Osterreichischen Niederlande kummern sollen wo Geistlichkeit und Stande gegen seine Reformen Sturm liefen Der Kaiser beschloss einen Kordon von der Adria bis zum Dnister polnisch Dniestr zu bilden und diesen mit sechs Armeekorps zu decken A 5 Dadurch uberliess er dem Gegner die Initiative Joseph stellte Kaunitz in diesem Zusammenhang die Frage mit welchem Recht ein Souveran um unbedeutender Eroberungen willen seine Untertanen im Stich lassen konne die ihn fur ihren Schutz bezahlten 8 Einzig ein Praventivschlag gegen Belgrad war geplant doch scheiterte dieser zunachst Donaufront und Otschakow 1788 Bearbeiten nbsp Joseph II in der Mitte seines Generalstabs nach Martin Ferdinand Quadal 1786 Nachdem Joseph die Kriegserklarung an die Turkei bis in den Februar 1788 hinausgezogert hatte inspizierte er zuerst den westlichen Teil des Kordons Die Kaiserlichen marschierten auf der langen sudlichen Front mit etwa 245 000 Mann auf welche in funf Gruppen aufgeteilt operierten Im April eroberte das slawonische Korps Sabac Der Kaiser ubernahm personlich das Kommando der Hauptarmee Feldmarschall von Lacy stand ihm als militarischer Berater zur Seite Das kaiserliche Hauptquartier wurde von Petrovaradin Peterwardein nach Zemun Semlin vorverlegt Damit lag es Belgrad gegenuber dessen Belagerung sich aber als unerwartet zeitaufwendig erwies Rechts von der kaiserlichen Hauptarmee hatte das Kroatische Korps unter dem Feldmarschall Leutnant FML De Vins in Bosnien einzudringen wahrend das Slawonische Korps unter FML Mittrowsky an der Una operierte und Novi Sad belagerte Dabei wurde im Februar Burg Dreznik durch General Daniel von Peharnik Hotkovich genommen Die vom Feldzeugmeister Karl von Liechtenstein am 21 April 1788 begonnene Belagerung von Dubitza wurde am 26 wieder aufgehoben der Furst musste wieder uber Unna zuruckweichen Links von der Hauptarmee marschierte das Banater Korps unter FML Graf von Wartensleben auf um den Donau Abschnitt bei Orschowa in die Hand zu bekommen Weiter im Osten sollte das Siebenburgische Korps unter FML Fabris in die Walachei einfallen wahrend der Prinz von Sachsen Coburg mit dem Galizischen Korps die Bestimmung hatte die Grenzen Galiziens und der Bukowina zu decken Coburg sollte mit der in der Moldau aufmarschierenden russischen Armee unter Marschall Rumjanzew Sadunaiski die Verbindung herstellen Jassy wurde am 19 April genommen der moldauische Furst Ypsilantis gefangen und ab Mai die Belagerung von Chotin aufgenommen Die Russen besetzten im Juni die Moldau und besiegten im Mundungstrichter Liman des Dnjepr die turkische Flotte A 6 doch veranderte sich im selben Monat die militarische Lage indem Gustav III von Schweden auf Drangen Grossbritanniens und Preussens Russland den Krieg erklarte Die Schweden bedrohten Kronstadt das den Zugang nach Sankt Petersburg sicherte mussten sich aber wegen Unruhen im eigenen Land vorerst zuruckziehen nbsp Turkische Hauptarmee bei Sofia Bulgarien Mai 1788 Fur den Kaiser wurde der Feldzug schnell zur Katastrophe zudem erkrankte er an Tuberkulose 9 Andererseits bekam er es mit der turkischen Hauptarmee zu tun Im August stiess diese uber einen Karpatenpass nordlich Herkulesbad Pasul Poarta Orientală ins Banat vor Statt ihr in die Flanke zu fallen wie ihm Lacy riet begnugte sich Joseph damit dem Banater Korps zu Hilfe zu eilen das sich hinter den erwahnten Pass zuruckgezogen hatte Nun drang eine andere feindliche Abteilung die Donau entlang ins Banat ein Eine dritte drohte Joseph uber Siebenburgen in den Rucken zu fallen Deshalb befahl er fur den 17 September den nachtlichen Ruckzug von Karansebes In dessen Verlauf losten ein Streit um Branntwein und ein falscher Alarm Schiessereien unter den Truppen und die Flucht des Trosses aus Die Armee flutete in Unordnung bis nach Lugoj zuruck Der kranke Herrscher wurde von seinen Offizieren ja sogar von seinem Reitknecht getrennt und musste sich eine Zeit lang mutterseelenallein durchschlagen 10 nbsp Russischer Belagerungsringum Otschakiw an der Mundungdes Dnjepr 1788 Erst nachdem er im November 1788 einen dreimonatigen Waffenstillstand mit den Turken geschlossen hatte kehrte Joseph II im Dezember 1788 nach Wien zuruck Inzwischen waren die Turken zunachst wieder Richtung Serbien abgezogen Das Bukowiner Korps unter Sachsen Coburg hatte von den Russen unterstutzt die Festung Chotin erobert das kroatische unter Laudon Dubica und Novi Grad beide Bosnien Doch der Feldzug hatte fast ebenso viel Geld gekostet wie der ganze Siebenjahrige Krieg Zusatzlich zu den Gefallenen waren 80 000 Mann an Krankheiten gestorben oder in turkische Sklaverei geraten 11 Potjomkin gelang es am 17 Dezember nach langer Belagerung Otschakow an der Mundung des Dnepr einzunehmen dabei zeichnete sich besonders die Division unter General Suworow aus Feldzug 1789 Bearbeiten nbsp Es lebe Joseph II Sachsen Coburg als Sieger von Focșani 31 Juli 1789 Fortan verliess Joseph II der noch etwas mehr als ein Jahr zu leben hatte Wien nicht mehr Es war das Jahr der Franzosischen Revolution Nicht nur in den Osterreichischen Niederlanden wo im Oktober die Brabanter Revolution ausbrach sondern auch andernorts machte dem gesundheitlich angeschlagenen Opposition gegen seine Reformen zu schaffen Der Turkenkrieg verlief jetzt im Allgemeinen erfolgreicher Nach der Abberufung von Feldmarschall Rumjanzew leitete Potjomkin die neuen Operationen der russischen Sudarmee in der Moldau Das 1 Corps des Fursten Repnin wurde am linken Ufer des Pruth bei Kozmeszti und auf dem rechten Ufer bei Mohila konzentriert Das 2 Corps unter General Kretschetnikow deckte bei Kischenew wahrend das 3 Corps unter Suworow bei Birlad aufmarschierte Zwischen Dnjestr und Pruth versammelte sich dagegen Ende Juni 1789 eine osmanische Armee von 20 000 Mann Das kaiserliche Galizische Korps des Prinzen von Coburg uberschritt den Trotus Abschnitt ruckte Anfang Juni in die Walachei vor und vereinigte sich mit den Russen In der Moldau siegten Sachsen Coburg und Suworow am 1 August in der Schlacht von Focșani Ein kaiserliches Korps unter FML Clerfait besiegte am 17 August 1789 die Turken in zwei siegreichen Gefechten bei Mehadia und Zczupanek und vertrieb sie aus dem Banat nbsp Einnahme Belgrads durch Laudon 8 Oktober 1789 Avers Der kranke vorzeitig gealterte Kaiser Feldmarschall Loudon der Gradiska erobert hatte erhielt Anfang August vom Kaiser anstatt des erkrankten Feldmarschall Hadik den Oberbefehl uber die Hauptarmee vor Belgrad In der Moldau konzentrierten die Verbundeten unter dem Oberbefehl Suworows Anfang September etwa 25 000 Mann und 103 Geschutze gegen etwa 80 000 Turken unter Hasan Pascha und Kemenkesh Mustafa am Fluss Ramnic russisch Rimnik und siegten am 22 September in der Schlacht am Rimnik Die osterreichische Hauptarmee unter Feldmarschall Laudon konnte derweil am 8 Oktober 1789 die Belagerung von Belgrad siegreich abschliessen Am 13 Oktober erzwang Potjomkin die Festung Akkerman zur Ubergabe am 3 November kapitulierte auch Bender mit einer turkischen Garnison von 16 000 Mann Potjomkin nahm sein Hauptquartier in Jassy Suworows Truppen nahmen Winterquartier in Barlad Der neue Befehlshaber in Siebenburgen FML Furst von Hohenlohe Ingelfingen schlug Gegenangriffe des Paschas von Rustschuk zuruck und besiegte am 7 und 8 Oktober ein turkisches Corps bei Porcseny und Weideny In der Walachei hatten die Truppen des Prinzen von Sachsen Coburg am 10 November Bukarest und drei Tage spater Craiova besetzt Feldzug 1790 Bearbeiten Im Fruhling 1790 setzte sich das K u k Kroatische Armeekorps unter dem Kommando von Feldzeugmeister Joseph Nikolaus Baron de Vins von Karlovac in Bewegung in die besetzten Gebiete von Turkisch Kroatien De Vins wollte mit diesem Feldzug die turkischen Einfalle ins Grenzgebiet stoppen die von den Turken eroberten Teile Kroatiens die Burg Cetin sowie Furjan Buzim Ostrozac Trzac und einige andere Stutzpunkte befreien Bis zum Juli war es seinem Korps gelungen einige Burgen und Festungen zuruckzuerobern unter anderen die bedeutende Burg Cetin die mit etwa 4000 Mann 12 vom General von Wallisch Oberst Pejacevic und Oberstleutnant Gyulay am 20 Juli eingenommen wurde Hauptartikel Schlacht von Cetingrad 1790 Friede von Varala 1790 Bearbeiten Hauptartikel Frieden von Varala Um Osterreich zum Ausscheiden aus dem Krieg zu zwingen schloss Friedrich Wilhelm II von Preussen am 31 Januar 1790 ein Offensivbundnis mit dem Sultan Nachdem Joseph II am 19 Februar gestorben war verbundete sich sein Bruder und Nachfolger Leopold II am 27 Juli mit Friedrich Wilhelm Reichenbacher Konvention Im Juni besiegten die Schweden die russische Flotte Damit war Sankt Petersburg erneut bedroht Dass Danemark Schweden den Krieg erklarte rettete Russlands Hauptstadt Am 14 August schlossen Gustav III und Katharina II den Frieden von Varala Finnland der zu keinen territorialen Veranderungen fuhrte Am 19 Juli 1790 besiegte die russische Flotte unter Admiral Uschakow eine uberlegene turkische Landungsflotte in der Seeschlacht bei Kertsch und am 8 und 9 September 1790 ein turkisches Geschwader im Seegefecht bei Tendra nordwestliches Schwarzes Meer Am 29 Oktober 1790 konnten die russische Landtruppen unter General Iwan Wassiljewitsch Gudowitsch und Moller Sakomelski das befestigte Kilija ersturmen die Ruderflotte unter General Jose de Ribas konnte am 18 7 November Tulcea und am 24 13 November Isaccea besetzen Die Turken versammelten ihre Hauptmacht ab Mitte November in der starken Festung von Ismajil Russische Truppen unter Suworow beendeten am 22 Dezember siegreich die Belagerung von Ismail massakrierten nach der Ersturmung der Stadt jedoch zahlreiche Turken und Tataren Friede von Swischtow 1791 Bearbeiten Hauptartikel Frieden von Swischtow Leopold II schloss am 4 August mit der Turkei den Separatfrieden von Swischtow altere Bezeichnung Sistowa in Bulgarien Er gab alle eroberten Gebiete preis und behielt nur Orsowa am Nordufer der Donau Wie schon im Ersten Russisch Osterreichischen Turkenkrieg von 1736 1739 wurde der Kriegsaustritt Wiens in Sankt Petersburg als Verrat empfunden Als Folge davon spielt die russische Geschichtsschreibung Osterreichs Anteil an den militarischen Erfolgen herunter Die Russen setzten ihre Offensive darauf alleine fort Furst Potjomkin war beim Vormarsch auf Nikolajew an Malaria erkrankt und starb daran am 16 Oktober 1791 sein Nachfolger als Oberbefehlshaber wurde Furst Nikolai Repnin dem es am 28 Junijul 9 Juli 1791greg gelang den Grosswesir der Osmanen in der Schlacht von Măcin zu schlagen Diese Niederlage die gleichzeitige russische Eroberung von Anapa und die Niederlage der turkischen Flotte am 11 August 1791 in der Seeschlacht am Kap Kaliakra gegen Admiral Uschakow zwangen die Osmanen zur Unterzeichnung des Waffenstillstands von Galatz Der inzwischen an die Regierung gelangte Sultan Selim III 1789 1807 zeigte darauf Friedensbereitschaft Katharina II tat ein Gleiches nur Potjomkin opponierte Nachdem Letzterer im Oktober gestorben war stand einem Ende der Feindseligkeiten nichts mehr im Wege Friede von Jassy 1792 Bearbeiten Hauptartikel Friede von Jassy Im Frieden von Jassy rumanisch Iași in der Moldau vom 9 Januar 1792 erhielt das Osmanische Reich Dakien zuruck anerkannte aber den Verlust der Krim und des Nordufers des Schwarzen Meeres bis zum Dnister Die kaukasische Grenze Russlands blieb der Fluss Kuban Auswirkungen auf das Osmanische Reich BearbeitenDer Abzug von Truppen und Kriegsschiffen nach Europa fuhrte 1791 zum Sturz des mit den Turken verbundeten Mamluken Emirs Ismail Bey in Agypten seine Nachfolger Murad Bey und Ibrahim Bey errichteten ein von Konstantinopel unabhangiges Regime Durch die Einrichtung standiger Botschaften in London und Wien 1794 Paris 1795 und Berlin 1796 wurde das Osmanische Reich enger mit dem europaischen Staatensystem verbunden Da der Krieg die Ruckstandigkeit der Militarverfassung gezeigt hatte fuhrte Selim III eine Armeereform durch neue Einheiten wurden nach europaischem Vorbild ausgerustet und ausgebildet Zur Finanzierung dieser Neuen Ordnung mussten die Steuern erhoht werden ausserdem fuhlten sich traditionelle Einheiten wie die Janitscharen zuruckgesetzt beides fuhrte 1807 08 zu einer Staatskrise 13 Literatur BearbeitenChronologisch aufsteigend geordnet Ausfuhrliche Geschichte des Krieges zwischen Russland Oesterreich und der Turkey und des daraus entstandenen nordischen Krieges 6 Bande Joseph Georg Oehler Wien 1791 1792 Salomo Gottlob Unger Geschichte des Oesterreich Russischen und Turkischen Krieges in den Jahren von 1787 bis 1792 bei Wilhelm Gottlob Sommer Leipzig 1792 Edith Kotasek Feldmarschall Graf Lacy Ein Leben fur Osterreichs Heer Berger Horn 1956 S 168 185 Matthew S Anderson The Great Powers and the Russian Annexation of the Crimea 1783 4 In The Slavonic and East European Review Bd 37 Nr 88 1958 S 17 41 JSTOR 4205010 Eduard Winter Grundlinien der osterreichischen Russlandpolitik am Ende des 18 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Slawistik Bd 4 1959 S 94 110 doi 10 1524 slaw 1959 4 1 94 Isabel de Madariaga The Secret Austro Russian Treaty of 1781 In The Slavonic and East European Review Bd 38 Nr 90 1959 S 114 145 JSTOR 4205123 Alan W Fisher The Russian Annexation of the Crimea 1772 1783 Cambridge University Press Cambridge 1970 ISBN 0 521 07681 1 Stanford J Shaw Between Old and New The Ottoman Empire under Sultan Selim III 1789 1807 Harvard Middle Eastern Studies 15 Harvard University Press Cambridge MA 1971 ISBN 0 674 06830 0 Kap 1 3 5 Karl A Roider Jr Kaunitz Joseph II and the Turkish War In The Slavonic and East European Review Bd 54 Nr 4 1976 S 538 556 JSTOR 4207332 Isabel de Madariaga Russia in the Age of Catherine the Great Weidenfeld and Nicolson London 1981 ISBN 0 297 77394 1 Kap 25 Karl A Roider Jr Austria s Eastern Question 1700 1790 Princeton University Press Princeton NJ 1982 ISBN 0 691 05355 3 Paul P Bernard Austria s Last Turkish War Some Further Thoughts In Austrian History Yearbook Bd 19 Nr 1 1983 S 15 31 doi 10 1017 S0067237800000965 Ali Ihsan Bagis Britain and the Struggle for the Integrity of the Ottoman Empire Sir Robert Ainslie s Embassy to Istanbul 1776 1794 Isis Istanbul 1984 Erich Donnert Joseph II und Katharina II Ein Beitrag zu Osterreichs Russland und Orientpolitik 1780 bis 1790 In Osterreich im Europa der Aufklarung Kontinuitat und Zasur in Europa zur Zeit Maria Theresias und Josephs II Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1985 ISBN 3 7001 0712 9 S 575 592 Derek Beales Joseph II 2 Bande Cambridge University Press Cambridge u a 1987 2009 ISBN 0 521 24240 1 Bd 1 ISBN 978 0 521 32488 5 Bd 2 Band 1 S 431 438 1780 Band 2 S 113 127 1781 376 388 1782 83 507 512 und 555 563 1787 568 577 1788 589 592 und 606 609 1789 644 646 Hugh Ragsdale Evaluating the Traditions of Russian Aggression Catherine II and the Greek Project In The Slavonic and East European Review Bd 66 Nr 1 1988 S 91 117 JSTOR 4209687 Timothy C W Blanning Joseph II Longman London u a 1994 ISBN 0 582 05273 4 S 176 180 Michael Hochedlinger Herzensfreundschaft Zweckgemeinschaft Hypothek Das russisch osterreichische Bundnis von 1781 bis zur zweiten Teilung Polens In Claus Scharf Hrsg Katharina II Russland und Europa Beitrage zur internationalen Forschung Veroffentlichungen des Instituts fur Europaische Geschichte Mainz Supplement 45 von Zabern Mainz 2001 ISBN 3 8053 2009 4 S 183 226 Michael Hochedlinger Krise und Wiederherstellung Osterreichische Grossmachtpolitik zwischen Turkenkrieg und Zweiter Diplomatischer Revolution 1787 1791 Historische Forschungen 65 Duncker amp Humblot Berlin 2000 ISBN 3 428 10023 9 Simon Sebag Montefiore Prince of Princes The Life of Potemkin St Martin s Press New York NY 2001 ISBN 0 312 27815 2 Kap 26 f Michael Hochedlinger Austria s Wars of Emergency War State and Society in the Habsburg Monarchy 1683 1797 Longman London u a 2003 ISBN 0 582 29084 8 S 382 386 Matthew Z Mayer The Price for Austria s Security In The International History Review Bd 26 Nr 2 2004 S 257 299 JSTOR 40109472 Part I Joseph II the Russian Alliance and the Ottoman War 1787 1789 Nr 3 2004 S 473 514 JSTOR 40110517 Part II Leopold II the Prussian Threat and the Peace of Sistova 1790 1791 Christoph K Neumann Das Osmanische Reich in seiner Existenzkrise 1768 1826 In Klaus Kreiser Christoph K Neumann Kleine Geschichte der Turkei Bundeszentrale fur Politische Bildung Schriftenreihe 529 Bundeszentrale fur Politische Bildung Bonn 2005 ISBN 3 89331 654 X S 283 313 Claudia Reichl Ham Der Turkenkrieg Josephs II und seine museale Aufarbeitung In Viribus Unitis Jahresbericht 2004 des Heeresgeschichtlichen Museums S 51 80 Claudia Reichl Ham Der Turkenkrieg Josefs II 1788 1791 In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 18 2014 Heft 50 S 5 31 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Russisch Osterreichischer Turkenkrieg 1787 1792 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Bestehend aus dem Suden Bessarabiens aus der Walachei und der Moldau bis zum Olt In ahnlicher Weise hatte Katharina 1764 ihrem ehemaligen Liebhaber Stanislaus II August Poniatowski den Thron des Konigreichs Polen verschafft Als Staffage dienten angeblich Potjomkinsche Dorfer Frankreichs Aussenminister Vergennes war vorher Botschafter in Konstantinopel gewesen Die Korps standen in Kroatien in Slawonien in Syrmien Hauptarmee im Banat in Siebenburgen und in der Bukowina Die russischen Schiffe unterstanden dem Amerikaner John Paul Jones und dem Franzosen Karl Heinrich von Nassau Siegen Einzelnachweise Bearbeiten Derek Beales Joseph II Band 1 Cambridge 1987 S 431 438 Derek Beales Joseph II Band 2 Cambridge 2009 S 104 132 Alfred Ritter von Arneth Hrsg Joseph II und Katharina von Russland Ihr Briefwechsel Braumuller Wien 1869 S 143 157 Zarskoje Selo 10 September 1782 Alfred Ritter von Arneth Hrsg Joseph II und Katharina von Russland Ihr Briefwechsel Braumuller Wien 1869 S 169 175 Wien 13 November 1782 Alfred Ritter von Arneth Jules Flammermont Hrsg Correspondance secrete du Comte de Mercy Argenteau avec l Empereur Joseph II et le Prince de Kaunitz Band 1 Imprimerie Nationale Paris 1889 S 153 f Wien 12 Januar 1783 Derek Beales Joseph II Band 2 Cambridge 2009 S 376 388 Derek Beales Joseph II Band 2 Cambridge 2009 S 507 512 Adolf Beer Hrsg Joseph II Leopold II und Kaunitz Ihr Briefwechsel Braumuller Wien 1873 S 305 310 Derek Beales Joseph II Band 2 Cambridge 2009 S 587 Alfred Ritter von Arneth Hrsg Joseph II und Leopold von Toscana Ihr Briefwechsel von 1781 bis 1790 Band 2 1786 1790 Braumuller Wien 1872 S 198 200 Lugoj 26 September 1788 hier S 200 Oskar Criste Kriege unter Kaiser Josef II Seidel amp Sohn Wien 1904 S 301 306 Gefahrdung des Kaisers nicht erwahnt Adolf Beer Joseph Ritter von Fiedler Hrsg Joseph II und Graf Ludwig Cobenzl Ihr Briefwechsel Band 2 1785 1790 Fontes rerum Austriacarum Abt 2 Diplomataria et acta 54 ZDB ID 575797 6 Gerold Wien 1901 S 307 309 Wien 28 November 1788 hier S 308 Zum ganzen Kapitel vgl Oskar Criste Kriege unter Kaiser Josef II Seidel amp Sohn Wien 1904 S 159 176 Derek Beales Joseph II Band 2 Cambridge 2009 S 568 577 Carl von Martens Feldzug 1790 In Allgemeine Geschichte der Turken Kriege in Europa von 1356 bis 1812 1829 abgerufen am 13 Februar 2020 Christoph K Neumann Das Osmanische Reich in seiner Existenzkrise 1768 1826 In Klaus Kreiser Christoph K Neumann Kleine Geschichte der Turkei Bonn 2005 S 283 313 hier S 285 295 Normdaten Sachbegriff GND 1066793204 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russisch Osterreichischer Turkenkrieg 1787 1792 amp oldid 238042138