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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Belagerung von Belgrad vom 15 September bis 8 Oktober 1789 war Teil des Russisch Turkischen Krieges von 1788 1790 Dabei konnte eine kaiserlich osterreichische Armee unter Feldmarschall Ernst Gideon von Laudon die turkische Garnison der Festung von Belgrad unter Osman Pascha zur Ubergabe zwingen Mitte September uberquerten die Kaiserlichen den Fluss Save und schlossen Belgrad mit etwa 70 000 Soldaten und 200 Kanonen ein Angesichts des zerstorerischen Bombardements entschied sich die osmanische Garnison am 7 Oktober zur Ubergabe der Stadt welche auf freien Abzug gewahrt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Belagerung 3 Folgen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHintergrund BearbeitenKaiser Joseph II traf sich am 14 Mai 1787 mit Katharina II in Cherson Die Zarin forderte Joseph auf sich dem Krieg des Russischen Reiches gegen das Osmanische Reich anzuschliessen Katharina hatte 1783 formell die Halbinsel Krim annektiert und provozierte 1787 einen neuen Krieg mit den Turken indem sie darauf bestand dass das osmanische Reich ein russisches Protektorat uber Georgien anerkenne Die Turken ihrerseits provozierten einen Aufstand der Tataren auf der Krim Bei Kriegsausbruch war Osterreich aus einem Geheimvertrag verpflichtet Russland zu unterstutzen Im Feldzugsjahr 1788 befahl Joseph II der Hauptarmee unter Feldmarschall Franz Moritz von Lacy die Operationen mit dem Vormarsch ins Tal der Save zu eroffnen Eine weitere Armee unter FZM Wilhelm von Wartensleben operierte im Banat Ein selbststandiges Korps unter dem Furst Karl Borromaus von Liechtenstein operierte in Kroatien ein anderes Korps unter FML Fabris wurde in Siebenburgen konzentriert Ein weiteres Korps unter Furst Josias von Sachsen Coburg Saalfeld wurde in die Moldau gesandt um die Russen am Dnjestr zu unterstutzen nbsp Ernst Gideon von LaudonDer osterreichische Oberbefehlshaber Feldmarschall Andreas Hadik von Futak musste am 28 Juli 1789 wegen einer Erkrankung abgelost werden Am 1 August ubertrug der Kaiser den Oberbefehl uber die im Banat stehende Hauptarmee an General Laudon der sofort zur Belagerung von Belgrad schritt Am 30 August hatten sich die fur die Belagerung bestimmten osterreichischen Truppen in funf Kolonnen in Marsch gesetzt Am 9 September erreichte die Avantgarde Banovci und am nachsten Tag uberquerte man die Save bei Boljevci Nach dem Ubergang wurde eine Schiffsbrucke geschlagen welche am 11 September um 10 Uhr fertiggestellt wurde In der Nacht bezog die Vorhut sechs Bataillone unter FML Furst von Waldeck die auf den Bruckenschiffen nach Ostronitza ubersetzte auf einer nahegelegenen Anhohe in der Nahe Stellung Die letzten Truppen langten am folgenden Tag ein zwischen Banovci und Semlin wurde das erste Lager am jenseitigen Ufer aufgeschlagen Die Hauptarmee folgte dem Fursten Waldeck in zwei Kolonnen die erste unter Graf Kinski mit 14 Bataillonen darunter die Brigade des Generalmajor von Brentano und 15 Schwadronen Reiter die zweite Kolonne unter FML Graf Browne mit 16 Bataillone darunter das Grenadier Regiment Carl Toskana und acht Schwadronen Reiter Bis zum 12 September morgens waren zehn Bataillone Grenadiere 28 Bataillone Linieninfanterie und 18 Kavallerie Schwadronen auf das andere Ufer ubergesetzt Weil die Turken die Aktionen nicht storten wurde der Vorstoss weiter bis zum Dedina und Topschider Berg vorgefuhrt und auch diese Hohen besetzt Sudlich von Semlin deckte FZM Clerfayt die Flanke nach Norden die ungestorten Verbindung mit Syrmien wurde durch eine kleine k k Flottille gesichert Am 13 September wurden die turkischen Vorposten in die Vorstadt zuruckgedrangt gleichzeitig am Dedinaberg mit dem Bau von funf Redouten begonnen Am 14 September erfolgte die Besetzung der 1717 von Prinz Eugen aufgeworfenen Linien bis an das Dorf Ziganka durch Truppen des FML Browne mit zehn Bataillonen Grenadiere und neun Schwadronen wobei die Infanterie in zwei Karrees formiert wurde und die Reiter in der Mitte und an den Flugeln ihre Aufstellung erhielten Belgrads alte Kernstadt liegt an der Einmundung der Save in die Donau und wird von beiden Seiten durch diese Flusse begrenzt Die Vorstadte erstrecken sich in einem grossen Bogen von der Seite der Donau bis zur ostlichen der Save Das beherrschende Schloss thronte auf einem sanft gegen die Vorstadte abfallenden Berg Die drei wichtigsten Vorstadte waren die Raitzenvorstadt im Suden die Wasservorstadt im Norden und die Palanka welche sudlich des Schlosshugels gelegen das Vorwerk der sudostlichen Ecke bildete Die Operation wurden beschleunigt als der Nachricht vom Anmarsch einer 30 000 Mann starken Entsatzarmee der Turken unter Abdil Pascha gemeldet wurde Die Belagerung Bearbeiten nbsp Karte des alten BelgradAm 15 September bezogen zuerst die Truppen des FML Mittrowsky und Alvinzy dann der Generale Wurttemberg Brentano Turckheim sowie die sieben Kavallerie Regimenter des G d K Kinsky die zugewiesenen Abschnitte wahrend die Division des FML Klebek noch auf der Dedinahohe verblieb Der Hauptteil der Armee war dann sudlich der Save versammelt in der Nacht vom 19 zum 20 September wurden die Laufgraben eroffnet Laudons Hauptangriffe galten zunachst den sudlichen und westlichen Vororten Belgrads die Wasservorstadt wurde von einer Batterie von der Kriegs Insel aus die am linken Ufer des Hauptarmes der Donau lag wirksam unter Feuer genommen Das Belagerungsartillerie bestand insgesamt aus 120 24 pfundigen acht 18 pfundigen 50 zwolfpfundigen und 30 sechspfundigen Kanonen ferner aus 117 metallenen und 30 Steinmorsern zusammen 365 Geschutze Die Starke der vor Belgrad versammelten kaiserlichen Truppen belief sich zunachst auf etwa 35 250 Mann und 7600 Reiter 33 Bataillons ein Scharfschutzenbataillon 30 Eskadronen unter dem direkten Befehl des Grafen Kinsky Nach der Ankunft des Korps des Grafen Clerfayt zahlte die Belagerungsarmee am 18 September bereits 62 000 Mann worunter sich 11 700 Reiter befanden 1 Die turkische Besatzung zahlte zwischen 7000 bis 9000 Mann und wurde von Omer andere Quellen Osman Pascha befehligt Die Festung war mit 456 Geschutzen aller Art und Kalibers armiert Vorrate und Munition war reichlich vorhanden Ausserdem befanden sich 20 armierte Tschaiken flache Ruderboote die fur Kampf und Transportzwecke verwendet werden konnten auf der Donau die jedoch von der kaiserlichen Flottille welche aus Fregatten Schaluppen und Prahmen bestand in Schach gehalten und eingeschlossen wurden da die kaiserliche Flotte sowohl von Pancsova und Semlin auf der Save operieren konnte Zusammen mit dem bei Semlin zuruckgebliebenen Korps des Prinzen de Ligne sowie den wahrend der Belagerung nachruckenden Kraften Clerfayts wies die kaiserliche Streitkraft vom 21 September bis 9 Oktober insgesamt 121 000 Mann davon 16 200 Reiter aus Nach Abzug der Abgange Erkrankte und Verwundete waren fur die Belagerung aber nur 72 957 Mann und 12 381 Reiter einsetzbar wovon etwa die Halfte etwa 35 700 Mann ausserhalb der eigentlichen Belagerungsfront operierte um ein turkisches Entsatzheer zu erwarten 2 Am 30 September bestimmte Laudon vier Kolonnen fur den Sturmangriff und befahl an die Vorhut jeder dieser Kolonnen 50 Zimmerleute und 30 Arbeiter zu stellen zwei Bataillone sollten als Reserve folgen Diese Angriffskolonnen wurden von FML Browne befehligt als Hauptreserve hatte FZM Clerfayt die Regimenter GM Klebek Oberst Stubenberg FML Colloredo GM Turckheim und Brentano bereitgestellt um sofort nachstossen zu konnen falls der Sturm gluckte Die Karrees unter FML Colloredo sollten der ersten und zweiten Kolonne FML Mittrowski der dritten und vierten Kolonne nachfolgen Vor dem fur 30 September festgesetzten Generalangriff wurde die Festung durch zwei Stunden lang heftig beschossen Um 9 Uhr wurde das Feuer eingestellt und die Sturmkolonnen sturmten gegen die Vorstadte an Schon um 10 Uhr war die Raitzen und ein Teil der Wasserstadt erobert Darauf erhielt Generalmajor Brentano den Befehl mit seiner Brigade das Widdiner oder Wassertor zu sturmen Kaum hatte er dies durchgefuhrt so wurde ein heftiger Ausfall von der Festung her auf die Truppen Brentanos ausgefuhrt doch wurde dieser unter dem Verlust von 593 Mann und drei Kanonen zuruckgewiesen Noch in der Nacht des 30 wurde zwischen den Vorstadten und der oberen Festung die Artillerie nachgezogen und in Stellung gebracht 3 Am 5 Oktober begann die Beschiessung weil der osmanische Befehlshaber Omer Pascha eine Aufforderung zur Ubergabe nicht annahm liess Laudon die Beschiessung der Festung fortsetzen Am 6 Oktober um 8 Uhr morgens wurde das Feuer gewaltig verstarkt dabei wurden 3021 Granaten und 350 Bomben gegen die Festung abgefeuert Dadurch wurde der turkische Widerstand derart zermurbt dass die Garnison schon mittags um einen funfzehntagigen Waffenstillstand ersuchte Dieser wurde abgelehnt und das Feuer bis zur Annahme der vollstandigen Ubergabe mit starker Heftigkeit fortgesetzt Die Besatzung kapitulierte darauf unter der Bedingung des freien Abzuges der gesamten Besatzung Am folgenden Tag verliessen die Turken samt der Zivilbevolkerung etwa 20 000 Menschen die Festung und zogen gegen Orsova ab Folgen BearbeitenNoch am 8 Oktober besetzten osterreichische Truppen hierunter das Grenadier Bataillon St Julien die Festung 50 Jahre nachdem die Stadt im Belgrader Frieden 1739 an die Turken verloren gegangen war Leichen und Trummer zerstorter Hauser bedeckten das Innere und es mussten die Reinigung der Stadt und die Herrichtung von Unterkunften vorgenommen werden Der osterreichische Gesamtverlust betrug vom Save Ubergang bis zum Fall der Festung 39 Offiziere und 1021 Mann Reiche Vorrate an Kriegsmaterial nebst 65 Donauschiffen und Lebensmitteln aller Art fielen den Siegern in die Hande Joseph II ernannte Laudon zum Generalissimus der osterreichischen Armee am 6 Oktober erhielt er zusatzlich das Kommandeurkreuz des Maria Theresia Ordens Nach der Eroberung ruckte die Masse der Osterreicher nach Semendria das auch besetzt wurde das Regiment Carl Toskana und die Grenadiere verblieben unter Feldmarschall Wallis als Besatzung in Belgrad zuruck Die vorgeschrittene Jahreszeit zwang Laudon jedoch die Operationen einzustellen und die Winterquartiere zu beziehen Die osterreichische Hauptarmee zwang im April 1790 Orșova zur Ubergabe das Korps unter Sachsen Coburg besetzte nach der Schlacht am Rimnik Bukarest der Furst zu Hohenlohe Kirchberg eroberte den Norden der Walachei Anton Liptay besetzte das Timok Tal und Oberst Mihaljevic nahm Nisch ein Joseph II starb am 28 Februar 1790 und ihm folgte sein Bruder Leopold II als Kaiser des Heiligen Romischen Reiches nach Laudon erkrankte ebenfalls und starb am 14 Juli 1790 nach der Ubertragung des Oberkommandos an FZM Colloredo Der Waffenstillstand zwischen Osterreich und der Turkei wurde am 27 Juli 1790 geschlossen Auf diese Veranstaltung folgte am 4 August 1791 der Friede von Sistowa Literatur BearbeitenLaudons Feldzug 1789 aus Streffleurs militarische Zeitschrift Band 1 Anton Strauss Verlag Wien 1825 S 3 54 Osterreichische militarische Zeitschrift 1868 Dritter Band Druck von R v Waldheim Wien 1868 S 1 45 Julius Stanka Geschichte des k u k Infanterie Regimentes Erzherzog Carl Nr 3 im Selbstverlag des Regiments Wien 1894Einzelnachweise Bearbeiten Carl von Martens Allgemeine Geschichte der Turken Kriege in Europa von 1356 bis 1812 Stuttgart 1829 S 238 Oskar Criste Kriege unter Kaiser Josef II L W Seidel Wien 1904 S 202 Oskar Criste Kriege unter Kaiser Josef II L W Seidel Wien 1904 S 211 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Siege of Belgrade 1789 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Belgrad 1789 amp oldid 232243679