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Die Schlacht bei Mărtinești am Rimnik fand wahrend des Russisch Osterreichischen Turkenkrieges an der Grenze von Bessarabien statt Am 22 September 1789 schlugen 23 000 verbundete Russen und Osterreicher das etwa 100 000 Mann starke turkische Heer vollstandig Wenn in der vorangegangenen Schlacht von Focșani die Streitkrafte der Gegner ungefahr gleich waren griffen die russisch osterreichischen Streitkrafte am Fluss Rimnik vierfach uberlegene Streitkrafte an Nach fast ununterbrochen etwa 12 Stunden dauerndem Kampf brachen die Verbundeten in das letzte befestigte Lager der turkischen Armee ein Der russische Oberbefehlshaber Alexander W Suworow wurde fur den Sieg bei Mărtinești mit dem Namenszusatz Rymnikski von Rymnik geehrt Schlacht von Martinesti Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Ausgang und Folgen 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte BearbeitenIm Fruhjahr 1789 begannen die Turken ihre Operationen in Bessarabien mit drei Angriffsgruppen unter Kara Mehmet Jakub Aga und Ibrahim Pascha Die russische Sudarmee stand unter Feldmarschall Grigori Potemkin und wurde aus der Jekaterinoslawer und der Ukrainischen Armee Furst Nikolai Repnins zusammengesetzt Eine dritte Armee in Moldau wurde Furst Rumjanzew ubertragen ein osterreichisches Korps 18 000 Mann unter Prinz Friedrich Josias von Sachsen Coburg unterstutzte letzteres von Westen her nbsp Alexander Wassiljewitsch Suworow 1730 1800 Portrat von George Dawe ca 1830 nbsp Friedrich Josias von Sachsen CoburgDie russische Hauptarmee belagerte die Festung Bender Potemkin kummerte sich um eine weitere Aufstockung seiner Armee und zog dort fast alle russischen Truppen zusammen Anfang August befand sich das russische Korps Suworow 12 Bataillone 3 Karabiner und 2 Kosakenregimenter als Teil der Ukrainischen Armee in der Nahe der Stadt Birlat und hatte die Aufgabe die Verbindung zu den im Raum Focsani stehenden Osterreichern zu halten Die Turken mussten aus taktischen Grunden wieder in die Offensive ubergehen und sahen zunachst die Chance das isoliert stehende osterreichische Korps unter Prinz Friedrich Josias von Sachsen Coburg in Moldawien zu schlagen und sich dann gegen die Russen zu wenden Der schnelle Anmarsch Suworows unterstutzte den Prinzen Coburg am 1 August 21 Juli 1789 in der Schlacht von Focsani die besiegten Turken suchten Zuflucht in Festungen entlang der Donau So schnell wie Suworow zu Hilfe gekommen war so schnell marschierte er uber Adjud nach Birlad zuruck Alle Informationen uber die osmanischen Streitkrafte die das russische Oberkommando bis zum 20 August 31 August erhielt deuteten nicht auf neue Angriffsaktionen der Turken hin doch Anfang September gingen Nachrichten ein dass die Turken ihre militarische Prasenz wieder uber das linke Donauufer ausgeweitet hatten Der neu ernannte turkische Oberbefehlshaber Kethuda Hasan Pascha wollte den neuen Hauptschlag zwischen den alliierten osterreichischen und russischen Truppen ansetzen um die Verbundeten an der Wiedervereinigung zu hindern Nach Ankunft der Reservearmee unter Cenaze Hasan Pascha marschierte die turkische Armee bei Braila auf und bedrohte das osterreichische Korps neuerlich diesmal mit funffach uberlegener Truppenzahl Der Prinz von Coburg sandte wieder einen Boten zu den Russen und bat um Unterstutzung Suworow sagte wieder zu und brach sofort mit 7000 Mann auf Um den Turken zuvorzukommen musste ein fast hundert Kilometer langer etwa zweitagiger Marsch vollzogen werden Der Grossvesir der ein starkes Korps unter Cezayirli Gazi Hasan Pascha nach Tobak Falci vorausgesandt hatte versammelte die Hauptmacht mit etwa 85 000 Mann und 85 Kanonen am Unterlauf der Donau bei Braila Der Grosswesir wollte mit seiner zahlenmassigen Ubermacht die Osterreicher zerschlagen und in derselben Nacht nach Birlat vorrucken und dann die ihm bekannt geworden kleine russische Truppenmacht von Suworow erdrucken Dann sollte die Offensive gegen Iași fortgesetzt werden um sich wieder den dorthin marschierenden Streitkraften unter Cezairli Gazi Hasan Pascha anzuschliessen Ein weiteres turkisches Korps das von Kethuda Hassan Pascha kommandiert wurde hatte wahrend dieser Operationen die Armee des Fursten Repnin abzulenken so dass dieser nicht die rechte Flanke der Angriffsoperationen bedrohen konnte Nachdem Yusuf Pascha 80 000 Menschen mit 85 Kanonen gesammelt hatten uberquerten seine Truppen die Donau bei Braila und marschierten an den Fluss Rimnik Der russische Befehlshaber Potemkin blieb zwar weiterhin passiv aber Prinz Nikolai Repnin der in Sudbessarabien kommandierte besiegte ein turkisches Korps am 7 September 18 September am Fluss Sulci eine vorgeschoben Division unter General Wilhelm Derfelden konnte den Gegner nacheinander in den Gefechten bei Birlad und Maximin schlagen Am 10 September 21 September kamen Suworows Truppen die den Sereth uberquert hatten und unter teils regnerischen Bedingungen in 70 Stunden etwa 85 Meilen zuruckgelegt hatten in Focsani an und schlossen sich dem Korps des Fursten von Coburg an Die Schlacht Bearbeiten nbsp Perspektive Nordwest nach Ost nbsp Die Schlacht um das HauptlagerAm Fluss Rimna waren am 21 September etwa 25 000 Mann 18 000 Osterreicher und 7 000 Russen und 103 Kanonen vereinigt Beim Kriegsrat bestand Suworow auf einem sofortigen Angriff Der Prinz von Coburg wies auf die Gefahr hin dass die Turken uber eine starke Artillerie verfugten und seine Aufklarung zumindest eine vierfache Ubermacht festgestellt hatte Suworows Soldatennatur entgegnete dass bei einer solchen Ungleichheit nur ein schneller kuhner Angriff zum Erfolg fuhren konne und fugte gemass dem antiken spartanischen Waffenspruch noch keck hinzu Es gibt aber immer noch nicht genug von ihnen um die Sonne fur uns zu verdunkeln Der Prinz von Coburg brachte dann weitere Argumente gegen den Angriff vor die starke Erschopfung der russischen Truppen durch ihren Anmarsch die starke Position der turkischen Stellungen etc All diese Umstande widersprachen einem eigenen Angriff Suworow erklarte am Ende knapp wenn Coburg seinen Angriffsplan nicht teile dann wurden seine Russen die Turken auch allein angreifen Die Osterreicher waren dadurch gezwungen dem Angriff zuzustimmen Der Raum zwischen den Flussen Rimna und Rimnik in dem der Grosswesir seine Armee konzentrierte war Kreuzungspunkt der Route vom Fluss Buceau zum Dorf Targu Cuculi von grosser Bedeutung zur Kontrolle der dortigen Ubergange war der Besitz des Dorfes Martinesti In einer befestigten Position in der Nahe von Targu Cuculi befanden sich 12 000 Soldaten unter der Fuhrung von Hadschi Saltari Pascha diese umfassten die Reste der osmanischen Truppen die am 1 August bei Focsani besiegt worden waren In Raum westlich von Marinesti lag die Hauptmacht des Grosswesirs unter der taktischen Fuhrung von Agi Pascha Etwa 70 000 Soldaten davon 20 000 Janitscharen lagen am westlichen Ufer in den Waldern zwischen den Dorfern Kayata und Bocsa das Hauptlager befand sich bei der Anhohe von Crangul Meilor Yusuf Pascha selbst befand sich mit der Reserve im Lager nahe dem Dorf Odaya und uberquerte den Rimnik noch nicht Der russische Befehlshaber beschloss noch am Abend das festgestellte vorgeschobene turkische Lager bei Targu Cuculi zu umgehen und zuerst anzugreifen derweil sollten die Osterreicher den Russen die linke Flanke und den Rucken decken und die Hauptmacht der Turken auf sich ziehen Die Hoffnung Suworows beruhte auf der Schnelligkeit des Handelns Die Turken waren trotz zahlreicher Kavallerie nicht in der Lage eine effektive Erkundung des Gegners zu organisieren und versaumten den rechtzeitigen Schutz der Flussubergange am Rimna Suworows Truppen naherten sich dem Lager von Targu Cuculi auf einer Entfernung von 1 5 km und gerieten sogleich unter Artilleriefeuer Es gelang den Russen nicht nur die turkische Artillerie fast verlustlos zu unterlaufen und einen schlecht organisierten Gegenangriff turkischer Reiter abzuschlagen sondern auch nach einem heftigen Sturmangriff das gegnerische Lager zu nehmen und die Turken uber den Rimna zu werfen Nach der Ersturmung des ersten Lagers ruckten die russischen Truppen vor und setzen ihre Offensive gegen die turkische Hauptmacht beim Dorf Bocsa fort In der Zwischenzeit waren die osterreichischen Truppen nordlich davon wahrend ihres Uberganges von etwa 15 000 turkischen Reitern angegriffen worden Die Turken hatten die Gefahr der Umfassung von Suden zwar erkannt wollten aber fur die folgende Schlacht in erster Linie die verbundeten Streitkrafte getrennt halten Leichte ungarische Kavallerie unter General Andras Karaczay stellte auf dem rechten Flugel des osterreichischen Korps die Verbindung zu den Russen wieder her Sachsen Coburg liess an seiner rechten Flanke zwei Karrees im ersten Treffen und vier Karrees im zweiten bilden damit die turkischen Reiter davon abgehalten werden konnten dem Lager von Targu Cuculi zu Hilfe zu kommen Die ubrigen drei Treffen der Osterreicher formierten ihre Front in einer gleichlaufenden Linie mit dem diesseits des Rimnik Flusses stehenden Lager des Grosswesirs Suworows Truppen eroberten derweil auch die turkischen Befestigungen in der Nahe von Bocsa und schlossen sich den osterreichischen Truppen an Nach einer halben Stunde Kampfpause begann um 15 00 Uhr nachmittags der Hauptkampf im Wald von Crangul Meilor Die osterreichischen Truppen griffen das Zentrum des turkischen Hauptlagers an Suworow stellte schnell fest dass die Befestigungen im sudlichen Abschnitt des Lagers noch nicht fertiggestellt waren und beschloss sofort hier seine Kavallerie anzusetzen Die Kavallerie drang schnell in das ungedeckte Lager ein gefolgt von der Infanterie welche dort eine Panik erzeugte die zu Auflosungen und zum fluchtartigen Ruckzug an den Rimnik bei Mărtinești ausartete Yusuf Paschas Versuch die Verteidigung des Ubergangs am Rimnik zu organisieren misslang nachdem seine Verteidigung von der grossen Anzahl turkischer Soldaten die in Panik zuruckfluteten einfach uberrannt wurden Der Grosswesir der mit der Arrieregarde den Fluss uberquerte befahl die Zerstorung der Brucke und uberliess das Gros seiner Armee ihrem Schicksal Tausende Turken ertranken wahrend des Flussuberganges es gab hier mehr Opfer als wahrend der ganzen Schlacht Einige der osmanischen Karren Vorrate und Rinder die das andere Ufer erreichten wurden zudem von den dortigen Einheimischen geplundert Nachdem Yusuf Pascha sein geschlagenes Heer jenseits der Donau bei Măcin wieder versammelt hatte zahlte er nur noch 15 000 Mann Ausgang und Folgen BearbeitenDer Sieg der Verbundeten war vollstandig Der Verlust der Verbundeten in der Schlacht am Rimnik betrug gemass der wenig glaubhaften Uberlieferung nur etwa 600 Mann davon nur 200 bei den Russen Aber bis zu 20 000 Mann der turkischen Streitkrafte waren getotet ertrunken verwundet oder gefangengenommen worden Viele der geschlagenen Truppenteile waren wahrend der Schlussphase der Schlacht vom Schlachtfeld geflohen und waren vermisst Gazi Hasan Pascha uberlebte die Niederlage nicht lange und starb bald darauf am 30 Marz 1790 in Schumla Nach der Schlacht erhielt Suworow den Orden des Heiligen Georg 1 Klasse Von der Kaiserin erhielt er den Titel des Grafen Rymnikowski vom osterreichischen Kaiser wurde er zum Grafen des Heiligen Romischen Reiches ernannt Ausserdem wurden auch andere hervorragende Befehlshaber des Feldzuges von der Zarin Katharina ausgezeichnet darunter Furst Schakhowski Generalleutnant Derfelden die Obersten Miklaschewski und Scherstow sowie andere Offiziere Der russische Oberbefehlshaber Potemkin der Suworow den Sieg nicht gonnte nutzte den gunstigen Moment zur Generaloffensive nicht aus und blieb vor Bender stehen Er befahl nur der Division des Generals Gudowitsch auch die turkischen Stutzpunkte in Khadjibey und Akkerman anzugreifen Im November ergab sich endlich auch Bender womit der Feldzug von 1789 endete Literatur BearbeitenAugust von Witzleben Prinz Friedrich Josias von Coburg Saalfeld Herzog zu Sachsen K K und des heil rom Reiches Feldmarschall Koniglich geheime Oberhofbuchdruckerei Berlin 1859 S 314 f Osterreichische militarische Zeitschrift Band 4 Heft 31 Gedruckt bei Strauss Wien 1834 S 310 313 Oskar Criste Kriege unter Kaiser Josef II Verlag von L V Seidel amp Sohn Wien 1904 S 204 f Julius Stanka Geschichte des k u k Infanterie Regimentes Erzherzog Carl Nr 3 im Selbstverlag des Regiments Wien 1894 S 218 f Fedor Ivanovich Smitt Suworow s Leben und Heerzuge Band 1 gedruckt bei Joseph Zawadzki Wilna 1833 S 390 f Weblinks BearbeitenM N Bogdanovich Pohody Rumyanceva Potemkina i Suvorova v Turcii Sankt Peterburg 1852 S 130 160 auf adjudant ru Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Rimnik amp oldid 215354666