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Nikolai Wassiljewitsch Repnin russisch Nikolaj Vasilevich Repnin wiss Transliteration Nikolaj Vasiljevic Repnin 11 Marzjul 22 Marz 1734greg in Sankt Petersburg 12 Maijul 24 Mai 1801greg in Riga war ein russischer Furst Generalfeldmarschall der kaiserlichen Armee und Diplomat aus der Familie der Repnin der eine Schlusselrolle beim Untergang der Staatlichkeit von Polen Litauen im 18 Jahrhundert spielte Furst Nikolai Repnin Inhaltsverzeichnis 1 Herrschaft in Polen 2 Militarkarriere 3 Die letzten Lebensjahre 4 Familie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerrschaft in Polen Bearbeiten nbsp Familienwappen nbsp BusteNikolai Wassiljewitsch Repnin diente unter dem Befehl seines Vaters Furst Wassili Repnin im Osterreichischen Erbfolgekrieg 1748 und lebte einige Zeit im Ausland Spater nahm er am Siebenjahrigen Krieg teil Zar Peter III sandte ihn 1763 als Botschafter nach Berlin nachdem Russland Preussen die eroberten Gebiete zuruckgegeben hatte Im gleichen Jahr nach der Ermordung des Zaren versetzte Katharina die Grosse Repnin als bevollmachtigten Minister nach Warschau Aufgrund des hohen Einflusses Russlands im polnischen Sejm wurde er ein De facto Herrscher in Polen was er effektiv im russischen Sinne umsetzte 1 2 Er hatte spezielle Anweisungen eine pro russische Partei aus Dissidenten Nichtkatholiken zu formen die in Polen die gleichen Rechte wie Katholiken bekommen sollten Sehr grosse Bevolkerungsteile Polen Litauens waren Unierte und Russisch Orthodoxe mit erheblichen rechtlichen Benachteiligungen Repnin unterstutzte die Bildung zweier protestantischer Konfoderationen in Sluck und Torun sowie die katholische von Karol Stanislaw Radziwill angefuhrte Konfoderation von Radom 3 Er erfullte die Instruktionen gewissenhaft manchmal sogar mit Gewalt als er in den Jahren 1767 1768 den Sejm Repnin Sejm zwang sie alle abzusegnen Dafur liess er im Vorfeld einige der scharfsten Widersacher seiner Politik nach Kaluga deportieren 4 5 unter anderem Jozef Andrzej Zaluski 6 und Waclaw Rzewuski Das unmittelbare Ergebnis war die Konfoderation von Bar die das Werk Repnins teilweise zerstorte jedoch letztlich den Untergang Polen Litauens nur beschleunigte Militarkarriere BearbeitenAls der Russisch Osmanische Krieg 1768 1774 ausbrach verliess Repnin mit grossem Enthusiasmus Polen um gegen die Osmanen zu kampfen Er bekam das Kommando uber mehrere Divisionen die in Bessarabien und in der Walachei tatig waren und hinderte eine grosse Osmanische Armee 1770 daran den Pruth zu uberqueren Er zeichnete sich aus in den Schlachten an der Larga und bei Cahul nahm Ismajil und Kilija ein 1771 erhielt er das Kommando uber die ganze Walachei und besiegte die Osmanen bei Bukarest Ein Streit mit dem Oberbefehlshaber Rumjanzew zwang ihn allerdings bald zum Rucktritt Er partizipierte jedoch schon bald wieder an den Kriegshandlungen beispielsweise an der Einnahme von Silistra und an den Verhandlungen die zur Unterzeichnung des Friedens von Kucuk Kaynarca fuhrten Zwischen 1775 und 1776 war Repnin russischer Botschafter in Konstantinopel Beim Ausbruch des Bayerischen Erbfolgekrieges fuhrte er eine 30 000 Mann starke Armee nach Breslau und zwang die Osterreicher den Frieden von Teschen mit Preussen zu schliessen bei dem er als russischer Bevollmachtigter anwesend war Wahrend des neuerlichen Russisch Osmanischen Krieges war Repnin nach Suworow der erfolgreichste unter den russischen Heerfuhrern Er besiegte die Osmanen bei Saltscha nahm das ganze Lager des Hassan Pascha gefangen und sperrte ihn in Ismail Ein von Repnin versuchter Abbau der Festung wurde von Potemkin 1789 untersagt Nach dem Tod Potemkins 1791 wurde Repnin sein Nachfolger als Oberbefehlshaber und besiegte den Grosswesir der Osmanen sogleich in der Schlacht von Măcin Diese Niederlage zwang die Osmanen zur Unterzeichnung des Waffenstillstands von Galați am 31 Juli 1791 Die letzten Lebensjahre BearbeitenNach der Zweiten Teilung Polens wurde Repnin Generalgouverneur der litauischen Provinzen wo er die russischen Streitkrafte bei der Niederschlagung des Kosciuszko Aufstandes anfuhrte Zar Paul I erhob ihn 1796 in den Rang des Feldmarschalls 7 und sandte ihn mit diplomatischen Missionen nach Berlin und Wien um Preussen von Frankreich abzuwenden und einen russisch preussisch osterreichischen Dreierbund gegen die Jakobiner zu schmieden Repnin hatte jedoch keinen Erfolg und wurde nach seiner Ruckkehr in den Ruhestand versetzt Dennoch wurde er 1796 von Konig Friedrich Wilhelm II von Preussen mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet 8 Repnin hatte einen unehelichen Sohn den Dichter Iwan Pnin und es hielten sich hartnackige Geruchte dass auch der polnische Staatsmann Adam Jerzy Czartoryski das Ergebnis seiner Liaison mit Isabella Fleming war Daruber hinaus hatte Repnin drei eheliche Tochter die jedoch nicht seine Familienlinie fortfuhren konnten Nach Repnins Tod am 24 Mai 1801 ist die Furstenfamilie der Repnins im Namenstragerstamm somit ausgestorben Allerdings erlaubte Zar Alexander I Repnins Enkel Furst Nikolai Wolkonski den Namen seines Grossvaters mitzubenutzen und in sein Familienwappen aufzunehmen nbsp Natalja Alexandrowna RepninaFamilie BearbeitenNikolai Wassiljewitsch Repnin heiratete 1754 die Hofdame Natalja Alexandrowna Kurakina 1737 1798 Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor Seine Tochter Alexandra Nikolajewna 1757 1834 war die Frau des russischen Generals und Militargouverneurs von Orenburg Grigori Semjonowitsch Wolkonski 1742 1824 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikolai Wassiljewitsch Repnin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Ritter Frederick the Great University of California Press 1974 ISBN 978 0 520 02775 6 S 189 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Giacomo Casanova History of My Life JHU Press 1997 ISBN 978 0 8018 5666 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Saulius A Suziedelis Historical Dictionary of Lithuania Scarecrow Press 2011 ISBN 978 0 8108 7536 4 S 243 H M Scott The Emergence of the Eastern Powers 1756 1775 Cambridge University Press 2001 ISBN 978 0 521 79269 1 S 182 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Philipp Strahl Geschichte des russischen Staates Von der Thronbesteigung der Kaiserin Elisabeth bis zur Feier des Friedens von Kainardsche 1742 1775 Band 5 Friedrich Perthes 1853 Giacomo Casanova The Story of My Life Penguin Books 2001 ISBN 978 0 14 043915 1 S 528 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche siehe auch Liste der Feldmarschalle des Russischen Reiches Leopold von Zedlitz Neukirch Neues Preussisches Adelslexikon Band 2 S 98 Normdaten Person GND 117522619 lobid OGND AKS LCCN no96053609 VIAF 57394555 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Repnin Nikolai WassiljewitschALTERNATIVNAMEN Repnin Nikolaj Vasilevich russisch Repnin Nikolaj Vasiljevic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG russischer Generalfeldmarschall und DiplomatGEBURTSDATUM 22 Marz 1734GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 24 Mai 1801STERBEORT Riga Abgerufen 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