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Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld 26 Dezember 1737 auf Schloss Ehrenburg in Coburg 26 Februar 1815 in Coburg war ein Prinz von Sachsen Coburg Saalfeld Reichsgeneralfeldmarschall und kaiserlicher Feldmarschall Friedrich Josias von Sachsen Coburg SaalfeldFriedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Militarlaufbahn 1 2 1 Siebenjahriger Krieg 1 2 2 Turkenkrieg 1 2 3 Im Koalitionskrieg von 1793 und 1794 1 3 Ruhestand 2 Rezeption 3 Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Friedrich Josias war der vierte Sohn und das jungste Kind des Herzogs Franz Josias von Sachsen Coburg Saalfeld 1697 1764 aus dessen Ehe mit Anna Sophia 1700 1780 Tochter des Fursten Ludwig Friedrich I von Schwarzburg Rudolstadt Als jungster Sohn war er wie seine Bruder Christian Franz und Johann Wilhelm fur die Militarlaufbahn bestimmt worden wahrend der alteste Bruder Ernst Friedrich 1764 dem Vater in der Regierung folgte Der Prinz wurde in Sprachen Religion und Wissenschaften ausgebildet zu seinen Lehrern zahlten der Regierungsrat Johann August von Schonfeld und Caspar von Berbisdorf Der Prinz verliess das Land erstmals als 18 Jahriger als er seine Schwester Charlotte Sophie zu ihrer Vermahlung mit dem Erbprinzen Ludwig zu Mecklenburg nach Schwerin begleitete Hier besuchte er Rostock und Magdeburg und auf der Ruckreise die Hofe in Hannover und Dresden Militarlaufbahn Bearbeiten Siebenjahriger Krieg Bearbeiten Anlasslich der Vermahlung seiner nachsten Schwester Friederike Caroline erhielt er von seinem neuen Schwager Karl Alexander von Brandenburg Ansbach und Bayreuth 1755 eine Rittmeisterstelle in dessen osterreichischem Regiment Friedrich Josias reiste nach Wien und wurde Kaiserin Maria Theresia vorgestellt die ihm das Regimentskommando ubertrug Er nahm umgehend am Siebenjahrigen Krieg teil und kampfte in der Schlacht bei Lobositz Im Jahr 1757 erhielt er ein selbstandiges Kommando und wurde nach der Schlacht bei Prag in dieser Stadt eingeschlossen und erst nach der Schlacht bei Kolin wieder entsetzt 1757 nahm er am Bombardement auf Zittau und der Schlacht bei Breslau teil Im Feldzug von 1758 erlitt er einen Schuss in seine Hand und wurde 1759 von der Kaiserin zum Oberst des Ansbachischen Kurassierregiments ernannt Unter Feldmarschall Laudon war er an der Schlacht bei Liegnitz und der Eroberung von Schweidnitz beteiligt Am 30 Juli 1766 wurde Friedrich Josias zum Generalmajor und Brigadekommandant am 1 Mai 1773 zum Feldmarschallleutnant befordert Von 1778 bis 1788 war er Generalkommandant von Pressburg und erhielt 1785 das Generalkommando in Galizien und der Bukowina 1 Bei dieser Gelegenheit wurde er am 22 August 1786 von Kaiser Joseph II zum General der Kavallerie befordert Turkenkrieg Bearbeiten nbsp Der feierliche Begrussungseinzug des Prinzen Friedrich von Sachsen Coburg in Bukarest 1789 Im Turkenkrieg 1788 bis 1792 befehligte er unter Feldmarschall Laudon das galizische Armeekorps und eroberte im August 1788 die Festung Chotin Zusammen mit den Russen unter General Alexander Suworow erkampfte der Prinz von Coburg am 1 August 1789 den Sieg in der Schlacht von Focșani und nochmalig am 22 September uber die viermal starkere turkische Hauptarmee in der Schlacht bei Mărtinești am Rimnik Fur diesen Sieg wurde er zum Feldmarschall ernannt schon vorher war er mit dem Grosskreuz des Maria Theresia Ordens ausgezeichnet worden 2 Friedrich Josias konnte nach diesem Sieg Bukarest einnehmen wo er am 8 November feierlich einzog und die Huldigung fur den Kaiser entgegennahm Damit war die Eroberung der Walachei vollendet Der Prinz eroberte danach die Festung Orsowa die von ihm eingenommene Stadt Giurgiu musste er aber nach einem Ausfall der Turken aus der Festung wieder aufgeben Nach dem Frieden von Sistowa 1791 wurde er zum Kommandierenden General in Ungarn ernannt Im Koalitionskrieg von 1793 und 1794 Bearbeiten nbsp Friedrich JosiasEnde 1792 wurde Friedrich Josias in den Franzosischen Revolutionskriegen zum Oberbefehlshaber der osterreichischen Armee gegen die Franzosen ernannt Im ersten Koalitionskrieg kommandierte er dann als Reichsgeneralfeldmarschall die Truppen der Reichsarmee in den Osterreichischen Niederlanden In der ersten Schlacht bei Aldenhoven 1 Marz 1793 konnte er die Franzosen entscheidend besiegen eroberte Aachen und die Festung Maastricht Nachdem das kaiserliche Heer die Maas uberschritten hatte konnte die osterreichische Stellung durch die Siege in der Schlacht bei Neerwinden 18 Marz 1793 und bei Lowen uber Charles Francois Dumouriez erheblich gefestigt werden Nach der Schlacht drang er auf franzosisches Territorium vor siegte am 23 Mai in der Schlacht von Famars belagerte und eroberte zusammen mit dem Herzog von York die Stadte Valenciennes und Le Quesnoy Darauf begann er Mitte September die Belagerung von Maubeuge welche er infolge der Niederlage gegen die Franzosen unter General Jourdan in der Schlacht bei Wattignies 15 und 16 Oktober 1793 aber abbrechen musste In der Folge mussten sich die Koalitionstruppen aus Flandern zuruckziehen Coburg zog seine Truppen uber die Sambre zuruck den Winter verbrachte er auf franzosischem Boden nbsp Denkmal von Prinz Friedrich Josias in Coburg 1911Nach der Wiederaufnahme der Operationen im Fruhjahr 1794 waren die bisherigen militarischen Erfolge durch die ungeschickte Politik des osterreichischen Aussenministers Thuguts nicht von langer Dauer Coburg begann ab dem 17 April die Stadt Landrecies mit einer Armee von 75 000 Mann zu belagern die Stadt fiel am 30 April in die Hande seiner Truppen Mitte Mai hatten die Franzosen zwischen Lille und Courtrai etwa 82 000 Mann zur Verfugung Kaiser Franz II der selbst im Hauptquartier der Alliierten in Tournai anwesend war drangte Coburg zum Angriff gegen die neu aufmarschierende franzosische Armee In der Schlacht bei Tourcoing am 17 und 18 Mai 1794 wurde der isoliert stehende Flugel des Herzogs von York geschlagen Die Verbundeten mussten sich darauf in Richtung auf Tournai zuruckziehen Die nachruckenden Franzosen wollten die Verbundeten aus den dortigen befestigten Stellungen vertreiben wurden aber in der Schlacht bei Tournai am 22 Mai ihrerseits geschlagen In der Folgezeit kam es aber zu einem Patt zwischen den verfeindeten Truppen Als die Franzosen die Stadt Charleroi belagerten griff Coburg am 26 Juni 1794 Fleurus und Umgebung mit 46 000 Mann erfolgreich an Nachdem bekannt wurde dass Charleroi einen Tag zuvor gefallen war und die Franzosen von dort Verstarkung die franzosischen Truppen machten zum Schluss fast 80 000 aus erhielten befahl Coburg den Ruckzug und das Unternehmen wandelte sich zu einer Niederlage Prinz Friedrich Josias hatte an 13 Feldzugen und 16 Schlachten teilgenommen in zehn Schlachten fuhrte er personlich das Kommando und hatte nur drei dabei verloren Er hatte die Franzosen zum Schutz der Osterreichischen Niederlande in den letzten Jahren viermal uber die Sambre zuruckgeworfen doch mussten die Osterreicher nach der Schlacht bei Fleurus dieses Gebiet endgultig raumen Gesundheitlich angeschlagen Friedrich Josias litt an einem Erysipel am Fuss wodurch er kein Pferd besteigen konnte nahm er den Verlust der Provinzen zum Anlass seinen Abschied einzureichen und sich nach Coburg zuruckzuziehen Ruhestand Bearbeiten In Coburg erwarb Friedrich Josias mehrere Grundstucke und liess sich das so genannte Burglass Schlosschen errichten Er lebte dort zuruckgezogen und verfasste seine Lebensgeschichte Mit dem Tod seines Bruders Ernst Friedrich wurde er 1800 der Senior des ernestinischen Hauses und erhielt das Senioratsamt Oldisleben mit seinen Einkunften Die Coburger verehrten ihn zumal er 1806 ihre Stadt unter Hinweis darauf dass er selbst mit einer Armee zwei Jahre auf franzosischem Gebiet gestanden habe wobei nicht geplundert wurde vor Plunderungen und Brandschatzung durch die franzosische Armee im Krieg gegen Preussen bewahren konnte Er starb am 26 Februar 1815 und wurde in der Morizkirche von Coburg beigesetzt Rezeption Bearbeiten nbsp Jahrgangsabzeichen Sachsen Coburg der Theresianischen Militarakademie in Wiener NeustadtDer Komponist Johann Michael Haydn widmete dem Prinzen den Prasentiermarsch Josias Coburg Marsch der heute unter dem Namen Coburger Marsch bekannt ist Wolfgang Amadeus Mozart komponierte nach Coburgs Sieg gegen die Turken im Jahre 1789 den Contretanz Der Sieg vom Helden Coburg in C dur KV 587 3 Am 24 Oktober 1911 wurde auf dem Theaterplatz in Coburg ein Denkmal des Prinzen nach Entwurfen von Professor August Sommer eingeweiht 4 5 Der dortige Josiasgarten ist nach dem Prinzen benannt Durch die kaiserliche Entschliessung von Franz Joseph I vom 28 Februar 1863 wurde Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld in die Liste der beruhmtesten zur immerwahrenden Nacheiferung wurdiger Kriegsfursten und Feldherren Osterreichs aufgenommen zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgrosse Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k k Hofwaffenmuseums heute Heeresgeschichtliches Museum Wien errichtet wurde Die Statue wurde 1868 vom Bildhauer Franz Mitterlechner 1819 1884 aus Carrara Marmor geschaffen gewidmet wurde sie von August von Sachsen Coburg und Gotha 6 Zum Gedenken wahlte der Ausmusterungsjahrgang 2002 der Theresianischen Militarakademie in Wiener Neustadt den Namen Jahrgang Sachsen Coburg Nachkommen BearbeitenFriedrich Josias hatte sich morganatisch mit seiner Haushalterin Therese Stroffeck vermahlt mit der er einen Sohn hatte Friedrich 1789 1873 Freiherr von Rohmann 1812 Theresa Wischotzill von Griffa 1790 1855 Literatur BearbeitenBiographie des Kais Kon und des H Rom Reichs General Feldmarschalls Prinzen Friedrich Josias von Sachsen Coburg Doll 1795 Constantin von Wurzbach Coburg Saalfeld Friedrich Josias Prinz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 395 398 Digitalisat August von Witzleben Prinz Friedrich Josias von Coburg Saalfeld Herzog zu Sachsen K K und des Heil Rom Reiches Feldmarschall Verlag der Koniglichen Geheimen Ober Hofbuchdr Decker Berlin 1859 Digitalisat erster Teil 1737 1790 August Beck Friedrich Josias In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 7 9 Nikolaus von Preradovich Friedrich Josias In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 577 f Digitalisat Helmut R Hammerich Reichsgeneralfeldmarschall Prinz Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld 1737 1815 Eine biographische Skizze Potsdam 2001 ISBN 3 00 007623 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld Sammlung von Bildern Friedrich Josias Prinz von Sachsen Coburg Saalfeld Memento vom 24 November 2007 im Internet Archive https www epoche napoleon net bio s sachsen coburg saalfeld html http www napoleon online de AU Generale html sachsen html https www aeiou at aeiou encyclop c c572549 htm https www stadtgeschichte coburg de desktopdefault aspx 66 view 29 tabid 4 3 read 436 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Hochedlinger Austria s wars of emergence war state and society in the Habsburg monarchy Pearson Education 2003 S 383 Charles Grey Die Jugendjahre des Prinzen Albert von Sachsen Coburg Gotha Perthes 1868 S 305 1 2 Vorlage Toter Link web21 ipx20292 ipxserver de web21 ipx20292 ipxserver de ralph mozart pdf Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2018 Suche in Webarchiven Coburger Zeitung 25 Oktober 1911 Denis Andre Chevalley Otto Braasch Oberfranken Ensembles Baudenkmaler archaologische Gelandedenkmaler Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1986 S 73 Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Das Museum und seine Reprasentationsraume Kiesel Verlag Salzburg 1981 ISBN 3 7023 0113 5 S 30VorgangerAmtNachfolgerErnst Friedrich von Sachsen Coburg SaalfeldSenior der Ernestiner 1800 1815Carl August von Sachsen Weimar EisenachNormdaten Person GND 100443907 lobid OGND AKS VIAF 9838252 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich Josias von Sachsen Coburg SaalfeldKURZBESCHREIBUNG Prinz von Sachsen Coburg Saalfeld Reichsgeneralfeldmarschall und kaiserlicher FeldmarschallGEBURTSDATUM 26 Dezember 1737GEBURTSORT CoburgSTERBEDATUM 26 Februar 1815STERBEORT Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld amp oldid 234134614