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Das Senioratsamt Oldisleben war eine territoriale Verwaltungseinheit der Ernestinischen Herzogtumer Sein Vorganger das albertinische Amt Oldisleben wurde um 1539 gegrundet und kam 1554 unter ernestinische Oberhoheit Ab 1591 war es komplett im Besitz des Herzogtums Sachsen Weimar Zwischen 1642 und 1821 wurde das Senioratsamt Oldisleben gemeinschaftlich durch einen Senior der ernestinischen Herzogtumer verwaltet 1821 ging das Amt in alleinigen Besitz des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach uber Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 und der damit verbundenen Auflosung bildete das Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Das Kloster Oldisleben 3 2 Senioratsamt Oldisleben 3 3 Auflosung des Senioratsamts im 19 Jahrhundert 4 Zugehorige Orte 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenOldisleben welcher der einzige Ort des Amts war liegt am Osthang der Hainleite am Mittellauf der Unstrut Er bildete eine Exklave der Ernestinischen Herzogtumer zwischen der Schwarzburg Rudolstadter Unterherrschaft und dem bis 1815 kursachsischen Thuringer Kreis der 1816 in der preussischen Provinz Sachsen aufging Das Amtsgebiet liegt heute im Nordosten des Freistaats Thuringen und gehort zum Kyffhauserkreis Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenNorden Schwarzburg Rudolstadter Unterherrschaft Furstentum Schwarzburg Rudolstadt Sudosten Amt Heldrungen ab 1621 zum Kurfurstentum Sachsen 1687 1815 zum kursachsischen Furstentum Sachsen Querfurt ab 1816 zum preussischen Landkreis Eckartsberga Sudwesten Amt Sachsenburg ab 1567 assekuriertes Amt des Kurfurstentums Sachsen seit 1660 komplett zum Kurfurstentum Sachsen ab 1816 zum preussischen Landkreis Eckartsberga Geschichte BearbeitenDas Kloster Oldisleben Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung von Oldisleben geht auf die Grundung eines Benediktinerklosters durch Kunigunde von Orlamunde der Ehefrau von Kuno von Beichlingen im Jahr 1089 zuruck Der Name des nachweislich alteren Ortes 1 tauchte erstmals im Jahr 1101 als Adesleven auf Parallel zur Entwicklung des Ortes wurden an der Thuringer Pforte sudlich von Oldisleben zwischen dem 11 und 13 Jahrhundert die Untere und Obere Sachsenburg zur Uberwachung der Verkehrswege im Tal der Unstrut erbaut Auf Grund des angesehenen und reichen Klosters entwickelte sich der Ort zum Marktflecken Der Ort Oldisleben gelangte erst 1499 durch Kauf vom albertinischen Herzog Georg in den Besitz des Klosters 2 Im Bauernkrieg wurde das Kloster im Jahr 1525 weitgehend zerstort und 1539 aufgelost nachdem die Bewohner des Ortes im Zuge der Reformation zum Protestantismus ubergegangen waren Die noch verbliebenen Gebaude dienten danach als Kammergut und wurden in ein Amt unter albertinisch sachsischer Landeshoheit verwandelt Senioratsamt Oldisleben Bearbeiten Durch den Naumburger Vertrag trat der albertinische Kurfurst August von Sachsen im Jahr 1554 u a das aufgeloste Kloster Oldisleben und das benachbarte Amt Sachsenburg an die Ernestiner ab Wahrend letzteres in deren Besitz blieb und 1567 als assekuriertes Amt in Pfandbesitz des albertinischen Kurfurstentums Sachsen kam gelangte das Amt Oldisleben 1555 unter sachsisch ernestinischer Oberhoheit an die Grafen von Mansfeld 1591 kam Oldisleben durch Kauf zuruck an die 1572 durch die Erfurter Teilung entstandene ernestinische Linie Sachsen Weimar 3 Vertragsgemass wurde Oldisleben im Jahre 1642 in ein Senioratsamt erhoben welches gemeinschaftlich durch die Ernestinischen Herzogtumer der Linien Sachsen Weimar d h Weimar und Eisenach und Sachsen Gotha sechs bei der Teilung 1680 entstandene Linien verwaltet wurde Dabei erhielt jeder Senior die landeshoheitlichen Rechte auf Lebenszeit Das Recht der Besteuerung behielt sich aber das Haus Sachsen Weimar vor Da die furstlichen Senioren oft ein hohes Alter aufwiesen ergaben sich haufig Regierungswechsel Das Senioriatsamt hatten inne 4 1676 1683 Johann Ernst II von Sachsen Weimar 1684 1686 Johann Georg I von Sachsen Eisenach 1687 1691 Friedrich I von Sachsen Gotha Altenburg 1692 1699 Albrecht von Sachsen Coburg 1699 1706 Bernhard I von Sachsen Meiningen 1707 1710 Heinrich von Sachsen Romhild 1711 1715 Ernst von Sachsen Hildburghausen 1716 1729 Johann Ernst von Sachsen Saalfeld 1730 1732 Friedrich II von Sachsen Gotha Altenburg 1733 1746 Friedrich Wilhelm von Sachsen Meiningen 1747 1763 Anton Ulrich von Sachsen Meiningen 1764 Franz Josias von Sachsen Coburg Saalfeld 1765 1772 Friedrich II von Sachsen Gotha Altenburg 1773 1787 Joseph Friedrich von Sachsen Hildburghausen 1788 1799 Johann Adolf von Sachsen Gotha Altenburg 1800 Ernst Friedrich von Sachsen Coburg Saalfeld 1801 1815 Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld 1815 1821 Carl August von Sachsen WeimarAuflosung des Senioratsamts im 19 Jahrhundert Bearbeiten Am 10 Oktober 1821 wurde das Senioratsverhaltnis durch den Arnstadter Hausvertrag aufgehoben und das Amt Oldisleben mit allen Pertinenzien dem Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach zugeeignet 5 6 1849 50 erfolgte im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung Das Amt Oldisleben gehorte seitdem als Exklave zum Verwaltungsbezirk Weimar II welcher 1868 in Verwaltungsbezirk Apolda umbenannt wurde Dieser umfasste den ostlichen Teil des fruheren Herzogtums Sachsen Weimar welches im 19 Jahrhundert auch als Weimarer Kreis bezeichnet wurde Zugehorige Orte BearbeitenMarktfleckenOldislebenWustungenKapellendorf Mollendorf Priesendorf RumsdorfWeblinks BearbeitenOldisleben im Genealogienetz Oldisleber Chronik auf der Homepage des Orts Das Senioratsamt Oldisleben im Buch Geographie aller Stande S 58Einzelnachweise Bearbeiten Oldisleben auf der Homepage der Thuringer Pforte Memento des Originals vom 28 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www die thueringer pforte de Oldisleber Chronik Orte des Kyffhauserkreises im Genealogienetz Diezel Rudolf Die Amterbezirke in Sachsen Weimar seit dem 16 Jahrhundert eine verwaltungsgeschichtlich topographische Untersuchung In Flach Willy Jacobs Hans Haimar Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte und Altertumskunde Beiheft 27 1943 S 79 Digitalisat Staatshandbuch fur das Grossherzogtum Sachsen 1843 S 161f Das Amt Oldisleben im Buch Geographische Ubersicht der Sachsen Ernestinischen Schwarzburgischen Reussischen und der anliegenden Lande S 55 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Senioratsamt Oldisleben amp oldid 226752512