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Der Thuringer Kreis oder Thuringische Kreis war eine bis 1815 bestehende Verwaltungseinheit des Kurfurstentums und des Konigreichs Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Ausdehnung 2 Angrenzende Gebiete 3 Geschichte 4 Amter 4 1 Kursachsische Amter zu Thuringen 4 2 Amter des Furstentums Sachsen Querfurt 5 Kirchliche Gliederung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksGeographische Ausdehnung Bearbeiten nbsp Kreise Kursachsens rosa Das Gebiet des Thuringer Kreises liegt heute zum Teil im Norden des Freistaats Thuringen und im Suden des Landes Sachsen Anhalt Das Kreisgebiet zog sich als schmaler Streifen entlang der Unstrut bis zu deren Mundung in die Saale Im Sudosten wurde der Kreis von der Weissen Elster begrenzt Der Kreis besass mehrere Exklaven Bedeutende Orte des Kreises sind u a Weissenfels Sangerhausen und Langensalza Angrenzende Gebiete BearbeitenThuringische Staaten und Grafschaft Stolberg Furstentum Sachsen Querfurt und Preussen Herzogtum Magdeburg Herzogtum Sachsen MerseburgThuringische Staaten und Ganerbschaft Treffurt nbsp Leipziger KreisThuringische Staaten und Erzstift Mainz Herzogtum Sachsen ZeitzGeschichte Bearbeiten nbsp Thuringer Kreis gelb in einer Karte Sachsens von Homanns Erben 1757 Ausschnitt Der Thuringer Kreis entstand aus einem Teil der ehemaligen Landgrafschaft Thuringen Mit der Leipziger Teilung von 1485 erfolgte eine territoriale Gliederung der wettinischen Gebiete deren Wirkung nachhaltigen Einfluss auf die administrative Einteilung Thuringens hatte Herzog Ernst Linie der Ernestiner erhielt neben den Kurlanden und der Kurwurde betrachtliche Teile des mittleren und ostlichen Thuringens sein Bruder Albrecht Linie der Albertiner verfugte ab 1485 neben anderen Gebietsteilen uber den nordlichen und nordostlichen Teil Thuringens Als die Ernestiner im Ergebnis des Schmalkaldischen Krieges erhebliche Teile ihres Territoriums an die Albertiner abtreten mussten zeigte sich die Notwendigkeit das nunmehr stark vergrosserte albertinische Gebiet fur eine effektive Verwaltung neu zu gliedern Kurfurst Moritz erliess deshalb am 5 August 1547 eine Verordnung die die Belange der Verwaltung neu regeln sollte Kursachsen wurde darin in Kreise aufgegliedert wovon fur das nord und nordostliche Thuringen der Thuringer Kreis gebildet wurde Der Kreis war in 2 Distrikte und mehrere Amtsbezirke aufgegliedert Zum sogenannten Oberen Distrikt gehorten die Amtsbezirke Langensalza Sachsenburg Weissensee und Sangerhausen und die landstandischen Stadte Weissensee Langensalza Sangerhausen Tennstedt und Thamsbruck Unter der Oberherrschaft Kursachsens standen die schwarzburgischen und stolbergischen Amter Kelbra und Heringen beide im gemeinschaftlichen Besitz der Grafschaften Stolberg Rossla und Schwarzburg Rudolstadt das Amt Ebeleben Grafschaft Schwarzburg Sondershausen sowie die Amter der Grafschaften Stolberg Stolberg und Stolberg Rossla Den Niederen Distrikt bildeten die Amtsbezirke Weissenfels Eckartsberga und Freyburg sowie die Stadte Weissenfels Freyburg Eckartsberga Mucheln und Laucha Durch die Erhebung von Weissenfels zur Residenzstadt des Herzogtums Sachsen Weissenfels 1656 1746 existierte damals ein Zentralort fur den grossten Teil des Thuringer Kreises der fur diesen Zeitraum zum Herzogtum gehorte Diese Funktion behielt Weissenfels zeitweise auch noch nach 1746 Beispielsweise hatte in den 1760er Jahren der Kreishauptmann Senfft von Pilsach seinen Sitz in Weissenfels Weitere Verwaltungsaufgaben wurden zum Teil noch in Tennstedt und Pforta realisiert so dass eine Art Dreiteilung in Verwaltungsaufgaben bestand Mit der Ruckgliederung des Territoriums von Sachsen Weissenfels im Jahre 1746 war gleichzeitig der Prozess der Konsolidierung des Thuringer Kreises abgeschlossen Im Ergebnis des Wiener Kongresses schloss das Konigreich Sachsen am 18 Mai 1815 einen Friedens und Freundschaftsvertrag mit Preussen der den Verlust seiner thuringischen Territorien vorsah Die Besitznahme durch Preussen erfolgte am 22 Mai Der Thuringer Kreis wurde dem Regierungsbezirk Merseburg der neu geschaffenen preussischen Provinz Sachsen 1816 zugeordnet Nur die Amter Weissensee und Langensalza sowie das Amt Tennstedt wurden dem Regierungsbezirk Erfurt angegliedert Die Exklaven Grossfurra und Bendeleben des Amts Weissensee wurden 1816 dem Furstentum Schwarzburg Sondershausen Unterherrschaft angegliedert Einige Orte im sudlichen Randgebiet sowie das Amt Tautenburg kamen an das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Obwohl der Thuringer Kreis damit faktisch seine Rolle als territoriale Einheit verloren hatte bestand er als administrative Einheit im standischen Sinne fort Unabhangig vom neuen Grenzverlauf zwischen den Regierungsbezirken Erfurt und Merseburg wurde die alte Distrikteinteilung des Thuringer Kreises und die Verwendung des Begriffes beibehalten So war die Ritterschaft des Thuringer Kreises preussischen Anteils in den Landschaftsverbanden Recepturverbanden organisiert Thuringer Kreis Merseburgischer Regierungsbezirk und Thuringer Kreis Erfurtischer Regierungsbezirk Allgemeine Steuer Verfassung in der preussischen Monarchie von 1828 213 Zu gegebenem Anlass beispielsweise bei der Neuwahl des Kreisvorsitzenden hielten die Thuringer Stande Kreiskonvente ab Der letzte Kreiskonvent fand am 28 September 1869 in Kosen statt Anwesend waren 75 Vertreter aus den Kreisen Langensalza Weissensee Sangerhausen Querfurt Eckartsberga Weissenfels Naumburg und Zeitz Im Laufe des Konvents wurde die Auflosung des alt thuring schen Kreis Verbandes beschlossen Die Vermogensbestande wurden auf die einzelnen Kreise aufgeteilt was bis etwa Mitte der 1870er Jahre abgeschlossen war Amter BearbeitenKursachsische Amter zu Thuringen Bearbeiten Amt Amtssitz Distrikt AnmerkungenKreisamt Tennstedt Tennstedt kursachsisches Kreisamt mit der Aufgabe der Aufsicht uber die Schriftsassen in den der Sekundogenitur uberlassenen Amtern Langensalza Sangerhausen und WeissenseeAmt Langensalza Langensalza oberer Distrikt von 1656 57 bis 1746 beim Herzogtum Sachsen WeissenfelsAmt Weissensee Weissensee oberer Distrikt von 1656 57 bis 1746 beim Herzogtum Sachsen WeissenfelsAmt Sachsenburg Sachsenburg oberer Distrikt von 1656 57 bis 1746 beim Herzogtum Sachsen WeissenfelsAmt Sangerhausen Sangerhausen oberer Distrikt von 1656 57 bis 1746 beim Herzogtum Sachsen WeissenfelsAmt Eckartsberga Eckartsberga niederer Distrikt von 1656 57 bis 1746 beim Herzogtum Sachsen WeissenfelsSchulamt Pforta Schulpforte Verwaltung der Landesschule Pforta Aufgabe der Aufsicht uber die Schriftsassen in den der Sekundogenitur uberlassenen Amtern Eckartsberga Freyburg und WeissenfelsAmt Freyburg Freyburg niederer Distrikt von 1656 57 bis 1746 beim Herzogtum Sachsen WeissenfelsAmt Weissenfels Weissenfels niederer Distrikt von 1656 57 bis 1746 beim Herzogtum Sachsen WeissenfelsAmt Tautenburg Tautenburg von 1656 57 bis 1718 beim Herzogtum Sachsen ZeitzHerrschaft Treffurt mit der Vogtei Dorla kursachs Anteil Treffurt Oberdorla fur Vogtei ganerbschaftliche Verwaltung mit Kurmainz und Hessen KasselAmter des Furstentums Sachsen Querfurt Bearbeiten Die Amter des Furstentums Sachsen Querfurt waren Amt AmtssitzAmt Wendelstein WendelsteinAmt Sittichenbach SittichenbachAmt Querfurt QuerfurtAmt Heldrungen HeldrungenAmt Dahme Dahme MarkAmt Juterbog JuterbogKirchliche Gliederung BearbeitenDie erste protestantische Kirchenvisitation im Thuringer Kreis fand nach dem Tod des Herzogs Georg von Sachsen 1539 statt Die Pfarreien wurden dabei in folgende funf Superintendenturen Superattendentz aufgeteilt Langensalza Saltza Weissensee Eckartsberga Weissenfels SangerhausenSiehe auch BearbeitenListe der Kreise und sonstigen Gebiete Kursachsens KreishauptmannschaftLiteratur BearbeitenFrank Boblenz Vom Furstentum zu Thuringen zum Thuringer Kreis Zur administrativen Einbindung von Sangerhausen im wettinischen Nordthuringen In Harzzeitschrift 52 53 2000 2001 S 37 67 Frank Boblenz Thuringer Kreis und Thuringer Stadteverband ein Exkurs zum preussischen Thuringen bis 1919 20 Teil 1 In Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte Band 49 1995 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thuringer Kreis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kreise Kursachsens Erzgebirgischer Kreis Kurkreis Leipziger Kreis Meissnischer Kreis Neustadtischer Kreis Thuringer Kreis Vogtlandischer Kreis Frankischer Kreis bis 1572 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thuringer Kreis amp oldid 237328595