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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Tautenburg Begriffsklarung aufgefuhrt Tautenburg ist eine Gemeinde im Norden des thuringischen Saale Holzland Kreises und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg Camburg Wappen Deutschlandkarte 50 990555555556 11 715555555556 230 Koordinaten 50 59 N 11 43 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis Saale Holzland KreisVerwaltungs gemeinschaft Dornburg CamburgHohe 230 m u NHNFlache 12 75 km2Einwohner 282 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 22 Einwohner je km2Postleitzahl 07778Vorwahl 036427Kfz Kennzeichen SHK EIS SROGemeindeschlussel 16 0 74 096Adresse der Gemeindeverwaltung An der Bastei 19a 07778 TautenburgWebsite www tautenburg deBurgermeister Wolf Ullrich WeberLage der Gemeinde Tautenburg im Saale Holzland KreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 4 1 Ehrenburger 4 2 Sohn des Ortes 4 3 Weitere Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenTautenburg liegt verkehrsmassig nahe Jena Dornburg und Camburg an der Kreisstrasse 152 Stichstrasse mit Anschluss an die Landesstrasse 2306 Geografisch befindet sich Tautenburg ostlich der Saaleniederung mitten im Tautenburger Wald in einem den Burgberg hufeisenformig umfassenden Nebental bei etwa 250 Meter uber NN Der Forst liegt etwa 100 Meter uber der mittleren Hohe des Dorfes Geschichte Bearbeiten nbsp Der Turm der Ruine Tautenburg nbsp KircheDie erste urkundliche Erwahnung der Tautenburg geht auf das Jahr 1223 zuruck Sie gelangte vor 1232 in den Besitz der Schenken von Vargula Hier siedelte bis 1640 eine Nebenlinie der Schenken die sich nach der Tautenburg benannten Wann sich eine erste dorfliche Ansiedlung unterhalb der Burg ausbildete ist unbekannt doch vermutlich geschah dies bald nach der Anlage der Burg Die Burg und den angrenzenden Wald erhielten zunachst die Herren von Lobdeburg Saalburg als Aftervasallen des Reiches zu Lehen Als Hartmann IV von Lobdeburg Saalburg ohne mannlichen Erben verstarb ubertrug Kaiser Friedrich II das Reichslehen 1243 den Tautenburger Schenken 2 Der Name Tautenburg geht wahrscheinlich auf den Erbauer Vorbesitzer der Burg Tuto von Hausen zuruck Hausen Burgruine zwischen Tautenburg und Burgel der sich auch Tuto von Tutinburg nannte Dieser Tuto ist wahrscheinlich ein Lehnsmann der Herren von Lobdeburg gewesen die die Herrschaft Tautenburg vor den Schenken vom Reich zu Lehen hatten 3 Die Burg Tautenburg gehorte zu einer Kette von Reichsbesitz der sich entlang der alten Heerstrasse von Erfurt nach Altenburg befand Befestigte Anlagen wie Kapellendorf Lehesten Hainichen Dornburg Tautenburg Schkolen usw lagen an dieser Strasse Entlang des Gleistales auf den Hochlagen vom Tautenburger Forst standen im Mittelalter kleinere Burgen oder Befestigungsanlagen zum Schutz der im Tal verlaufenden Handelsstrasse aus Richtung Erfurt uber die Saalefurt bei der Wustung Hummelstedt noch 1209 erwahnt in Richtung Burgel Gleisefurt nach Nurnberg oder Altenburg Es waren die Burgstellen Bonzig im Flurteil Bonsig Monchskuppe im Flurteil Munchenholz Hausen uber dem Teufelsgrund und Goldberg sudlich von Hohendorf 4 Es gab im Ort ein Schloss das 1482 von Burkhard Schenk von Tautenburg erbaut wurde In dieser Burg starb der letzte derer von Tautenburg Christian Schenk von Tautenburg am 3 August 1640 Er musste zuvor mit ansehen wie seine 22 jahrige Gemahlin eine Grafin Reuss und seine Kinder am 25 November 1631 starben und am 12 Mai 1638 sein Schloss in Frauenpriessnitz in Flammen aufging Das hiesige Schloss wurde 1780 abgetragen und seine Steine und Gebaudeteile fur den Neubau des Frauenpriessnitzer Schlosses verwandt 5 Nach dem Aussterben des Hauses der Schenken von Tautenberg 1640 kamen Burg und Ort Tautenburg in den Besitz der albertinischen Wettiner und entwickelten sich zum Zentrum eines grossen Wirtschaftsgebietes Amt Tautenburg 1703 17 Dorfer mit 389 Hofen 3 Wustungen und 6 Freigutern 1780 wurde fur den Bau des Justiz und Rentamtes in Frauenpriessnitz die Burg abgerissen und das Baumaterial dort verwendet Nur der Bergfried blieb erhalten Damit wechselte auch der Verwaltungssitz nach Frauenpriessnitz Mit der beim Wiener Kongress 1815 erfolgten Abtretung des koniglich sachsischen Amts Tautenburg an Preussen wurde das Amt aufgelost Im Juni 1815 kam Tautenburg mit dem Hauptteil des ehemaligen Amts an das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach 6 und wurde 1822 7 dem Amt Burgel angegliedert 8 1850 kam der Ort zum Verwaltungsbezirk Weimar II ab 1868 Verwaltungsbezirk Apolda des Grossherzogtums 9 Seit 1920 gehort Tautenburg zum Freistaat Thuringen Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Region um Tautenburg als Erholungsgebiet erschlossen und auch einige Prominente verweilten in Tautenburg so Friedrich Nietzsche Max Reger und Ricarda Huch Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden eine LPG sowie ein holzverarbeitender VEB gegrundet Auch entstand ein Erholungslager fur Arbeiter eines Braunkohletagebaus Ab 1960 wurde hier das Karl Schwarzschild Observatorium der Akademie der Wissenschaften der DDR aufgrund der guten Beleuchtungsbedingungen im Umfeld von Tautenburg errichtet Sehenswurdigkeiten BearbeitenUberregional bekannt geworden ist Tautenburg und der Tautenburger Wald durch die Errichtung der Thuringer Landessternwarte Karl Schwarzschild Observatorium im Jahr 1960 Eine weitere Sehenswurdigkeit ist die Burgruine Tautenburg Tautenburg ist U formig um den Burgberg angelegt Die evangelische Petrus Johannes Kirche wurde 1882 83 als Ersatz fur einen alteren Vorgangerbau im neugotischen Stil errichtet Am 4 April 1986 beim Abriss eines alten Stallgebaudes im Gehoft Nr 5 wurde der Mahlschatz von Tautenburg ein bauerlicher Brautschmuck gefunden Er ist im Museum der Leuchtenburg ausgestellt 10 nbsp Logo Tautenburger Planetenpfad nbsp Ubersichtskarte des Tautenburger PlanetenpfadesDer Asteroid 2424 Tautenburg tragt ab dem Entdeckungsjahr 1973 den Namen Tautenburg 11 die Bekanntgabe der Benennung erfolgte 1983 12 Der ca 8 km lange Tautenburger Planetenpfad ein Rundwanderweg wurde am 16 November 2019 begonnen und 2020 fertiggestellt 13 Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Gerhard Schaumann 1927 AutorSohn des Ortes Bearbeiten Johann Gottlieb Tielke 2 Juli 1731 auf dem Schloss in Tautenburg 6 November 1787 in Freiberg kurfurstlicher sachsischer Hauptmann 14 Weitere Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten Hermann Otto Stolten 26 Februar 1847 in Holm 21 Juni 1928 in Gerstungen Pfarrer Heimatforscher und Mitbegrunder des Verschonerungsvereins sowie Initiator zum Erbau der neuen Kirche in Tautenburg im Zeitraum 1878 1886 15 Friedrich Nietzsche 15 Oktober 1844 in Rocken bei Lutzen 25 August 1900 in Weimar Er lebte im Jahre 1882 zwei Monate mit der Russin Lou von Salome als Sommerfrischler bis zum 27 August in Tautenburg 16 Der damalige Tautenburger Pfarrer Hermann Otto Stolten hat sich in seiner Autobiographie kritisch uber das ungleiche Besucherpaar Nietzsche und Salome und ihr Auftreten in Tautenburg geaussert 17 Hans Walter Conrad Veidt 22 Januar 1893 in Berlin 3 April 1943 in Hollywood Kalifornien war ein deutscher Schauspieler und weilte 1909 als Sommerfrischler in Tautenburg 18 Joachim Ringelnatz 7 August 1883 in Wurzen 17 November 1934 in Berlin eigentlich Hans Gustav Bottcher war oft als Kind mit seinen Eltern und Geschwistern nach Tautenburg in die Sommerfrische gekommen Am 15 Januar 1909 erinnert er sich in einem Brief an seine Schwester an Tautenburg und an die Muschelkalkhange 19 Ricarda Huch 18 Juli 1864 in Braunschweig 17 November 1947 in Schonberg Taunus Schriftstellerin und Historikerin lebte vom 20 Marz bis 21 Mai 1945 infolge der Bombardierung Jenas in Tautenburg 20 Literatur BearbeitenGerhard Schaumann Tautenburg bei Jena Kulturgeschichte einer thuringischen Sommerfrische Mitteldeutsche Miniaturen 2 4 veranderte und erweiterte Auflage Quartus Verlag Bucha bei Jena 2013 ISBN 978 3 943768 17 6 Gerhard Schaumann Dieses Tautenburg entzuckt mich und passt mir in allem und jedem Nietzsche und Tautenburg Eine Rede In Ulrich Kaufmann Hrsg Dichterwege nach Jena Eine literarische Spurensuche in drei Jahrhunderten Palmbaum Texte 32 Quartus Verlag Bucha bei Jena 2012 ISBN 978 3 943768 02 2 S 103 113 Tautenburg In Der Schnapphans Jenaer Heimatbrief 103 November 2012 ZDB ID 1095688 8 S 66 71 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tautenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Kohler thueringenfotos de Fotos aus dem Dorf von 1988 Memento vom 2 Februar 2022 im Internet Archive Private Homepage www tautenburg de mit Informationen uber die Gemeinde Die Schenk von Tautenburg zeno org Historische Rekonstruktionszeichnung Memento vom 8 August 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Hermann Stobe Eine unbekannte Urkunde Kaiser Friedrichs II in Deutsches Archiv fur Geschichte des Mittelalters Band 1 Seiten 504 510 Andrei Zahn Die Entstehung von Tautenburg in Jahrbuch fur Geschichte und Naturkunde des Saale Holzland Kreises und die Stadt Jena in Vorbereitung Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag Kohler Jena 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 70 55 113 129 und 130 111 Jonathan C Zenker Historisch topographisches Taschenbuch von Jena und seiner Umgebung besonders in naturwissenschaftlicher u medicinischer Beziehung Frommann Jena 1836 S 118 119 Johann Ludwig Kluber Staatsarchiv des teutschen Bundes Band 1 Heft 2 J J Palm und Ernst Enke Erlangen 1816 S 373 Burgel auf www geo viaregia org Memento vom 19 Januar 2019 im Internet Archive Adolf Stieler Geographische Ubersicht der Sachsen Ernestinischen Schwarzburgischen Reussischen und der anliegenden Lande Perthes Gotha 1826 S 53 Die Orte des Verwaltungsbezirks Apolda im Gemeindeverzeichnis 1900 Kurt Haufschild Der Mahlschatz von Tautenburg Sparkassen Kulturstiftung Hessen Thuringen Seitenroda 1993 Thuringer Landessternwarte Tautenburg Karl Schwarzschild Observatorium Geschichte Instrumentierung Forschungsinhalte 1998 Faltblatt Minor Planet Circ 7784 PLANETENPFAD In Ausflugsziele amp Wanderempfehlungen Gemeinde Tautenburg abgerufen am 18 September 2021 Bernhard von Poten Tielke Johann Gottlieb In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 286 288 Fredy Richter Leben und Wirken des Lic Sup Int Hermann Otto Stolten und seine Zeit 1847 1928 Eigenverlag 1997 Gerhard Schaumann Tautenburg bei Jena Kulturgeschichte einer thuringischen Sommerfrische Mitteldeutsche Miniaturen 2 Quartus Verlag Bucha bei Jena 1998 ISBN 3 931505 38 3 S 77 86 Die Autobiographie Ausschnitte wurden veroffentlicht in Andreas Urs Sommer Hrsg Friedrich Nietzsche und Lou von Salome in Tautenburg Auszuge aus der unpublizierten Selbstbiographie des Pfarrers Hermann Otto Stolten in Nietzsche Studien Internationales Jahrbuch fur die Nietzsche Forschung Bd 38 2009 Berlin New York Walter de Gruyter 2009 S 389 392 Gerhard Schaumann Tautenburg bei Jena Kulturgeschichte einer thuringischen Sommerfrische Mitteldeutsche Miniaturen 2 Quartus Verlag Bucha bei Jena 1998 ISBN 3 931505 38 3 S 102 Gerhard Schaumann Tautenburg bei Jena Kulturgeschichte einer thuringischen Sommerfrische Mitteldeutsche Miniaturen 2 Quartus Verlag Bucha bei Jena 1998 ISBN 3 931505 38 3 S 101 102 Gerhard Schaumann Tautenburg bei Jena Kulturgeschichte einer thuringischen Sommerfrische Mitteldeutsche Miniaturen 2 Quartus Verlag Bucha bei Jena 1998 ISBN 3 931505 38 3 S 103 105 Stadte und Gemeinden im Saale Holzland Kreis Albersdorf Altenberga Bad Klosterlausnitz Bibra Bobeck Bremsnitz Bucha Burgel Crossen an der Elster Dornburg Camburg Eichenberg Eineborn Eisenberg Frauenpriessnitz Freienorla Geisenhain Gneus Golmsdorf Gosen Graitschen bei Burgel Grossbockedra Grosseutersdorf Grosslobichau Grosspurschutz Gumperda Hainichen Hainspitz Hartmannsdorf Heideland Hermsdorf Hummelshain Jenalobnitz Kahla Karlsdorf Kleinbockedra Kleinebersdorf Kleineutersdorf Laasdorf Lehesten Lindig Lippersdorf Erdmannsdorf Loberschutz Mertendorf Meusebach Milda Mockern Morsdorf Nausnitz Neuengonna Oberbodnitz Orlamunde Ottendorf Petersberg Poxdorf Rattelsdorf Rauda Rauschwitz Rausdorf Reichenbach Reinstadt Renthendorf Rothenstein Ruttersdorf Lotschen Scheiditz Schkolen Schleifreisen Schloben Schongleina Schops Seitenroda Serba Silbitz Stadtroda St Gangloff Sulza Tautenburg Tautendorf Tautenhain Thierschneck Tissa Trobnitz Trockenborn Wolfersdorf Unterbodnitz Waldeck Walpernhain Waltersdorf Weissbach Weissenborn Wichmar Zimmern Zollnitz Normdaten Geografikum GND 4302686 2 lobid OGND AKS VIAF 242681182 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tautenburg amp oldid 232317016