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Johann Gottlieb Tielke 2 Juli 1731 auf dem Schloss in Tautenburg bei Jena 6 November 1787 in Freiberg war kursachsischer Offizier und international anerkannter Militarschriftsteller Johann Gottlieb TielkeInhaltsverzeichnis 1 Militar 1 1 Beforderungen 2 Schriftsteller 3 Familie 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksMilitar BearbeitenTielke war durch den plotzlichen Tod seines Vaters in Armut und eine ungesicherte Zukunft geraten Er trat daher 1751 durch Vermittlung beim Infanterieregiment Herzog von Sachsen Weissenfels als Gemeiner den Heeresdienst an Wegen seiner kleinen Statur und seines Aussehens war seine Aufnahme nicht unproblematisch Tielke beeindruckte aber schnell durch seine Wissbegierde und Geschicklichkeit besonders beim Zeichnen und seine Bereitschaft zum Dienst Er wurde deshalb 1753 nach Dresden in die Hausartilleriecompagnie versetzt und Kurfurst und Konig liessen ihn zur Artillerieprobe vorbereiten Zudem konnte er in der dortigen Ingenieurakademie Vortrage besuchen 1756 geriet er mit dem gesamten Heer in preussische Kriegsgefangenschaft Auf Grund seiner kleinen Statur gelang es ihm als Milchmadchen verkleidet zu fluchten Er ging nach Warschau wo er anhand der eingehenden Nachrichten von Kriegsschauplatzen dem Kurfursten kartografische Darstellungen vorlegen konnte Dieser beforderte daraufhin Tielke zum Feuerwerker und versetzte ihn nach Schlesien Dort nahm er an der Belagerung von Schweidnitz teil 1758 war er Teilnehmer am Beschuss von Kustrin Als die Osterreicher Dresden eingenommen hatten uberbrachte Tielke die Nachricht dem Prinzen Xaver Dieser veranlasste die Beforderung Tielkes zum Stuckjunker 1760 war er Teilnehmer in der Schlacht bei Torgau Er wurde leicht verwundet sein Pferd wurde getotet Die Fursprache des Prinzen fuhrte zur Beforderung als Souslieutenant 1761 gehorte er dem Heer des Prinzen Albrecht von Sachsen an 1762 war diese Einheit in Schlesien stationiert Nach dem Siebenjahrigen Krieg wurden die sachsischen Truppen neu aufgestellt Tielke wurde zum Premierlieutenant und Stabscapitan befordert Im Bayerischen Erbfolgekrieg befehligte er als Compagniechef eine Batterie Sein Standort war meist Freiberg in Sachsen Dort starb er am 6 November 1787 Beforderungen Bearbeiten 1753 Konstabler niedrigster Unteroffiziers Dienstgrad 1756 Feuerwerker Munitionsfachkundiger 1759 Stuckjunker Fahnrich niedrigster Offiziersgrad 1760 Souslieutenant Leutnant 1762 Premierlieutenant Oberleutnant 1769 Stabscapitan zwischen Oberleutnant und Hauptmann Schriftsteller BearbeitenObwohl Tielke auf Grund der wirtschaftlichen Not seiner Eltern keine akademische Ausbildung erhalten hatte gelang es ihm doch wahrend seines Militardienstes umfassendes Wissen nicht nur von der damaligen Kriegskunst mit den Schwerpunkten Festungsbau Pionierwesen und Artillerie zu erwerben sondern auch hinsichtlich Militargeschichte Militarstrategie und Militartaktik Daruber verfasste er mehrere Schriften die teilweise mehrfach aufgelegt wurden und sowohl in anderen deutschen Staaten Anerkennung fanden so durch Friedrich den Grossen als auch mehrfach ins Englische und Franzosische ubersetzt wurden Angebote in den Dienst des russischen Kaiserreichs und mehrfach in den des preussischen Konigs zu wechseln lehnte Tielke ab da er sich an Sachsen gebunden fuhle Im Nachlass Tielkes fand sich ausserdem ein Band von ihm verfasster Gedichte Familie BearbeitenTielkes Eltern waren Johann Melchior Tielke 1699 1748 Amtmann und Kammergutpachter in Tautenburg und Susanna Christina Krohne Er heiratete 1770 in erster Ehe Madeleine Marie Fizeaux 1737 1781 aus der damaligen franzosischen Kolonie in Leipzig Das Paar hatte zwei Sohne und funf Tochter Nach dem Tod von Madeleine Marie heiratete Tielke 1782 Charlotte Sophia Eleonore von Wobeser mit der er noch so sein Biograf eine zwar kinderlose aber sehr vergnugte Ehe gefuhrt hat Werke Auswahl BearbeitenEigenschaften und Pflichten eines Soldaten zur Prufung derer die es sind und derer die in diesen Stand treten wollen nebst einem Anhang aus Xenophons Ruckzug der zehntausend Griechen Von einem Officiere Dresden und Leipzig 1773 Unterricht fur Officiere die sich zu Feldingenieurs ausbilden wollen durch Beispiele aus dem 7jahr Kriege erlautert Mit 29 Pl Dresden und Leipzig 1774 Franzosische Ausgabe Instruction pour les officiers qui se destinent au genie militaire de Jean Gottlieb Tielke Capitaine d artillerie au service de l electeur de Saxe Beytrage zur Kriegs Kunst und Geschichte des Krieges von 1756 bis 1763 Mit ca 50 Krtn u Plan Barthel Freiberg 1777 1 bis 6 Stuck Band 1 6 Reprint durch Archiv Verlag Braunschweig 1 Englische Ausgabe durch Charles Gregan Craufurd amp Robert Craufurd An account of some of the most remarkable events of the war between the Prussians Austrians and Russians from 1756 to 1763 and a treatise on several branches of the military art 1787 Englische Ausgabe durch Edwin Hewgill The field engineer or instructions upon every branch of field fortification Demonstrated by examples wich occurred in the Seven Years War between the Prussians the Austrians and the Russians with plans and explanatory notes Translated from the fourth edition of the German original of J G Tielke Late Captain of Artillery in the service of H S H the Elector of Saxony 2 vols London 1789 Band 1 Das Treffen von Maxen Franzosische Ausgabe Memoires pour servir a l art et l histoire de la guerre de 1756 jusqu a 1763 avec les plans et les cartes requises 1 L affaire de Maxen avec un traite de l attaque et de la defense des hauteurs et montagnes non retrancheesaus Freyberg 1777 Band 2 Der Feldzug der Kayserlich Russischen und Koniglich Preussischen Volker im Jahre 1758 Barthel Freiberg 1776 Reprint durch Archiv Verlag Braunschweig 2 Band 3 Uber den Feldzug von 1761 Band 4 Die drey Belagerungen und Loudonsche Ersteigung der Festung Schweidnitz in den Feldzugen von 1757 bis 1762 Barthel Freiberg 1781 Reprint durch Archiv Verlag Braunschweig 3 Band 5 Uber den Feldzug von 1761 des Herzogs von Wurttemberg in Pommern mit Betrachtungen uber die Feldbefestigungskunst Band 6 Betrachtungen uber die Feldbefestigungskunst Gebete und Psalmen fur Kriegsleute Von einem Offizier Dresden 1779 Unterricht fur die Officiers die sich zu Feld Ingenieurs bilden oder doch den Feldzugen mit Nutzen beywohnen wollen durch Beyspiele aus dem letzten Kriege erlautert und mit notigen Plans versehen Dresden 1769 2 mit vielen Zusatzen und einigen Plans verm Aufl 1774 Gerlach Dresden und Leipzig 1779 4 Aufl Wien 1785 Reprint Marcus von Salisch Hrsg Militargeschichtliches Forschungsamt Potsdam BoD Norderstedt 2010 ISBN 9783941571105Literatur BearbeitenJohann Christoph Friedrich Gerlach Uber des Hauptmanns Tielke Leben und Schriften Freiberg und Leipzig 1797 Bernhard von Poten Tielke Johann Gottlieb In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 286 288 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Gottlieb Tielke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Gottlieb Tielke in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 118158155 lobid OGND AKS LCCN nr93039766 VIAF 64797211 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tielke Johann GottliebKURZBESCHREIBUNG kurfurstlicher HauptmannGEBURTSDATUM 2 Juli 1731GEBURTSORT TautenburgSTERBEDATUM 6 November 1787STERBEORT Freiberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gottlieb Tielke amp oldid 231681824