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Hainichen ist eine Gemeinde im Norden des Saale Holzland Kreises und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg Camburg Sie gliedert sich in die Ortsteile Hainichen und Stiebritz Wappen Deutschlandkarte 50 995833333333 11 621944444444 327 Koordinaten 51 0 N 11 37 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis Saale Holzland KreisVerwaltungs gemeinschaft Dornburg CamburgHohe 327 m u NHNFlache 5 32 km2Einwohner 193 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 36 Einwohner je km2Postleitzahl 07778Vorwahl 036427Kfz Kennzeichen SHK EIS SROGemeindeschlussel 16 0 74 036Adresse der Gemeindeverwaltung Dorfstr 2407778 HainichenWebsite www hainichen online deBurgermeister Olaf HeidlerLage der Gemeinde Hainichen im Saale Holzland KreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Geologie 1 3 Gewasser 1 4 Hainicher Gemarkung 2 Geschichte 2 1 Ur und Fruhgeschichte 2 2 Geschichte von Hainichen 2 3 Entwicklung der Einwohnerzahl Stand 31 12 3 Kultur und Sehenswertes in Hainichen 3 1 Kirche 3 2 Das Burgstadel 3 3 Regelmassige Veranstaltungen 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Hainichen liegt relativ abgelegen am nordlichen Rand des Waldes Hain und ist durch die Kreisstrasse K 149 an die einen Kilometer entfernte Landstrasse L 2301 angebunden Die Stadt Jena liegt ca 14 km entfernt Nach Weimar sind es 25 km und zur Landeshauptstadt Erfurt 50 km Die nachstgelegene Bundesstrasse ist die B 88 5 km ostlich im Saaletal und die nachste Autobahn die A 4 18 km sudlich Angrenzende Gemeinden sind im Uhrzeigersinn Zimmern im Osten Neuengonna im Sudosten Lehesten im Sudwesten sowie die Stadt und Landgemeinde Bad Sulza im Norden Letztere Kommune ist Teil des Landkreises Weimarer Land die ubrigen gehoren wie Hainichen zum Saale Holzland Kreis Geologie Bearbeiten Das Gemeindegebiet gehort dem oberen Muschelkalk an Wahrend in den hochsten waldfreien Lagen von Hainichen der Boden steinig und wenig fruchtbar ist weist der Nordosten der Gemeindeflache durch umfangreiche Lossablagerungen gute landwirtschaftliche Bedingungen auf Gewasser Bearbeiten Das Wasser im Gemeindegebiet fliesst uber den Gonnerbach und seine Zuflusse Stiebritzer Bach und Lichtendorfer Bach sowie uber den Erdengraben in die Saale ab Wahrend Stiebritz aufgrund seiner Lage in einem flachen Bergsattel gut mit Grundwasser versorgt ist mussten die Einwohner Hainichens ihr Wasser von den jeweils 1 km entfernten Brunnen in den Weiden und Radborn herantragen Hainicher Gemarkung Bearbeiten Das zu Hainichen gehorende Gebiet besteht zu ungefahr zwei Dritteln aus flachen meist fruchtbaren Ackerflachen der Ilm Saale Platte die sich im Norden und Westen der Flur befinden Das andere Drittel macht den Haincher Wald aus Dieser ist zusammen mit dem angrenzenden Nerkewitzer Grund ein ideales Naherholungsgebiet Sudlich des Dorfes befindet sich mit 338 m u NN die hochste Erhebung des Gemeindegebietes und der Ilm Saale Platte nordlich des Gonnatals Geschichte BearbeitenUr und Fruhgeschichte Bearbeiten Aufgrund guter Boden und Wasserverhaltnisse war die Hochflache zwischen Saale und Ilm seit der Jungsteinzeit nahezu kontinuierlich besiedelt Bereits Gotthard Neumann wies anhand von Lesefunden in der Hainicher Flur folgende Kulturen und Epochen nach altere bis jungere Linearbandkeramik 5500 4900 v Chr Stichbandkeramik 4900 4500 v Chr Rossener Kultur 4500 4300 v Chr Schnurkeramik 2800 2200 v Chr Glockenbecherkultur 2600 2200 v Chr Aunjetitzer Kultur 2300 1500 v Chr Urnenfelderkultur 1300 800 v Chr Hallstatt D 650 475 v Chr Latene A 480 400 v Chr Romische Kaiserzeit 0 400 n Chr Slawen 700 1100 1200 n Chr Dabei sind wesentliche Erkenntnisse der ur und fruhgeschichtlichen Sammlung des Hainicher Pfarrers Arno Schroder 1867 1925 zu verdanken welche seit 1926 Bestandteil der Ur und fruhgeschichtlichen Sammlung der Universitat Jena ist Von herausragender wissenschaftlicher Bedeutung ist einerseits ein bandkeramisches Tonidol andererseits ein 1883 im Wald gefundener Schalenstein der sogenannte Stein von Hainichen Er tragt auch christliche Symbole und wurde somit exorziert 2 Geschichte von Hainichen Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung von Hainichen erfolgte 1284 in einer Urkunde des Burggrafen Otto von Kirchberg der dem Kloster Heusdorf den Wald Hain schenkte der zwischen dem Dorf Hain villam Indaginem und dem Bach Ginna Gonnabach liegt Im Suden der heutigen Ortslage befand sich eine Burgstelle die wahrscheinlich als Vorposten oder Ministerialenburg der Konigspfalz Dornburg diente Im 12 Jahrhundert ubernahmen die Burggrafen von Kirchberg den Besitz ein Zweig ihrer Familie nannte sich auch von Hain 3 In dieser Zeit kam es zur Verlegung einer Bauernsiedlung von einer weiter nordlich gelegenen Quellmulde in den Schutz der Burg sodass der heutige Ort Hainichen entstand J C Zenker berichtet in seinem Taschenbuch von Jena dass sich in Hainchen kleiner Hain das Schloss Burgstadel befand das die Herrn von Molewitz und ein Vorwerk Hofstad genannt welches die Schenken von Kefernburg als Lehnsguter inne hatten im J 1355 verkauften sie das Dorf mit Schloss und Vorwerk dem Michaeliskloster zu Jena Noch ist der s g Burggraben im Dorfe vorhanden 4 1354 bis 1355 wurde Hainichen von den Kirchbergern an das Zisterzienserinnenkloster St Michael in Jena verkauft Seit 1535 gehorte Hainichen zum landesherrlichen Amt Jena und wurde 1822 dem Amt Dornburg uberwiesen 17 und 18 Jahrhundert waren von wirtschaftlichen Ruckschlagen gepragt 1640 lebten infolge des Dreissigjahrigen Krieges nur noch 17 Menschen im Ort 1717 und 1751 fiel das ganze Dorf Branden zum Opfer Zur Zeit der Schlacht bei Jena wird von Plunderungen und Einquartierungen berichtet Aufgrund der vergleichsweise kleinen Feldflur konnten sich nur etwa 15 Familien von der Landwirtschaft ernahren Die ubrigen Einwohner gingen verschiedenen Handwerkszweigen nach Erwahnenswert ist auch der Weinbau der vom 13 bis 19 Jahrhundert an den Hangen des Nerkewitzer Grundes betrieben wurde Hainicher Einwohner bewirtschafteten zeitweise etwa 6 Hektar Rebflache in der Stiebritzer und der Zimmerschen Flur Die in Hainichen untergebrachte Pfarrei versorgte auch die Filialen Stiebritz seit 1529 und Zimmern seit 1821 Zugleich gingen die Hainicher Kinder nach Stiebritz in die Schule 1977 wurde das Kirchspiel mit Nerkewitz zusammengelegt 1910 wurde der Ort elektrifiziert 8 Einwohner verloren im Zweiten Weltkrieg ihr Leben 18 Umsiedlerfamilien wurden in Hainichen eingewiesen Im April 1945 wurde Hainichen wie ganz Thuringen von US Truppen besetzt und im Juli an die Rote Armee weitergegeben So wurde es Teil der SBZ und ab 1949 der DDR 1955 wurde der Bau des Kulturhauses durchgefuhrt 1958 wurde die Gemeinde an das Wasserversorgungsnetz angeschlossen und die LPG Anselm Feuerbach gegrundet Die heutige Gemeinde entstand am 1 Februar 1969 durch den Zusammenschluss von Hainichen und Stiebritz Von 1995 bis 1997 wurde ein Dorferneuerungsprogramm durchgefuhrt Ab 1994 gehorte die Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg an die sich 2005 zur heutigen Verwaltungsgemeinschaft Dornburg Camburg vergrosserte Der Ortsteil Hainichen alleine hatte 2003 104 Einwohner Jahr Einwohner 5 Hauser1510 11 6 unbekannt1817 110 7 unbekannt1836 155 381878 159 381927 120 unbekannt1939 100 unbekanntEntwicklung der Einwohnerzahl Stand 31 12 Bearbeiten 1973 239 1976 245 1986 237 1990 211 1991 206 1994 205 1995 195 1996 197 1997 192 1998 204 1999 205 2000 209 2001 209 2002 204 2003 201 2004 205 2005 202 2006 203 2007 193 2008 186 2009 185 2010 183 2011 197 2012 200 2013 194 2014 197 2015 194 2016 187 2017 196 2018 202 2019 194 2020 192 2021 192Quelle Kreisarchiv des Saale Holzland Kreises 8 Thuringer Landesamt fur Statistik 9 Kultur und Sehenswertes in Hainichen BearbeitenKirche Bearbeiten nbsp Kirche in HainichenDie Hainicher Dorfkirche besteht aus Teilen einer romanischen Kapelle die in der Zeit der Gotik nach Osten erweitert wurde Ein Zeugnis dieses Vorgangerbaus ist das Eingangsportal mit Baumerkmalen des 12 Jahrhunderts Auf dem ostlichen Teil des Langhauses steht ein barocker Turm Die einzige Kirchenglocke befindet sich in einem Glockenhaus neben der Kirche Ende des 17 Anfang des 18 Jahrhunderts wurden Kanzelaltar und Emporen eingerichtet 1821 eine Orgel eingebaut Das Burgstadel Bearbeiten Im Sudosten des Dorfes befindet sich eine alte Burgstelle Die Anlage steht vermutlich in Verbindung mit der Altstrasse welche vom Saaletal durch den Hainicher Wald hinauf auf die Ilm Saale Platte fuhrte Von dieser Strasse haben sich zwischen Hainichen und Neuengonna noch einige Hohlwege im Wald erhalten Die Burg wird in den Jahren 1354 sowie 1355 erwahnt und war im Besitz der Burggrafen von Kirchberg Auf die Anlage deuten Grabenreste eine umgebende Ringstrasse sowie der Name Burg und ein flacher Hugel mit zwei kleinen Speichergebauden hin 10 Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Hainicher TeichfestPersonlichkeiten BearbeitenJohann Adam Bergk 1769 1834 Privatgelehrter Philosoph und Ubersetzer Paul Johann Anselm von Feuerbach 1775 1833 Rechtsgelehrter Arno Schroder 1867 1925 Pfarrer und Prahistoriker Hugo Jacob 1883 1949 Oberlehrer und HeimatforscherLiteratur BearbeitenGotthard Neumann Der Stein von Hainichen bei Dornburg a d S eine bedeutsame religionsgeschichtliche Urkunde In Alt Thuringen Bd 1 1953 1954 ISSN 0065 6585 S 304 327 725 Jahre Hainichen Eine Festschrift zum 725 jahrigen Ortsjubilaum Hainichen 2009 Hans Rhode Heidrun Rhode 830 Jahre Weinbau im Gonnatal 1182 2012 Ein Beitrag zur Geschichte des Weinbaus in den Gemeinden Hainichen Lehesten Neuengonna und Zimmern nordlich von Jena H Rhode Stiebritz 2012 ISBN 978 3 00 038902 3 Andrei Zahn Hainichen Wurchhausen Stoben Turmhugelburgen an der Saale In Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt Mitteilungen der Landesgruppe Sachsen Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung e V Halle Saale Landesgruppe 28 2019 in Vorbereitung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hainichen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Private Webseiten zu HainichenEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Heidrun Rhode Der Acker als Geschichtsarchiv Ein Begleitheft zur vor und fruhgeschichtlichen Sammlung im Heimatmuseum Stiebritz H Rhode Stiebritz 2012 Andrei Zahn Die Einwohner der Stadt Dornburg 13 bis 18 Jh Band 2 Familienbuch Dornburg Saale Saale Holzland Kreis Quellen zur Geschichte von Stadt und Amt Dornburg Saale 4 Deutsche Ortssippenbucher Reihe B 373 Mitteldeutsche Ortsfamilienbucher der AMF 32 ZDB ID 2385367 0 Als Manuskript gedruckt Silberdruck Niestetal 2006 Jonathan C Zenker Historisch topographisches Taschenbuch von Jena und seiner Umgebung besonders in naturwissenschaftlicher u medicinischer Beziehung Frommann Jena 1836 S 155 Festschrift 700 Jahre Hainichen und 30 Jahre Heimatfest Kirchenknopf Heimatglocken Hier sind allerdings nur die steuerpflichtigen Hausvorstande aufgezahlt die fur dem Michaeliskloster in Jena gehorenden Guter steuerten Allerdings gab es weitere Lehnsherren im Ort was z B ein Register von 1420 zeigt Detlef Ignasiak An der Saale und im Holzland Ein kulturhistorischer Fuhrer durch die Umgebung der Universitatsstadt Jena quartus Verlag Jena 1997 ISBN 3 931505 17 0 Kreisarchiv des Saale Holzland Kreises Gemeinde Hainichen mit Ortsteil Stiebritz Gemeindeverzeichnisse ab 1946 http www statistik thueringen de seite asp aktiv dat01 amp startbei datenbank default2 asp Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze 2 erweiterte und uberarbeitete Auflage Jenzig Verlag Kohler Jena 2003 ISBN 3 910141 56 0 Stadte und Gemeinden im Saale Holzland Kreis Albersdorf Altenberga Bad Klosterlausnitz Bibra Bobeck Bremsnitz Bucha Burgel Crossen an der Elster Dornburg Camburg Eichenberg Eineborn Eisenberg Frauenpriessnitz Freienorla Geisenhain Gneus Golmsdorf Gosen Graitschen bei Burgel Grossbockedra Grosseutersdorf Grosslobichau Grosspurschutz Gumperda Hainichen Hainspitz Hartmannsdorf Heideland Hermsdorf Hummelshain Jenalobnitz Kahla Karlsdorf Kleinbockedra Kleinebersdorf Kleineutersdorf Laasdorf Lehesten Lindig Lippersdorf Erdmannsdorf Loberschutz Mertendorf Meusebach Milda Mockern Morsdorf Nausnitz Neuengonna Oberbodnitz Orlamunde Ottendorf Petersberg Poxdorf Rattelsdorf Rauda Rauschwitz Rausdorf Reichenbach Reinstadt Renthendorf Rothenstein Ruttersdorf Lotschen Scheiditz Schkolen Schleifreisen Schloben Schongleina Schops Seitenroda Serba Silbitz Stadtroda St Gangloff Sulza Tautenburg Tautendorf Tautenhain Thierschneck Tissa Trobnitz Trockenborn Wolfersdorf Unterbodnitz Waldeck Walpernhain Waltersdorf Weissbach Weissenborn Wichmar Zimmern Zollnitz Ortsteile der Gemeinde Hainichen Hainichen Stiebritz Normdaten Geografikum GND 7584107 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hainichen Thuringen amp oldid 232855997