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Lehesten ist eine Gemeinde im Norden des Saale Holzland Kreises und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg Camburg Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Altengonna im Westen Lehesten im Zentrum Nerkewitz im Nordosten und Rodigen im Osten Wappen Deutschlandkarte 50 981388888889 11 578333333333 260 Koordinaten 50 59 N 11 35 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis Saale Holzland KreisVerwaltungs gemeinschaft Dornburg CamburgHohe 260 m u NHNFlache 12 14 km2Einwohner 663 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 55 Einwohner je km2Postleitzahl 07778Vorwahl 036425Kfz Kennzeichen SHK EIS SROGemeindeschlussel 16 0 74 051Gemeindegliederung Hauptort und 3 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Dorfstr 3607778 LehestenWebsite www vg dornburg camburg euBurgermeister Heinz Gunter GrauLage der Gemeinde Lehesten im Saale Holzland KreisKarteAnsicht von NordenOrtskernWasserburg Lage 50 982134225833 11 579219698889 Turm der Wasserburg Lage 50 981995758889 11 579423546667 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Landschaft Gewasser und Geologie 2 Geschichte 2 1 Ur und Fruhgeschichte 2 2 Zugehorigkeit 2 3 Weinbau 2 4 Geschichte von Lehesten 2 5 Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1994 3 Kultur und Sehenswertes 3 1 Wasserburg Lehesten 3 2 Kirche Lehesten 4 Wirtschaft 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Die Gemeinde Lehesten liegt im Bereich des Gonnatals und gehort zur Landschaft der Saaleplatte Von der Holzecke kommend durch Altengonna Lehesten und Nerkewitz und weiter nach Dornburg verlauft die Landesstrasse L 2301 und von Lehesten nach Rodigen weiter nach Jena die Kreisstrasse K 150 Die Stadt Jena liegt ca 8 5 km entfernt und nach Weimar sind es 25 km Die nachstgelegene Bundesstrasse ist die B 88 6 5 km ostlich im Saaletal und die nachste Autobahn die A 4 14 km sudlich Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn die Stadt und Landgemeinde Bad Sulza mit dem Ortsteil Stobra im Norden zum Landkreis Weimarer Land Hainichen mit dem Ortsteil Stiebritz im Nordosten und Neuengonna im Osten zum Saale Holzland Kreis sowie die kreisfreie Stadt Jena mit den Ortsteilen Closewitz im Suden und Krippendorf im Westen Landschaft Gewasser und Geologie Bearbeiten Die Landschaft ist grosstenteils gepragt durch die grossen meist fruchtbaren Ackerflachen des oberen Gonnatals und der Ilm Saale Platte Nordlich von Lehesten und Altengonna liegt das Gefilde eine nahezu ebene Hochflache mit guten Bodenverhaltnissen Waldgebiete finden sich im Bereich des Nerkewitzer Grunds sowie jeweils sudlich von Lehesten Stein und Lohholz und Altengonna Pfarrholz oder Altengonnaer Holz genannt In den feuchten Niederungen der Bache vor allem um Nerkewitz und nordostlich von Lehesten befinden sich Wiesen Der von den Hauptverkehrswegen weitgehend abgelegene Nerkewitzer Grund ist durch einen Wechsel von Wald und Wiesenflachen gepragt und bildet ein gunstiges Ausflugsziel und Naherholungsgebiet Durch das Gemeindegebiet sowie durch die Orte Altengonna Lehesten und Nerkewitz fliesst der Gonnerbach der bei Vierzehnheiligen entspringt und bei Neuengonna in die Saale mundet Zwischen Nerkewitz und Lehesten wird der Gonnerbach zu einem Stausee dem Speicher Nerkewitz oder Nerkewitzer Stausee aufgestaut Das Gemeindegebiet gehort grosstenteils dem oberen Muschelkalk an An einigen Stellen besonders auf den Hohen befinden sich fruchtbare Lossablagerungen Andere kleinere Flecken gehoren zum unteren oder mittleren Keuper Die hochsten Erhebungen bilden die Hohen nahe dem Plattenberg im Sudosten mit ca 359 m u NN der Dornberg im Sudwesten mit 383 m u NN sowie die Hochflache im Norden mit ungefahr 310 m u NN Geschichte Bearbeiten Die Geschichte der Ortsteile Altengonna Nerkewitz und Rodigen wird in den jeweiligen Ortsartikeln behandelt Ur und Fruhgeschichte Bearbeiten Das Gebiet zwischen Saale und Ilm war seit der Jungsteinzeit nahezu kontinuierlich besiedelt Im Gemeindegebiet lassen sich bis zum Mittelalter folgende Kulturen und Epochen nachweisen altere bis mittlere Linearbandkeramik 5500 4900 v Chr Stichbandkeramik 4900 4500 v Chr Schnurkeramik 2800 2200 v Chr Hugelgraberkultur 1600 1300 v Chr Latene B 400 320 v Chr fruhe Romische Kaiserzeit 0 150 n Chr Von besonders grosser wissenschaftlicher Bedeutung sind die bandkeramischen Siedlungen bei Nerkewitz Von dort stammt auch das 1929 gefundene tonerne Idol von Nerkewitz 2 Zugehorigkeit Bearbeiten Alle heutigen Gemeindeorte waren fur viele Jahrhunderte im Besitz des Deutschritterordens der dem kursachsischen Amt Eckartsberga einbezirkt war Die Dorfer Altengonna und Rodigen gehorten zur Kommende Lehesten wahrend Nerkewitz der Kommende Zwatzen zugeordnet war Am 3 Dezember 1809 starb Heinrich Moritz von Berlepsch der letzte Komtur der Deutschordensballei Thuringen Nach der Ordensauflosung 1809 fiel das Gemeindegebiet 1815 an das neu geschaffene Amt Zwatzen im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach und 1816 schliesslich an das Amt Jena Weinbau Bearbeiten In allen vier Ortsteilen lasst sich der Weinbau sowie teilweise auch der Hopfenanbau in vergangenen Jahrhunderten nachweisen Die Nerkewitzer Rebflachen am westlichen Ende des Nerkewitzer Grundes erreichten im 16 Jahrhundert ihre grosste Ausdehnung und spielten fur das Dorf noch bis ins 19 Jahrhundert eine nicht unbedeutende Rolle 3 Geschichte von Lehesten Bearbeiten Lehesten wurde erstmals im Jahre 1200 erwahnt Der Ortsname leitet sich von dem slawischen Wort Lescina ab das Haselgebusch bedeutet 4 Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1994 Bearbeiten Jahr Einwohner 5 1994 5711995 7301996 7841997 8071998 7931999 7852000 7972001 799 Jahr Einwohner 5 2002 8012003 8072004 7892005 7982006 7792007 7772008 7642009 755 Jahr Einwohner 5 2010 7252011 7162012 7122013 7002014 6962015 6822016 6762017 666 Jahr Einwohner 5 2018 6652019 6742020 6912021 684Kultur und Sehenswertes Bearbeiten nbsp Wasserburg und Dorfkirche in Lehesten nbsp Innenraum der KircheWasserburg Lehesten Bearbeiten Die Gebaude der Wasserburg pragen das Lehestener Ortsbild Die Anlage war im Besitz der Burggrafen von Kirchberg und wurde im 12 Jahrhundert an die Herren von Isserstedt verlehnt Einzelne Vertreter dieser Familie nannten sich seit dem Jahr 1200 Herren von Lehesten Seit Ende des 13 Jahrhunderts entwickelte sich dieser Familienzweig selbstandig weiter und war im 14 bis 16 Jahrhundert als burgerlicher Adel in Jena ansassig Im Zuge der Kirchbergerfehde wurde die Burg im Mai 1304 mit Hilfe schweren Belagerungsgerats durch landgrafliche Truppen eingenommen und wahrscheinlich vollstandig zerstort 6 Wenige Jahre spater mussten die Burggrafen Lehesten an die Thuringer Landgrafen abtreten Nachfolgend wurde ein Zweig der Familie von Meldingen mit der Burg belehnt der sie wieder aufbaute und bis etwa 1506 bewohnte Ein Jahr spater verkaufte der sachsische Herzog Georg der Bartige die Burg und das Dorf Lehesten an den Deutschen Orden Daraufhin entstand die Ordenskommende Lehesten zur Verwaltung der Dorfer Lehesten Altengonna und Rodigen Im Jahr 1809 gelangten Burg und Kommende wieder an das Konigreich Sachsen und 1815 an das Grossherzogtum Sachsen Weimar In dieser Zeit entwickelte sich die Burganlage zu einem landwirtschaftlichen Kammer oder Staatsgut Erst 1998 wurde dieses wieder Privatbesitz Die Burganlage wurde wohl ursprunglich rechteckig angelegt aber durch die Zerstorung und mehrere Umbaumassnahmen im 16 und 19 Jahrhundert stark umgeformt 7 Auch der mit Wasser gefullte Burggraben ist nur noch in Bruchstucken erhalten Altester Bauteil ist der 27 Meter hohe Bergfried Kirche Lehesten Bearbeiten Hauptartikel Dorfkirche Lehesten Die ehemalige Burgkapelle liegt am Rand der Wasserburg Lehesten Die heutige evangelische Filialkirche wurde im Zuge von Umbaumassnahmen 1550 51 als Saalkirche mit einem dreiseitig polygonal endenden Chor und einem Dachreiter errichtet Nur die Kirchenglocke weist auf die mittelalterliche Kapelle hin Im Suden uber dem Rundbogenportal befindet sich ein Wappen mit dem Monogramm des Landeskomturs Herzog Christian August von Sachsen Zeitz mit der Jahreszahl 1689 Wirtschaft BearbeitenWestlich von Lehesten befinden sich die zentralen Einrichtungen der Gonnatal agrar e G dem grossten Arbeitgeber im Gebiet des Gonnatals Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lehesten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien vg dornburg camburg euEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Heidrun Rhode Der Acker als Geschichtsarchiv Ein Begleitheft zur vor und fruhgeschichtlichen Sammlung im Heimatmuseum Stiebritz H Rhode Stiebritz 2012 Hans Rhode Heidrun Rhode Zur Geschichte des Weinbaus im Gonnatal In Zwischen Saale und Ilm Vom Leben auf der Saale Ilm Platte im Wandel der Zeiten von einst bis jetzt Bd 1 2009 ZDB ID 2682264 7 S 27 50 und Bd 3 2010 S 23 51 Detlef Ignasiak An der Saale und im Holzland Ein kulturhistorischer Fuhrer durch die Umgebung der Universitatsstadt Jena quartus Verlag Jena 1997 ISBN 3 931505 17 0 a b c d Thuringer Landesamt fur Statistik Matthias Rupp Wehrorganisation und Wehrarchitektur der Stadt Jena im Mittelalter Stadtische Museen Jena Dokumentation 14 Hain Weimar u a 2004 ISBN 3 89807 077 8 S 31 kirchenkreis jena de Memento vom 7 Juni 2016 im Internet Archive Stadte und Gemeinden im Saale Holzland Kreis Albersdorf Altenberga Bad Klosterlausnitz Bibra Bobeck Bremsnitz Bucha Burgel Crossen an der Elster Dornburg Camburg Eichenberg Eineborn Eisenberg Frauenpriessnitz Freienorla Geisenhain Gneus Golmsdorf Gosen Graitschen bei Burgel Grossbockedra Grosseutersdorf Grosslobichau Grosspurschutz Gumperda Hainichen Hainspitz Hartmannsdorf Heideland Hermsdorf Hummelshain Jenalobnitz Kahla Karlsdorf Kleinbockedra Kleinebersdorf Kleineutersdorf Laasdorf Lehesten Lindig Lippersdorf Erdmannsdorf Loberschutz Mertendorf Meusebach Milda Mockern Morsdorf Nausnitz Neuengonna Oberbodnitz Orlamunde Ottendorf Petersberg Poxdorf Rattelsdorf Rauda Rauschwitz Rausdorf Reichenbach Reinstadt Renthendorf Rothenstein 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