www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt eine deutsche Gemeinde Zu der deutschen Politikerin der FDP siehe Annett Stiebritz Zu dem deutschen Philosophen siehe Johann Friedrich Stiebritz Stiebritz ist ein Ortsteil der Gemeinde Hainichen im Norden des Saale Holzland Kreises in Thuringen StiebritzGemeinde HainichenKoordinaten 51 0 N 11 36 O 50 997777777778 11 601388888889 309 Koordinaten 50 59 52 N 11 36 5 OHohe 309 m u NNFlache 3 02 km Einwohner 97 2010 Bevolkerungsdichte 32 Einwohner km Eingemeindung 1 Februar 1969Postleitzahl 07778Vorwahl 036427im Hintergrund Stiebritz Grundschule links im Vordergrund Nerkewitzim Hintergrund Stiebritz Grundschule links im Vordergrund Nerkewitz Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Gemarkung 2 Geschichte 2 1 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Kultur und Sehenswertes 3 1 Kirche 3 2 Grundschule Talblick 3 3 Organisationen und Vereine 3 4 Veranstaltungen 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Stiebritz befindet sich auf der Ilm Saale Platte im Saale Holzland Kreis Die Stadt Jena liegt ca 12 km entfernt Nach Weimar sind es 25 km und zur Landeshauptstadt Erfurt 50 km Durch den Ort verlauft die Landstrasse 2301 Die nachstgelegene Bundesstrasse ist die Bundesstrasse 88 6 km ostlich im Saaletal und die nachste Autobahn die A 4 16 km sudlich Stadt Bad Sulza Ortsteil Stobra 3 km Stadt Bad Sulza Ortsteil Kosnitz 1 5 km Gemeinde Zimmern 2 km nbsp Hainichen 2 km Gemeinde Lehesten 2 5 km Gemeinde Lehesten Ortsteil Nerkewitz 1 km Gemeinde Neuengonna 5 km Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung durch die kurzeste Strassenverbindung bis zum Ortszentrum Gemarkung Bearbeiten Das zu Stiebritz gehorende Gebiet besteht grosstenteils aus fruchtbaren flachen Ackerflachen der Ilm Saale Platte mit einigen tieferen Einsenkungen zum Gonnatal hin An wenigen feuchten Stellen befinden sich Wiesen Zur Gemarkung gehort aber auch ein steiler Abschnitt zwischen dem Hainicher Forst und dem Gonnerbach Diese meist bewaldeten Kalkhange bilden einen Teil des Nerkewitzer Grundes Weithin sichtbar wird die Flurgrenze durch drei Grenzpappeln jeweils an der Strasse nach Nerkewitz nach Zimmern und am Weg nach Kosnitz Die hochste Erhebung ist die Stiebritzer Hohe mit 320 m u NN Geschichte BearbeitenBereits seit der Jungsteinzeit war die Hochflache zwischen Saale und Ilm von Ackerbauern besiedelt Im Stiebritzer Flurteil Obergehren lasst sich beispielsweise eine bronzezeitliche Hohensiedlung nachweisen Die heutige Ortschaft ist auf eine slawische Ansiedlung des 9 bis 10 Jahrhunderts zuruckzufuhren die in der Nahe des Heerwegs einer alten Fernverkehrsroute erfolgte Die Siedlungsform des Rundlings bei dem sich um einen zentralen Dorfplatz mit Kirche und Brunnen die Hofe strahlenformig gruppieren ist bis heute erkennbar Stiebritz wurde erstmals im Jahr 1156 urkundlich erwahnt Dabei verkaufte Adalbert von Lobeda Vasall des Markgrafen der Nordmark dem Kloster Heusdorf einen Wald bei Stebrice Der Ortsname konnte entweder auf den slawischen Personennamen Zdebor oder auf das slawische Wort fur Saule Turm zuruckzufuhren sein Als vormaliges Reichslehen fiel das Dorf im 12 Jahrhundert unter die Burggrafschaft Kirchberg auch das Kloster Heusdorf bei Apolda erwarb umfangreichen Besitz 1358 59 verkauften die Kirchberger Stiebritz an das Kloster Burgel welches nach der Reformation in ein landesherrliches Amt umgewandelt wurde Die alteste Uberlieferung von Hofbesitzern stammt aus der Zeit von 1421 1425 1 Im Jahr 1544 erwarb die Familie von Denstedt sowohl das Klosteramt Heusdorf als auch die Anteile von Stiebritz die zum Klosteramt Burgel gehorten und vereinigten damit die Besitzrechte innerhalb des Ortes Stiebritz gehorte noch bis 1818 zum Amt Heusdorf und wechselte dann zum Amt Dornburg Von 1879 bis 1923 wurde es vom Amtsgericht Apolda verwaltet und gehorte anschliessend zum Kreis Stadtroda bzw Jena 1969 schloss sich die Gemeinde mit Hainichen zur Gemeinde Hainichen zusammen Westlich von Stiebritz liegt die Wustung Lichtendorf Das Dorf war im Hochmittelalter angelegt und bereits im 14 Jahrhundert wieder aufgegeben worden Die Dorfflur hielt sich noch bis ins 16 Jahrhundert geschlossen und wurde anschliessend unter Stiebritz Nerkewitz und Kosnitz aufgeteilt Der Flurname Lichtenanger erinnert noch heute an die Ortslage Bis zu Beginn der 1990er Jahre lebten fast alle Einwohner von der Landwirtschaft Klein bis mittelbauerliche Betriebe dominierten bis zur Kollektivierung in den 1950er Jahren den Ort Daruber hinaus wurde bis ins 19 Jahrhundert umfangreicher Weinbau an den Hangen des Nerkewitzer Grundes betrieben Die Ablosung der Feudalabgaben von 1852 und die Grundstuckszusammenlegung von 1873 fuhrten zu einem wirtschaftlichen Aufschwung Zwischen 1957 und 1960 schlossen sich alle Betriebe zur Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft zusammen die 1991 in eine Agrargenossenschaft umgewandelt wurde Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ging die Zahl der Haushalte auf 8 zuruck 1717 und 1935 vernichteten Grossbrande 10 bzw 2 Hauser 1745 und 1778 79 forderten Ruhrseuchen uber 10 Todesopfer Anlasslich der nahe gelegenen Schlacht bei Jena im Jahr 1806 wird von der Einquartierung sachsischer Reiter und Plunderungen durch die Franzosen berichtet In beiden Weltkriegen fielen insgesamt 18 Manner des Dorfes Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kamen zahlreiche Umsiedlerfamilien nach Stiebritz von denen einige bis heute hier leben Bereits 1904 erhielt Stiebritz eine Telegraphenstelle 1910 wurde der Ort elektrifiziert und 1973 an die Ohra Trinkwasserleitung angeschlossen 1958 erbaute man einen Saal mit Gemeinschaftshaus Kulturhaus Vor allem die umfassenden Dorferneuerungen von 1973 bis 1976 und von 1995 96 haben zur Entstehung des heutigen Ortsbildes gefuhrt 1981 und 2006 feierte man Jubilaen zur Ersterwahnung von Stiebritz Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohner1569 23 Haushalte 1610 26 Haushalte 1632 831645 8 Haushalte 1692 1121800 1191836 1261867 156 Jahr Einwohner1900 1411916 971939 1001948 2081956 1521977 1082004 1152010 97Kultur und Sehenswertes Bearbeiten nbsp Dorfplatz mit Backofen und Kirche vor der Renovierung 2008 nbsp Kirche in Stiebritz 2021 Kirche Bearbeiten Die Kirche von Stiebritz geht wahrscheinlich auf einen romanischen Bau des 12 oder 13 Jahrhunderts zuruck der im Jahr 1612 um etwa die Halfte nach Osten erweitert wurde Ihre heutige Gestalt und ihre Innenausstattung mit Emporen und Kanzelaltar verdankt die Kirche den Umbauarbeiten der Jahre 1727 bis 1733 Lediglich die Orgel stammt von 1858 von der Orgelbaufirma Heerwagen Der holzerne Kirchturm mit doppelter Schweifkuppel und offener Laterne wurde 1977 zuruckgebaut 2006 jedoch rekonstruiert Auch der Dachstuhl des Langhauses erhielt 2008 eine umfassende Sanierung Die einzige Kirchenglocke wurde um 1450 gegossen Das alteste erhaltene Kirchturmuhrwerk stammt aus dem Jahr 1680 Kirchlich wurde Stiebritz seit dem 13 Jahrhundert von der Pfarrei Utenbach und zeitweise von der Pfarrei Nerkewitz versorgt Erst 1529 wechselte es als Filial an die Pfarrei Hainichen seit 1977 Pfarrei Nerkewitz 2 3 Die Kirche gehort zum Kirchenkreis Jena Grundschule Talblick Bearbeiten Der 1975 fertiggestellte Schulbau mit Turnhalle war als eine POS errichtet worden und konzentrierte die schulischen Einrichtungen im Einzugsgebiet Gonnatal auf ein Gebaude Nach der Wende wurde sie zu einer staatlichen Grundschule umgewandelt Organisationen und Vereine Bearbeiten Der Stiewartser Traditionsverein Stiebritz e V 2008 gegrundet fuhrt viele der bisherigen Organisationen des Dorfes in einem Verein zusammen Die Vereinsarbeit verteilt sich auf die Interessengruppen Backofenfest Ur und Fruhgeschichte Heimat und Chronik Mundart und Traditionspflege sowie Jugendarbeit und Freiwillige Feuerwehr Der Vereinsname enthalt den Ortsnamen nach der Mundart Stiewarts womit der typische Dialekt der Region zur Geltung kommen soll Veranstaltungen Bearbeiten Backofenfeste am 1 Mai und 3 Oktober Stiebritzer Weinabend im Herbst jedes zweiten Jahres begonnen 2006Personlichkeiten BearbeitenHugo Jacob 1883 1949 deutscher Oberlehrer und HeimatforscherLiteratur BearbeitenRainer Hergt Stiebritzer Kalenderblatter Ein heimatgeschichtliches Lesebuch mit vielen Abbildungen 2 Bande Bd 1 Die Monate Januar bis Juni Bd 2 Die Monate Juli bis Dezember Saale Holzland Kreis Hainichen 2009 Hans Rhode Stiebritz Beitrage zu Dorfgeschichte H Rhode Hainichen 2012 ISBN 978 3 00 036897 4 Heidrun Rhode Der Acker als Geschichtsarchiv Ein Begleitheft zur vor und fruhgeschichtlichen Sammlung im Heimatmuseum Stiebritz H Rhode Stiebritz 2012 Mario Rode 850 Jahre Stiebritz 1156 bis 2006 Eine Chronik zum 850 jahrigen Ortsjubilaum Gemeinde Stiebritz Stiebritz 2006 Hanfried Victor Hrsg Kirchen in Dornburg und Umgebung Die Kirchspiele Dornburg Dorndorf und Nerkewitz Wartburg Jena 1990 ISBN 3 374 01068 7 Zwischen Saale und Ilm Vom Leben auf der Saale Ilm Platte im Wandel der Zeiten von einst bis jetzt Eine Schriftenreihe herausgegeben vom Stiewartser Traditionsverein e V Stiebritz Nr 1 Dezember 2009 Nr 2 April 2010 Nr 3 September 2010 Nr 4 Dezember 2010 Nr 5 Mai 2011 ZDB ID 2682264 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiebritz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heimatmuseum Stiebritz private Website Website der Grundschule Talblick Abgerufen am 23 April 2021 Stiebritz Thur private Website Memento vom 23 Marz 2018 im Internet Archive Geschichte des Dorfes Memento vom 18 September 2009 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Andrei Zahn Die Einwohner der Amter Burgau Camburg und Dornburg Ein Beteregister aus der Zeit um 1421 1425 Schriftenreihe der AMF 55 ZDB ID 2380765 9 Als Manuskript gedruckt Arbeitsgemeinschaft fur Mitteldeutsche Familienforschung Mannheim 1998 Kirche Stiebritz Kirchengemeindeverband Vierzehnheiligen abgerufen am 23 April 2021 Informationen zur Orgel In orgbase nl Abgerufen am 23 April 2021 deutsch niederlandisch Ortsteile der Gemeinde Hainichen Hainichen Stiebritz Normdaten Geografikum GND 7639954 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiebritz amp oldid 236580289