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Das Amt Burgel war eine territoriale Verwaltungseinheit der Ernestinischen Herzogtumer Es wurde 1526 aus dem Besitz des aufgelosten Klosters Burgel gebildet Das Amt gehorte seit seiner Grundung den Ernestinern bei denen es auch nach 1547 verblieb Von 1572 bis 1603 gehorte es zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg ab 1672 bis 1690 zum Herzogtum Sachsen Jena danach wieder zu Sachsen Weimar und seit 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nach der Erhebung Sachsen Weimar Eisenachs zum Grossherzogtum im Jahr 1815 erfuhr das Amt Burgel im Jahr 1822 eine territoriale Erweiterung wodurch es seitdem Amt Burgel mit Tautenburg genannt wurde Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 und der damit verbundenen Auflosung bildete das Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Kloster Burgel 1188 bis 1525 3 2 Amt Burgel 1526 bis 1815 3 3 Amt Burgel mit Tautenburg 1815 bis 1850 4 Zugehorige Orte 4 1 Orte die bis 1815 das Amt Burgel bildeten 4 2 Orte des Amts Tautenburg die 1822 dem Amt Burgel angegliedert wurden 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Amt Burgel lag ostlich der Saale auf der Saale Elster Sandsteinplatte zwischen Tautenburger Wald im Norden und Thuringer Holzland im Suden Flusse im Amt waren die Saalezuflusse Gleise und der Gembdenbach Das Gebiet des weimarischen Amts Burgel ragte gen Sudwesten in Altenburgisches Gebiet hinein nur gen Nordosten war es mit dem weimarischen Hoheitsgebiet verbunden Das Amtsgebiet liegt heute in der ostlichen Mitte des Freistaats Thuringen und gehorte zum Saale Holzland Kreis Wogau ist Ortsteil der kreisfreien Stadt Jena Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenAmt Burgel bis zum Wiener Kongress 1815Folgende Amter grenzten bis 1815 an das Amt Burgel Norden Amt Tautenburg Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Osten Kreisamt Eisenberg Sudteil 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 1680 und ab 1707 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1680 1707 zum Herzogtum Sachsen Eisenberg Suden Teil des Amts Leuchtenburg Orlamunde 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg Sudwesten Amt Roda 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 1680 und ab 1707 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1680 1707 zum Herzogtum Sachsen Eisenberg Westen Amt Jena 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena 1690 zum Herzogtum Sachsen Eisenach ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nordwesten Amt Dornburg 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena 1690 zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Amt Burgel nach dem Wiener Kongress 1815 und der Vergrosserung um den Hauptteil des Amts Tautenburg 1822Nach dem Wiener Kongress 1815 grenzte im Norden des Amts Burgel der Hauptteil des an das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach abgetretene Amt Tautenburg an Nach dessen Vereinigung mit dem Amt Burgel 1822 grenzte das Amt Burgel mit Tautenburg an folgende Verwaltungseinheiten Norden Amt Camburg und Kreisamt Eisenberg Nordteil Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg ab 1826 Herzogtum Sachsen Meiningen Nordosten Landkreis Weissenfels Konigreich Preussen Provinz Sachsen Osten Kreisamt Eisenberg Sudteil Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg ab 1826 zum Herzogtum Sachsen Altenburg Suden Teil des Kreisamts Kahla Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg ab zum 1826 Herzogtum Sachsen Altenburg Sudwesten Amt Roda Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg ab 1826 zum Herzogtum Sachsen Altenburg Westen Amt Jena Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nordwesten Amt Dornburg Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Geschichte BearbeitenKloster Burgel 1188 bis 1525 Bearbeiten nbsp Klosterkirche ThalburgelIm fruhen Mittelalter kreuzten sich im Bereich der heutigen Stadt Burgel an der Furt uber die Gleise zwei Fernhandelsstrassen Auf dem sudlich der heutigen Burgeler Altstadt gelegenen Georgenberg existierte zu dieser Zeit eine Befestigung die vermutlich dem Heiligen Georg geweiht war Aus deren Namen Burgelin entwickelte sich ab Mitte des 16 Jahrhunderts der heutige Ortsname 1 Burgel wurde erstmals urkundlich am 13 Februar 1133 als Ort erwahnt 2 1234 wurde dann Burgel als Stadt unter 24 Stadten Thuringens erwahnt 3 Zur gleichen Zeit der Ortserwahnung Burgels ist auch die Stiftung des Klosters Burgel am 13 Februar 1133 durch den Lausitzer Markgrafen Heinrich von Groitzsch und dessen Gemahlin Bertha belegt welche durch Bischof Udo I von Thuringen gestattet wurde Auf dem Burgeliner Erbhof wurde eine congregatio monachorum Monchsgemeinschaft eingerichtet Die Vogtrechte gingen nach dem Tod des Markgrafen im Jahr 1135 auf die Wettiner uber 4 Zu Beginn besass das Burgeler Kloster wenig landwirtschaftlichen Grundbesitz es entwickelte sich aber im Laufe zweier Jahrhunderte zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der feudalen Gesellschaft zwischen Saale und Weisser Elster Durch geschickte Vermehrung seines Grundbesitzes kamen ganze Dorfer in klosterliches Eigentum Dazu gehorten unter anderem Remderoda 1308 Wallichen bei Erfurt 1318 Bobeck 1325 Munchenroda 1330 Altlobnitz 1352 Stiebritz 1358 Ziegenhain 1435 und Gerega 1451 In weiteren 20 Dorfern wurden Hofstatten und oder grosse Flurstucke gekauft darunter waren die acht Dorfer der nordostlich von Burgel gelegenen Landschaft Abtei Auch in Erfurt erwarb das Kloster Grundbesitz sowie Weinberge im Saale und Gleistal Wahrend des Spatmittelalters markierte die machtige Klosterkirche die bedeutende Stellung des Konvents in der Region Der Rat der Stadt Burgel hatte dem Abt des Klosters den Huldigungseid zu leisten Die weltlichen Angelegenheiten der Burgeler wurden im Kreuzgang geregelt er war gewissermassen der Regierungssitz oder die Konigshalle des Klosters Sein Ende fand das Kloster Burgel durch den Deutschen Bauernkrieg 1525 wurden die letzten Benediktiner aus Burgel vertrieben Sie gingen in das Tochterkloster nach Remse bei Glauchau bis 1533 auch dieses aufgelost wurde Amt Burgel 1526 bis 1815 Bearbeiten Infolge der Reformation in Thuringen wurde das Kloster 1526 aufgelost und somit dem Verfall preisgegeben Die Reste der Klosterkirche wurden unter dem Einfluss Philipp Melanchtons fur die neu entstandene dorfliche Gemeinde als evangelisches Gotteshaus wieder nutzbar gemacht Der klosterliche Besitz wurde vom ernestinischen Kurfursten von Sachsen ubernommen welcher aus den ehemaligen Klostergebauden das Kammergut Thalburgel einrichtete Der Freihof Gniebsdorf wurde zum Wirtschaftshof des Kammergutes Thalburgel das Vorwerk Kalthausen verfiel jedoch nach Auflosung des Klosters 5 Die klosterlichen Rechte gingen an das nunmehrige kurfurstlich sachsische Amt Burgel mit Sitz im Kloster uber Zu diesem Amt gehorten die Stadt Burgel mit den Orten Gniebsdorf Nausnitz Taupadel Kleinlobichau Gerega Waldeck Bobeck Beulbar Ilmsdorf und den Rittergutern Hetzdorf und Wogau Die Burgeler Amtsanteile am links der Saale liegenden Ort Stiebritz erwarb im Jahr 1544 die Familie von Denstedt wodurch der Ort vollstandig zum Amt Heusdorf kam Nach der Wittenberger Kapitulation 1547 verblieb das Amt Burgel bei den Ernestinern Bei der Erfurter Teilung des ernestinischen Herzogtums Sachsen kam das Amt Burgel 1572 an das Herzogtum Sachsen Weimar und bei dessen Teilung 1603 an das Herzogtum Sachsen Altenburg Nachdem die altere Linie Sachsen Altenburg im Jahr 1672 ausstarb wurde das Amt Burgel bei der nun erfolgten Landesteilung dem Herzogtum Sachsen Weimar zugeteilt Das durch Anfall eines Teils von Sachsen Altenburg vergrosserte Herzogtum Sachsen Weimar teilte sich im gleichen Jahr erneut wodurch das Amt Burgel seit 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena gehorte Nach dem Erloschen dieses Herzogtums im Jahr 1690 erfolgte erneut eine Landesteilung bei der das Amt Burgel wiederum dem Herzogtum Sachsen Weimar zugeteilt wurde 6 Mit der Vereinigung der Herzogtumer Sachsen Weimar und Sachsen Eisenach im Jahr 1741 gehorte das Amt Burgel seitdem zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Amt Burgel mit Tautenburg 1815 bis 1850 Bearbeiten Durch die Auswirkungen des Wiener Kongresses wurde das Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1815 zum Grossherzogtum erhoben Damit verbunden waren etliche Gebietszugewinne unter anderem Teile des Thuringer Kreises des Konigreichs Sachsen Dem Amt Burgel wurden 1822 neun Orte des Hauptteils des ehemaligen koniglich sachsischen Amts Tautenburg 7 angegliedert wodurch das Amt seitdem Amt Burgel mit Tautenburg genannt wurde Das Rentamt befand sich seitdem in Frauenpriessnitz das Justizamt bis zu seiner Aufhebung 1879 in Burgel 8 1849 50 erfolgte im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung Dabei wurden auch die im Amt bestehenden Patrimonialgerichte aufgehoben Das Amt Burgel mit Tautenburg kam mit anderen Amtern des Weimarer Kreises zum Verwaltungsbezirk Weimar II der auch als II Verwaltungsbezirk bezeichnet wurde und 1868 den Namen Verwaltungsbezirk Apolda erhielt 9 Fur die Jurisdiktion des aufgehobenen Amts Burgel mit Tautenburg wurde 1850 das Justizamt Burgel errichtet Mit Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1 Oktober 1879 wurde das Justizamt Burgel aufgelost und dem Amtsgericht Jena unterstellt 10 11 Zugehorige Orte BearbeitenOrte die bis 1815 das Amt Burgel bildeten Bearbeiten StadteBurgelAmtsdorferThalburgel Amtssitz Bobeck Gerega Gniebsdorf Hetzdorf Weimar Anteil Kleinlobichau Nausnitz Taupadel WaldeckAdelige Orte und SchatullguterBeulbar Ilmsdorf WogauKloster Burgen und SchlosserKloster Burgel Burg Burgel auf dem Georgenberg Grosse Rabsburg und Kleine Rabsburg bei Bobeck Im Amt existierten im Mittelalter weitere Burgen die aber zeitig wust wurden Orte des Amts Tautenburg die 1822 dem Amt Burgel angegliedert wurden Bearbeiten DorferTautenburg Frauenpriessnitz Dothen Grabsdorf Mertendorf bei Eisenberg Poppendorf Poxdorf Rockau WetzdorfBurgen und SchlosserBurg Tautenburg Schloss FrauenpriessnitzWeblinks BearbeitenAmt Burgel vor 1815 im Buch Geographie fur alle Stande ab S 43 Abgerufen am 5 September 2021 Beschreibung des Amts Burgel mit Tautenburg nach 1815 In Staatshandbuch des Grossherzogthums Sachsen Weimar Eisenach 1827 S 121 123 abgerufen am 5 September 2021 Adolf Stieler Die Orte des Amts Burgel mit Tautenburg nach 1815 In Geographische Ubersicht der sachsen ernestinischen schwarzburgischen reussischen und der anliegenden Lande 1826 S 83 abgerufen am 5 September 2021 Paul Lehfeldt Der Amtsgerichtsbezirk Jena In Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Verwaltungsbezirk Apolda Digitale Sammlungen der Bauhausuniversitat Weimar S 25 f abgerufen am 5 September 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag 2001 S 75 ISBN 3 910141 43 9 Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer bis 1300 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2001 S 17 ISBN 3 934748 58 9 Werner Magdefrau Thuringer Stadte und Stadtebunde im Mittelalter Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2002 S 84 ISBN 3 936030 34 0 Burgel auf www geo viaregia org Memento vom 16 Januar 2021 im Internet Archive O V Archaologischer Wanderfuhrer Thuringen Heft 9 Weimar 2007 Saale Holzland Kreis Ost S 46 ISBN 978 3 937517 51 3 Die Jenaische Landesportion im Buch Geographie fur alle Stande ab S 6 Abgerufen am 5 September 2021 Amter Burgel und Tautenburg im Buch Neueste Lander und Volkerkunde auf S 78f Abgerufen am 5 September 2021 Burgel auf www geo viaregia org Memento vom 16 Januar 2021 im Internet Archive Orte des Verwaltungsbezirks Apolda im Gemeindeverzeichnis 1900 Ministerial Bekanntmachung die Abgrenzung der geographischen Bezirke der vom 1 Oktober 1879 ab im Grossherzogthum bestehenden Amtsgerichte betreffend vom 24 April 1879 Reg Bl S 251 ff Plan fur die Organisation der Landesgerichte im Grossherzogthume Sachsen Weimar Eisenach auf dem Grunde des Deutschen Gerichtsverfassungs Gesetzes vom 27 Januar 1877 In Landtags Verhandlungen vom Jahre 1877 Erste Abtheilung Schriftenwechsel zwischen der Grossherzoglichen Staatsregierung und dem ein und zwanzigsten ordentlichen Landtage Weimar 1878 S 751 753 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Burgel amp oldid 234868681