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Die Burgruine Tautenburg ist die Ruine einer Spornburg auf 272 m u NN etwa elf Kilometer nordostlich von Jena inmitten des Tautenburger Forstes auf einem kleinen Bergsporn um den sich die gleichnamige Gemeinde Tautenburg U formig herumgelegt hat Burgruine TautenburgTautenburg Ansicht vom DorfTautenburg Ansicht vom DorfStaat DeutschlandOrt TautenburgEntstehungszeit 1100 bis 1200Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Turm Reste des NO Flugels zwei QuergrabenStandische Stellung Adlige FurstGeographische Lage 50 59 N 11 43 O 50 990555555556 11 715555555556 272 Koordinaten 50 59 26 N 11 42 56 OHohenlage 272 m u NNBurgruine Tautenburg Thuringen Tautenburg Abschnittsgraben der HauptburgTautenburg Opus spicatum Mauerwerk der Ringmauer der HauptburgTautenburg rundbogiger hochgelegener Einstieg und Vierpassfenster am Torturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erhaltener Baubestand und Datierung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenEs wird haufig angenommen dass die Anlage bereits um die Mitte des 12 Jahrhunderts als Burg eines Reichsministerialengeschlechts entstanden sei Dies stutzt sich fast ausschliesslich auf einen schon Ende des 19 Jahrhunderts behaupteten Zusammenhang mit einem in der Uberlieferung des Arnolds von Quedlinburg genannten Ort Tutenberc der in der Geschichte der Vogte von Weida eine Rolle spielte Dieser kann zwar nicht vollig ausgeschlossen werden erscheint jedoch wenig wahrscheinlich Angesichts der allgemeinen Burgenentwicklung in der Region ist es allerdings durchaus moglich dass in der Mitte oder zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts hier eine Burg gegrundet wurde Dies ist eine Zeit in der im mittleren Saaletal eine Vielzahl von Burgen neu angelegt oder umgebaut wurde es sei nur auf die obere Lobdeburg vor 1166 Burg Camburg ab ca 1133 und Burg Gleissberg Kunitzburg verwiesen Archaologische Funde und Befunde die Aufschluss uber das Alter der Anlage geben konnten liegen bisher nicht vor bzw wurden nicht vorgelegt so dass eine Entscheidung zunachst noch offenbleiben muss Die Burg wird erstmals 1223 urkundlich genannt In der Bestatigungsurkunde einer Stiftung werden die Edlen Tuto von Tautenburg Tutenberc und sein gleichnamiger Sohn sowie dessen Vettern consobrini eius darunter ein weiterer Tuto von Kohren erwahnt Die Stiftung geschieht zum Seelenheil ihrer verstorbenen Neffen Tuto und Friedrich Tuto ist offensichtlich der Leitname des alteren Geschlechts und wahrscheinlich gab er auch der Burg den Namen Allerdings bleibt unklar in welcher Generation der Name hier bereits vorkommt Der 1223 erstgenannte Tuto muss nicht zwangslaufig der erste der Familie sein es kann theoretisch auch ein zwei oder gar mehrere Generationen alterer Tuto der Grunder sein So erscheint z B schon in der Bestatigungsurkunde des Bischofs Udo von Naumburg moglicherweise ein Tuto hier existieren jedoch auch andere Lesungen wie Udo 1227 wird der Ritter Tuto von Tautenburg erneut im Zusammenhang mit einer Schenkung erwahnt Die Tautenburg hat sich zu diesem Zeitpunkt in der Hand der Herren von Lobdeburg Saalburg befunden Kurz darauf noch vor 1232 ging sie zunachst als lobdeburgisches Afterlehen an die Schenken von Vargula Nach dem Tod Hartmanns von Lobdeburg Saalburg wurden diese 1243 durch Kaiser Friedrich II mit der Tautenburg belehnt und eine Nebenlinie benannte sich nach der Tautenburg urkundlich erstmals 1244 1343 mussten die Tautenburger ihre Burg von den Grafen von Schwarzburg 1345 von den Wettinern zu Lehen nehmen Die hier ansassige jungere Linie der Schenken erlosch 1640 Die albertinischen Wettiner zogen die Herrschaft als erledigtes Lehen ein und nutzten die Burg bis 1776 als kurfurstlichen Amtssitz Amt Tautenburg 1780 81 wurde die Bausubstanz bis auf einige Reste abgetragen und die Steine fur den Bau des Schlosses und des Justiz und Rentamtes in Frauenpriessnitz verwendet Erhaltener Baubestand und Datierung BearbeitenDie Anlage gliedert sich in zwei Teile von denen noch einige Graben und Terrassierungen zu erkennen sind Erhalten ist in der Sudostecke des westlichen alteren Teils ein funfeckiger Torturm mit Zinnenkranz und Tordurchfahrt der oft irrtumlich als Bergfried bezeichnet wird Seine zeitliche Einordnung ist unklar zumeist wird er in die erste Halfte des 13 Jahrhunderts datiert was sich jedoch offensichtlich an der Ersterwahnung orientiert Ein Mauerstuck mit Opus spicatum und ohne Kalkmortel konnte fur fruhere Entstehung sprechen aber eine solche Mauertechnik ist auch noch nach 1200 und bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts moglich Eine weitere Datierungsstutze ist ein kleines Vierpassfenster das ebenfalls ungefahr ins zweite Drittel des 13 Jahrhunderts datiert Der Torturm konnte daher auch mit Neu Um oder Ausbauten durch den Schenk Rudolf II von Vargula nach dem Erwerb der Burg in den 1230er und 40er Jahren in Zusammenhang stehen Dies gilt auch fur starke Mauerreste eines Nordostflugels der angeblich die in einer Bauinschrift zum Jahr 1232 genannte Kapelle beherbergt hat Im Westen schloss sich an den Turm ein dreigeschossiger Wohnbau an der an der Nordseite Erkerturmchen gehabt haben soll Literatur BearbeitenHermann Stobe Eine unbekannte Urkunde Kaiser Friedrichs II In Deutsches Archiv fur Geschichte des Mittelalters Band 1 S 504 510 Bohlau Verlag Weimar 1937 ISSN 0258 4883 Michael Platen Richard Schafer Burgen um Jena Von der Camburg bis zur Burg Orlamunde Schriften des Stadtmuseums Jena 26 Jena 1978 27 33 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen 430 Burgen Burgruinen und Burgstatten Gudensberg Gleichen 2000 S 208 f ISBN 3 86134 631 1 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 2 Aufl Munchen u a 2003 1213 ISBN 3 422 03095 6 Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze 2 Auflage Jena 2003 ISBN 3 910141 56 0 ISBN 3 910141 57 9 S 276 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Tautenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Tautenburg in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 18 November 2021 Tautenburg In burgenwelt org Abgerufen am 18 November 2021 Homepage des Ortes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Tautenburg amp oldid 228635658