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Der Tautenburger Wald auch Tautenburger Forst ist ein Waldgebiet nordostlich von Jena im Saale Holzland Kreis Namensgebend ist die Gemeinde Tautenburg Tautenburger WaldLage Saale Holzland Kreis Thuringen Teil der Ilm Saale und Ohrdrufer Platte Thuringer Becken mit Randplatten Einteilung nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsTautenburger Wald Thuringen Koordinaten 50 59 N 11 43 O 50 980111111111 11 711166666667 Koordinaten 50 59 N 11 43 OGestein Muschelkalkdep2f1p1p3p5 Karl Schwarzschild Observatorium der Thuringer Landessternwarte Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Berge 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Die Landschaft ostlich von Dorndorf an der SaaleDer Tautenburger Wald ist der nordostliche Abschluss der Ilm Saale Platte die rechts der Saale durch lineare Erosion markant in Einzelberge aufgelost ist Die Anhohen bildeten ursprunglich ein geschlossenes Hochplateau mit der Wollmisse dem Hufeisen und den linkssaalischen Teilen der Jenaer Scholle Die ostlich der Saale und nordlich von dessen Zufluss Gleise gelegenen Erhebungen des Tautenburger Waldes bestehen uberwiegend aus Muschelkalk und sind Standort fur die ab 1957 errichtete Thuringer Landessternwarte Tautenburg Die nordliche Abgrenzung des Naturraums ist mit blossem Auge nur am Ubergang von Bewaldung zu Ackerland erkennbar und befindet sich leicht sudlich der Linie Wichmar Schkolen Heideland Hier beginnt die von Lossschichten bedeckte Hermundurische Scholle Geschichte BearbeitenDer Tautenburger Wald war seit 1244 im Besitz der Schenken von Vargula deren Tautenburger Zweig sich dann Schenken von Tautenburg nannte sie waren auch die bedeutendsten Herrscher im Dornburger Gebiet Als 1342 der Dornburger Anteil der Besitzungen der Schenken von Tautenburg durch Kauf an die Grafen von Schwarzburg uberging wurden von den beteiligten Amtmannern unzureichende Dokumente ausgefertigt die noch im 18 Jahrhundert Irrungen und Wirrungen zur Folge hatten In der Fortsetzung der territorialen Entwicklung blieb das Waldgebiet zwischen Tautenburg und Dorndorf einem fortwahrenden Prozess von Verkaufen und Vererbungen unterworfen Dornburger Anteil 1357 begrunden die Wettiner als Landesherren das Amt Dornburg 1485 wird als Folge der Sachsischen Landesteilung Dornburg zunachst in den Besitz der Albertiner dann aber bei einem Gebietstausch 1547 in den Besitz der Ernestiner ubertragen es fallt 1572 dem Herzogtum Sachsen Weimar zu 1603 erfolgt eine Landesteilung und Zufuhrung des Gebietes zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 nach dem Absterben der Linie Sachsen Altenburg fallt es Sachsen Jena zu 1691 1741 war es erneut dem Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 dem Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach und 1815 1918 dem Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach zugeteilt Tautenburger Anteil zunachst verblieb der Rest im Besitz der Schenken von Tautenburg welche unter der Lehnsherrschaft des albertinischen Herzogtums standen ab 1547 unter der Lehnsherrschaft des albertinischen Kurfurstentums Sachsen nach dem Aussterben der Schenken von Tautenburg 1640 an Kursachsen heimgefallen und 1652 dem kursachsischen Amt Tautenburg zugeschlagen ab 1657 kurz zu einem oder mehreren Teilstaaten in gemeinsamer Verwaltung gehorig dann bis 1718 zu Sachsen Zeitz gehorig ab 1718 erneut dem Kurfurstentum Sachsen direkt zugehorig ab 1815 als Ergebnis der Grenzkorrekturen beim Wiener Kongress dem Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach zugeteilt Die topographisch unzureichenden Grenzbeschreibungen und schwammige Formulierungen in der Definition der Jagd und Nutzungsrechte hatten seit dem 16 Jahrhundert vermehrt zu Grenzkonflikten gefuhrt die als Eichelstreit in den Gerichtsarchiven der beteiligten Amter dokumentiert wurden Der Name erklart sich aus dem Eintrieb von Hausschweinen in den Akten Zahmschweine bezeichnet Rindern und anderen Haustieren in die umstrittenen Forstbezirke und wurde als Gewohnheitsrecht aus alten Lehensvertragen der Schenken von Tautenburg abgeleitet Die Gegenseite berief sich dann reflexartig auf entsprechende Rechtspositionen ihrer Grundherrschaften Der Streit eskalierte mehrfach wobei in einigen Fallen auch Forster und Waldaufseher als Geiseln abgefuhrt wurden Meist wurden jedoch nur die in Korben und Sacken gesammelten Eicheln von den Grenzpatrouillen beschlagnahmt oft auch mit dem Verprugeln der Grenzganger verbunden laut Gerichtsakten zur Abschreckung Die einzelnen Rechtspositionen wurden von den jeweiligen Landesherrschaften nur mit Desinteresse behauptet da man dem Konflikt keine wirtschaftliche Bedeutung zumass So schwelte der Streit uber zwei Jahrhunderte und entflammte meist mit dem Wechsel eines Amtmannes Oberforsters oder einer Anderung der territorialen Zugehorigkeit neu auf 1728 verstandigte man sich schlussendlich auf eine gemeinsam finanzierte Grenzziehung mit Versteinung Damit wurden auch die ebenfalls umstrittenen Rechte der Hutung und Waldgrasnutzung im Tautenburger Wald durch die jeweils angrenzenden Orte neu geregelt 1 2 Nach Walther Pflug fand hier die Varusschlacht statt Berge BearbeitenDie wichtigsten Berge und Erhebungen des Tautenburger Waldes im engeren Sinne und der gesamten Muschelkalkplatte sind der Hohe nach 3 Mittelfelder 359 7 m sudlich von Rockau Schkolen Poxdorfer Hohe 356 0 m nordlich von Poxdorf namenlose Kuppe ca 345 m sudlich von Tautenhain Pfennigsberg 324 3 m sudlich Frauenpriessnitz Hohe Lehde 319 0 m nordlich von Golmsdorf Hankelsberg 276 9 m sudlich von SteudnitzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tautenburger Wald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tautenburger Wald Karte PDF 967 kB Einzelnachweise Bearbeiten Siegfried Claus Der Eichelstreit zwischen Dornburg und Tautenburg im 16 bis 18 Jahrhundert In Blatter des Vereins fur Thuringische Geschichte Heft 14 Jena 2004 S 11 16 Siegfried Claus Waldgrasnutzung im Tautenburger Forst nach dem Siebenjahrigen Krieg In Blatter des Vereins fur Thuringische Geschichte Heft 14 Jena 2004 S 16 17 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tautenburger Wald amp oldid 228804174