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Das Herzogtum Sachsen Zeitz war ein Territorium des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation das von 1656 57 bis 1718 bestand und von einer Nebenlinie der albertinischen Wettiner regiert wurde Residenz war die Stadt Zeitz im heutigen Burgenlandkreis Territorium im Heiligen Romischen ReichSachsen ZeitzWappenKarteSachsen Zeitz um 1680 Entstanden aus Teilen von KursachsenHerrschaftsform SekundogeniturfurstentumHerrscher Regierung HerzogHauptstadte Residenzen ZeitzDynastien Seitenlinie der albertinischen WettinerKonfession Religionen lutherischSprache n DeutschAufgegangen in KursachsenWappen Sachsen Zeitz Portal MoritzburgSchloss Moritzburg Ansicht vom Park Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen des Herzogtums 3 Landesherren und Familienmitglieder 3 1 Hauptlinie 3 2 Nebenlinie Sachsen Zeitz Pegau Neustadt 3 3 Weitere Familienmitglieder 3 4 Stammliste 4 Bedeutende Personlichkeiten am Hof von Sachsen Zeitz 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer sachsische Kurfurst Johann Georg I verfugte in seinem Testament vom 20 Juli 1652 dass seine drei jungeren Sohne Sekundogeniturfurstentumer erhalten sollten Nachdem der Kurfurst am 8 Oktober 1656 gestorben war wurde am 22 April 1657 in Dresden der Freundbruderliche Hauptvergleich sowie 1663 ein weiterer Vergleich geschlossen in dem die drei Territorien und die zugehorigen Hoheitsrechte endgultig abgegrenzt wurden und bei denen es den Brudern Johann Georgs II gelang einen Teilerfolg hinsichtlich ihrer Souveranitatsbestrebungen zu erzielen Der Kurfurst hatte weiterhin die Oberhoheit uber das Oberhofgericht und Appellationsgericht die Entscheidung uber Krieg und Frieden Beschickung der Reichstage und der Standeversammlungen 1 Es entstanden die Herzogtumer Sachsen Zeitz Sachsen Weissenfels und Sachsen Merseburg Prinz Moritz der viertalteste Sohn erhielt das Herzogtum Sachsen Zeitz welches zum grosseren Teil aus Streubesitz bestand Einige Landesteile behielten je nach jeweiligem Recht und Herkommen zudem bestimmte verwaltungstechnische Eigenheiten Des Weiteren verblieben alle altschrifftsassigen Ritterguter und Kommunen beim Kurfurstentum Sachsen Am 10 Juni 1660 erhielt Herzog Moritz von Kaiser Leopold I das Stift Naumburg Zeitz als Reichslehen zugesprochen 2 Das Territorium bestand aus folgenden Amtern Das ehemalige Hochstift Naumburg mit den dazugehorigen Stiftsgebieten Naumburg und Zeitz Administrator war Moritz seit 1653 und den Amtern Naumburg Schonburg Zeitz Pegau Haynsburg und Saaleck Tautenburgische Landesteil mit den Amt Tautenburg mit Frauenpriessnitz und Niedertrebra lag im Thuringer Kreis erst 1640 nach dem Aussterben des letzten Schenken von Tautenburg an Kursachsen gekommen Der Vogtlandische Kreis mit den Amtern und Stadten Plauen Pausa Voigtsberg mit einigen Exklaven wie die Stadt Gefell und die Gemeinden Blintendorf Blankenberg und Sparnberg Die 1567 71 an Kursachsen verpfandeten und 1660 endgultig in dessen Besitz ubergegangenen Amter Arnshaugk Ziegenruck Weida mit dem Amt Mildenfurth im Neustadtischen Kreis Dazu gehorten die Stadte Auma Berga Elster Neustadt Orla Ranis Triptis Weida Ziegenruck und einige Exklaven Der albertinische Anteil der Grafschaft Henneberg mit den Amtern und Stadten Schleusingen und dem Stiftsgebiet Kloster Vessra Suhl Kuhndorf mit Benshausen und dem Stiftsgebiet Kloster Rohr Die Statthalterschaft uber die Ballei Thuringen des Deutschen Ordens mit weiteren Liegenschaften 3 Herzog Moritz war der Statthalter die Ballei gehorte aber nicht zum Herzogtum Sachsen Zeitz Bis zur Fertigstellung des Neubaus der Moritzburg in den Folgejahren residierte man provisorisch im Naumburger Stadtschloss siehe dazu Taler auf den Bau von Schloss Moritzburg in Zeitz Herzog Moritz hatte ein gutes Verhaltnis zu seinem altesten Bruder Johann Georg II Kurfurst von Sachsen Das lag daran dass der Vater Johann Georg I den vier Sohnen ein bruderliches Miteinander einscharfte 4 alle vier Bruder sich an die Buchstaben des Testaments des Vaters hielten die Oberhoheit des Kurfurstentum Sachsen von den drei jungeren Brudern weitgehend anerkannt wurde Dies dokumentiert auch die festliche Zusammenkunft von 1678 der albertinischen Herzoge in der Dresdner Residenz 5 Das gute Miteinander anderte sich aber mit dem Generationenwechsel und dem Tod der 4 Bruder Auf der einen Seite kundigte Kurfurst Johann Georg III der sachsische Mars 1680 in der Bautzener Erklarung den Freundbruderlichen Hauptvergleich und fuhlte sich dem Testament seines Grossvaters nicht mehr verpflichtet Auf der anderen Seite strebte Herzog Moritz Wilhelm eine erweiterte Souveranitat an die z B Sitz und Stimmrecht auf dem Reichstag und beeinflusst durch seine Gemahlin Maria Amalia von Brandenburg eine pro preussische Politik beinhaltete 6 Dies fuhrte zu nachhaltigen Konflikten Die Linie starb als erste der drei Sekundogenituren im Jahr 1718 aus da die mannlichen Erben Prinz Christian August und Prinz Moritz Adolf Karl in den geistlichen Stand eingetreten waren Zuvor war der Erbprinz Friedrich August fruhzeitig mit 9 Jahren 1710 verstorben Damit fiel das Herzogtum an das Kurfurstentum Sachsen zuruck Wappen des Herzogtums BearbeitenDas Wappen des Herzogtums Sachsen Zeitz zeigt v l n r 1 Reihe 1 Feld Herzogtum Julich 2 Feld Herzogtum Kleve 3 Feld Herzogtum Berg 2 Reihe 4 Feld Naumburg 5 und 8 Feld 5 Herzschild des Herzogtums Sachsen 6 Feld Landgrafschaft Thuringen 3 Reihe 7 Feld Markgrafschaft Meissen 9 Feld Pfalzgrafschaft Thuringen 4 Reihe 10 Feld Pfalzgrafschaft Sachsen 11 Feld Markgrafschaft Oberlausitz 12 Feld Markgrafschaft Niederlausitz 5 Reihe 13 Feld Herrschaft Pleissen 14 Feld Grafschaft Orlamunde 15 Feld Markgrafschaft Landsberg 6 Reihe 16 Feld Grafschaft Brehna 17 Feld Burggrafschaft Altenburg 18 Feld Herrschaft Eisenberg 7 Reihe 19 Feld Grafschaft Ravensberg 20 Feld Grafschaft Mark 21 Feld Regalienschild unten 22 Feld gefurstete Grafschaft HennebergLandesherren und Familienmitglieder Bearbeiten nbsp Herzog Moritz von Sachsen Zeitz Taler auf den Bau von Schloss Moritzburg in Zeitz von 1667Hauptlinie Bearbeiten 1656 1681 Herzog Moritz von Sachsen Zeitz 28 Marz 1619 in Dresden 4 Dezember 1681 in Zeitz 1713 1718 Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen Zeitz 12 Marz 1664 in Zeitz 15 November 1718 in Weida Nebenlinie Sachsen Zeitz Pegau Neustadt Bearbeiten 1699 1713 Herzog Friedrich Heinrich von Sachsen Zeitz Pegau Neustadt 21 Juli 1668 in Zeitz 18 Dezember 1713 in Neustadt an der Orla 1713 1716 Herzog Moritz Adolf Karl von Sachsen Zeitz Pegau Neustadt 1 Dezember 1702 in Zeitz 20 Juni 1759 in Poltenberg Weitere Familienmitglieder Bearbeiten Dorothea Maria 1641 1675 Prinzessin von Sachsen Weimar aus dem Hause der ernestinischen Wettiner und durch Heirat Herzogin des kursachsischen Sekundogeniturfurstentums Sachsen Zeitz Christian August 1666 1725 Prinz von Sachsen Zeitz Kardinal Erzbischof von Gran sowie Kaiserlicher Prinzipalkommissar Erdmuth Dorothea 1661 1720 Prinzessin von Sachsen Zeitz und durch Heirat Herzogin von Sachsen Merseburg Maria Amalia 1670 1739 Prinzessin und Markgrafin von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern und durch Heirat Herzogin des kursachsischen Sekundogenitur Furstentums Sachsen Zeitz Dorothea Wilhelmine 1691 1743 Prinzessin von Sachsen Zeitz und durch Heirat Landgrafin von Hessen KasselStammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses Wettin Haus Sachsen ZeitzBedeutende Personlichkeiten am Hof von Sachsen Zeitz BearbeitenChristoph Cellarius 1638 1707 ubernahm 1676 die Leitung der Stiftsschule in Zeitz und verschaffte ihr hohes Ansehen spater Professor fur Rhetorik und Geschichte an der neu gegrundeten Friedrichs Universitat in Halle Durch seine Veroffentlichungen forderte er die lateinische Sprachwissenschaft Johann Sebastian Mitternacht 1613 1679 war ein deutscher Theologe Rhetoriker Padagoge Dramatiker und Barockdichter War Schuldirektor in Naumburg und ab 1667 Oberhofprediger in Zeitz Verfasste geistliche Lyrik zeitkritische Prosadramen und inszenierte jahrliche Schulkomodien Johann Moritz Richter 1620 1667 war ein deutscher Baumeister und Radierer des Barock Heinrich Schutz 1585 1672 war ein deutscher Komponist der Barockmusik Unter anderem war er musikalischer Ratgeber verschiedener Furstenhofe so auch in Zeitz Veit Ludwig von Seckendorff 1626 1692 war ein Gelehrter und Staatsmann 1664 trat er als Geheimrat Kanzler und Konsistorialprasident in die Dienste von Herzog Moritz Er gilt als Hauptvertreter des alteren deutschen Kameralismus Emanuel Willius um 1650 1728 war ein deutscher Diplomat nach 1696 Geheimrat und Gesandter von Sachsen Zeitz am Reichstag in RegensburgSiehe auch BearbeitenTerritoriale Gliederung Kursachsens Liste der Bischofe von Naumburg Sachsen Weissenfels Sachsen MerseburgWeblinks BearbeitenSachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Bestand Sekundogeniturfurstentum Sachsen Zeitz Landesarchiv Sachsen Anhalt Wernigerode Bestande Hochstift Naumburg und Furstentum Sachsen Zeitz ISGV Biographie Maria Amalia von Brandenburg Herzogin von Sachsen Zeitz ISGV Biographie Christian August von Sachsen ZeitzLiteratur BearbeitenJohann Hubners Drey hundert und drey und dreyssig Genealogische Tabellen Tab 171 Rudolf Drossler u a Hrsg Landesheimatbund Sachsen Anhalt e V Die sachsischen Wurzeln des Landes Sachsen Anhalt und die Rolle der Sekondogenitur Sachsen Zeitz Protokoll des Wissenschaftlichen Kolloquiums am 26 10 1996 in Zeitz Beitrage zur Regional und Landeskultur Sachsen Anhalts Heft 5 druck zuck GmbH Halle 1997 ISBN 3 928466 14 3 Detlef Deye Hrsg Roland Rittig Hrsg Barocke Residenz Kultur in Zeitz Mitteldeutscher Verlag Halle 2008 ISBN 978 3 89812 592 5 Informationen uber die Entstehung von Sachsen Zeitz Moritzburg Prinzenerziehung Hofmusik Heiratspolitik Barockarchitektur Martina Schattkowsky Manfred Wilde Hgg Sachsen und seine Sekundogenituren die Nebenlinien Weissenfels Merseburg und Zeitz 1657 1746 Band 33 Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde Leipziger Universitatsverlag GmbH Leipzig 2010 ISBN 978 3 86583 432 4 Einzelnachweise Bearbeiten Axel Flugel Hrsg Uwe Israel und Josef Matzerath Anatomie einer Ritterkurie Landtagsbesuch und Landtagskarrieren im kursachsischen Landtag 1694 1749 Studien und Schriften zur Geschichte der Sachsischen Landtage Band 2 Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2017 ISBN 978 3 7995 8461 6 S 80 Kapitel Die Sekundogenituren von 1657 Alexander Blothner Geschichte des Saale Orla Raumes Orlasenke und Oberland Band 2 Das 17 und 18 Jahrhundert bis zum Ende der Napoleonischen Zeit BookS on DemanD Norderstedt 2017 ISBN 978 3 74312 886 6 S 253 Karl Heinrich Ludwig Poltiz Die Regierung Augusts Friedrich von Sachsen Verlag der J C Hinrichschen Buchhandlung Leipzig 1830 S 54 Informationen uber die Ballei Thuringen 4 Goldene Munzbecher mit Monogramm HIG fur Herzog Johann Georg dienten nicht nur der Erinnerung an den Vater sondern sollten auch zur bruderlichen Eintracht ermahnen http www stadtwikidd de wiki Durchlauchtigste Zusammenkunft Wie in der Einladung stand sollten im Rahmen dieser auf Fried und Liebe zielende Versammlung auch familienpolitische Angelegenheiten erortert werden Vinzenz Czech Hgg Fursten ohne Land Hofische Pracht in den sachsischen Sekundogenituren Weissenfels Merseburg und Zeitz Band 5 Schriften zur Residenzkultur des Rudolstadter Arbeitskreises unterstutzt durch die Fritz Thyssen Stiftung fur Wissenschaftsforderung Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte Berlin 2009 ISBN 978 3 86732 059 7 S 50 52 Herzog Moritz von Sachsen Zeitz S 53 54 praktische Aufkundigung des Testaments des Grossvaters S 64 69 Waisenhauser und Hospitaler u a in Zeitz S 102 105 Bruderliche Eintracht S 215 236 Die Durchlauchtigste Zusammenkunft 1678 S 273 277 Grunde fur die Sekundogenitur Versorgung der jungeren Sohne und engere Anbindung der Hochstifte Naumburg und Merseburg bzw Durchsetzung von territorialen Anspruche gegenuber den ErnestinernNormdaten Geografikum GND 4473333 1 lobid OGND AKS VIAF 246273306 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsen Zeitz amp oldid 232928659