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Das Amt Pegau war eine im Leipziger Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des Kurfurstentums Sachsen Zwischen 1657 und 1718 gehorte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur Furstentum Sachsen Zeitz Bis zum Ende der sachsischen Amterverfassung im Jahr 1856 bildete es den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Das Amt lag zu grossen Teilen auf dem Gebiet der heutigen Bundeslander Sachsen und Sachsen Anhalt Verwaltungssitz war die Stadt Pegau Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 4 Bestandteile 5 Literatur 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDas Amt lag im Westen des Leipziger Kreises sudwestlich der Stadt Leipzig Es wurde von der Weissen Elster und am Ostrand von der Pleisse durchflossen Das Amt lag zu grossen Teilen auf dem Gebiet des heutigen Freistaats Sachsen Westen des Landkreises Leipzig und zu kleinen Teilen im Land Sachsen Anhalt vier Exklaven und kleiner Streifen im Westen Verwaltungssitz war die Stadt Pegau Einige Orte des Amts sind aufgrund des Braunkohlebergbaus im 20 Jahrhundert u a Tagebaue Espenhain Peres und Profen heute nicht mehr vorhanden Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenDie Angabe angrenzender Herrschaften erfolgt unter Vernachlassigung der Exklaven der Amter Sachsen Merseburg Amt Lutzen Kreisamt LeipzigAmt Weissenfels nbsp Amt BornaSachsen Zeitz Amt Zeitz Herzogtum Sachsen Altenburg Amt BornaGeschichte BearbeitenDas Gebiet der Pflege Groitzsch gelangte im Jahr 1210 in Besitz des Markgrafen von Meissen Das Amt Pegau entstand 1460 aus der mit dem markgraflich meissnischen Pegauer Geleitsamt zusammengelegten Pflege Groitzsch Seit der Leipziger Teilung 1485 gehorte das Amt zur albertinischen Linie der Wettiner Nach den Verheerungen des Dreissigjahrigen Krieges in denen die Kaiserlichen unter Heinrich von Holk und die Schweden unter Lennart Torstensson Stadt und Amt Pegau gleich dreimal und zwar in den Jahren 1633 1637 und 1644 verwusteten schloss der sachsische Kurfurst Johann Georg II mit seinem jungeren Bruder dem Herzog Moritz von Sachsen Zeitz am 18 April 1662 in Dresden ein Wiederkaufkontrakt uber Stadt und Amt Pegau Grund war der dringende Geldbedarf des Kurfursten nachdem dieser auf Grund des Todes von Kaiser Ferdinand III das Reichsvikariat angetreten hatte Der Kurfurst verpfandete an Moritz dessen Erben und Nachkommen Stadt und Amt Pegau nebst Zubehor mit Vorbehalt der hohen Reservata die der Kurfurst auch in den anderen Landesportionen seiner Bruder gemass dem Vergleich vom 11 April 1657 hatte Moritz sollte dafur 77 265 Gulden innerhalb von zehn Jahren zahlen Noch vor Ablauf dieser Frist schlossen am 2 August 1666 in Meissen der Kurfurst Johann Georg II und Herzog Moritz einen Rezess in dem beide den Wiederkauf von 1662 aufhoben Da das Amtsgebiet von Pegau nahe dem Stift Naumburg lag ubergab der Kurfurst Pegau erblich an seinen Bruder und dessen Nachkommen Es fiel somit auch an die Sekundogenitur Sachsen Zeitz Die Herzoge verhalfen Stadt und Region zu neuer wirtschaftlicher Blute und nutzten sie vor allem als Sommerresidenz so liessen sie auch das Schloss Pegau ausbauen Herzog Moritz Wilhelm Sohn des vorherigen gab Amt und Stadt nebst anderer Ortschaften dann 1669 als Apanage an seinen Bruder Friedrich Heinrich der in diesem Gebiet zwar landesherrliche Rechte ausuben und uber die Einnahmen verfugen konnte aber nie souveran von der Zeitzer Hauptlinie oder dem Kurfurstentum werden konnte Nachdem dessen Sohn 1718 in den geistlichen Stand ubertrat und auch die Zeitzer Hauptlinie ausgestorben war fiel Pegau noch im gleichen Jahr an Kursachsen zuruck Durch die Vertrage des Wiener Kongresses wurde das Amt 1815 geteilt Der grossere Teil mit der Amtsstadt Pegau blieb beim Konigreich Sachsen der restliche Teil gelangte an die neugebildete preussische Provinz Sachsen Dem Amt Pegau wurde 1819 ein Teil des beim Konigreich Sachsen verbliebenen Ostteils des Amts Lutzen d h das ehemalige Amt Zwenkau angegliedert Bis 1827 wurde das Justizamt Pegau vom Justizamt Borna mitverwaltet Nach der Auflosung der Patrimonialgerichtsbarkeit im Jahr 1865 gingen die Aufgaben auf die Gerichtsamter Pegau und Zwenkau uber Bestandteile BearbeitenIm Jahr 1827 hatte das Amt 13 400 Einwohner StadtePegauDorfer1827 gehorten 60 Dorfer zum Amt darunter u a Groitzsch mit der Wiprechtsburg Groitzsch Bohlen Grossdalzig Imnitz Kleindalzig Kotzschbar Mausitz Stohna Tellschutz Zeschwitz anteilig Dorfer die 1815 an Preussen kamenWerbenDorfer Exklaven Dobergast Groben Porsten Rippach SchwerzauRitterguter und Vorwerke1827 gehorten 27 Ritterguter und drei Vorwerke zum Amt Orte des Amts Lutzen die nach 1815 an das Amt Pegau kamenStadt ZwenkauLiteratur BearbeitenKarlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas 1790 Gumnior 2009 ISBN 3937386149 Alexander Gundel Landesverwaltung und Finanzwesen in der Pflege Groitzsch Pegau von der Mitte des 14 bis zur Mitte des 16 Jh Leipzig 1911 Johann Christian Crell Die in Chursachsen jeztlebende Amtleute und Amtsverweser Leipzig 1722 Tylo Peter Vogte Schosser Amtmanner Territorialverwaltung im Bornaer Land Borna 2009 Leo Bonhoff Die altesten Amter der Mark Meissen In Neues Archiv fur Sachsische Geschichte Band 38 1917 S 17 45 Digitalisat Amt Pegau In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 8 Band Schumann Zwickau 1821 S 143 152 Amt Pegau In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 18 Band Schumann Zwickau 1833 S 445 f Weblinks BearbeitenAmt Pegau im Repertorium Saxonicum Bestand 20016 Amt Pegau 1590 1856 im Sachsischen Hauptstaatsarchiv Leipzig Das Amt Pegau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von SachsenAmter des Leipziger Kreises Amt Borna Amt Colditz Amt Delitzsch Amt Dobeln Amt Duben Amt Eilenburg Erbamt Grimma Schulamt Grimma Kreisamt Leipzig Amt Leisnig Amt Mutzschen Amt Pegau Amt Rochlitz Amt Zorbig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Pegau amp oldid 210219595