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Das Amt Mutzschen war eine im Leipziger Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des Kurfurstentums Sachsen Bis zum Ende der sachsischen Amterverfassung im Jahr 1856 bildete das Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Der Amtssitz befand sich zunachst auf Schloss Mutzschen und wurde nach dem Mutzschener Stadtbrand im Jahr 1681 in das Jagdschloss Wermsdorf und spater nach Schloss Hubertusburg in Wermsdorf verlegt Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Vorgeschichte 3 2 Die Herrschaft Mutzschen 3 3 Das Amt Mutzschen 4 Bestandteile 5 Literatur 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDas Amt Mutzschen lag ostlich der Mulde zwischen den Stadten Grimma im Westen und Oschatz im Osten Die zugehorigen Orte liegen im engen Umkreis der Gemeinde Wermsdorf bzw der im Jahr 2012 nach Grimma eingemeindeten Stadt Mutzschen Zum Amtsgebiet gehorte der im Nordosten liegende Wermsdorfer Forst Mutzschener Heide und drei Exklaven in unmittelbarer Nahe Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenStiftsamt Wurzen Amt Wurzen Amt OschatzErbamt Grimma nbsp Amt OschatzAmt Leisnig Exklaven Erbamt Grimma Exklaven Stiftsamt Wurzen Amt Mugeln Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Gegend um Mutzschen war seit dem 8 Jahrhundert von Slawen besiedelt welche ab dem 9 Jahrhundert eine Burg auf dem Mutzschener Schlossberg anlegten Mit der Eingliederung der Gebiete zwischen Saale und Elbe unter den Konigen Heinrich I und Otto I in das Ostfrankenreich wurde im Gebiet um Mutzschen vermutlich ein Burgward eingerichtet dessen Zentrum als Sitz der Herrschaft und der Verwaltung in der Region in Mutzschen oder auf der Alten Schanze bei Kollmichen lag Im Jahr 1081 schenkte Konig Heinrich IV seinem Getreuen Chitele die drei Dorfer villae Mutzschen Musitscin Bohlitz Beliz heute Ortsteil der Stadt Grimma und Mehlis Milus Wustung zwischen Bohlitz und Prositz nebst allem Zubehor und allen Einkunften zu freiem Eigen sowie den zu Mutzschen gehorenden Wald innerhalb angegebener Grenzen im Gau Chutizi in der Grafschaft Ekberts wie aus einer am 18 Marz 1081 in Regensburg ausgestellten Urkunde hervorgeht Mit dieser Krongutschenkung wird die Grundlage fur eine raumlich begrenzte allodiale Grundherrschaft sudlich des Wermsdorfer Forstes geschaffen Der Wald gehorte spater als Mutzschener Heide oder Wermsdorfer Forst stets zur Herrschaft Mutzschen Die Herrschaft Mutzschen Bearbeiten Im Jahr 1206 wird erstmals ein Konrad von Mutzschen Cunradus de Mutsin als Zeuge in einer Urkunde genannt In Verbindung mit Doben und Luppa Wermsdorf ist Konrad von Mutzschen ein Edelfreier und damit ein Hinweis auf altere Wurzeln in dieser Region als es die Urkunden uberliefern konnen Das edelfreie Geschlecht starb Ende des 13 Jahrhunderts bereits im Mannesstamm aus bzw wanderte in die Oberlausitz ab Wohl um 1290 sicher aber noch vor 1308 erwarben die Burggrafen von Leisnig Burg und Herrschaft Mutzschen In einer Urkunde von 1308 nennen sie Mutzschen erstmals castrum nostrum Im Jahr 1445 erwarb Heinrich von Starschedel die Burg Mutzschen und Wermsdorf Diese Familie stammte aus Starsiedel Sie gelangte nach Mutzschen nachdem die Wettiner im Jahr 1365 die Burg Leisnig in Besitz nahmen und die dortigen Burggrafen entmachteten Mutzschen blieb jedoch eine Minderstadt die die im Mittelalter ublichen stadtischen Freiheiten nicht erlangen konnte Der Stadtrichter zur Verwaltung der Stadt wurde vom Grundherrn eingesetzt Burgermeister und Rat gab es im Mittelalter und der fruhen Neuzeit nicht Die Familie von Starschedel liess in Wermsdorf den Vorganger des heutigen Alten Jagdschlosses errichten Nach der Leipziger Teilung 1485 gehorte die Herrschaft Mutzschen zur ernestinischen Linie der Wettiner Seit der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg im Jahr 1547 gehorte sie zur Linie der Albertiner Das Amt Mutzschen Bearbeiten Kurfurst August I von Sachsen erwarb 1565 die Burg Rittergut und Ort Bereits 1556 hatten die Herren von Starschedel Wermsdorf an den Kurfursten verkauft so dass dieser nun seine Herrschaft uber den Wermsdorfer Forst voll verwirklichen konnte Der sachsische Kurfurst erweiterte das Amtsgebiet um das Jahr 1582 durch Ankauf weiterer Territorien von der Familie von Starschedel Ab 1585 war das Amt Mutzschen vollstandig in landesherrlichem Besitz Nach dem Mutzschener Stadtbrand im Jahr 1681 wurde der Amtssitz vom Schloss Mutzschen nach Wermsdorf verlegt Der Wermsdorfer Forst diente den Kurfursten von Sachsen als ausgedehntes Jagdgebiet Kurfurst Friedrich August der Gerechte begann mit dem Bau des Alten Jagdschlosses in Wermsdorf Als Austragungsort der Feste nach der Jagd wurde in Wermsdorf das reprasentative Schloss Hubertusburg im Jahr 1721 errichtet welches nach dem Umbau im Jahr 1743 eines der grossten barocken Jagdschlosser Europas wurde 1761 wurde die Hubertusburg im Siebenjahrigen Krieg von den Preussen geplundert 1763 wurde im Schloss Dahlen der Hubertusburger Frieden unterzeichnet Das kleine Amt Mutzschen bestand bis zur Auflosung des Justizamts im Jahr 1856 Nachfolger wurde das Gerichtsamt Wermsdorf Bestandteile Bearbeiten1827 lebten 3 030 Einwohner in einer Stadt und acht Dorfern Zum Amtsgebiet gehorte der 3 8 ha grosse Wermsdorfer Forst StadteMutzschenAmtsdorferWermsdorf mit der Hubertusburg Ablass anteilig Bohlitz Fremdiswalde Gastewitz anteilig Gottwitz Jesewitz anteilig Leipen anteilig Lobschutz Exklave Mahlis Merschwitz Poischwitz Exklave Roda Serka Exklave WetteritzLiteratur BearbeitenKarlheinz Blaschke Uwe Jaschke Kursachsischer Amteratlas 1790 Gumnior 2009 ISBN 3937386149 Johann Christian Crell Die in Chursachsen jeztlebende Amtleute und Amtsverweser Leipzig 1722 Leo Bonhoff Die altesten Amter der Mark Meissen In Neues Archiv fur Sachsische Geschichte Band 38 1917 S 17 45 Digitalisat Weblinks BearbeitenAmt Mutzschen In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 6 Band Schumann Zwickau 1819 S 666 673 Amt Mutzschen In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 18 Band Schumann Zwickau 1833 S 235 234 Bestand 2013 Amt Mutzschen im Sachsischen Staatsarchiv Leipzig 1 Das Amt Mutzschen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von SachsenAmter des Leipziger Kreises Amt Borna Amt Colditz Amt Delitzsch Amt Dobeln Amt Duben Amt Eilenburg Erbamt Grimma Schulamt Grimma Kreisamt Leipzig Amt Leisnig Amt Mutzschen Amt Pegau Amt Rochlitz Amt Zorbig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Mutzschen amp oldid 215036038