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Heinrich Graf von Holk zu Eskildstrup Egholm und Ravnholt 18 April 1599 auf Schloss Kronborg Danemark 9 September 1633 in Troschenreuth im Vogtland danisch Henrik Greve Holck war ein danischer Offizier der im Dreissigjahrigen Krieg zunachst auf protestantischer Seite kampfte bis er 1630 in kaiserliche Dienste trat und als einer der Unterfeldherrn Wallensteins bis zum Feldmarschall aufstieg Holk nach 1632 Kupferstich von Martin Bernigeroth um 1700 Holks Unterschrift Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Truppenfuhrer auf protestantischer Seite 1622 1629 1 2 Feldherr in Wallensteins Armee 1630 1633 2 Literatur 2 1 Belletristik 3 Fussnoten 4 WeblinksLeben BearbeitenTruppenfuhrer auf protestantischer Seite 1622 1629 Bearbeiten Als Sohn des Befehlshabers der Festung Kronborg am Oresund Detlev Holck besuchte er hohere Schulen in Danemark und Deutschland und machte in den Jahren 1618 19 Bildungsreisen nach Frankreich Italien und England Anstelle der ihm zugedachten Beamtenlaufbahn wandte er sich dem Soldatenberuf zu und nahm schon 1622 als Reiteroberst am Zug Christians von Braunschweig in die Pfalz und in die Niederlande teil Als 1625 der danische Konig Christian IV auf protestantischer Seite in den Krieg eintrat diente Holk unter General Baudissin und zeichnete sich 1626 bei der Eroberung einiger Festungen in Schleswig aus Im gleichen Jahr wurde ihm das Kommando eines Regiments verliehen Im Juli 1627 geriet er nach heftiger Gegenwehr in Gefangenschaft der Kaiserlichen Fast ein Jahr lang in Prag interniert erlangte er gegen ein Losegeld von 4000 Talern an Isolano seine Freiheit wieder und ging nach Kopenhagen Christian IV beauftragte ihn sogleich mit der Ubernahme der Verteidigung von Stralsund das von Wallenstein seit 13 Mai 1628 belagert wurde Dieser war fest entschlossen die Stadt zu erobern Das gelang ihm aber nicht Es war der neunundzwanzigjahrige Holk der die Verteidigung von Stralsund so erfolgreich leitete dass Wallenstein gezwungen war am 21 Juli die Belagerung aufzugeben Die Danen konnten dort freilich auch nicht mehr lange bleiben und mussten die Stadt den Schweden uberlassen Diese blieben dann fast 200 Jahre bis 1815 Herren der Stadt Feldherr in Wallensteins Armee 1630 1633 Bearbeiten Nach dem Frieden von Lubeck 1629 zwischen dem Kaiser und dem danischen Konig wechselte Holck bald auf die Seite seiner fruheren Gegner Am 26 Marz 1630 erhielt er von Kaiser Ferdinand II in Anbetracht seiner bekannten Kriegserfahrenheit die Bestallung als Oberst eines Regiments von 3000 hochdeutschen Knechten zu Fuss Bald war er mit wechselndem Gluck fur seinen neuen Herrn im Einsatz Er zog die Aufmerksamkeit Wallensteins auf sich und wurde im Laufe seiner Dienstzeit dessen Vertrauter In seinen zahlreichen Briefen an den Generalissimus ubte er offene Kritik an der planlosen Kriegfuhrung der Unfahigkeit und gegenseitigen Eifersucht der fuhrenden Generale und auch an den schrecklichen Plunderungen durch deren Soldaten 1631 nahm er unter Tilly an der Eroberung Magdeburgs teil Auch in Bohmen das er unter Wallensteins Kommando von den sachsischen Truppen Feldmarschall Arnims zu saubern hatte erhielt er Gelegenheit seine militarische Tuchtigkeit zu beweisen Nachdem Wallenstein nach seiner zwischenzeitlichen Entlassung im April 1632 vom Kaiser wieder den Oberbefehl ubertragen bekommen hatte wurde Holk auf Empfehlung von Wallenstein zum Generalwachtmeister ernannt Damals wurde auch das Kurassierregiment der Holkschen Reiter aufgestellt die Bekanntheit erlangten und in Schillers Wallensteins Lager Erwahnung finden nbsp Heinrich Holk seitenverkehrt Das Schicksal von Holk blieb eng mit dem seines Protektors Wallenstein verbunden der in ihm einen seiner fahigsten Unterfeldherrn gefunden hatte Entgegen seiner Legende als ruchloser Rauber und Wuterich war Holk wie Wallenstein selbst ein Ordnungsfanatiker seine Dokumente bezeugen strenge Buchfuhrung er unterband alles Ubermutige und Uberflussige 1 Im Sommer 1632 schickte ihn Wallenstein von einem nordlichen Vorposten der Nurnberger Belagerung nach Sachsen um Rache zu uben fur die Besetzung Plunderung und Verwustung Niederschlesiens durch Arnims Truppen welcher auch Wallensteins schlesische Herzogtumer Sagan und Glogau zum Opfer gefallen waren Holks Reiter brandschatzten sich durch das Land westlich der Elbe bis vor die Tore Dresdens 2 Obwohl er von der Methode des Sengens und Brennens nicht viel hielt fuhrte er auch Auftrage zu Repressalien gehorsam aus Er selbst erlitt dabei eine Verletzung durch die er das linke Auge einbusste Am 22 Oktober 1632 vereinigte er sich mit Wallensteins nachgeruckter Hauptarmee und diente in den folgenden Wochen faktisch als deren Stabschef In der Schlacht bei Lutzen 6 November 1632 ubernahm Holk das Kommando uber den linken Flugel von Wallensteins Armee bestehend aus Kroaten Ungarn und Polen da Feldmarschall Pappenheim noch nicht eingetroffen war wahrend sein eigenes Reiterregiment auf dem rechten Flugel aufgestellt war Erst gegen Mittag anderte sich die Lage nachdem die Pappenheim sche Reiterei die in der Nacht von Halle aufgebrochen war den linken Flugel verstarkt hatte Holk begab sich zu seinem eigenen Reiterregiment auf dem rechten Flugel und konnte dort Wallenstein unterstutzen der mitten in die schwedische Infanterie vorgestossen war Wahrenddessen war nach Pappenheims todlicher Verwundung der linke Flugel zusammengebrochen Die von Pappenheim selbst noch ausgesandten Kroaten fielen weit auf dem linken Flugel dem zweiten schwedischen Treffen in den Rucken woraufhin dort der schwedische Konig Gustav Adolf ums Leben kam Nach dieser Schlacht wurde Holk zum engsten Gefolgsmann von Wallenstein was dem danischen Gunstling zahlreiche Neider und Feinde schuf Im Dezember beforderte ihn der Kaiser zum Feldmarschall und erhob ihn im April 1633 in den Grafenstand Im Sommer dieses Jahres gelang es ihm ein drittes Mal innerhalb von zwei Jahren Leipzig zu erobern Das Dilemma zahlreicher Generale Wallensteins sich zwischen ihm und dem Kaiser entscheiden zu mussen blieb Holk erspart Wahrend einer weiteren Unternehmung in Sachsen bei der er auf Befehl Wallensteins die obersachsische Region grausam verwustete seine Soldateska morden und plundern liess um den Kurfursten Johann Georg zu einem Waffenstillstand zu bewegen erkrankte er im Vogtland an der Pest und starb nach kurzer Krankheit im Alter von 34 Jahren Die Leiche des Heinrich Graf von Holk durfte aufgrund der Weigerung des sachsischen Kurfursten erst ein Jahr spater uber sachsisches Gebiet gebracht werden von wo sie nach Danemark uberfuhrt und auf Anordnung Christians IV in Kopenhagen beigesetzt wurde 3 Literatur BearbeitenJohann Christoph Allmayer Beck Holk Henrik Graf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 530 f Digitalisat Hans Jurgen Arendt Wallensteins Faktotum Der Kaiserliche Feldmarschall Heinrich Holck 1599 1633 2 Aufl Ludwigsfelder VA Ludwigsfelde 2006 ISBN 3 933022 34 7 Karl Frederik Bricka Dansk biografisk Lexikon 7 Bd Kopenhagen 1904 S 552 ff Heinrich Bucheler Von Pappenheim zu Piccolomini Sechs Gestalten aus Wallensteins Lager biographische Skizzen Thorbecke Verlag Sigmaringen 1994 ISBN 3 7995 4240 X Johann Gustav Droysen Holcks Einfall in Sachsen im Jahre 1633 In Neues Archiv fur sachsische Geschichte Jg 1 1880 S 14 65 und 129 183 ISSN 0944 8195 Digitalisat Hermann Hallwich Holck Henrik Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 735 744 Joachim Kruger Holck Heinrich 1599 1633 Militar Feldmarschall In Biographisches Lexikon fur Pommern Bd 1 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Bd 48 1 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2013 S 121 124 ISBN 978 3 412 20936 0 Joachim Kruger Graf Heinrich Holck und sein Wechsel auf die kaiserliche Seite In Maik Reichel Inger Schubert Hrsg Leben und Sterben auf dem Schlachtfeld von Lutzen Beitrage eines wissenschaftlichen Kolloquiums der schwedischen Lutzen Stiftung Goteborg in Zusammenarbeit mit der Stadt Lutzen Lutzen und Goteborg 2011 S 145 153 ISBN 978 3 00 035373 4 Gotthold August Weber Der Vernichtungsfeldzug des kaiserlichen Feldherrn Holke durch das sachsische Erzgebirge im Jahre 1632 Hofer Zwickau 1829 Digitalisat Belletristik Bearbeiten Johannes Arnold Feldmarschall Holk Roman Halle Leipzig Mitteldeutscher Verlag 1985Fussnoten Bearbeiten Golo Mann Wallenstein Sein Leben Frankfurt am Main 2016 zuerst 1971 S 768 Golo Mann Wallenstein S 821 f Hermann Hallwich Holck Henrik Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 735 744 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henrik Holck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 118835297 lobid OGND AKS LCCN n86002993 VIAF 283762924 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holk Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Holk Heinrich Graf vonKURZBESCHREIBUNG General wahrend des Dreissigjahrigen KriegesGEBURTSDATUM 18 April 1599GEBURTSORT Schloss Kronborg Helsingor DanemarkSTERBEDATUM 9 September 1633STERBEORT Troschenreuth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Holk amp oldid 231331719