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In der Schlacht an der Alten Veste auch Schlacht bei Furth Schlacht bei Zirndorf oder Schlacht bei Nurnberg trafen Anfang September 1632 im Dreissigjahrigen Krieg der kaiserliche Feldherr Albrecht von Wallenstein und ein schwedisches Heer unter Gustav Adolf aufeinander ohne dass einer Seite ein entscheidender Sieg gelang Schlacht an der Alten VesteTeil von Schwedischer Krieg Dreissigjahriger KriegPlan des Wallensteinschen Lagers Ausschnitt Datum 24 Augustjul 3 September 1632greg bis 25 Augustjul 4 September 1632greg Ort Alte Veste bei ZirndorfAusgang Sieg der KaiserlichenKonfliktparteienSchweden 1520 Schweden Romisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches Reich Kaiserliche Armee BefehlshaberGustav II Adolf von Schweden Wilhelm von Sachsen Weimar Bernhard von Sachsen Weimar Lennart Torstensson Albrecht von Wallenstein Johann von AldringenTruppenstarke28 000 27 000Verluste1 200 Tote 200 Verwundete 300 Tote 700 VerwundeteSchwedischer Krieg 1630 1635 Frankfurt Oder Werben Breitenfeld Bamberg Rain Wiesloch Alte Veste Lutzen Hessisch Oldendorf Liegnitz Regensburg Nordlingen Die Alte Veste im Jahre 1705 die Burgruine rechts oben Die Rodung des Berghangs durch Wallenstein ist noch immer nicht ganz zugewachsen Der Versuch der Ersturmung ausgehend in etwa vom Blickpunkt des Betrachters aus brachte Gustav Adolf hohe Verluste Kupferstich von Johann Alexander Boener Ausschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Gustav Adolf in Nurnberg und Furth 3 Wallensteins Lager 4 Wallensteins Strategie 5 Entsatz fur Gustav Adolf 6 Schwedischer Angriff im Bereich Nurnberg Gebersdorf 7 Die Schlacht an der Alten Veste schwedischer Angriff von Furth 7 1 Rechter Flugel scheitert am Rosenberg 7 2 Zentrum bleibt vor der Alten Veste liegen 7 3 Linker Flugel erreicht Lagerbefestigung 8 Abbruch der Schlacht 9 Abzug und Brandschatzung 10 Quellen Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie protestantischen Heere gefuhrt von Christian IV und Ernst von Mansfeld erlitten 1626 vernichtende Niederlagen die protestantische Sache schien verloren Gustav II Adolf von Schweden sah jedoch nach dem Ausscheiden Danemarks die Chance gekommen seine hegemonialen Anspruche in Nordosteuropa durchzusetzen Der Lowe aus Mitternacht landete mit einer relativ kleinen Armee von 13 000 Mann am 6 Juli 1630 auf Usedom zog von Sieg zu Sieg und schlug vor allem am 17 September 1631 Tilly in der Schlacht bei Breitenfeld nordlich von Leipzig Glaubensfreiheit fur die Welt rettete bei Breitenfeld Gustav Adolf Christ und Held Gustav Adolf drang in der Folgezeit immer weiter in den Suden des Heiligen Romischen Reiches vor Tilly noch am 27 Marz 1632 in Erlangen wich zunachst aus Gustav Adolf in Nurnberg und Furth BearbeitenNurnberg befand sich zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges auf einer Gratwanderung zwischen einer traditionell kaisertreuen Politik und der Zugehorigkeit zur evangelischen Religionspartei 1619 bis 1631 kam Nurnberg in den kaiserlichen Machtbereich schloss sich aber angeblich unter Zwang am 2 November 1631 politisch und spater am 31 Marz 1632 auch militarisch dem Schwedenkonig an Im Marz 1632 lagerte Gustav Adolf erstmals auf der Hardhohe bei Furth um am 31 Marz in Nurnberg einzuziehen Von dort aus brach er mit dem Heer auf und besiegte am 14 15 April nach der Schlacht bei Breitenfeld 1631 erneut die zahlenmassig uberlegene Armee Tillys in der Schlacht bei Rain am Lech Tilly wurde im Laufe der Schlacht von einer Falkonettkugel so schwer in den rechten Oberschenkel getroffen dass er am 30 April in Ingolstadt seinen Verletzungen erlag Nach seinem Sieg begann Gustav Adolf seinen Zug nach Bayern Er verzichtete darauf die stark geschutzte Festung Ingolstadt anzugreifen und die von bayerischen Truppen besetzte Stadt Regensburg zu erobern Stattdessen zog er im Mai 1632 in die ungeschutzte Stadt Munchen ein woraufhin man am Hof des Kaisers in Wien nun eine Bedrohung Osterreichs furchtete Angesichts der schwedischen Erfolge hatte Kaiser Ferdinand II den 1630 entlassenen Wallenstein eigentlich Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein im Dezember 1631 reaktiviert um den drohenden Vormarsch der Schweden nach Osterreich zu verhindern Der strategisch versierte Wallenstein verzichtete auf militarische Massnahmen sondern setzte das schwedische Heer dadurch unter Druck dass er im Rucken der Schweden den fur sie wichtigen Versorgungs Stutzpunkt Nurnberg durch den Aufbau eines Heerlagers bedrohte Damit gefahrdete er nicht nur die Ruckzugswege von Gustav Adolf und die Versorgung der schwedischen Truppen sondern auch die Verbindung nach Sachsen dem Verbundeten der Schweden Gustav Adolf erkannte die Gefahr wandte sich auf die Bedrohung hin mit seinem Heer wieder nach Norden und zog mit Teilen seiner Armee etwa 18 000 Mann von Altbayern zunachst nach Furth 1 Die Truppen nahmen Unterkunft auf freiem Feld wohl wiederum auf der Hardhohe und Gustav Adolf logierte vom 17 bis 19 Juni 1632 im Further Pfarrhaus am Kirchenplatz zumindest sind die Unterhaltslieferungen aus Nurnberg dorthin adressiert Um eine Vereinigung der heranziehenden bayerischen Armee mit Wallensteins Truppen zu verhindern zog Gustav Adolf uber Nurnberg nach Vilseck Die Vereinigung der beiden Armeen gelang trotzdem brachte aber keinen militarischen Erfolg weil die Soldaten der bayerischen Armee so geschwacht waren dass viele von ihnen starben Am 3 Juli war Gustav Adolf wieder in Nurnberg Sein Heer nahm Lager im Sudwesten ausserhalb von Nurnberg und Gustav Adolf liess den Befestigungsgurtel der Stadt ausbauen Wallensteins Lager BearbeitenWallenstein war am 4 Juni 1632 in Prag aufgebrochen Auf dem Weg nach Neustadt an der Waldnaab vereinigte er sich mit der kurbayerischen Armee erreichte am 17 Juli die heutige Stadtgrenze von Furth und liess im Gebiet des heutigen Naturschutzgebietes am Hainberg sowie der Landkreisstadte Zirndorf Oberasbach und Stein dort bis zum Ortsteil Unterweihersbuch ein riesiges Lager aufbauen Die 16 Kilometer umfassende Festungslandschaft mit Forts Redouten und Batteriestellungen die Wallenstein anlegen liess war gewaltig An die 13 000 Baume fur ca 40 000 Pfahle und 24 000 Querstangen wurden gefallt Erdhutten fur die Infanterie und Holzhauser fur die Kavallerie gebaut und Unmengen an Erde fur die Schanzen aufgeschuttet 2 Darin kampierten 31 000 Infanteristen 12 000 Reiter und ein Tross unbekannter Grosse insgesamt aber wohl um die 60 000 Menschen sowie anfanglich 15 000 Pferde 70 Tage lang Dies war das grosste Feldlager der Weltgeschichte 3 4 Wallenstein erkannte dass es trotz seiner zahlenmassigen Uberlegenheit nicht ratsam war Gustav Adolf in seinen fortificationen um Nurnberg anzugreifen Es gelang ihm jedoch einen Blockadering um Gustav Adolfs Armee zu legen so dass jener in Versorgungsschwierigkeiten geriet Der bisher unbesiegte Konig war fur sechs Wochen festgesetzt und zur Tatenlosigkeit verdammt Wallensteins Strategie BearbeitenDas Duell zwischen den beiden pragenden Feldherren dieser Zeit wurde oft als ein Meisterwerk der defensiven Kriegfuhrung Wallensteins bezeichnet Ich will dem Konig von Schweden eine neue Art Krieg zu fuhren zeigen nahm sich der kaiserliche Defensivstratege vor Wallenstein kontrollierte die wichtigsten Punkte Stadte und Festungen rund um Nurnberg schloss die schwedische Armee ein und versuchte alle Versorgungslinien fur Gustav Adolf zu kappen 2 Der Konig hingegen wollte die kaiserliche und bayerische Armee zu einer Entscheidungsschlacht stellen Doch diese liess sich Wallenstein nicht aufzwingen und fuhrte stattdessen einen wochenlangen Abnutzungs und Zermurbungskrieg Um den Gegner die Versorgung zu erschweren liess der Generalissimus alle Muhlen in der Umgebung abbrennen 2 Wahrend der in seinem Lager verschanzte Wallenstein den Konig uber Wochen band beorderte er seinen General Gallas nach Franken um den schwedischen Feldmarschall Johan Baner bei seinem Anmarsch zu storen Sowohl die Verstarkung als auch die Versorgung der Schweden wurden empfindlich gestort Die leichte Kavallerie Isolanis der Kroaten und Polen attackierte standig die schwedischen Belagerungstruppen Dabei gelang es dem kaiserlichen Generalissimus seine Versorgungskorridore in die habsburgischen Erblande und nach Bohmen sowie zur Donau offen zu halten Dennoch bekam auch das kaiserliche Heer logistische Probleme Die Schweden hatten zumindest zeitweilig Erfolg Mit der Plunderung und Zerstorung der kaiserlichen Versorgungsbasis in Freystadt durch Georg Christoph von Taupadel gelang den Schweden ein empfindlicher Schlag gegen die kaiserliche Seite Es fehlte den Kaiserlichen im Laufe der Kampfhandlungen vor allem an Fuhrwerken und Pferden die in grosser Zahl zugrunde gingen Im Lager drohten Seuchen Wallenstein musste sowohl beim Kaiser als auch bei Maximilian von Bayern um Unterstutzung bitten 2 Immer bedenklicher wurde auch die Situation des schwedischen Heeres Es wurde zunehmend schwierig fur Nurnberg das Heer auf langere Zeit mit Lebensmitteln zu versorgen nachdem schon im Juli in der Stadt grosser Mangel eingetreten war Es war keine kleine Aufgabe fur das schwedische Lager taglich 30 000 Pfund Brot backen zu lassen 5 Entsatz fur Gustav Adolf BearbeitenErste Hilfsheere fur den zahlenmassig unterlegenen Schwedenkonig stiessen am 21 August gegen Furth vor wo derweilen eine kleinere Abteilung kaiserlicher Soldaten lag Nach einem zweistundigen Vorpostengefecht in der Gegend zwischen Vach und Furth zogen sich die Kaiserlichen in Wallensteins Lager zuruck die schwedische Hilfsarmee marschierte durch Furth zum Lager von Gustav Adolf Vor allem gelang der schwedischen Entsatzarmee von Reichskanzler Axel Oxenstierna am 27 August mit 24 000 Mann ein Durchbruch und er stiess daraufhin uber Bruck bei Erlangen zum schwedischen Konig Dabei berichtete Oxenstierna von einem kleinen Flecken namens Furtt mit einer kleinen Befestigung was insofern interessant ist als von Befestigungen Furths ansonsten nichts bekannt ist Schwedischer Angriff im Bereich Nurnberg Gebersdorf BearbeitenKonig Gustav Adolf bot Wallenstein nach dem Eintreffen der Entsatzheere am 31 August 1632 die grosse Feldschlacht auf dem Gelande links und rechts der heutigen Rothenburger Strasse an doch Wallenstein liess sich darauf nicht ein Herzog Wilhelm von Weimar zu dieser Zeit Generalleutnant kommandierte die Armee Bernhard von Weimar die Reiterei General Baner hatte das Kommando uber die Infanterie und Oberst Lennart Torstenson befehligte die Artillerie wahrend andere Kavallerie angewiesen wurde sich beim Konig der den Oberbefehl hatte zur Verfugung zu halten Ebenso der Schwede Graf Nelen damals Generalmajor der Infanterie der deutsche Generalmajor Boetius und Sir John Hepburn Hepburn hatte das Kommando seiner Brigade niedergelegt hielt er sich weiter bei Gustav Adolf auf Generalmajor Rostein war als Stallmeister auch in der Nahe S M wahrend Generalmajor Streiff neben Herzog Bernhard die Reiterei befehligte 6 Am Folgetag liess Gustav Adolf mit drei Batterien im Bereich Gebersdorf das Lager Wallensteins ohne grossen Erfolg beschiessen Auch ein anschliessender Infanterieangriff scheiterte Der Angriff startet um 17 Uhr vom Flussufer auf Hohe der heutigen Fernabrucke nahe dem Busknotenpunkt Furth Sud und richtete sich gegen ein gelandeseitig hervorragend gelegenes Schanzwerk Gustav Adolf brach ihn gegen 22 Uhr ab und marschierte entlang der heutigen Schwabacher Strasse nach Furth baute wohl eine oder mehrere Behelfsbrucken vermutlich zwischen heutiger Max und Siebenbogenbrucke also im Bereich der Uferpromenade setzte bei Nacht uber die Rednitz und errichtete ein befestigtes Feldlager auf der Further Hardhohe das auch nach der Schlacht bis zum Abzug am 18 September kontinuierlich ausgebaut wurde Der Lagerwall erstreckte sich von der Rednitz entlang der Hardstrasse uber den Kieselbuhl bis evtl nach Unterfarrnbach auch der Ort Furth selbst die Ausdehnung umfasste damals in etwa das heutige Altstadtviertel um die Stadtkirche St Michael wurde historischen Karten zufolge von einem Wall umschlossen Wallenstein vermutete aufgrund dieser Nordwestbewegung falschlich einen Umgehungsangriff aus dem Westen und brachte am 2 und in der Nacht zum 3 September einen Grossteil seiner Truppen auf der westlichen Seite seines Lagers in Schlachtaufstellung am Westrand von Zirndorf Gustav Adolf suchte jedoch die Feldschlacht im Gebiet Heilstattensiedlung Eschenau eventuell wollte er auch von vorneherein ganz klaren lasst sich das nicht mehr Wallensteins Lager angreifen jedoch an dessen Nordostseite Die Schlacht an der Alten Veste schwedischer Angriff von Furth Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem Plan des Wallensteinschen Lagers von Hans und Paulus Trexel 1634 Karte gewestet Legende Alexander Mayer 1 Alte Veste 2 Westseite von Wallensteins Lager oben Mitte Zirndorf 3 Furth 3b Befestigungen von Furth und Gustav Adolfs Lager 4 Rosenberg 4b Die von schwedischen Truppen eingenommene Artillerieschanze am Rosenberg 5 Vermutlicher Aufstellungsbereich Wallensteins fur die offene Feldschlacht 6 Aufstellungsbereich Gustav Adolfs fur die offene Feldschlacht 7 Befestigungslinie Wallensteins an der heutigen Fuggerstrasse 8 Sternschanze deren kaiserliche Batterie sich mit Gustav Adolfs Batterie 8b duellierte 9 Angriffsfeld von Gustav Adolfs linkem Flugel Gelandefalte auf der Linie der heutigen Grenzstrasse Hohlweg 10 Bereich in dem der linke schwedische Flugel die Lagerbefestigung erreichte 11 Dambacher Brucke Entsprechend der Beschriftung Septentro rechts obere Bildhalfte ist Norden rechtsAm fruhen Morgen des 3 Septembers 1632 ruckte die schwedische Armee von der Hardhohe vor nahm um 7 Uhr in drei Flugeln auf den Feldern vor dem heutigen Stadtwald zwischen Unterfurberg und Dambach die Schlachtaufstellung ein und begann um 9 Uhr auf einer Schlachtlinie von 2 7 Kilometern den Angriff Den linken Flugel bei Dambach fuhrte Gustav Adolf personlich Von Wallensteins Armee war jedoch zunachst nichts zu sehen deswegen und aufgrund entsprechender Beobachtungen vermutete dieses Mal Gustav Adolf falschlich dass Wallenstein im Abzug begriffen sei Das wollte man nutzen und eiligst in den vermeintlichen Abzug hineinstossen daher wurden die Schweden unvorsichtig Einen Grossteil der Reiterei schickte der Konig in Richtung Schwabach und Neumarkt um Wallensteins Abzug zu storen der in Wirklichkeit in voller Schlachtordnung auf der Westseite des Lagers heutiger westlicher Ortsrand von Zirndorf stand und dort auf die Schweden wartete Gustav Adolf griff im Folgenden Wallensteins Lager an seiner naturraumlich bedingt starksten Seite an was Wallenstein zwar nicht erwartet hatte aber auch Gustav Adolf selbst spater als Eselei charakterisierte Rechter Flugel scheitert am Rosenberg Bearbeiten Die Schweden kampften sich in ihrem rechten Flugel von der heutigen Eschenau uber den Rosenberg hoch und nahmen eine in Resten heute noch sichtbare Artillerieschanze beim heutigen Zirndorfer Wasserbehalter ein wo sie 250 Meter vor dem Lagerrand eigene Artilleriestellungen vorbereiteten Es gelang jedoch nicht schwere Geschutze uber den Rosenberg zu bringen Der Lagerrand wurde im Laufe des Nachmittags von Wallenstein mit 3000 Musketieren verstarkt und war dadurch ohne schwere Artillerie nicht zu nehmen Zentrum bleibt vor der Alten Veste liegen Bearbeiten Das Zentrum und Teile des linken schwedischen Flugels darunter ein schottisches Regiment griffen erfolglos die ausserhalb des Lagers gelegene stark verschanzte und mit Artillerie bestuckte Burgruine der Alten Veste an Die um 1230 erbaute Alte Veste war 1388 von den Nurnbergern teilweise zerstort worden da sie damals dem verfeindeten Nurnberger Burggrafen gehorte war aber immer noch als Bastion brauchbar Die 1632 angelegte Artillerierampe zur Burgruine ist erhalten und dient heute als Aufgang zum Aussichtsturm Die Bewaldung war von Wallensteins Truppen zur Schaffung eines freien Schussfeldes entfernt worden was entsprechenden Erfolg zeitigte zudem brachten Flankenangriffe bayerischer Kavallerie und kroatischer Reiter den Angriff der Schweden zum Stehen obwohl mit grosser furia angegriffen wurde Zeitzeugen berichteten Berg und Wald ist nichts als Rauch und Dampf gewesen Linker Flugel erreicht Lagerbefestigung Bearbeiten Gustav Adolf suchte nun auf dem linken Flugel die Entscheidung Die eigentliche Lagergrenze Wallensteins verlief entlang der Sonnenstrasse Zirndorf um ostlich der Verbindungsstrasse nach Norden vorzuspringen Davor lagen etwa auf der Linie Fuggerstrasse eine vorgeschobene Verteidigungslinie sowie in deren Anschluss oberhalb des heutigen Schnittpunktes Kellerweg Sudwesttangente eine mit Artillerie bestuckte Sternschanze Reste sollen bis zum Bau der Autobahn bei der ehemaligen Gaststatte Schuhs Keller noch vorhanden gewesen sein Gedeckt von einer Batterie an der heutigen Dambacher Erloserkirche griffen die Schweden unter Fuhrung von Gustav Adolf diese Stellungen an Bayerische Elite Dragoner wehrten den Angriff ab wurden aber wiederum von finnischen Panzerreitern zuruckgedrangt welche an der Dambacher Brucke bis dato bereitstanden Weitere Flankenangriffe 500 Fuggerischer Kurassiere kamen ihrerseits in das Feuer 700 schwedischer Musketiere wobei Oberst Jakob Graf Fugger 1606 1632 getroffen wurde 7 Gustav Adolf flosste ihm aus seiner Feldflasche noch Wein ein bevor er verstarb Die Finnen konnten die Vorfeldverteidigung an der Fuggerstrasse und die Sternschanze nehmen und bereiteten den Angriff auf das eigentliche Lager vor Wallenstein zog aber inzwischen immer weitere Truppen und Artillerie von seiner Schlachtaufstellung zuruck in das Lager Der schwedische Generalangriff uber das weitgehend heute noch freie Feld etwa von der Linie Fuggerstrasse Kanal ausgehend hoch zur Sonnenstrasse begann erst am Spatnachmittag die Angriffsrichtung entsprach dem Verlauf der heutigen Verbindungsstrasse West den Hugel hinauf Der linke Teil blieb im Artilleriefeuer des vorgeschobenen Abschnittes der Lagerbefestigung liegen letzterer sudlich des Hohlweges zur Grenzstrasse Der rechte Teil westlich der Verbindungsstrasse kam dagegen gut voran Die Finnen erreichten den Lagerrand an der Sonnenstrasse und eroberten mehrere Redouten Die Lage wurde fur Wallenstein kritisch aber die Dammerung verwehrte es den Finnen weiter in das Lager einzubrechen In der Nacht standen die Schweden bei stromendem Regen auf ihren erreichten Stellungen Gustav Adolf ubernachtete in einem Feldwagen bei der Dambacher Brucke geschutzt von den finnischen Panzerreitern Abbruch der Schlacht BearbeitenDa es im Dauerregen auch am Folgetag nicht gelang schwere Geschutze uber den Rosenberg zu schaffen und die Salpeter Lunten der Musketen aufgrund der Luftfeuchtigkeit kaum mehr zundeten brach Gustav Adolf die Schlacht vormittags am 4 September ab und fuhrte die Truppen zuruck in das Feldlager auf der Hardhohe ohne dabei von Wallenstein attackiert zu werden Die Verluste waren zwar im Vergleich zu anderen Schlachten des Dreissigjahrigen Krieges gering und der Ausgang unentschieden Gustav Adolf hatte jedoch einen Prestigeverlust erlitten 1200 Gefallene und 200 Verletzte gab es auf schwedischer Seite und unter den Gefallenen waren uberproportional viele Offiziere Die Kaiserliche Armee beklagte circa 300 Tote und 700 Verwundete Da die Schweden nichts erreicht und ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren hatten war die Schlacht ein Punktsieg fur Wallenstein Beide Armeen waren angeschlagen nicht in erster Linie durch die Kampfhandlungen sondern durch Krankheit anscheinend Ruhr und Versorgungsschwierigkeiten Zahlreiche Soldaten desertierten Tausende von Pferden verendeten Abzug und Brandschatzung BearbeitenGustav Adolf liess vor dem Abzug seiner Truppen am 18 September seine Armee in Dambach vor Wallensteins Lager noch einmal in Schlachtordnung antreten Dabei handelte es sich um eine dem Gegner Respekt bekundende vornehme Geste die von Wallenstein auch so verstanden wurde Am 23 September verliessen auch Wallensteins Truppen ihr Lager und verubten im Verlauf ihres Abzugs Brandschatzungen in vielen Dorfern rund um Nurnberg Am 23 September 1632 notierte der Pfarrer von Vach An diesem Tag hat der Feind Poppenreuth Furth und sein Lager um die Alten Vesten in Brand gesteckt am 26 September stellte er in Furth fest wie beede Brucken doselsbt gantz obgebrannd und ins Wasser gefallen sein Damit gab es keine Brucken mehr nur noch die fur Furth namensgebende Furt Gustav Adolf kam nochmals am 28 September zuruck um das Lager des Feindes zu inspizieren dazu die ungluckselige Burg auf dem alten Hugel wo so viele tapfere Burschen ihr Leben verloren hatten und soll auf der Alten Veste an einem spater Schwedentisch genannten runden Stein gefruhstuckt haben der wohl bei der Sprengung des ersten Aussichtsturmes 1945 zerstort wurde Am 16 November 1632 trafen sich die beiden Feldherren in der Schlacht von Lutzen in der Gustav Adolf sein Leben liess Wallenstein wurde am 25 Februar 1634 in Eger ermordet 1632 33 kam es im von Fluchtlingen uberfullten Nurnberg zu einer Pestepidemie 15 700 Tote und zu einem allgemeinen Massensterben dem uber 35 000 Menschen zum Opfer fielen Furth wurde am 18 September 1634 nach der schwedischen Niederlage in der Schlacht von Nordlingen von Kroaten im kaiserlichen Dienst eingeaschert Quellen Literatur BearbeitenGeorg Tobias Christoph Fronmuller Chronik der Stadt Furth Leipzig 1887 unveranderter Nachdruck Hochstadt a d Aisch 1985 ISBN 3 923006 47 0 Georg Tobias Christoph Fronmuller Geschichte Altenberg s und der alten Veste bei Furth sowie der zwischen Gustav Adolf und Wallenstein im dreissigjahrigen Kriege bei der alten Veste vorgefallenen Schlacht 1860 Digitalisat Helmut Mahr Wallensteins Lager Die Schlacht an der Alten Veste Nurnberg 1980 ISBN 3 920701 57 7 Helmut Mahr Wallenstein vor Nurnberg 1632 Sein Lager bei Zirndorf und die Schlacht an der Alten Veste dargestellt durch den Plan der Gebruder Trexel 1634 Neustadt Aisch 1982 ISBN 978 3 7686 4096 1 Alexander Mayer Die Burgermeister in der Flohkammer Gudensberg Gleichen 2007 ISBN 978 3 8313 1807 0 Zsfsg von Fronmuller 1887 und Mahr 1980 1982 auf S 39 55 Oberst Robert Monro Kriegserlebnisse eines schottischen Soldnerfuhrers in Deutschland 1626 1633 Hrsg u Ubersetzer Helmut Mahr Neustadt Aisch 1995 ISBN 3 87707 481 2 Eduard Ruhl Die Schlacht an der Alten Veste 1632 Erlangen 1932 Hans und Paulus Trexel Plan des Wallenstein schen Lagers bei Zirndorf Nurnberg 1634 Nachzeichnung und Druck Nurnberg 1932 Robert Rebitsch Der Abnutzungs und Manoverkrieg Ermattungsstrategie In Robert Rebitsch Lothar Hobelt Erwin A Schmidl Hrsg Der Dreissigjahrige Krieg 2019 ISBN 978 3 903187 32 0 S 42 44 PDF Axel Gotthard Reuter und Beuter Der Dreissigjahrige Krieg in Furth um Nurnberg und in Mittelfranken In Barbara Ohm Hrsg Further Geschichtsblatter Sonderheft 2 3 4 2007 S 37 62 PDF Weblinks BearbeitenStephan Donaubauer Gustav Adolf und Wallenstein vor Nurnberg im Sommer des Jahres 1632 In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Stadt Nurnberg 1899 Band 13 S 53 78 Stadtisches Museum Zirndorf das 1 Obergeschoss ist der Schlacht an der Alten Veste gewidmet Rundbrief des Further Stadtheimatpflegers Alexander Mayer zum 375 Jahrestag der Schlacht PDF Datei 217 kB Wallensteins Lager bei Zirndorf hochauflosendes Digitalisat im Kulturportal bavarikon Stephan Donaubauer Gustav Adolf und Wallenstein vor Nurnberg im Sommer des Jahres 1632 Helmut Mahr Historische Wanderung um Wallensteins Lager 1632 und uber die Statten der Schlacht an der Alten Veste herausgegeben vom Geschichtsverein Furth e V 4 2006 56 Jg Bernd Warlich MONRO Kampfe an der Alten Veste bei Nurnberg 1632 in Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten publiziert am 26 April 2010 Bernd Warlich Fugger Fucker Vockert Jakob Graf Herr zu Babenhausen in Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten publiziert am 11 November 2011 Bernd Warlich Aldobrandini Don Pietro duca di Carpinetto in Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten publiziert am 9 Dezember 2011Einzelnachweise Bearbeiten C V Wedgwood Der 30jahrige Krieg Paul List Verlag Munchen 1967 S 278 282 ISBN 3 517 09017 4 a b c d Rebitsch S 43 Befestigte Feldlager und Schanzen im grossen Krieg schwedenlager bopfingen de abgerufen am 27 Juli 2023 Wallensteins Ruckkehr ZDFmediathek Memento vom 3 Dezember 2016 im Internet Archive vom 4 Mai 2003 Stephan Donaubauer Bernd Warlich Chiesa Francesco In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten publiziert am 16 Februar 2017 Bernd Warlich Fugger Fucker Vockert Jakob Graf Herr zu Babenhausen publiziert am 11 November 2011 in Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an der Alten Veste amp oldid 237643923