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Georg Christoph von Taupadel 17 Dezember 1595 in Bortewitz 12 Marz 1647 in Blotzheim war ein deutscher General in zunachst schwedischen spater in franzosischen Diensten 1 General Georg Christoph von Taupadel Kupferstich nach Merian General Georg Christoph von Taupadel Kupferstich von Raphael Custos Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Aufwachsen und Eintritt ins Militar 1 2 Aufstieg zum Reitergeneral in schwedischen Diensten 1 3 Das Weimarische Heer im Dienste Frankreichs 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAufwachsen und Eintritt ins Militar Bearbeiten Seine Eltern waren nach den Angaben in seiner Leichenpredigt Georg von Taupadel auf Pommlitz Bortewitz und Groppendorf und dessen Gemahlin Margarethe von Gunderode ca 1565 nach 1647 auf Rauenstein und Ziegra Die meisten Quellen nennen falschlicherweise Heinrich von Taupadel auf Fichtenberg und Johanna oder Susanna von Ende Bis zu seinem 16 Lebensjahr hielt sich Georg Christoph auf dem Rittergut Ziegra bei Dobeln auf wo seine Mutter geboren wurde Dort lebte er bei seinem Onkel Caspar von Gunderode der gute Beziehungen in hohe Militarkreise besass 1 Zu Beginn seiner militarischen Laufbahn diente Georg Christoph in der Armee Herzog Friedrich Ulrichs von Braunschweig Wolfenbuttel der im Jahr 1615 fur drei Monate lang vergeblich die Stadt Braunschweig belagerte Seine Militarkarriere setzte er auf Seiten Venedigs im Friauler Krieg und auf Seiten Polens im Osmanisch Polnischen Krieg 1620 1621 fort 1 Unter dem Tollen Halberstadter Christian von Braunschweig Wolfenbuttel trat er in den Dreissigjahrigen Krieg ein Er kampfte von 1625 bis 1627 unter den Truppen des Bernhard von Sachsen Weimar in der Armee des Konigs Christian IV von Danemark 2 Danach trat er in schwedische Dienste und kampfte unter Konig Gustav II Adolf zunachst bis 1629 im Polnisch Schwedischen Krieg und ab 1630 wieder im Dreissigjahrigen Krieg 1631 wurde er zum Oberst befordert 1 Aufstieg zum Reitergeneral in schwedischen Diensten Bearbeiten Im April 1632 eroberte er Leutkirch das er aber nicht gegen lokale kaiserliche Truppen halten konnte Im Juli geriet er bei Neumarkt in einen Hinterhalt durch Kroatische Reiterei und wurde gefangen genommen Als man ihn daraufhin zu Wallenstein schickte liess dieser ihn in einer moglicherweise versohnlichen Geste an Konig Gustav Adolf sofort wieder frei Kurz nach seiner Freilassung eroberte Taupadel Freystadt und liess die dortigen feindlichen Proviantmagazine in Brand stecken wodurch die Stadt niederbrannte Im Oktober verteidigte er Coburg erfolgreich gegen Wallenstein Als Belohnung fur die letztere Leistung wurde er zum Kommandanten von Erfurt ernannt Im Heer Bernhards von Sachsen Weimar war Taupadel bei den Kampfen um Regensburg entscheidend beteiligt an der Eroberung der Reichsstadt Regensburg im November 1633 Als nachstes besetzte er Cham in der Oberpfalz und liess die benachbarten Orte ausplundern Am 29 November 1633 brannte er Kotzting nieder weil die Burger die Zahlung einer Brandschatzung verweigert hatten 2 Angeblich verlor er bei der Belagerung von Furth im Wald Ende Februar 1634 einen Arm diese Verletzung erlitt aber hochstwahrscheinlich ein Cousin der ihr wenig spater erlag und im Regensburger Dom bestattet wurde Am 19 Juni 1634 wurde Georg Christoph als Nachfolger des bei der erneuten Belagerung Regensburgs nun durch kaiserliche Truppen bei einem Geschutzunfall ums Leben gekommenen Nicholas de Courville zum Generalmajor befordert 1 Im Dezember des Jahres musste er als Kommandant von Schorndorf die Stadt den kaiserlichen Belagerern unter Walter Butler ubergeben Anfang 1635 besetzte er Speyer und uberfiel im Mai bei einem Streifzug uber den Rhein das bayrische Regiment d Espaigne in seinen Quartieren in Schwaigern und Sinsheim Im nachsten Jahr stand er unter Bernhard in Burgund gegen die Kaiserlichen unter Matthias Gallas Bei Champlitte uberfiel er die kroatischen Reitertruppen des kaiserlichen Heeres in ihrem Lager und fugte ihnen eine Niederlage zu Als sich Gallas im November 1636 zuruckzog setzte Taupadel ihm nach 2 Das Weimarische Heer im Dienste Frankreichs Bearbeiten Im Heer des Bernhard von Sachsen Weimar war Taupadel zu Beginn des Jahres 1638 in der zweigeteilten Schlacht bei Rheinfelden Befehlshaber des rechten Flugels und nahm in der zweiten Schlacht am 3 Marz Johann von Werth gefangen Weiterhin war er auch an Kampfhandlungen in Stuttgart und Tubingen beteiligt und geriet im August 1638 in der Schlacht bei Wittenweiher in Gefangenschaft Bernhard starb im Juli 1639 wahrend Taupadel noch bis Anfang Februar 1640 in Gefangenschaft blieb Das weimarische Heer war in der Zwischenzeit in die franzosische Armee integriert worden Taupadel dadurch in den Dienst Frankreichs geraten Anfang 1640 ruckte er ins Hochstift Wurzburg ein Im Laufe des Jahres stiess er mit den Weimaranern wieder an die Seite des schwedischen Heeres unter Baner bei Gottingen Am Ende des Jahres nahm Taupadel am uberraschenden Vorstoss Baners nach Regensburg an die Donau teil wo zu dieser Zeit ein Reichstag in Anwesenheit des Kaisers tagte 2 Die Zusammenarbeit des franzosisch weimarischen Heeres mit den Schweden gestaltete sich als schwierig der Befehlshaber Guebriant furchtete dass ihm bei einem weiteren Vorrucken der Ruckweg nach Frankreich abgeschnitten werde Taupadel warnte vor einem Uberlaufen der katholischen Reiterei im eigenen Heer zum Gegner wenn man tiefer ins katholische Bayern vorstosse Nach heftigem Streit insbesondere zwischen Baner und Taupadel zog letzterer zusammen mit Guebriant in Richtung Bamberg ab wahrend Baner durch das Auftauen der Donau an einem Angriff auf Regensburg gehindert wurde Am 22 Marz 1641 erreichte Taupadel in Hassfurt der Befehl Baners den schwedischen Ruckzug nach Sachsen zu decken Bei Zwickau verstarkte er mit 6 000 Mann die Schweden Nachdem er die nachruckenden Kaiserlichen und Bayern unter Piccolomini nicht am Uberschreiten der Saale hindern konnte zogen er und die Schweden sich bis nach Halberstadt zuruck wo Baner am 20 Mai starb Bei Wolfenbuttel wehrte der Rest des gemeinsamen Heeres einen kaiserlich bayerischen Angriff ab Taupadel soll sich dabei beim Angriff auf das bayrische Fussvolk ausgezeichnet haben die Weimarer Kavallerie verweigerte nach der Schlacht allerdings die Verfolgung der Gegner Im August uberfiel er 2 000 kaiserliche Reiter unter Graf Bruay bei der Asseburg wodurch Piccolomini von einem Angriff auf Hildesheim abgehalten wurde 2 Erneute Streitigkeiten mit den Schweden fuhrten zum Abzug von Franzosen und Weimaranern nach Westen wo sie Anfang 1642 bei Kempen ein kaiserliches Heer unter General Lamboy schlugen Als Taupadel danach in Bedburg sein Hauptquartier aufschlagen wollte wurde er bei seinem Einzug von bewaffneten Bauern angegriffen die ihm das Pferd unter dem Sattel erschossen Wahrend der Schlacht bei Tuttlingen im November 1643 lag Taupadel krank in Rottweil Nach der Niederlage der Franzosen und Weimaraner gegen bayrische und kaiserliche Truppen unter Franz von Mercy schloss sich Taupadel Generalmajor Reinhold von Rosen an der sich von Tuttlingen nach Rottweil gerettet hatte Sie nahmen auch die Leiche ihres bei der vorherigen Eroberung Rottweils todlich verwundeten Befehlshabers Guebriant und dessen Leibregiment mit und wandten sich durch den Schwarzwald gegen Freiburg 2 1645 kampfte er unter Marschall Turenne in der Schlacht bei Herbsthausen in der die franzosische Armee erneut von den Bayern unter Mercy geschlagen wurde Am 4 Juli 1645 vereinigten sich Verstarkungen unter d Enghien Marsin und Gramont mit Turennes Armee Taupadel nahm wahrscheinlich auch anschliessend unter Turennes und d Enghiens Befehl an der Schlacht bei Alerheim teil in der sie zum ersten Mal das bayrische Heer schlagen konnten Zuletzt wird er im Juni 1646 bei der Ersturmung von Hoxter genannt 2 Am 12 Marz 1647 verstarb er auf seinem Landsitz Schloss Blotzheim im Sundgau nahe von Basel 2 Familie BearbeitenIm Jahr 1628 heiratete er in Guttstadt im Ermland Margaretha Jung 1646 die Tochter eines schottischen Kaufmanns namens John Young Er hatte mit ihr drei Sohne den jung verstorbenen Georg Otto 1629 1632 den spateren franzosischen Oberst Axel 1630 1671 und den franzosischen Rittmeister Georg Christoph II nach 1670 Weiterhin hatten sie die vier Tochter Elisabeth 1645 Bernhardine verheiratete von Diesbach nach 1647 Margarethe Magdalena 1632 nach 1647 und Juliana vor 1647 nach 1670 Axel war verheiratet mit Maria von Erlach der Tochter des weimarischen Offiziers Johann Ludwig von Erlach Georg Christoph II mit Sidonia Philippina von Buchenau Beide verstarben kinderlos Der ebenfalls haufig als Sohn eingestufte Johann Georg von Taupadel der 1668 bei einem Heimatbesuch in Sachsen von seinen eigenen Dienern ermordet wurde gilt heute nicht mehr als Sohn sondern als weiterer Verwandter Georg Christophs 1 Literatur BearbeitenHans Dietrich von Diepenbroick Grueter Allgemeiner Portrat Katalog Hamburg 1931 Peter Engerisser Der schwedisch protestantische Dragoneroberst Georg Christoph von Taupadel 1595 1647 und die Legende vom verlorenen Arm Abgerufen am 8 Juni 2022 Bernhard von Poten Taubadel George Christoph von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 418 420 Bernd Warlich Taupadel Georg Christoph von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Onlineveroffentlichung vom 21 Mai 2011 Abruf vom 11 Juni 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Peter Engerisser Der schwedisch protestantische Dragoneroberst Georg Christoph von Taupadel 1595 1647 und die Legende vom verlorenen Arm Abgerufen am 8 Juni 2022 a b c d e f g h Bernd Warlich Taupadel Georg Christoph von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und BerichtenNormdaten Person GND 103092579 lobid OGND AKS VIAF 52098144 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Taupadel Georg Christoph vonALTERNATIVNAMEN Taubadel Georg Christoph vonKURZBESCHREIBUNG deutscher General in schwedischen DienstenGEBURTSDATUM 17 Dezember 1595GEBURTSORT BortewitzSTERBEDATUM 12 Marz 1647STERBEORT Blotzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Christoph von Taupadel amp oldid 228149838