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Der Friauler Krieg nach der zentral umkampften Festung auch Gradiscaner Krieg 1 sowie Uskokenkrieg genannt war ein Konflikt zwischen Venedig und Erzherzog Ferdinand dem spateren Kaiser Ferdinand II als Landesherrn von Innerosterreich Uskoken Festung Nehaj bei Senj Kroatien Grabstein des Uskokenfuhrers Ivan Lenkovic von 1569Vordergrundig ging es in dem Krieg um die von der Republik Venedig beklagte Piraterie der Uskoken von Senj in der Adria Da die Uskoken die vor der osmanischen Eroberung aus Bosnien an die Kuste gefluchtet waren auf habsburgischem Gebiet siedelten verlangte Venedig von den Habsburgern ein Eingreifen Eine Rolle bei dem Konflikt spielte allerdings auch Venedigs Anspruch auf die Oberhoheit uber die Adria sowie Habsburgs unablassiges Vordringen in Oberitalien Beide Parteien versuchten im Vorfeld noch eine gutliche Einigung durch den Vertrag von Wien 1612 zu erreichen doch brach der Konflikt schon im Folgejahr wieder auf Da Erzherzog Ferdinand ein Ende der uskokischen Aktivitaten nicht bewirken konnte oder wollte verscharften sich die Spannungen mit Venedig seit 1613 Zu Kriegshandlungen kam es erst als Venedig 1615 mit einem militarischen Vorgehen gegen das Territorium des Erzherzogs begann und schliesslich Gradisca belagerte die Adriakuste blockierte und Karlobag besetzte Ausloser dafur war der Uberfall von Uskoken auf eine venezianische Galeere bei welchem der venezianische Generalprovidur fur Dalmatien starb Der Beginn dieses Krieges wird deshalb oft auch erst auf 1615 datiert insbesondere unter der Bezeichnung Krieg von Gradisca Im Gegenzug fielen osterreichische Truppen und Uskoken in das venezianische Istrien ein 2 Die venezianische Belagerung Gradiscas durch Giovanni de Medici wurde Mai 1617 mit 3100 Soldnern verstarkt die in Holland von Johann Ernst von Nassau Siegen seinem Bruder Wilhelm von Nassau Siegen Joachim Ernst von Schleswig Holstein und Peter Melander von Holzappel geworben wurden Auf habsburgischer Seite kampfte an der Seite Erzherzog Ferdinands auch erstmals Wallenstein Kaiser Matthias hielt sich offiziell aus dem Krieg heraus Trotz der Abwehr der Belagerung von Gradisca erreichte Venedig sein Kriegsziel Am 26 September 1617 schloss es mit Ferdinand den Vertrag von Madrid in dessen Folge die Uskoken aus Senj vertrieben wurden Allerdings verlor Venedig damit auch eine wirksame Waffe gegen die Osmanen in der Adria und wurde in den kommenden Jahrzehnten in mehrere schwere Kriege mit dem Osmanischen Reich verwickelt Literatur BearbeitenCatherine Wendy Bracewell The Uskoks of Senj Piracy banditry and holy war in the sixteenth century Adriatic Cornell University Press Ithaca NY u a 1992 ISBN 0 8014 2674 X Anton Gnirs Hrsg Osterreichs Kampf fur sein Sudland am Isonzo 1615 1617 Als eine Chronik des 2 Friauler Krieges nach zeitgenossischen Quellen Seidel amp Sohn Wien 1916 Gunther Erich Rothenberg The Austrian Military Border in Croatia 1522 1714 Illinois Studies in the Social Sciences Band 48 ISSN 0073 5183 University of Illinois Press Urbana IL 1960 Helfried Valentinitsch Ferdinand II Die innerosterreichischen Lander und der Gradiskanerkrieg 1615 1618 In Paul Urban Berthold Suttner Red Johannes Kepler 1571 1971 Gedenkschrift der Universitat Graz Leykam Verlag Graz 1975 S 497 539 Weblinks BearbeitenFrank Westenfelder Die Uskoken von Senj Habsburgs Wachhunde an der Militargrenze Einzelnachweise Bearbeiten Anuschka Tischer Offizielle Kriegsbegrundungen in der Fruhen Neuzeit Herrscherkommunikation in Europa zwischen Souveranitat und korporativem Selbstverstandnis Herrschaft und soziale Systeme in der fruhen Neuzeit Band 12 Lit Munster 2012 ISBN 9783643106667 S 134 Peter Bartl Uskoken In Edgar Hosch Karl Nehring Holm Sundhaussen Hrsg Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas UTB 8270 Bohlau Wien u a 2004 ISBN 3 205 77193 1 S 718 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friauler Krieg amp oldid 238094866