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Mit Uskoken vom slawischen Wort uskociti abgeleitet deutsch einspringen bezeichnete man einen militarisch organisierten Verband der hauptsachlich aus Fluchtlingen der verschiedenen 1 Volksgruppen bestand die aus osmanisch besetzten Gebieten stammten und sich zwischen den Interessenspharen der drei Grossmachte Habsburgerreich der Republik Venedig sowie dem Osmanischen Reich als Freischarler betatigten Darstellung eines Uskoken im 19 Jahrhundert Stich von Christian Geissler Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bekannte Uskoken 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Uskoken in Klis Nachstellung nbsp Burghauptmann Ivan Lenkovic UskokenfuhrerDie ersten Uskoken durften Fluchtlinge aus der Herzegowina gewesen sein die sich um 1530 in Dalmatien auf den Besitzungen des kroatischen Befehlshabers Petar Kruzic im Bereich der ungarischen Festung Klis bei Split und Umgebung sammelten Sie waren romisch katholischen Glaubens Die Tracht der Uskoken orientierte sich an jener ihrer Ursprungsgebiete Die Hosen aus weissem grobem Tuch waren bis zum Knie eng oben etwas weiter Die Hemden hatten weite am Rande bestickte Armel Das Wams hatte eine doppelte Reihe von Knopfen Dazu wurden leichte Riemenschuhe und als Kopfbedeckung ein rotes Kappchen mit einer Kranichfeder getragen Bewaffnet waren die Senjer Uskoken bevorzugt mit Muskete Streitaxt oder Streitkolben Dazu kamen ein kurzes Krummschwert Handschar eine Pistole und ein Messer Ihre durchwegs ausgezeichnete Bewaffnung war turkischer oder venezianischer Herkunft und nicht selten im Kampf erbeutet nbsp Festung Nehaj bei Senj Kroatien Als 1537 die Osmanen Klis eroberten zogen die Uskoken nach Senj das fortan ihr Hauptstutzpunkt wurde Es waren mehr als tausend waffenfahige Leute meist kriegsbedingt aus der Heimat vertrieben Die Minderheit bildeten die von den Habsburgern bezahlten Stipendiati wahrend die unbezahlten Venturini ital Glucksritter die Mehrheit stellten Sie hatten geschworen fur ihre verwustete Heimat und ihre unterdruckten Volker Rache zu nehmen und zwar gleicherweise an Turken wie an Venezianern und zwar immer und uberall 2 Von Senj aus fuhrten sie einen erbitterten Kampf sowohl gegen die Osmanen als auch gegen die Republik Venedig besonders an der Kuste von Zadar wiewohl auch Handelsschiffe der Republik Ragusa von ihnen ausgeraubt wurden Oberhalb der Stadt Senj befindet sich die gut erhaltene Uskoken Burg Nehajgrad Zwar wurden den Senjer Uskoken von den osterreich ungarischen Grenzgeneralen Erzherzogen und Kaisern immer wieder Geld Nahrung und Kleidung fur die Grenzverteidigung versprochen bei der Auszahlung kam es jedoch aufgrund korrupter Offiziere und Geschaftemacher oft zu jahrelangen Verzogerungen 3 Dass die Senjer Uskoken uberhaupt langere Zeit gegen Grossmachte wie Osmanen und Venezianer bestehen konnten beruhte auf der geographischen Lage des Ortes Senj war uber den Landweg lange schwer erreichbar und liegt im Zentrum des Bora Gebiets Entlang der Kuste und im Festland sympathisierte die Bevolkerung mit den Uskoken und warnte sie bei der Sichtung von Feinden tagsuber mit Rauch und nachts mit Feuer nbsp Uskoken Schiffe verfolgen ein grosses Schiff Stich um 1600 Durch grosses seefahrerisches Konnen ausgerustet mit wendigen kleineren Booten waren die Uskoken besonders in den Windphasen der Bora unschlagbar Die starke Bora im Senjer Kanal war von den venezianischen Kapitanen gefurchtet da ihr weder grosse Galeeren noch Kriegsschiffe ausreichend Widerstand leisten konnten Die Uskoken hatten hingegen bis zu 30 schnelle Segelschiffe mit funf bis zwolf Paar Segel und bis zu funfzig Kampfern Besatzung Segelnd und rudernd meist wahrend der Nacht und oft in seichten Gewassern operierten sie von Pula Piran und Monfalcone im Norden bis zur Neretva und der Bucht von Kotor im Suden Ihr meist unerwartetes Erscheinen mit den in den Todesfarben Schwarz und Rot gefarbten Schiffen war der Schrecken aller feindlichen Schiffe In Senj begannen die Uskoken mit Duldung der Osterreich Ungarischen Monarchie damit venezianische Schiffe zu uberfallen Der Republik Venedig gelang es nicht die Uskoken unter ihre Kontrolle zu bringen Ihre Starke war den Venezianern unbegreiflich Es scheint als ob ihnen die Winde das Meer und die Teufel geholfen hatten 4 Um 1600 begann man auf Befehl von Erzherzog Ferdinand II die Uskoken aus Senj zu verjagen Kaiserlicher Kommissar wurde der osterreichische General Joseph von Rabatta der unbarmherzig und sehr hart gegen die Bevolkerung vorging Am Silvestertag 1601 eskalierte die Situation die Uskoken drangen in das Kastell ein und toteten Rabatta und seine Knechte Dem Senjer Bischof Markantun de Dominis Gospodnetic hingegen gelang noch die Flucht vor den aufgebrachten Uskoken Er hatte sich den Unmut der Bevolkerung zugezogen da er mit allen Mitteln versuchte Senj Podgorje Vinodol und Rijeka den Venezianern zu ubergeben Dies gab 1612 die Veranlassung zum Uskoken Krieg oder Krieg um Gradiska zwischen Osterreich und der Republik Venedig der in einem Massaker der Venezianer in Karlobag am 10 Januar 1615 eskalierte Die Uskoken wurden zwar weder zu Lande noch auf dem Wasser besiegt mussten sich aber dem 1617 in Paris und Madrid zwischen den Grossmachten geschlossenen Frieden fugen Senj kam unter osterreichische Besatzung Die am Kampf beteiligten Uskoken sollten ins Landesinnere nach Brinje Otocac Brlog Vinodol und Istrien umgesiedelt werden zogen aber 1617 bevorzugt in das Gebiet von Karlovac und an die Kupa wo schon seit 1524 ein Teil der Uskoken im Zumberak Gebirge wohnte Alle Uskoken Schiffe wurden verbrannt Im fortwahrenden Kampf mit den Osmanen bildete sich spater aus den Uskoken der Kern der Militargrenzer die in den osmanisch osterreichischen Kriegen von 1683 bis 1699 und von 1788 bis 1791 den Osmanen Widerstand leisteten Bekannte Uskoken BearbeitenJanko Sajatovic verdeutscht Johann Schadowitz 1624 1704 Siehe auch BearbeitenFestung Nehaj Uskokengebirge Die rote Zora und ihre Bande Serbische epische Dichtung der Uskoken Zyklus Johann Schadowitz Krabat Literatur BearbeitenKlaus Peter Matschke Das Kreuz und der Halbmond Die Geschichte der Turkenkriege 1 Auflage Artemis amp Winkler Dusseldorf Zurich 2004 ISBN 3 538 07178 0 S 254 ff Darja Peitz Hlebec Renate Noldeke Aktualisierung Istrien und Kvarner Golf Hotels Restaurants Strande Aussichtspunkte Antikes Parks Museen Uferpromenaden Mit Urlaubskarte In ADAC Reisefuhrer plus ADAC Verlag Munchen 2006 ISBN 3 89905 295 1 S 23 Stephan Steiner Ruckkehr unerwunscht Deportationen in der Habsburgermonarchie der Fruhen Neuzeit und ihr europaischer Kontext Bohlau Wien 2014 S 155 219 Kapitel VI Trompeter an den Vormauern der Christenheit Die Ausschaffungen der Uskoken von Senj Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Uskoken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Uskoke Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Stadt Senj Die Uskoken Die Uskoken von Senj Habsburgs Wachhunde an der Militargrenze auf kriegsreisende deEinzelnachweise Bearbeiten Catherine Wendy Bracewell The Uskoks of Senj Piracy Banditry and Holy War in the Sixteenth Century 1992 Schautafeln im Museum der Festung Nehaj 27 Juli 2009 Schautafeln Festung Nehaj Minnucio lt Schautafel Festung Nehaj Normdaten Sachbegriff GND 4254620 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uskoken amp oldid 228018084