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Eine Freischar bezeichnet einen militarischen Freiwilligenverband der sich anders als regulare Streitkrafte ohne formliche Autorisierung einer Kriegspartei vielmehr auf Veranlassung einer politischen Partei oder einer bestimmten Person an einem Krieg beteiligt Eine Freischar im Einsatz gegen einen auslandischen Eindringling wurde oft Freikorps genannt Der Ausdruck Freischar ist seit 1848 gebrauchlich Die Mitglieder einer Freischar werden als Freischarler bezeichnet Bereits 1785 veroffentlichte Johann von Ewald in Kassel seine Abhandlung uber den kleinen Krieg welche auf seinen Erfahrungen mit den Aufstandischen im Unabhangigkeitskrieg der USA beruhte Inhaltsverzeichnis 1 Rechtsstellung 2 Geschichtliche Beispiele 3 Siehe auch 4 WeblinksRechtsstellung BearbeitenDie Haager Landkriegsordnung von 1907 unterschied streng zwischen Freischarlern und den Angehorigen der regularen Streitkrafte Nach der damals herrschenden Rechtsauffassung mussten Freischarler nicht einmal vor ein Gericht gestellt werden Sie konnten vor einem Standgericht abgeurteilt und erschossen werden Historisches Beispiel ist etwa die Hinrichtung der Offiziere der Freischar von Ferdinand von Schill 1809 Mit den Genfer Konventionen anderte sich diese Bewertung Freischarler erhalten Kombattantenstatus wenn sie eine Organisationsstruktur haben ein von weitem erkennbares Zeichen tragen die Waffen sichtbar bei sich fuhren und sich wahrend der Kampfe an die Gesetze und Gebrauche des Krieges halten Sie haben ausserdem einen Anspruch auf menschliche Behandlung und einen ordentlichen Prozess Geschichtliche Beispiele BearbeitenFreischaren setzten sich ein im 17 Jahrhundert unter dem Namen Snapphanar danisch Snaphaner in den ursprunglich danischen Gebieten des heutigen Sudschweden gegen die konigliche schwedische Armee vor allem im Nordischen Krieg 1674 1679 als deutsche Freiwilligenverbande gegen Napoleon 1813 galten dort als Freikorps da vom Konig berufen bei den Freischarenzugen von 1844 und 1845 die 1847 zum Sonderbundskrieg in der Schweiz fuhrten als Akademische Legion in der Revolution von 1848 49 im Kaisertum Osterreich und im Deutschen Bund in der Deutschen Revolution 1848 1849 in der Schleswig Holsteinischen Erhebung im Aufstand Garibaldis zur Eroberung Siziliens und Neapels 1860Von konservativen Kraften meist feindselig und abwertend gebraucht gewann der Begriff besonders 1848 im Zuge der Deutschen Revolution hohe Beliebtheit Es gab eine Kulturzeitschrift Der Freischarler Republikanische Freischaren in der Marzrevolution 1848 49Truppenformationen der republikanischen Freischaren im Badischen Aprilaufstand 1848 Heckerzug aufgestellt am 12 April 1848 in Konstanz unter dem Kommando Friedrich Heckers anfanglich lediglich 53 Mann nach Vereinigung mit anderen Freischarlern aus Donaueschingen wachst der Heckerzug jedoch auf 1 000 Mann an Er wird am 20 April 1848 im Gefecht auf der Scheideck geschlagen Sigel Kolonne aufgestellt am 15 April 1848 in Konstanz unter dem Kommando Franz Sigels aus Mitgliedern der Konstanzer Burgerwehr 3 000 Mann Hochrhein Kolonne aufgestellt bis zum 17 April 1848 u a in Lottstetten unter Fuhrung Gustav Struves und Joseph Weisshaars 3 000 Mann Deutsche Demokratische Legion im Elsass und in Paris aufgestellter Freischarlerverband unter dem Kommando des Dichters Georg Herwegh vornehmlich aus deutschen Arbeitsmigranten und republikanischen Exilanten bestehend Rheinuberquerung am 24 April 1848 geschlagen am 27 April 1848 rund 800 Mann Siehe auch BearbeitenDeutsche Freischar Bund der Wandervogel und Pfadfinder Deutsche Akademische Freischar studentische Reformverbindungen vor dem Ersten WeltkriegWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Freischar Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Hans Stadler Freischaren In Historisches Lexikon der Schweiz Normdaten Sachbegriff GND 4718656 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freischar amp oldid 207657599