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Johann Ewald spater Johann von Ewald 20 Marz 1744 in Kassel 25 Juni 1813 bei Kiel war ein Offizier und Militarexperte Als Hauptmann des hessen kasselschen Feldjagerkorps nahm er am Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg teil und war ein Experte des Partisanenkrieges Sein Buch Uber den kleinen Krieg gilt als erstes Werk das sich speziell mit dieser Form der Kriegfuhrung befasst Er verfasste ein umfangreiches Tagebuch wahrend des Amerikanischen Unabhangigkeitskrieges das viele Beschreibungen von miterlebten Schlachten und Beobachtungen enthalt Nach seiner Ruckkehr nach Europa trat er in den Dienst der Danischen Armee und war wahrend der Zeit Napoleons aktiver Kriegsteilnehmer als kommandierender Offizier im Range eines Generals Johann von Ewald in danischer Generalsuniform um das Jahr 1800 Gemalde von C A Jensen 1835 nach einer Zeichnung von H J Aldenrath Schloss Frederiksborg Danemark Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Privatleben 2 Militarische Karriere 3 Schriften 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Privatleben BearbeitenJohann Ewald war Sohn des Ehepaares Georg Heinrich Ewald und Katharina Elisabeth geborene Breithaupt Der Vater leitete die Poststation der Stadt und war Buchhalter von Beruf Nach dem Tod des Vaters wurde Johann zunachst von der Mutter und nach deren Tod von der Grossmutter erzogen 1 Im Siebenjahrigen Krieg wurde Johann Ewald am 23 Juli 1758 Augenzeuge des Gefechts bei Sandershausen ostlich von Kassel was bei dem vierzehnjahrigen Jungen die Begeisterung fur den Militardienst weckte 2 1760 trat er als Kadett in die Armee von Hessen Kassel ein Am 3 Februar 1788 heiratete Ewald Susanne Ungewitter aus Kassel 3 Als Johann von Ewald nach kurzer schwerer Krankheit 1813 auf seinem Landgut in der Nahe von Kiel verstarb hinterliess er funf Tochter und einen Sohn 4 Ein Sohn Carl von Ewald veroffentlichte spater eine Biografie seines Vaters 5 Johann von Ewald wurde auf dem Friedhof bei der St Georgs Kirche heute St Jurgen in Kiel begraben welcher bei alliierten Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde 6 Militarische Karriere BearbeitenEwald wurde 1760 im Alter von sechzehn Jahren Angehoriger des Infanterieregimentes des Eitel von Gilsa und nahm an mehreren Schlachten des Siebenjahrigen Krieges teil 1761 wurde er von einer Musketenkugel am rechten Bein verwundet kehrte aber 3 Monate spater wieder in den aktiven Militardienst zuruck wo er wegen Tapferkeit zum Fahnrich befordert wurde Bis zum Friedensschluss im November 1762 nahm Ewald an weiteren Schlachten teil 1766 erfolgte die Beforderung zum Oberleutnant 1770 wurde er bei einem Degenduell schwer verwundet und verlor dabei sein linkes Auge Nach seiner Genesung studierte er am Karolinum in Kassel bei Jakob Mauvillon Militarwissenschaften und veroffentlichte 1774 seine erste militarische Abhandlung welche ihm eine Belobigung des Landgrafen Friedrich II einbrachte Im gleichen Jahr bekam er das Kommando uber die Leibjager und wurde zum Hauptmann befordert Die Jager rekrutiert aus Forstern und Waidmannern benutzten Buchsen und waren als gute Schutzen bekannt Als eine damals nicht unubliche Praxis wurden auch durch den Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel Truppen fur die britische Krone ausgehoben die auf Seiten der Briten in ihrem Krieg in Amerika kampfen sollten Nach einer Atlantikuberquerung die dreieinhalb Monate dauerte erreichte Ewald am 3 Oktober 1776 New York Noch im gleichen Monat nahm er an Kampfhandlungen teil Ewald erkannte schon bald dass das britische Vorgehen nicht darauf abzielte den Feind zu besiegen sondern die Amerikaner wieder fur die Krone zu gewinnen Er war ein Offizier der mutig und kuhn offensive und uberraschende Aktionen liebte Seine Greencoats waren bei den Amerikanern gefurchtet So behaupteten sich 33 hessische Jager von den Amerikanern auch Greencoats Grunrocke genannt unter der Fuhrung des Hauptmanns Johann von Ewald beim Ruckzugsgefecht am Pass bei Portsmouth gegen eine 800 Mann starke vom Marquis de La Fayette gefuhrte Ubermacht Als deren Bajonettangriffe im Feuer der verschanzten hessischen Jager liegenblieben forderte Lafayette die amerikanischen Riflemen an So entstand eines der ersten bekannten Scharfschutzengefechte Die hessischen Jager konnten aufgrund ihrer besseren Disziplin weiterhin die Oberhand behalten 7 Wahrend des amerikanischen Unabhangigkeitskrieges war Ewald an vielen Kampfhandlungen an der amerikanischen Ostkuste beteiligt so auch in New Jersey Philadelphia Charleston und Yorktown Mit der Kapitulation von Charles Cornwallis in der Schlacht bei Yorktown im Oktober 1781 wurde auch er gefangen genommen Als professioneller Soldat und Experte des Partisanenkrieges erntete er den Respekt von Freund und Feind General Henry Knox erlaubte ihm West Point als Gast zu besichtigen Eine Einladung zum Verbleib in Amerika mit der Zusage einer grosseren Landzuweisung von General Knox lehnte Ewald hoflich ab 8 1783 kehrte er nach Hessen zuruck und legte seine Erfahrungen in der Schrift Uber den kleinen Krieg Marburg 1785 nieder die unter anderem den Beifall Friedrichs des Grossen fand Trotz seiner Erfahrungen und Auszeichnungen wurde er aber wegen seines burgerlichen Standes bei Beforderungen ubergangen Ewald trat darauf 1788 als Chef eines Jagerkorps in danische Dienste Zwei Jahre spater wurde er in den Adelsstand erhoben und 1801 erhielt er das Militarkommando in Hamburg 1806 verhinderte er als General der Vorhut gemeinsam mit dem Kommandeur der Dragoner August Ludwig Georg von Hedemann das Eindringen der Franzosen und Preussen nach Holstein was eine Verletzung der Neutralitat Danemarks bedeutet hatte Im folgenden Jahr schutzte er die Insel Seeland gegen die Englander und wurde daraufhin zum Gouverneur von Kiel ernannt Als Kommandant des danischen Korps das die Franzosen gegen Schill unterstutzte zeichnete er sich 1809 beim Sturm auf Stralsund aus wurde anschliessend Generalleutnant und sodann Kommandierender General von Holstein 1812 erhielt er das Kommando uber eine Division von 10 000 Mann die sich mit dem 11 franzosischen Armeekorps vereinigen sollte Eine Krankheit zwang ihn jedoch 1813 sein Kommando niederzulegen Er starb kurz danach auf seinem Gut bei Kiel Schriften BearbeitenGedanken eines hessischen Officiers was man bey Fuhrung eines Detaschements zu thun hat Erstveroffentlichung 1774 Abhandlung uber den kleinen Krieg Erstveroffentlichung Johann Jacob Cramer Cassel Kassel 1785 gdz sub uni goettingen de Diary of the American War Ubersetzt und ediert von Joseph P Tustin Yale University Press 1979 Siehe auch BearbeitenSoldatenhandel unter Landgraf Friedrich II von Hessen KasselLiteratur BearbeitenBrady J Crytzer Johann Ewald Captain Field Jager Corps In ders Hessians Officer Baroness Chaplain Three German Experiences in the American Revolution Westholme Publishing LLC Yardley Pennsylvania 2015 ISBN 978 1 59416 413 2 S 1 90 Joseph P Tustin Johann Ewald Diary of the American War Yale University Press New Haven Conn 1979 ISBN 0 300 02153 4 Rochus Freiherr von Liliencron Ewald Johann von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 443 f Johann von Ewald In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 4 Clemens Eynden Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1890 S 626 danisch runeberg org Weblinks BearbeitenEwald Johann von Hessische Biografie Stand 31 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Tustin Seite XXIV Tustin Seite XXV Tustin Seite XXVII Tustin Seite XXXI Tustin Seite XXIV Tustin Seite XXXI Jan Boger Jager und Gejagte Die Geschichte der Scharfschutzen Seiten 82 87 90 Motorbuch Stuttgart 1987 ISBN 3 87943 373 9 Georg Heinz Wetzel Die Hessischen Jager Eine deutsche Truppenhistorie im politischen Wandlungsprozess von vier Jahrhunderten 1631 1987 George Kassel 1987 Normdaten Person GND 118682865 lobid OGND AKS LCCN n91053245 VIAF 182328203 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ewald Johann vonALTERNATIVNAMEN Ewald JohannKURZBESCHREIBUNG danischer GeneralGEBURTSDATUM 20 Marz 1744GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 25 Juni 1813STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Ewald amp oldid 239434025