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Rochus Wilhelm Traugott Heinrich Ferdinand Freiherr von Liliencron 8 Dezember 1820 in Plon 5 Marz 1912 in Koblenz war Germanist Musikhistoriker und Begrunder der deutschen Volksliedforschung Heute ist er vor allem als Herausgeber der Allgemeinen Deutschen Biographie bekannt Rochus von Liliencron Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Kiel Berlin und Sachsen Meiningen 1 3 Mitgliedschaften 1 4 Ehrungen 1 5 Grab 2 Monografien 3 Herausgeber 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRochus von Liliencron war ein Sohn des danischen Generalkriegskommissars Ludwig Carl Freiherrn von Liliencron 1777 1846 und dessen Ehefrau Juliane geborene Grafin von Luckner 1788 1863 Rochus von Liliencron war ein Onkel des Dichters Detlev von Liliencron sowie der Schriftstellerin Sophie Worishoffer Liliencron heiratete 1851 in Lubeck Luise Tutein 1826 1908 Aus der Ehe gingen zwei Sohne und drei Tochter hervor darunter der spatere preussische Generalmajor Luiz von Liliencron 1865 1937 Ausbildung Bearbeiten Liliencron erhielt zunachst Privatunterricht in seinem Elternhaus Gut Dollrott in der Gemeinde Dollrottfeld Angeln Danach besuchte er das Gymnasium in Plon und das Katharineum zu Lubeck bis zum Abitur Ostern 1840 1 Liliencron studierte Evangelische Theologie und orientalische Sprachen an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Rechtswissenschaft und Geschichte an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Schliesslich studierte Liliencron Germanistik bei Karl Mullenhoff in Kiel wo er mit der Dissertation Uber Neidharts hofische Dorfpoesie im Jahr 1846 promoviert wurde Bei Besuchen seines Bruders in Kopenhagen lernte er die Dichtung des Hans Christian Andersen und die Schauspielerin Johanne Luise Heiberg kennen In Kopenhagen betrieb Liliencron Studien zur skandinavischen Literatur Im Anschluss an seine Habilitation im Marz 1848 an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn lehrte er nur kurzzeitig als Privatdozent Kiel Berlin und Sachsen Meiningen Bearbeiten Trotz seiner engen personlichen Beziehungen zu Danemark stellte er sich zu Beginn der Schleswig Holsteinischen Erhebung der provisorischen Regierung in Kiel zur Verfugung Er vertrat ihre Interessen bei der Krone Hannover Dann wurde Liliencron unter Graf Reventlou der Sekretar im Buro fur Auswartige Angelegenheiten erst in Rendsburg und spater in Schleswig Seit Anfang 1849 war er Diplomat in Berlin Wegen der Berliner Tatigkeit konnte er eine fur ihn im Jahr 1850 neu geschaffene Professur fur nordische Sprachen an der Universitat Kiel erst 1851 antreten Da er nach der vollen Wiederherstellung der danischen Herrschaft in den Herzogtumern sein Kieler Lehramt wieder verlor ging er 1852 als a o Professor fur deutsche Literatur an die Universitat Jena Die von ihm angestrebte Nachfolge von Johann Andreas Schmeller an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen war erfolglos geblieben Seit 1855 stand Liliencron als Diplomat Intendant der Hofkapelle und als Hofbibliothekar in den Diensten von Bernhard II Sachsen Meiningen Nach der Abdankung des Herzogs am 20 September 1866 zugunsten des Erbprinzen Georg II Sachsen Meiningen wurde Liliencrons Position schwierig so dass er 1868 den Dienst quittierte Die Koniglich Bayerische Akademie der Wissenschaften beauftragte ihn 1869 mit der Redaktion der Allgemeinen Deutschen Biographie Ihre insgesamt 56 Bande mit mehr als 26 500 Artikeln erschienen von 1875 bis 1912 1876 wurde Liliencron Propst des Damenstiftes St Johannis Kloster vor Schleswig Diese Position hatte er bis 1908 inne Wahrend dieser Zeit konnte Liliencron einen Beitrag zur Aussohnung zwischen den Hausern Hohenzollern und Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg leisten 1880 fuhrte er fur die herzogliche Familie Augustenburg die Verhandlungen uber den Ehevertrag zwischen der spateren Kaiserin Auguste Victoria und dem Kronprinzen Wilhelm dem spateren Kaiser Wilhelm II Liliencron leitete als Vorsitzender von 1900 bis 1911 die Preussische Musikgeschichtliche Kommission Unter seiner Leitung brachte die Kommission 42 Bande der Denkmaler deutscher Tonkunst heraus Ausserdem begrundete Liliencron die Volksliedforschung in Deutschland war Vorsitzender der Arbeitskommission zur Erstellung eines Volksliederbuches fur Mannerchor das die Kommission auf Veranlassung des Kaisers Wilhelm II im Jahr 1906 herausgab Von 1908 bis zum Todesjahr 1912 lebte Liliencron bei seiner Tochter Hedwig Freifrau von Rheinbaben in Berlin und Koblenz Mitgliedschaften Bearbeiten Freimaurerloge Charlotte zu den drei Nelken in Meiningen Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1901 Auswartiges Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1901 1908 Ehrenmitglied Deutsche Comenius GesellschaftEhrungen Bearbeiten Titel Wirklicher Geheimer Rat verbunden mit dem Pradikat Exzellenz 17 August 1896 zum 50 jahrigen Promotionsjubilaum 2 Roter Adlerorden 1 Klasse mit der Krone und Brillanten 3 Koniglicher Kronen Orden Preussen 1 Klasse Grosse Goldene Medaille fur Wissenschaft Komtur 2 Klasse des Hausordens Albrechts des Baren Verdienstorden vom Heiligen Michael 1 Klasse Komtur des Franz Joseph Ordens Komtur des Hausordens vom Weissen Falken Ehrenkreuz von Schwarzburg 1 KlasseGrab Bearbeiten nbsp GrabstatteDas Familiengrab liegt auf dem Berliner Luisenfriedhof II Das Grab befindet sich im Feld II M 13 24 Es war von 1956 bis 2014 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Siehe auch Liste der Ehrengraber in Berlin Ehemalige EhrengraberMonografien BearbeitenUber Neidharts hofische Dorfpoesie Dissertation In Zeitschrift fur deutsches Altertum 6 1849 S 69 117 Graf Ourem oder Kraft und Macht Trauerspiel in funf Aufzugen Schwers sche Buchhandlung Kiel 1844 Zur Runenlehre Zwei Abhandlungen Gemeinsam mit Karl Mullenhoff Schwetschke Halle 1852 Internet Archive Ueber den Chorgesang in der evangelischen Kirche Habel Berlin 1880 Deutsches Leben im Volkslied um 1530 Union Deutsche Verlagsgesellschaf Berlin Stuttgart 1884 Liturgisch musikalische Geschichte der evangelischen Gottesdienste von 1523 1700 Schleswig 1893 Der Runenstein von Gottorp Konig Sigtrygg s Stein im Schleswig Holsteinischen Museum vaterlandischer Altertumer zu Kiel Universitats Buchhandlung Kiel 1888 Frohe Jugendtage Lebenserinnerungen Kindern und Enkeln erzahlt Duncker amp Humblot Leipzig 1902 Wie man in Amwald Musik macht Die siebente Todsunde Novellen Leipzig 1903 Neuauflage Wie man in Amwald Musik macht Reisebriefe an meine Tochter Reich Hamburg Bergstedt 1957 Herausgeber Bearbeiten nbsp Allgemeine Deutsche Biographie TitelblattAllgemeine Deutsche Biographie Bande 1 56 Leipzig 1875 1912 Johannes Rothe Duringische Chronik Verein fur thuringische Geschichte und Alterthumskunde Frommann Jena 1859 Die historischen Volkslieder der Deutschen vom 13 bis 16 Jahrhundert 5 Bande Vogel Leipzig 1865 1869 Bayerische Staatsbibliothek Aegidius Albertinus Lucifers Konigreich und Seelengejaidt Deutsche National Litteratur Historisch kritische Ausgabe 26 Band Spemann Berlin 1884 Literatur BearbeitenGothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1861 Jg 11 Justus Perthes Gotha 1860 S 430 f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1881 Jg 31 Justus Perthes Gotha 1880 S 501 f Festschrift zum 90 Geburtstage Rochus Freiherrn von Liliencron Uberreicht von Vertretern deutscher Musikwissenschaft Leipzig 1910 Anton Bettelheim Leben und Wirken des Freiherrn Rochus von Liliencron Mit Beitragen zur Geschichte der Allgemeinen Deutschen Biographie Reimer Berlin 1917 Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Jurgen von Flotow Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser B Briefadel Band I Band 7 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1954 S 228 229 ISSN 0435 2408 Hans Jurgen Rieckenberg Rochus Freiherr von Liliencron In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 553 556 Digitalisat Wilhelm Fussl LILIENCRON Rochus Wilhelm Traugott Heinrich Ferdinand Freiherr von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 61 63 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rochus von Liliencron Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Rochus von Liliencron Quellen und Volltexte Rochus Freiherr von Liliencron in der Deutschen Biographie Literatur von und uber Rochus von Liliencron im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Genzken Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck Gymnasium und Realgymnasium von Ostern 1807 bis 1907 Borchers Lubeck 1907 Digitalisat Nr 379 Comenius Blatter fur Volkserziehung 4 1896 S 142 Orden und ihre Reihenfolge nach Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat 1908 S 58 Normdaten Person GND 118728245 lobid OGND AKS LCCN n90605811 VIAF 59141124 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liliencron Rochus vonALTERNATIVNAMEN Liliencron Rochus Wilhelm Traugott Heinrich Ferdinand Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist und HistorikerGEBURTSDATUM 8 Dezember 1820GEBURTSORT PlonSTERBEDATUM 5 Marz 1912STERBEORT Koblenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rochus von Liliencron amp oldid 234510843