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Die Deutsche Freischar Bund der Wandervogel und Pfadfinder DF ist ein unabhangiger bundischer Pfadfinderverband in Deutschland Zur Zeit der Weimarer Republik war die Deutsche Freischar eine wichtige Gruppierung innerhalb der deutschen Jugendbewegung Entstanden aus der Vereinigung von zahlreichen kleineren Wandervogel und Pfadfinderbunden war sie neben dem Deutschen Pfadfinderbund und der Reichsschaft Deutscher Pfadfinder einer der grossten und bedeutendsten Bunde der Bundischen Jugend Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bekannte Mitglieder 3 Literatur 4 Weblinks 5 QuellenGeschichte BearbeitenDie DF entstand 1926 aus dem Zusammenschluss des Grossdeutschen Pfadfinderbundes eine Vereinigung von Bund Deutscher Neupfadfinder und Bund der Ringpfadfinder mit dem Alt Wandervogel Deutsche Jungenschaft dem Wandervogel Deutscher Jungenbund und dem Reichsstand Gefolgschaft deutscher Wandervogel zum Bund der Wandervogel und Pfadfinder 1 Im Marz 1927 schloss sich der Bund der Kongener an im April desselben Jahres erfolgte die Umbenennung in Deutsche Freischar am 27 Oktober 1927 schloss sich der Wandervogel Madchenbund der Freischar an 2 Bis 1928 folgten weitere kleine Bunde Ende 1929 zahlte der Bund 12 000 Mitglieder davon 1500 Frauen und Madchen 1 Mitglieder des Bundes gab es in Deutschland und in Osterreich mit Schwerpunkten in Schlesien Sachsen und Berlin Brandenburg 3 1928 erhielt die Deutsche Freischar einen an den Universitaten aktiven Flugel unter dem Namen Ring Akademischer Freischaren Die Deutsche Freischar wurde damit ein wichtiges Sammelbecken innerhalb der Bundischen Jugend insbesondere fur Gruppen des im Niedergang begriffenen Wandervogels Mitte der 1920er Jahre waren die zuvor scharfen ideologischen Unterschiede innerhalb der Bundischen Jugend zuruckgegangen Dies begunstigte den Zusammenschluss in der Deutschen Freischar Problematischer war vielfach der Verzicht auf Symbole der einzelnen Gruppen wie Fahnen Kluft und bestimmte Rituale Daher verzichtete die Deutsche Freischar zunachst auf einheitliche Kleidung und ubernahm als Symbol die Lilie der Pfadfinder 4 Als Aktionsform verhalf die Deutsche Freischar dem Arbeitslager zum Durchbruch Sie verstand darunter zwei bis dreiwochige Lager mit 50 bis 150 Teilnehmern und einem Gleichgewicht aus korperlicher musischer und intellektueller Arbeit 5 Unter ihrem Bundesfuhrer Ernst Buske der ubertrieben nationalistisches Gebaren ablehnte steuerte die Deutsche Freischar einen Kurs politischer Massigung innerhalb der insgesamt nationalistischen Bundischen Jugend Dafur war sie als liberalistisch verschrien und man bezichtigte sie sogar des Hochverrats als sie sich 1928 weigerte an den Demonstrationen rechtsgerichteter Kreise gegen den Young Plan teilzunehmen 6 Die vergleichsweise liberale Haltung zeigte sich auch darin dass es innerhalb der Organisation Widerstand gegen die versuchte Integration pointiert rechtsgerichteter Organisationen wie Deutsche Gildenschaft und Jungnationaler Bund gab Innerhalb der Deutschen Freischar gab es von 1928 um Friedrich Borinski sogar einen Kreis der der SPD nahe stand Zuvor waren spatestens 1925 alle personellen Verbindungen zwischen Bundischer Jugend und Sozialdemokratie gekappt worden 7 Im Verlauf des Jahres 1929 formulierte die Deutsche Freischar ihren Nationalismus pointierter Nach dem unerwarteten Tod Buskes im Februar 1930 folgten rasche Verhandlungen mit dem Grossdeutschen Jugendbund die am 4 Mai 1930 in einen Zusammenschluss mundeten Die weiter unter dem Namen Deutsche Freischar auftretende Organisation hatte damit rund 16 000 Mitglieder Die ubrigen bundischen Organisationen wurden zum Anschluss eingeladen jedoch nahm nur der Junabu im Juli 1930 dieses Angebot an Die Deutsche Freischar wurde dadurch mit rund 20 000 Mitgliedern zur dominierenden Organisation der Bundischen Jugend was in etwas dem Zwei bis Dreifachen der anderen grossen Bunde entsprach 8 Die unterschiedlichen Fuhrungsstrukturen fuhrten aber schnell zu Spannungen innerhalb der neuen Organisation Insbesondere das von Adolf von Trotha durchgesetzte strikte Fuhrerprinzip innerhalb des Junabu den dieser auf die gesamte Deutsche Freischar ausweiten wollte stiess auf die Abwehr der eher korporativ ausgerichteten Mitglieder der alten Freischar Daruber hinaus versuchte Trotha einen strikt nationalistischen antimarxistischen Kurs durchzusetzen wahrend andere Krafte sich ideologisch weniger stark festlegen wollten Im Oktober 1930 folgte die erneute Spaltung Der Grossdeutsche Jugendbund der Junabu und der Gau Altpreussen der alten Freischar traten fortan als Freischar junger Nation auf der Rest agierte weiter als Deutsche Freischar Beide waren jeweils rund 10 000 Mitglieder stark 9 Gleichzeitig mit dem Zusammenschluss von Freischar und Grossdeutschem Jugendbund wurde Eberhard Koebel bekannter unter seinem Fahrtennamen Tusk aus dem Bund ausgeschlossen einige Gaue folgten ihm und bildeten einen eigenen Bund die Deutsche Jungenschaft vom 1 November 1929 zu dessen Bundesfuhrer er wurde Am 17 Juni 1933 wurde der Bund gemeinsam mit den anderen Mitgliedsbunden des Grossdeutschen Bundes durch den kurz zuvor ernannten Jugendfuhrer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach verboten 10 11 Die Deutsche Freischar wurde 1946 als Sturmschwalben Ring Deutscher Jugendgruppen wiedergegrundet nannte sich spater Bundische Freischar und heisst seit 1950 wieder Deutsche Freischar In den Jahren 1953 und 1954 ging ein Grossteil des Bundes im neuen Bund auf aus dem spater der Bund deutscher Jungenschaften BdJ entstand 12 Die Freischar blieb erhalten hat aber heute nur noch einige hundert Mitglieder Die Freischar war Grundungsmitglied des Ring junger Bunde RjB Mit Beschluss der Bundesversammlung am 19 Mai 2013 erklarte die Freischar ihren Austritt aus dem RjB Bekannte Mitglieder BearbeitenFritz Arlt nationalsozialistischer Funktionar Ernst Buske Jurist Horst von Einsiedel Mitglied des Kreisauer Kreises Georg Gotsch Musikpadagoge Helmuth Kittel Religionspadagoge Arno Klonne Soziologe und Politikwissenschaftler Eberhard Koebel tusk Grunder der Deutschen autonomen Jungenschaft vom 1 November 1929 dj 1 11 Hermann Kugler Chemiker und Volkswirt Oskar Kusch U Boot Kommandant im Zweiten Weltkrieg Kurt Mothes Botaniker Karl Otto Paetel Journalist und Publizist Carl Dietrich von Trotha Hochschullehrer und Mitglied des Kreisauer Kreises Heinrich Roth Erziehungswissenschaftler und PadagogeLiteratur BearbeitenKlaus Rauschert Und wieder erbluht nach Nebel und Nacht Bundesgeschichte der Freischar 1946 bis 1953 uber die Neugrundung eines Jugendbundes und zur Jugendpolitik in den Nachkriegsjahren Verlag der Jugendbewegung Sudmarkverlag Fritz Stuttgart 2006 ISBN 3 88258 147 6Weblinks BearbeitenHomepage der Deutschen Freischar Jugend in Deutschland 1918 bis 1945 Deutsche Freischar NS Dokumentationszentrum der Stadt Koln Quellen Bearbeiten a b Rudolf Kneip Jugend der Weimarer Zeit Handbuch der Jugendverbande 1919 1938 dipa Verlag Frankfurt am Main 1974 ISBN 3 7638 0211 8 S 75 83 Werner Kindt Die Deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933 Die bundische Zeit Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf Koln 1974 ISBN 3 424 00527 4 S 1050f Walter Laqueur Die deutsche Jugendbewegung Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1978 S 160 Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Wallstein Gottingen 2015 S 159 Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Wallstein Gottingen 2015 S 162 Walter Laqueur Die deutsche Jugendbewegung Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1978 S 166 Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Wallstein Gottingen 2015 S 160 Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Wallstein Gottingen 2015 S 270ff Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Wallstein Gottingen 2015 S 274f Werner Kindt Die Deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933 Die bundische Zeit Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf Koln 1974 ISBN 3 424 00527 4 S 1235 Hermann Giesecke Vom Wandervogel bis zur Hitlerjugend Juventa Munchen 1981 ISBN 3 7799 0556 6 S 186 Online Version Memento vom 1 Januar 2008 im Internet Archive Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck e V Kopfchen 02 2006 Onlineversion Kopfchen 02 2006 PDF 1 2 Vorlage Toter Link www burg waldeck de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Freischar amp oldid 235392644