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Nicholas de Courville um 1590 in Frankreich 1 Juni 1634 in Regensburg war ein franzosischer General in schwedischen Diensten Er nahm im Dreissigjahrigen Krieg zunachst als Obrist am Ende als Generalmajor unter verschiedenen protestantischen Heerfuhrern an mehreren Schlachten teil Nach seinem Tod in den Kampfen um Regensburg wurde er in der Pfarrkirche von Wohrd der ehemaligen Vorstadt von Nurnberg begraben Inhaltsverzeichnis 1 Militarlaufbahn 2 Tod bei Regensburg 3 Begrabnis in Wohrd bei Nurnberg 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMilitarlaufbahn BearbeitenBis 1623 war Courville Obrist im Heer von Christian von Braunschweig Wolfenbuttel Danach nahm er in Diensten des danischen Konigs Christian IV im August 1626 mit dem spater an den schwedischen Konig Gustav Adolf verkauften Arkebusierregiment Hunecken an der Schlacht bei Lutter am Barenberge teil wo er nach der schweren Niederlage in Gefangenschaft geriet Als Kommandeur einer Kurassier Squadron aus funf Kompanien nahm er im September 1631 in schwedischen Diensten unter Konig Gustav Adolf auf dem linken Flugel unter General Gustaf Horn an der Schlacht bei Breitenfeld teil Danach begann der Siegeszug des schwedischen Konigs nach Suddeutschland Am 10 November 1631 uberraschte Courville mit drei Kompanien Reitern die Torwachen der Stadt Muhlhausen und besetzte die Stadt fur sechs Tage ohne Zerstorungen zu hinterlassen und ohne die Bevolkerung zu drangsalieren Die Chronik der Stadt berichtet daruber mit den Worten Auf St Martini Abend war die Stadtwache am Erfurter Thore weil eben ein dicker Nebel war uberrumpelt vom schwedischen Obersten Corvillt mit drei Compagnien Reiter nahmen die Stadt ein und lagen allhier haben aber sonst gute Mannszucht gehalten Den 16ten sind sie wieder abgezogen 1 Danach blieb Courville in Franken stationiert und sein Regiment wurde von Gustav Adolf im September 1632 in der Schlacht an der Alten Veste und im November 1632 in der Schlacht bei Lutzen eingesetzt nbsp Kupferstich von Neuburg an der DonauNach dem Tod von Gustav Adolf wurde das Regiment Courville mit funf Kompanien und 300 Pferden in das neu aufgestellte ca 8000 Mann umfassende frankische Heer des neu berufenen Feldmarschalls Herzog Bernhard von Sachsen Weimar eingegliedert 2 Zunachst musste Herzog Bernhard mit diesem Heer das ihm von Konig Gustav Adolf zugesagte Herzogtum Franken militarisch sichern Weiterhin plante er von Franken uber die Oberpfalz nach Regensburg vorzustossen die Stadt zu erobern und sie als Basis fur das weitere Vordringen donauabwarts Richtung Wien zu nutzen An der Verwirklichung dieses ambitionierten Vorhabens waren die Regimenter unter dem Kommando des zum Generalmajor ernannten Courville wesentlich beteiligt Nachdem beim Anmarsch auf Regensburg im ersten Halbjahr 1633 mehrere Misserfolge bewaltigt werden mussten gelang es Courville Anfang November 1633 mit dem grosseren Teil der Reiterei des Gesamtheeres die Donau sudlich von Regensburg bei Neuburg an der Donau zu uberqueren Diese Regimenter konnten dann die Donauquerung des Gesamtheeres mit Artillerie und mit Herzog Bernhard bei Kelheim absichern Die Donauquerung war erforderlich weil die Stadt Regensburg die im Norden durch die Donau abgeschirmt wird nicht von Norden her uber die Steinerne Brucke einzunehmen war Regensburg konnte nur von Suden her belagert und eingenommen werden und das gelang am 8 November 1633 nach nur kurzer Belagerung Nach Besetzung der Stadt und nach weiteren nur bedingt erfolgreichen militarischen Aktionen donauabwarts und in Bohmen verliessen Herzog Bernhard und Courville mit dem Hauptheer Regensburg Anfang Marz 1634 nach Franken 2 Tod bei Regensburg BearbeitenZwar hatte Herzog Bernhard in Regensburg eine sehr starke Garnison hinterlassen jedoch wurden die schwedisch besetzten Orte donauabwarts im bayerischen Wald und in der Oberpfalz sehr bald wieder von bayerischen und kaiserlichen Truppen zuruckerobert Damit war das schwedisch besetzte Regensburg wieder stark gefahrdet Zu erwarten war ein Angriff des im Mai 1634 neu organisierten kaiserlichen Heeres unter dem Oberbefehl von Erzherzog Ferdinand Der Angriff von Norden wurde die Orte auf dem Nordufer gegenuber von Regensburg treffen wo der schwedische Kommandant von Regensburg Lars Kagg sehr effektive Verteidigungsstellungen hatte erbauen lassen Von den umgebenden Hugeln konnte Regensburg gut eingesehen und auch mit Kartaunen beschossen werden Hier im Nordosten von Regensburg mundet der Fluss Regen in die Donau und das von ihm gebildete untere Regental war der Anmarschweg fur das Ende Mai 1634 in Bohmen aufgebrochene kaiserliche Heer das die Ruckeroberung von Regensburg erreichen wollte Zur gleichen Zeit waren auch Herzog Bernhard und Courville mit einem Entsatzheer in Franken aufgebrochen nachdem sie dazu von protestantischen Reichsfursten gedrangt worden waren dem bedrohten Regensburg zu helfen Sie hatten die Hoffnung den Anmarsch des kaiserlichen Heeres auf Regensburg verhindern zu konnen Diese Vorstellung erwies sich als illusionar als die grosse Ubermacht des kaiserlichen Heeres von der schwedischen Vorhut unter Georg Christoph von Taupadel bei Nabburg entdeckt und gemeldet wurde Trotzdem zog das Entsatzheer weiter und erreichte Regensburg am 31 Mai 1634 Unter dem Kommando von Courville gelang es sogar noch auf dem Hugel westlich der Mundung des Flusses Regen genannt der Weinberg eine Batteriestellung zu errichten Von dort aus konnte man das Gebiet auf dem ostlichen Regenufer und den Ort Reinhausen beschiessen wo die Vorhut des kaiserlichen Heeres unter Matthias Gallas bereits eingetroffen war 3 nbsp Blick vom Nord Hugel 1594 Stadtamhof und Regensburg zwei Donauarme B zwei Donauinseln Ganz links aussen am Bildrand ein Teil vom Fluss Regen A Als dann am nachsten Tag das kaiserliche Heer mit seiner enormen Artillerieausrustung eintraf sahen die kaiserlichen Generale von den Hugeln aus die Stadt Regensburg so daliegen wie es die Abbildung zeigt Sie bemerkten die schwedische Batteriestellung auf dem Hugel westlich des Flusses Regen und liessen sofort eine Batteriestellung auf dem Hugel ostlich des Flusses genannt Galgenberg errichten Am 1 Juni 1634 kam es uber den Fluss Regen hinweg zu einem Artilleriekampf zwischen den beiden gegenuber liegenden Artilleriestellungen bei dem Courville ums Leben kam Die schwedische Batteriestellung musste aufgegeben werden und wurde von der kaiserlichen Artillerie eingenommen Die genauen Todesumstande von Courville wurden unterschiedlich beschrieben Zutreffend ist wohl eine Beschreibung von Herzog Bernhard die sich als Beilage zu einem Brief vom 6 Juni 1634 an den Reichskanzler Oxenstierna findet Dort heisst es In wehrendem schiessen mit den Stucken ist h Generalmajor Corville geblieben dann er von einem stein so eines von unseren stucken von der mauren gesprengt durchschlagen worden 3 Begrabnis in Wohrd bei Nurnberg BearbeitenDer Verlust des fahigen Generals und Reiterfuhrers Courville traf Herzog Bernhard schwer Ausserdem war die militarische Situation fur sein schwaches Entsatzheer nach dem Eintreffen des stark uberlegenen kaiserlichen Heeres unhaltbar geworden denn man hatte seinem Heer leicht den Ruckzugsweg uber die Donau bei Kelheim abschneiden konnen Nach Verstarkung der Regensburger Garnison um einige Regimenter zog das Restheer am 3 Juni 1634 von Regensburg nach Nurnberg ab und transportierte die Leiche von Courville mit nach Nurnberg Beigesetzt wurde Courville in der Pfarrkirche der Vorstadt Wohrd in der bereits am 23 August 1632 sein Tochterchen begraben worden war Die Beerdigung erfolgte mit einem grossen Aufgebot und in Anwesenheit von Herzog Bernhard des Markgrafen Erbprinzen Friedrich von Brandenburg Ansbach und vieler hoher Offiziere Der Sarg von Courville wurde unter einem samtenen Baldachin getragen und von 16 Trompetern und Heerpaukern begleitet Auf dem Laufer Turm und an der Wohrder Bastei schossen etliche Geschutze Ehrensalut als sich der Trauerzug in Richtung der Kirche von Wohrd in Bewegung setzte 3 1 Literatur BearbeitenPeter Engerisser Pavel Hrncirik Nordlingen 1634 Die Schlacht bei Nordlingen Wendepunkt des Dreissigjahrigen Krieges Spathling Weissenstadt 2009 ISBN 978 3 926621 78 8 Weblinks BearbeitenBernd Warlich Courville Corvill Corvillt Corovill Corvilli decourville Correuila Nic h olas de In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Onlineveroffentlichung vom 21 Mai 2011 abgerufen am 31 August 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b B Warlich Courville Nicolas de a b P Engerisser P Hrncirik Nordlingen 1634 S 19 36 a b c P Engerisser P Hrncirik Nordlingen 1634 S 64 76Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 18 April 2018 PersonendatenNAME Courville Nicholas deKURZBESCHREIBUNG franzosischer General in schwedischen DienstenGEBURTSDATUM um 1590GEBURTSORT FrankreichSTERBEDATUM 1 Juni 1634STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicholas de Courville amp oldid 195139966