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Lars Kagg Mai 1595 in Vastergotland Schweden 19 November 1661 in Stockholm war ein schwedischer Feldmarschall und Politiker Lars Kagg 1623 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Kampfe in Niedersachsen 3 Kampfe in Franken und Bayern 4 Bau von Befestigungsanlagen in Stadtamhof 5 Militarische Karriere und Lebensende 6 LiteraturFruhe Jahre BearbeitenSein Vater Chamberlaine Nils Matthisson Kagg war im Besitz des Gutes Fjallskafte Lars Kagg kam mit 14 Jahren an den Hof des schwedischen Konigs Karl IX und wurde ab 1611 Kammerpage des siebzehnjahrigen Kronprinzen Gustav Adolf der noch im gleichen Jahr nach dem Tod seines Vaters als Gustav II Adolf Konig von Schweden wurde Lars Kagg nahm 1618 1620 an der Reise teil die Gustav Adolf unter falschen Namen durch Deutschland unternahm um die dortigen Verhaltnisse kennen zu lernen Nachdem er bereits 1616 bei dem beruhmten Feldherren Moritz von Oranien erste Einblicke in das Militarwesen gewonnen hatte begann er 1626 seine militarische Karriere in Schweden Kampfe in Niedersachsen BearbeitenAls im Juli 1630 ein schwedisches Heer mit 13000 Mann unter Konig Gustav Adolf auf Usedom landete war Lars Kagg als Kommandeur eines Regiments aus 8 Kompanien von Fusssoldaten beteiligt Im Januar 1632 war er mit seinem Regiment im Heer des schwedischen Generals Johan Baner an der Besetzung von Magdeburg beteiligt Im Februar 1632 als das schwedische Heer unter Gustav Adolf den Zug nach Suden begann blieb Lars Kagg auf Anweisung von Gustav Adolf als Kommandeur eines Heeres von 6000 Mann mit dem Titel Luneburgischer Generalmajor in Niedersachsen stationiert Dort sollte er gemeinsam mit Herzog Georg von Luneburg Landgraf Wilhelm von Hessen und Feldmarschall Ake Tott das Land Niedersachsen gegen die katholischen Truppen des bayerischen Generalfeldzeugmeisters Graf Gronsfeld behaupten In der Schlacht bei Hessisch Oldendorf im Sommer 1633 spielte die schwedische Heeresgruppe unter Generalmajor Lars Kagg eine entscheidende Rolle und sicherte den Ausgang der Schlacht zu Gunsten der protestantischen Truppen Kampfe in Franken und Bayern BearbeitenAnfang Oktober 1633 erhielt Lars Kagg eine Anweisung vom Kommandeur des schwedischen Heeres in Bayern Bernhard von Sachsen Weimar aus Niedersachsen uber Franken an die Donau zu ziehen um den geplanten Angriff auf die Oberpfalz und donauabwarts auf die Stadt Regensburg zu unterstutzen Kagg kam Mitte Oktober 1633 mit 38 Kompanien zu Ross und 34 Kompanien zu Fuss insgesamt ca 4500 Mann in Franken an und lagerte zunachst bei Schweinfurt Kagg selbst kommandierte das aus 1100 Mann in 16 Kompanien bestehende Gelbe Regiment ehemaliges Leibregiment von Gustav Adolf Seine Soldaten waren disziplinlos tyrannisierten die Bevolkerung und hatten im Bistum Fulda ganze Dorfer in Brand gesteckt Der Marsch wurde uber Hassfurt Windsheim und Ansbach fortgesetzt nach Gunzenhausen wo die Vereinigung mit den Truppen von Taupadel stattfand wahrend das schwedische Hauptheer unter Herzog Bernhard von Sachsen Weimar sudlich bei Neuburg an der Donau stand Beide schwedischen Teil Heere konnten nicht verhindern dass die geographisch zwischen ihnen liegende von schwedischen Truppen gehaltene Willibaldsburg bei Eichstatt zur gleichen Zeit von bayerischen Truppen unter Oberst Johann von Werth zuruckerobert wurde Ende Oktober 1633 wurde der Feldzug des schwedischen Heeres donauabwarts nach Regensburg fortgesetzt Der Feldzug wurde zum Hohepunkt der Kampfe um Regensburg und endete nach kurzer Belagerung am 15 November mit der Ubergabe der Stadt Regensburg und dem Abzug der bayerischen Besatzungstruppen unter dem Stadtkommandanten Troibreze Als neuer Stadtkommandant wurde Lars Kagg eingesetzt und erhielt die Aufgabe die eroberte Stadt durch neue Befestigungsanlagen gegen den von Norden her aus Bohmen zu erwartenden Gegenangriff von kaiserlichen und bayerischen Truppen zu befestigen und zu halten wahrend von Bernhard von Sachsen Weimar selbst donauabwarts Richtung Straubing weiterzog nbsp Burg Donaustauf Merian 1644 nbsp Burgruine DonaustaufBald nach der Eroberung der Stadt bekam Kagg von Herzog Bernhard den Auftrag die in unmittelbarer Nahe von Regensburg befindliche Burg Donaustauf zu erobern weil deren bayerische Besatzung immer wieder Lebensmittel und Salz Transporte uberfiel die von Straubing nach Regensburg geschickt wurden Mehrere verlustreiche Eroberungsversuche misslangen den Truppen von Kagg bevor eine von Bernhard heranbeorderte Verstarkungseinheit unter Oberst Claus Hastver die Aufgabe bewaltigte und die Burg total zerstorte Bau von Befestigungsanlagen in Stadtamhof Bearbeiten nbsp Blick von Regensburg nach Norden uber die Steinerne Brucke nach Stadtamhof Nach dem Abzug von Herzog Bernhard begann Kagg sofort mit dem Bau von Befestigungsanlagen am Nordufer der Donau Betroffen waren die Gebiete der bisher von Zerstorungen verschont gebliebenen bayerischen Orte Stadtamhof Weichs Steinweg und Reinhausen und die Donauinseln Oberer Wohrd und Unterer Wohrd auf denen Schanzen errichtet wurden In Stadtamhof wurde der nordliche Bruckenkopf der Steinernen Brucke durch ein Hornwerk zusatzlich geschutzt Der Fluss Regen der bei Reinhausen in die Donau mundet bildete eine naturliche Barriere fur den Zugang zur Steinernen Brucke Diese Barriere wurde mit zusatzlichen Schanzen verstarkt Die Brucke uber den Regen wurde als Zugang zum Ort Reinhausen belassen aber auf dem Ostufer bei Reinhausen mit einem durch ein Hornwerk verstarkten Bruckenkopf gesichert Mit Ausnahme der Schanzen auf dem Oberen Wohrd erwiesen sich alle von Kagg errichteten Befestigungsanlagen bei den spateren Kampfen um Regensburg als sehr effektiv und konnten trotz vielfacher Angriffe nicht uberwunden werden so dass das kaiserliche Heer bald dazu uberging die Donau zu uberqueren und die Stadt auch von Suden her anzugreifen Kagg wurde damit zum schwedischen Befehlshaber beim Kampf um Regensburg Der Kampf dauerte bis Ende Juli 1634 und endete mit dem Verlust der Stadt nach 2 monatiger Belagerung durch das kaiserlich bayerische Heer unter dem Oberbefehl des Kronprinzen und spateren Kaisers Ferdinand III Im Zusammenwirken mit dem Rat der Stadt konnte Kagg einen fur die Schweden und besonders fur die Stadt Regensburg gunstigen Ubergabevertrag aushandeln der die Stadt unter kaiserliche und nicht unter bayerische Verwaltung brachte Militarische Karriere und Lebensende BearbeitenTrotz der Niederlage bei Regensburg wurde die Stellung von Kagg als Generalmajor 1635 bestatigt um seinen zwar erfolglosen aber bravourosen Abwehrkampf zu wurdigen Im Jahr 1636 wurde Kagg zum schwedischen Kriegsrat und 1641 zum Reichsrat bestellt 1648 avancierte er zum Feldmarschall Unter dem spateren Konig von Schweden Karl X Gustav nahm Kagg an dessen Polenfeldzug teil und 1659 auch an dem wagemutigen und erfolgreichen Angriff gegen Danemark Lars Kagg starb am 19 November 1661 in Stockholm Seine Witwe liess fur ihren verstorbenen Ehemann in der Kirche Floda kyrka Sodermanland eine Grabkapelle errichten Literatur BearbeitenPeter Engerisser Von Kronach nach Nordlingen Der Dreissigjahrige Krieg in Franken Schwaben und der Oberpfalz 1631 1635 Spathling Weissenstadt 2004 ISBN 3 926621 32 X S 198 210 Hans Wolfgang Bergerhausen Lars Kagge in Wurzburg Uberlegungen zum Bildnis eines Offiziers aus der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges im Museum fur Franken In Wurzburger Diozesan Geschichtsblatter Band 84 2021 ISBN 978 3 429 05716 9 S 249 268 Normdaten Person GND 1016433255 lobid OGND AKS VIAF 243269122 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kagg LarsKURZBESCHREIBUNG schwedischer Feldherr und PolitikerGEBURTSDATUM Mai 1595GEBURTSORT Vastergotland SchwedenSTERBEDATUM 19 November 1661STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lars Kagg amp oldid 239472350