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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Reinhausen Gleichen Landkreis Gottingen bzw Rheinhausen Reinhausen ist der Stadtbezirk 07 von Regensburg Die bis 1924 selbststandige Gemeinde Reinhausen mit 5000 Einwohnern hatte sich bis zur Eingemeindung in die Stadt Regensburg am 1 April 1924 als das grosste Dorf der Oberpfalz bezeichnet Das Dorf gehorte zum bayerischen Bezirksamt Stadtamhof der letzte Burgermeister hiess Max Dauer 1 Bereits Vor der Eingemeindung war Reinhausen 1892 weithin bekannt geworden als im ortlichen Schrodelsaal der Landesverband der bayerischen SPD gegrundet wurde 2 ReinhausenStadt RegensburgReinhausner WappenKoordinaten 49 2 N 12 7 O 49 035277777778 12 1125 330 Koordinaten 49 2 7 N 12 6 45 OHohe 330 m u NHNFlache 1 97 km Einwohner 9207 2016 Bevolkerungsdichte 4 674 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1924Postleitzahl 93059 93057Vorwahl 0941Ortsbild Reinhausen mit der Pfarrkirche St JosefOrtsbild Reinhausen mit der Pfarrkirche St Josef Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Anbindung Regenbrucke Walhallabahn 2 Karten 3 Geschichte 3 1 Mittelalter 3 2 15 16 Jahrhundert 3 3 17 Jahrhundert 3 4 18 19 Jahrhundert 3 5 20 Jahrhundert 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Anbindung Regenbrucke Walhallabahn BearbeitenReinhausen liegt im Osten von Regensburg nordlich des Stadtbezirks Weichs sudlich des Stadtbezirks Konradsiedlung Wutzlhofen und nach Osten begrenzt von den Hohenzugen des Stadtbezirks Brandlberg Keilberg Alle genannten Stadtbezirke liegen ostlich der Nibelungenbrucke Die Donau verlauft etwa 1 km sudlich entfernt von Reinhausen Im Westen begrenzt der Fluss Regen den Stadtbezirk gut 500 m nordlich bevor der Regen in die Donau mundet uber den Fluss Regen ist Reinhausen mit dem Stadtbezirk Steinweg durch die Reinhauser Regen Brucke verbunden Diese fruher fur den Handel mit Bohmen wichtige Bruckenverbindung ist als Holzbrucke erstmals fur 1194 bezeugt und konnte schon wahrend der Bauzeit der Steinernen Brucke genutzt worden sein 3 Die Brucke wurde durch Hochwasser Eisgang und in Kriegszeiten mehrmals zerstort und erhielt erst 1742 Bruckenpfeiler aus Stein Letztmals durch Kriegseinwirkung zerstort wurde die Brucke 1809 wahrend der Schlacht bei Regensburg als osterreichische Truppen auf der Flucht vor nachruckenden franzosisch gefuhrten Truppen des Rheinbundes die Brucke abbrannten 3 1889 wurde Reinhausen ein Haltepunkt der der damals in Betrieb genommenen schmalspurigen Walhallabahn zwischen Regensburg Stadtamhof und Worth an der Donau Hier in Reinhausen nutzte die Walhallabahn die Alte Regenbrucke um den Fluss Regen zu queren Einige Jahre spater endete eine Linie der Strassenbahn Regensburg in Reinhausen weil die Walhallabahn Ausgangs und Endpunkt nach Reinhausen verlagert hatte 4 Als nach 1965 eine Nord Sud Autobahn durch die Altstadt von Regensburg geplant wurde war auch Reinhausen betroffen denn eine neue Regenbrucke sollte eine Ausfahrt aufnehmen 1971 wurde eine neue gross dimensionierte Regenbrucke mit einer Breite von 30 m mehreren Fahrspuren Geh und Radwegen fertig gestellt Die geplante Autobahn wurde nicht gebaut 2020 begannen Planungen fur Renovierung und Neugestaltung der Reinhauser Regenbrucke 5 Karten Bearbeiten nbsp Stadtbezirk 07 Reinhausen nbsp Die Gemarkung Reinhausen ist grosser als der gleichnamige StadtbezirkGeschichte BearbeitenAls Ortsbezeichnung wurden die Hauser von Reinhausen erstmals 1007 in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Heinrich II erwahnt Dort taucht der Begriff Reginhusen auf im Sinne von bei den Hausern am Regen Noch in Dokumenten des 14 Jahrhunderts werden bei Ortsangaben einzelne Hauser das Gericht ein Weingarten und der Galgen als in dem Regen gelegen bezeichnet 6 Mittelalter Bearbeiten nbsp Reinhausen UferpromenadeDas Ortsbild des ursprunglich von Winzern Fischern und Flossern bewohnten Ortes ist am Regenufer von kleinen Schopfwalmgiebelhausern gepragt Das ehemalige Wappen von Reinhausen zeigt den Heiligen Nikolaus den Schutzpatron der Schiffer und Flosser mit Seil und Axt Hier in Reinhausen wurden die im Bayerischen Wald gefallten und auf dem Regen angeschwemmten oder zu Flossen verbundenen Stamme beim Holzgarten kurz vor der Mundung des Regens in die Donau von den Flossern aus dem Wasser gezogen Das Holz wurde unter Aufsicht des kurbayerischen Holzgarteninspektionsamtes auf dem Gelande des sog Holzgartens gestapelt und auch weiterverarbeitet Seit 2000 wurde das Gelande zunehmend mit Wohnhausern bebaut jedoch erinnert der Strassenname Holzgartenstrasse weiterhin an die ehemalige Nutzung Neben der Flosserei und der Holzbearbeitung waren Fischerei und Weinanbau an den Hangen der Reinhauser Berge von grosser Bedeutung fur den Ort Die Weingarten waren im Besitz der Kloster Rohr St Emmeram Walderbach Niedermunster und Alte Kapelle und erstreckten sich von der Alten Waldmunchener Strasse bis hin zur Strasse Im reichen Winkel im nordlich benachbarten Stadtteil Konradsiedlung 15 16 Jahrhundert Bearbeiten Ebenso wie Stadtamhof und die ubrigen nordlich der Donau gelegenen Stadtteile der heutigen Stadt Regensburg gehorte auch Reinhausen seit jeher zu Bayern als Herzogtum bzw als Kurfurstentum und als Konigreich und weder zur damaligen Reichsstadt Regensburg noch zur alten Oberen Pfalz Der Schrannenort Rheinhausen gehorte vielmehr seit dem 13 14 Jahrhundert zum Gericht der 3 Schrannen in Stadtamhof 7 Als sich 1486 die Stadt Regensburg aus wirtschaftlichen Grunden fur sechs Jahre an das Herzogtum Bayern anschloss nutzte der bayerische Herzog die Gelegenheit den bayerischen Orten nordlich der Donau beispielsweise durch Verlagerung der Handelswege nach Nurnberg auf das nordliche Donauufer dauerhafte Vorteile zu verschaffen 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Dreissigjahrigen Krieg wurden Reinhausen und das sudlich benachbarte Weichs im Verlauf der Kampfe um Regensburg zum Quartiersstandort fur mehrere bayerische Infanterieregimenter unter dem Kommando des Generalfeldzeugmeisters Otto Heinrich Fugger 8 Diese Regimenter hatten die schwere Aufgabe das von schwedischen Truppen besetzte und stark befestigte Stadtamhof mit dem Schwarzen Turm als dem nordlichen Bruckenkopf der Steinernen Brucke zu erobern was ihnen nicht gelang 18 19 Jahrhundert Bearbeiten Seit dem spaten Mittelalter finden sich fur den Ortsnamen die Schreibweisen Raynhausen Ranhausen Ranhausen und Rainhausen wobei letztere Schreibweise im 19 Jahrhundert sogar fur kurze Zeit amtlich wurde man sich dann aber nach 1887 auf die Schreibweise Reinhausen einigte Fur das 19 Jahrhundert gibt es nahere Kenntnisse zum Ort mit 2748 Einwohnern bei 659 Familien 236 Hausern und zwei Schulgebauden Bei der beruflichen Zusammensetzung der Bevolkerung sind die relativ hohen Anzahlen von 21 Winzern 10 Wirten und 10 Gartnern bemerkenswert Ihnen stehen neben anderen gegenuber 3 Backer 2 Fischer 4 Metzger und 4 Schuhmacher und nur 1 Bierbrauer 6 Ab 1818 gab es mit dem bayerischen Gemeindeedikt in der Ruralgemeinde einen gewahlten Gemeindevorsteher spater Burgermeister genannt Es zeigte sich in der Folge dass die noch nicht eingemeindeten neuen Regensburger Vororte Reinhausen und Weichs nur muhsam und auf langen Wegen uber die Steinerne Brucke erreichbar waren Als Versuche zur besseren Anbindung wurden zunachst Bootsuberfahrten und Fahrdienste und 1873 sogar eine Drahtseilfahre eingerichtet Nach der Eingemeindung wurde 1924 eine Pontonbrucke am Standort der heutigen Nibelungenbrucke dem Verkehr ubergeben die bis zur Fertigstellung der damaligen Adolf Hitler Brucke 1938 genutzt wurde 9 1892 wurde im ortlichen Schrodelsaal der Landesverband der bayerischen SPD gegrundet wurde Der Regensburger Magistrat war damals stark nationalliberal gepragt hatte sich geweigert fur die Veranstaltung von Sozialdemokraten einen stadtischen Veranstaltungssaal zur Verfugung zu stellen und hatte dieses Verhalten auch den stadtischen Wirten empfohlen 2 20 Jahrhundert Bearbeiten Ein in Reinhausen am Ende des 19 Jahrhunderts ansassig gewordener bedeutender mittelstandischer Industriebetrieb ist die Maschinenfabrik Reinhausen Sie zahlt uber 1800 Beschaftigte und ist Weltmarktfuhrer fur Stufenschalter fur Leistungstransformatoren Die bis 1924 selbststandige Gemeinde Reinhausen mit 5000 Einwohnern wurde am 1 April 1924 in die Stadt Regensburg eingemeindet Reinhausen ist heute auch der Standort fur das Werner von Siemens Gymnasium das jungste erst 1967 entstandene und einzige nordlich der Donau gelegene staatliche Gymnasium Regensburgs das mit rund 1350 Schulern zu den grossten Schulen Regensburgs zahlt In Reinhausen gibt es ausserdem die St Nikola Grundschule die mit etwa 100 Schulern in vier Klassen zu den kleinsten Regensburger Schulen gehort Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ehemalige Sondersiechen und Nebenkirche St Nikolaus in ReinhausenIn der Nahe des Regenufers steht die barockisierte alte romanische Kirche St Nikolaus die von den ersten Bewohnern Reinhausens Schiffer Flosser und Fischer errichtet und erstmals 1228 urkundlich erwahnt wurde Die Kirche St Nikolaus ist heute Filialkirche der Stadtpfarrkirche St Josef Die Gemeinden Reinhausen und Weichs gehorten bis zum Jahr 1913 zur Pfarrei Sallern jedoch wurde die Kirche St Nikolaus im Laufe der Zeit fur die gewachsenen Gemeinden viel zu klein Pfarrer Michael Wieshuber von Sallern gab schliesslich den Anstoss zum Bau der Kirche in Reinhausen Von 1906 bis 1912 wurde die jetzige neobarocke Stadtpfarrkirche St Josef von Heinrich Hauberrisser erbaut Am 18 November 1911 erfolgte schliesslich die kanonische Errichtung der Pfarrei Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Regensburg ReinhausenPersonlichkeiten BearbeitenAlfons Goppel 1905 1991 Ministerprasident von Bayern Hans Hornauer 1902 Verlagsdirektor Willi Ulfig 1910 1983 Maler und GraphikerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Reinhausen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 602 a b Dieter Albrecht Regensburg im Wandel Studien zur Geschichte der Stadt im 19 Und 20 Jahrhundert In Museen und Archiv der Stadt Regensburg Hrsg Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs Band 2 Mittelbayerische Druckerei und Verlags Gesellschaft mbH Regensburg 1984 ISBN 3 921114 11 X S 34 71 a b Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 745 f Sigfrid Farber Regensburg ehemals gestern und heute Das Bild der Stadt im Wandel der letzten 125 Jahre J F Steinkopf Verlag Stuttgart 1984 ISBN 3 7984 0588 3 S 101 Mittelbayerische Zeitung vom 7 Februar 2017 Daniel Steffen Reinhauser Brucke die Sanierung naht a b Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 740 ff f Die territoriale Entwicklung des Landgerichts Stadtamhof 12 18 Jahrhundert In Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 41 Das Landgericht Stadtamhof die Reichsherrschaften Donaustauf und Worth Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1976 Peter Engerisser Eine bisher unbekannte Ansicht der Belagerung Regensburgs im Jahre 1634 In Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburg Band 148 Verlag des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg 2008 ISSN 0342 2518 S 55 83 Klaus Heilmeier Eine wuste Insel und mehr ein Dorf als eine Vorstadt Spurensuche auf dem Unteren Wohrd In Stadt Regensburg Amt fur Archiv und Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege in Regensburg Band 13 Friedrich Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2550 5 S 122 f Stadtbezirke von Regensburg Innenstadt Stadtamhof Steinweg Pfaffenstein Sallern Gallingkofen Konradsiedlung Wutzlhofen Brandlberg Keilberg Reinhausen Weichs Schwabelweis Ostenviertel Kasernenviertel Galgenberg Kumpfmuhl Ziegetsdorf Neuprull Grossprufening Dechbetten Konigswiesen 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