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Konradsiedlung Wutzlhofen ist der Stadtbezirk 05 von Regensburg Der Stadtbezirk liegt ca 1 km nordlich des Stadtbezirks 07 Reinhausen und damit 2 km nordlich der Donau und 3 km nordlich der Altstadt von Regensburg Der Stadtteil Konradsiedlung Wutzlhofen selbst erstreckt sich uber ca 3 km westlich der von Sud nach Nord verlaufenden Bahntrasse Regensburg Hof die den Stadtteil vom Stadtteil 09 Schwabelweisostlich der Bahntrasse trennt Sudlich des alten Dorfes Wutzlhofen entstand in den Jahren von 1933 bis 1943 unter dem NSDAP Burgermeister Otto Schottenheim eine grosse Neubausiedlung die nach dem Burgermeister als Schottenheim Siedlung bezeichnet wurde Nach Kriegsende wurde die Siedlung in Konradsiedlung umbenannt jedoch hielt sich der alte Name noch jahrelang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wutzlhofen 1 2 Konradsiedlung 1 2 1 Bauplanung 1 2 2 Ausgangsbedingungen Erwartungen 1 2 3 Erste Bauphase 1 2 4 Zweite Bauphase 1 2 5 Dritte Bauphase 1 2 6 Weitere Bauphasen Endzustand 1940 1 2 7 Soziale Folgen 1 2 8 War die Siedlung eine volkische Siedlung 1 2 9 Nachkriegszeit 1 2 10 Ruckschau und Verklarung 1 2 11 Verkehrsanbindung Ausbau der Siedlung Entwicklung 2 Sehenswurdigkeiten 3 Galerie 4 Personlichkeiten 5 Anmerkungen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Kapelle St Maria in WutzlhofenWutzlhofen Bearbeiten Der kleine Ortsteil Wutzlhofen dessen Name heute auch als Strassenname 1 genutzt wird beschliesst den Stadtteil im Norden Der Ortsteil ist wesentlich alter als die Konradsiedlung und ist erstmals schon 1224 mit dem Namen Wuzenhoven nachweisbar als im Besitz des Domkapitels Regensburg befindlich In Wutzlhofen gab es damals zwei grosse Gutshofe den sog Oberen Hof heute Nr 19 und den sog Unteren Hof heute Nr 29 und ausserdem mehrere Soldneranwesen Die beiden Hofe hatten die Verpflichtung Naturalien an das Domkapitel zu liefern Die ehemaligen Besitzer der Hofe sind teilweise anhand von alten Wappen namentlich nachweisbar Die heutigen Gebaude entstanden Anfang des 19 Jahrhunderts aus Vorgangerbauten 2 Bereits 1859 wurde Wutzlhofen an die Bahnstrecke Regensburg Weiden angebunden und erhielt in der Folge Anbindungen an die Stadte Nurnberg Eger und Hof Ab 1912 zweigte die Strecke der Lokalbahn von Regensburg nach Falkenstein in Wutzlhofen Richtung Osten ab Die Verbindung wurde 1984 eingestellt und die Trasse zu einem Wander und Radweg umgebaut der als Falkenstein Radweg bekannt ist Die Gemeinde Sallern mit den Orten Gallingkofen Haslbach Oedenthal Sallermuhle Vogelherd und Wutzlhofen wurde am 1 April 1924 in die Stadt Regensburg eingemeindet 2 Konradsiedlung Bearbeiten Die den Stadtteil bildende grosse Siedlung erhielt ihren heutigen Namen Konradsiedlung nach dem Patron der Siedlungskirche St Konrad erst nach dem Zweiten Weltkrieg Errichtet wurde die Siedlung bereits vor dem Krieg in den Jahren nach 1933 am Beginn der Zeit des Nationalsozialismus Damals erhielt die Siedlung den Namen Schottenheimsiedlung nach dem damaligen Regensburger NSDAP Burgermeister Otto Schottenheim der den Bau der Siedlung angeregt und betrieben hatte nachdem er seinen Vorganger Otto Hipp den gewahlten Oberburgermeister der Bayerischen Volkspartei BVP in einer putschartigen Aktion mit Hilfe einer ortlichen SA Gruppe aus dem Amt entfernt hatte und in Schutzhaft nehmen liess Bauplanung Bearbeiten Der Bau von Wohnsiedlungen war als staatliche Aufgabe bereits in der Weimarer Verfassung von 1919 verankert und war dadurch zu einem Bestandteil staatlicher Sozialpolitik geworden bei der die Familie im Mittelpunkt stand Dabei kamen nach 1920 zunehmend auch die Folgen der beginnenden Weltwirtschaftskrise in den Blick Der Bau von Eigenheimen wurde zu einem Mittel gegen die Arbeitslosigkeit und der Besitz von Haus und Grund sollte sozial versohnend wirken In diesem Sinne machte eine Notverordnung des Reichsprasidenten vom 6 Oktober 1931 den Bau von vorstadtischen Kleinsiedlungen zu einem Programm das von der NSDAP 1932 als Generalsiedlungsplan ubernommen wurde Die Finanzierung des Siedlungsplans war abhangig vom Wirtschaftsplan Diese Art der Baufinanzierung unterscheidet die in der Zeit des Nationalsozialismus geplanten Wohnsiedlungen neben der Konradsiedlung auch noch die Siedlung Westheim 3 von der anderen zu dieser Zeit in Regensburg geplanten und errichteten grossen Werkssiedlung der Ganghofer Siedlung deren Bau allein von der Messerschmitt GmbH finanziert werden musste 4 Ausgangsbedingungen Erwartungen Bearbeiten Die Stadt Regensburg hatte Anfang 1933 ca 81 000 Einwohner Wahrend sich nach 1860 das gehobene Burgertum nach Abbruch der Stadtmauern ausserhalb der Altstadt umgeben von den neuen Parkanlagen an den neu entstandenen Ausfallstrassen angesiedelt hatte war die Altstadt zu einem dicht bevolkerten Wohnquartier fur die unteren sozialen Schichten geworden Neben ca 6 000 Arbeitslosen gab es zusatzlich noch 4 000 Wohnungslose und die Lebensbedingungen in der Altstadt waren wegen vieler Bauarbeiten Kanalbau Gas und Wasserversorgung Elektrifizierung Strassenbahn schwierig Im Marz 1933 verkundete der kommissarische NSDAP Burgermeister Schotttenheim gemass dem Wirtschafts Sofortprogramm der NSDAP seine Plane zur Errichtung einer Eigenheim Siedlung zur Entproletarisierung des schaffenden Volkes Er beschrieb sein Vorhaben als eine Massnahme von der alle Betroffenen positive Auswirkungen zu erwarten hatten Aufbruch dichtbevolkerter Wohngebiete als den Orten von sozialen Unruhen und des politischen Widerstandes Ruckfuhrung entwurzelter Menschen zum eigenen Grund und Boden Steigerung des Sozialprestiges durch Besitz eines Eigenheims Sicherung des sozialen Friedens durch Arbeitsbeschaffung fur die durch Eigenheimbesitz immobil gewordene Bevolkerung Verringerung der Gefahr von Nahrungskrisen durch Selbstversorgung aus dem eigenen Garten Bei Vollbeschaftigung war von den Bewohnern eine gesteigerte Bereitschaft zur Industriearbeit zu erwarten Entlastung der offentlichen Kassen durch die beim Bau geforderte Selbsthilfe und Selbstbeteiligung Verbesserung der schlechten Wohnverhaltnisse in der Altstadt von Regensburg Die Siedlung war geplant als eine volkische Gemeinschaftssiedlung 5 und als nationalsozialistische Mustersiedlung deren Bau die Wohnungsnot beheben sollte Anfanglich war die Siedlung fur 22 000 Personen geplant eine Zahl die nach Kriegsbeginn nicht mehr erreicht werden konnte und sich auf 4539 Bewohner reduzierte Bei der Grundsteinlegung am 17 September 1933 beschrieb Burgermeister Schottenheim die Ziele des Siedlungsbaus emotional und betonte dass nicht nur nuchtern und zweckmassig Hauser zur Beseitigung der Wohnungsnot gebaut werden sollten sondern dass ein neues stadtisches Gemeinwesen eine neue Stadt entstehen solle beherrscht vom Geist der Kameradschaft und der Treue und nur geeignet fur gute Kameraden als Keimzelle eines neuen Staates zur Freude der Siedler zur Ehre der Stadt und des deutschen Vaterlandes 4 Die Baumassnahme wurde auch weithin offentlich gemacht indem der Holzbildhauer und spatere Stadtfotograf Christoph Lang den Auftrag bekam ein Modell der geplanten Siedlung anzufertigen das dann auf drei Ausstellungen in Tokio Leipzig und Berlin prasentiert wurde 6 Erste Bauphase Bearbeiten nbsp ehem Hofkapelle des HarthofsDie Siedlungshauser der ersten Bauphase entstanden im Suden des Stadtteils am Fusse der Jurahange des Stadtteils Brandlberg Keilberg westlich entlang der heutigen Bahnlinie nach Hof Dort gab es einen Gutshof genannt Harthof der bereits 1031 als im Besitz von Kloster Sankt Emmeram nachweisbar ist Das Areal des Guts gehorte bis 1924 zur Gemeinde Schwabelweis und wurde dann nach Regensburg eingemeindet Der Gutsherr Michael Zahnweh der das Gut von 1801 bis 1863 bewirtschaftete hatte hier um 1850 eine Kapelle erbauen lassen nbsp Hans Schemm Schule ca 1938 archiviert imIda Seele ArchivNach dem Abbruch der Gutsgebaude des Harthofs wurden die ersten Siedlungshauser im Spatsommer 1933 von arbeitslosen Siedlern in Eigenleistung erbaut Es entstanden westlich entlang der heutigen Bahntrasse Regensburg Hof Hauser fur 265 Siedlerstellen als Doppelhalften mit jeweils 50 m auf Grundstucken von durchschnittlich 1000 m zur Nutzung als Gartenflache Die Finanzierung erfolgte durch Reichsdarlehen und durch Darlehen aus einem stadtischen Siedlungsfonds Ruckzahlungen erfolgten durch monatliche Tilgungen wobei die eigene Mitarbeit bei den Tilgungszahlungen angerechnet wurden 4 Die Kapelle des Harthofs uberlebte die erste Bauphase wurde dann aber 1985 um ca 100 m westlich versetzt Die im volkstumlichen Stil geschnitzten Heiligenfiguren in der Kapelle stammen von dem in der Siedlung ansassigen Bildhauer Max Reiger 7 2 Am Nordende des Harthofareals wurde die Schule gebaut die damals nach Hans Schemm dem NSDAP Gauleiter Hans Schemm Schule genannt wurde Seit 1945 nennt sich die Schule Konrad Schule nbsp Wirtshaus Flachlberg ca 1938 archiviertim Ida Seele Archiv nbsp NSV Kindergarten mit Schwesternheim ca 1938 archiviert im Ida Seele ArchivZweite Bauphase Bearbeiten Die zweite Bauphase fur 185 Siedlerstellen begann 1935 westlich der ersten Siedlungshauser im Bereich der flachen Hohenkuppe Am Flachlberg Hier war die Sudhanglage so gunstig dass auch Privatleute Eigenheime als freistehende Einfamilienhauser durch Baufirmen errichten liessen Beide Siedlungsteile hatten jeweils einen grossen Marktplatz in der Mitte Beim Platz Am Flachlberg wurde die noch heute bestehende Gaststatte Am Flachlberg errichtet Am Nordende des Flachlberges wurde die Kirche gebaut die allerdings uber keinen eigenen Friedhof verfugte Angehorige der Pfarrei wurden deshalb auf dem Friedhof der Pfarrei St Josef Reinhausen bestattet Am Fuss der Hohenkuppe des Flachlbergs entstand das Kinder und Schwesternheim der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV heute der Kindergarten St Konrad Dritte Bauphase Bearbeiten Die dritte Bauphase begann ab 1936 37 nordlich der Ost West verlaufenden Brandlberger Strasse und umfasste ein Gebiet mit dem Flurnamen Reicher Winkel benannt nach der Reinhausenener Familie Reich Das Baugebiet in sonniger Sudhanglage erwies sich als sehr beliebt auch weil es bereits an das stadtische Gasnetz angeschlossen war und weil die Garten klein waren und nicht mehr durch Eigenbau selbst bestellt werden mussten Ausserdem hatte sich die allgemeine Wirtschaftslage stabilisiert Die Bewerber stammten meist aus der Mittelschicht Lehrer Beamte stadtische Angestellte Freiberufler und die recht komfortablen Hauser mit Badezimmern wurden von ihnen privat finanziert 4 Weitere Bauphasen Endzustand 1940 Bearbeiten Weitere Bauabschnitte wurden ab 1937 38 im nordlichen Abschnitt des Gebiets Reicher Winkel begonnen aber wahrend des Krieges bis zum Kriegsende nur teilweise und in sehr unterschiedlichen Bauweisen fertiggestellt Hier entstanden auch komfortable Eigenheime fur Betriebsangehorige des benachbarten Kalkwerks Buechl 4 Das Strassennetz in der Gesamtsiedlung wurde vom Reichsarbeitsdienst angelegt und dem hugeligen Gelande dadurch angepasst dass gerade verlaufende Strassenzuge vermieden wurden 2 Als die Baumassnahmen nach Kriegsbeginn im Oktober 1941 eingestellt wurden zahlte man 4539 Bewohner bei 961 Haushalten von denen es sich in 827 Fallen um sog Siedlerstellen mit Eigenheim und Garten auf 1000 m handelte Anm 1 Soziale Folgen Bearbeiten Am Ende der Bauphasen war die Siedlung so gross geworden und hatte eine solche Bedeutung gewonnen dass sich bei den Bewohnern das anfangliche Gefuhl als Randgruppe von der Stadt abgeschnitten und isoliert worden zu sein deutlich abgeschwacht hatte obwohl alle Bewohner weiterhin von der schlechten Verkehrsanbindung betroffen blieben Die Anbindung der Siedlung an die Stadt blieb weiterhin schlecht auch nachdem im Oktober 1933 die bisherige Endhaltestelle der Strassenbahn von Stadtamhof Zentrum um ca 1 km weiter nach Osten verlagert wurde uber die Reinhausener Regen Brucke hinaus bis hin zur damals ebenfalls neu festgelegten Endhaltestelle der Walhallabahn an der Kreuzung von Reinhauserstr mit Donaustauferstr nahe der Pfarrkirche Diese Endhaltestelle war nach wie vor gut 2 km entfernt von der Harthofsiedlung Mit 4 km doppelt so weit war der Fussweg zur Altstadt uber die Steinerne Brucke Auch die Inbetriebnahme der Nibelungenbrucke brachte 1937 38 keine Verkurzung des Fussweges zur Altstadt Hinweise zur sozialen Zusammensetzung der Bewohner der Siedlung im Jahr 1937 ergeben sich aus Angaben zu den Berufen der Bewohner Arbeiter 68 Beamte und Pensionisten 21 Kriegsbeschadigte und Erwerbslose 4 Witwen 2 Freiberufler 5 Jedoch ist die Feststellung wichtig dass innerhalb der grossen Gesamtsiedlung keine Vermischung sozial unterschiedlicher Gruppen im Sinne der von der NSDAP propagierten Ideologie der Volksgemeinschaft stattgefunden hatte Vom Siedlungsbereich Harthof im Osten zum Siedlungsbereich Reicher Winkel im Westen gab es eine deutliche Erhohung der Wohnqualitat weil sich im Laufe der Jahre von 1933 bis 1939 fur die Bewerber um Siedlungsstellen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert hatten Statt der anfanglichen arbeitslosen Arbeiter waren im Laufe der Jahre vermehrt verbeamtete Mittelstandler Siedler geworden Die entstandenen sozialen Unterschiede in den Siedlungsbereichen wurden auch nicht durch Einrichtung von zentralen Lebensmittelversorgungsstellen gemildert denn jeder einzelne Siedlungsbereich verfugte bei der Versorgung mit Lebensmitteln uber eine eigene Infrastruktur Auch gab es im Siedlungsbereich Harthof eine Verdichtung von sozialen Einrichtungen wie Kindergarten Schule Arztehaus und Kirche Das fuhrte dazu dass sich die Harthof Siedler auch weil sie die zeitlich ersten Siedler waren als die echten ursprunglichen Siedler fuhlten Fur sie gab es zusatzlich auch gemeinsame Probleme die den Zusammenhalt forderten So konnte man beispielsweise in der Siedlung keinen Arbeitsplatz finden weil die Ansiedlung von Betrieben strikt verboten war Sogar der Verkauf des von den Harthof Siedlern im Garten selbst angebauten Gemuses war nicht erlaubt 4 War die Siedlung eine volkische Siedlung Bearbeiten In Regensburg hatte die starke Wohnungsnot dazu gefuhrt dass die Siedlung als Eigenheimsiedlung fur Erwerbslose sozial Schwache und kinderreiche Familien geplant war eine Planung die in der ersten Bauphase auch verwirklicht wurde Nach Ablauf der ersten Bauphase stand die Siedlung dann aber allen Bevolkerungsschichten offen und erwarb allein schon deshalb bei der Bevolkerung den Ruf einer volkischen Gemeinschaftssiedlung Jedoch entsprach diese nur auf sozialen Aspekten beruhende Nutzung des Begriffs volkisch nicht dem in der NSDAP ublichen Gebrauch des Begriffs volkisch Schon in der Grundungsphase der NSDAP wurde der Begriff und einflussreichste im nationalistischen Sinne und auch rassistisch ausgrenzend genutzt so wie es damals im Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund ublich war dem Verband der zur Zeit der Grundung der NSDAP als grosster antisemitischer Verband in Deutschland sehr einflussreich war 4 Zur Klarung der Frage ob die Schottenheim Siedlung als volkische Siedlung geplant war mussen die Auswahlkriterien berucksichtigt werden die von den Bewerbern um einen Siedlerplatz erfullt werden mussten Wahrend der ersten Bauphase die als Fursorgemassnahme fur Erwerbslose gedacht war mussten die arbeitslosen Bewerber verheiratet sein und handwerkliche und gartnerische Kenntnisse vorweisen um den eigenstandigen Hausbau sicherzustellen und die Bewirtschaftung des Gartens zu gewahrleisteten Eine eigens gegrundete Genossenschaft die Gemeinschaftshilfe der Siedler stand als Helfer zur Verfugung Dort mussten alle Mitglied werden deren Hauser durch stadtische Darlehen vorfinanziert wurden Trotz der Belastungen sollte die Wiedereingliederung des Mannes in das Wirtschaftsleben angestrebt werden Damit war klar dass die Ehefrauen einen eventuellen Beruf aufgeben mussten zumal das Ehepaar wahrend der dreijahrigen Probezeit auch Kinder bekommen haben sollte wobei eine hohe Kinderzahl durch finanzielle Anreize gefordert wurde 4 Zur Aufnahme in die Siedlergemeinschaft mussten ein Fragebogen ausgefullt und ein Lebenslauf vorgelegt werden Alle Angaben wurden von der Stadtverwaltung und der Gestapo uberpruft Die Aufnahme erfolgte durch den Burgermeister in einem personlichen Gesprach bei dem ein Gesundheitsnachweis vorgelegt werden musste aus dem auch die arische Abstammung zu ersehen war Damit ist klar dass die Siedlung als eine volkische Siedlung bezeichnet werden kann Das wird auch durch weitere Befunde gestutzt wie beispielsweise die Benennung der Schule als Hans Schemm Schule nach dem NSDAP Gauleiter oder die durch Burgermeister Schottenheim selbst vorgenommene Besetzung von Stellen mit Arzten Lehrern und Kindergartnerinnen die Nationalsozialisten der Gesinnung und der Tat waren und von denen er erwartete dass sie die Jugendlichen zu Nationalsozialisten erziehe die erkennen dass der Einzelne nichts zahlt die Gesamtheit aber alles ist 4 Ein weiteres noch heute erkennbares Indiz dafur dass nationalsozialistische Vorstellungen den damaligen Lebensalltag pragten ist die Tatsache dass die Namen aller Strassen der Siedlung an Deutschlands einstige Grosse erinnern sollten und deshalb nach Gebieten und Stadten benannt wurden die nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg 1918 verloren gegangen waren wie beispielsweise der mit Hitler Linden bepflanzte Platz Danziger Freiheit die Kattowitzer Strasse die Siebenburgenerstrasse und viele andere 8 Nachkriegszeit Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Dieser Abschnitt fehlt noch komplett Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Ruckschau und Verklarung Bearbeiten Bei Befragungen von ehemaligen Siedlern der Konradsiedlung und deren Kindern gegen Ende der 1980er Jahre ergab sich der Eindruck dass die ehemaligen Bewohner die Teilnahme am Aufbau und am Leben in der Siedlung als einen sozialen Aufstieg empfunden hatten der von Burgermeister Schottenheim ermoglicht worden war Schottenheim galt dementsprechend als sozialer Wohltater der getauscht worden war und wie viele andere auf die nationalsozialistische Bewegung hereingefallen war Es ist deshalb nicht verwunderlich dass es schon 1952 Vorschlage gab den ungeliebten neuen Namen Konradsiedlung aufzugeben und die Siedlung wieder nach dem Burgermeister Schottenheim zu benennen 4 Bei der Befragung wurden negative Erinnerungen wie hohe finanzielle Mehrbelastungen durch Tilgungszahlungen und Mobelkauf lange Arbeitswege und muhsame Selbstversorgung durch Gartenarbeit wurden nur schwach erinnert Entschadigung fur alle Muhen bot der Besitz eines Grundstucks mit Wohnhaus auch wenn das Haus bereits nach dem Kriegsende 1945 meist aufwandig renoviert werden musste was von der Kindergeneration nicht erinnert wurde In den Folgejahren wurde das Eigenheim zu einem bestimmenden Wohnleitbild und die Konradsiedlung zu einem normalen Wohngebiet In der Ruckschau wurden die von den Siedlern erzwungenen Gemeinschaftsleistungen als freiwillige solidarische Handlungen verklart die dann in der Nachkriegszeit in Form von Siedlerfesten und anderen Gemeinschaftsaktionen nahtlos fortgesetzt werden konnten zumal die Siedlung von Kriegsschaden verschont blieb und keine nationalsozialistische Kultbauten hatte die Aufsehen erregten Die Siedler hatten in ihrer Nachbarschaft auch keine Deportationen erlebt da von der NSDAP verfolgte Personen beim Siedler Auswahlverfahren gar nicht berucksichtigt wurden So wurde in der Siedlergemeinschaft aus dem anruchigen NSDAP Begriff Volksgemeinschaft der neutrale Begriff Gemeinschaft mit dem man versuchte sich in die Tradition des genossenschaftlichen Wohnungsbaus der Arbeiterbewegung zu stellen 4 Verkehrsanbindung Ausbau der Siedlung Entwicklung Bearbeiten 1953 erfolgte mit dem neu eingerichteten Oberleitungsbus Regensburg der vom Platz Danziger Freiheit zum Bahnhof fuhr die Anbindung der Konradsiedlung an das offentliche Nahverkehrsnetz Ab 1963 verkehrten dann normale Omnibusse Mit Verzogerung kam 1957 in Regensburg die 1933 entstandene Charta von Athen Denkmalpflege zur Anwendung ein fur die Stadtplanung wichtiges Architekturmanifest In der Charta wurde Stadtplanern empfohlen bei der Schaffung von Wohnraum nicht nur platzsparende Hochhauser innerhalb von Stadten zu bauen sondern auch gesundes Bauen in besten Lagen mit Licht Luft und Sonne ausserhalb von dichtbesiedelten Altstadten ins Auge zu fassen und mit Spiel und Sportanlagen auszurusten Die Umsetzung der Charta in Regensburg erfolgte in mehreren dicht besiedelten Wohngebieten darunter auch in der Konradsiedlung Dort entstanden in den Jahren 1962 bis 1967 uber 900 Wohnungen in Hochhausern und viergeschossigen Wohnblocks die durch ein eigenes Heizwerk mit Warme und Warmwasser versorgt wurden Auch die zugehorige Infrastruktur mit Postamt und Versorgungsgeschaften wurde geschaffen und auch 45 Kinderspielplatze mit Kindergarten und Kirche 9 Ab 1970 wurden unter anderem mit Hilfe der kommunistisch inspirierten Stadtteilzeitung Der Konradsiedler des Arbeiterbundes fur den Wiederaufbau der KPD beziehungsweise seiner ortlichen Vorlauferorganisation der Sozialistischen Betriebsgruppe Regensburg Burgerinitiativen gegrundet die sich fur die Siedlergemeinschaft in der Konradsiedlung Wutzlhofen einsetzten in Fragen der Gemeinschaft und sich engagierten bei Problemen des Umweltschutzes verursacht durch das Kalkwerk Buechl wobei man versuchte sich mit den Beschaftigten des Kalkwerkes zu verbunden Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle in WutzlhofenDie Kapelle fasst bis 20 Gottesdienstbesucher und steht an der Stelle einer alteren Rastkapelle von ca 1650 Die Planung des Neubaus begann 1867 1870 wurde die Kapelle von den Wutzlhofener Burgern ohne Erlaubnis der des Pfarrers von Sallern umgebaut und erweitert und der Umbau erst nachtraglich neugeweiht Es handelt sich um einen traufstandigen Satteldachbau in spatklassizistischem Stil 10 Im Altarraum befindet sich eine hochwertige Madonna Immaculata vermutlich von Simon Sorg 1719 1792 sowie weitere kleinere sakrale Statuen und Gegenstande An der Kapelle sind Kriegerdenkmaler angebaut ein Feldkreuz befindet sich in der Nahe Die Kapelle ist Zentrum kirchlicher Feiern im Dorf und wird von den Dorfeinwohnern v a Familien Gotzfried und Schmalzl gepflegt 11 Galerie Bearbeiten nbsp Bauplan ca 1934 archiviert im Ida Seele Archiv nbsp Teilansicht der sog Schottenheimsiedlung ca 1938 archiviert im Ida Seele Archiv nbsp Gedenkstein zum 70 Jahrestag der Grundung der Konradsiedlung nbsp Regensburg Gemarkungen nbsp Regensburg StadtbezirkePersonlichkeiten BearbeitenJoseph Schrembs 12 Marz 1866 in Wutzlhofen 2 November 1945 in Cleveland Ohio Erzbischof von Cleveland Ohio USA Anmerkungen Bearbeiten An einigen Stellen der Siedlung wurden mit Sondergenehmigungen bis 1945 weitere Werkswohnungen fur neu angelegte Industriebetriebe gebautEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Freitag Regensburger Strassennamen Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH Regensburg 1997 ISBN 3 931904 05 9 S 139 a b c d Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 756 759 Sigfrid Farber Regensburg ehemals gestern und heute Das Bild der Stadt im Wandel der letzten 125 Jahre J F Steinkopf Verlag Stuttgart 1984 ISBN 3 7984 0588 3 S 106 107 a b c d e f g h i j k Stefan Maier Die Schottenheimsiedlung als stadtebauliches Konzept der Dreissigerjahre In M Dallmeier H Reidel Eugen Trapp Hrsg Denkmaler des Wandels Produktion Technik Soziales Regensburger Herbstsymposium zur Kunst Geschichte und Denkmalpflege 2000 Scriptorium Verlag fur Kultur und Wissenschaft Regensburg 2003 ISBN 3 9806296 4 3 S 17 26 Stefan Maier Die Schottenheimsiedlung als stadtebauliches Konzept der Dreissigerjahre In M Dallmeier H Reidel Eugen Trapp Hrsg Denkmaler des Wandels Produktion Technik Soziales Regensburger Herbstsymposium zur Kunst Geschichte und Denkmalpflege 2000 Scriptorium Verlag fur Kultur und Wissenschaft Regensburg 2003 ISBN 3 9806296 4 3 S 14 Peter Morsbach Hanna Specht Eine Stadt im Zweiten Weltkrieg Regensburgs erster Stadtfotograf Christoph Lang 1937 bis 1959 Band 3 Morsbach Regensburg 2020 ISBN 978 3 96018 095 1 S 8f Matthias Freitag Regensburger Strassennamen Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH Regensburg 1997 ISBN 3 931904 05 9 S 66 Matthias Freitag Regensburger Strassennamen Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH Regensburg 1997 ISBN 3 931904 05 9 S 42 80 118 Peter Morsbach Architektur und Kunst am Bau in der Nachkriegszeit 1949 1965 In M Dallmeier H Reidel Eugen Trapp Hrsg Denkmaler des Wandels Produktion Technik Soziales Regensburger Herbstsymposium zur Kunst Geschichte und Denkmalpflege 2000 Scriptorium Verlag fur Kultur und Wissenschaft Regensburg 2003 ISBN 3 9806296 4 3 S 36 ff Denkmalliste fur Regensburg beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege PDF 677 kB Die Kapelle in Wutzlhofen in der Geschichte des Dorfes und Stadtteils Wolfgang Gotzfried Franz Brandl Willi Schmalzl 2019 ISBN 978 3 7847 1248 2Weblinks Bearbeiten Der Konradsiedler und fruhere Beitrage der HerausgeberStadtbezirke von Regensburg Innenstadt Stadtamhof Steinweg Pfaffenstein Sallern Gallingkofen Konradsiedlung Wutzlhofen Brandlberg Keilberg Reinhausen Weichs Schwabelweis Ostenviertel Kasernenviertel Galgenberg Kumpfmuhl Ziegetsdorf Neuprull Grossprufening Dechbetten Konigswiesen Westenviertel Ober Niederwinzer Kager Oberisling Leoprechting Grass Burgweinting Harting 49 045833333333 12 123611111111 Koordinaten 49 3 N 12 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konradsiedlung Wutzlhofen amp oldid 238474623