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Die Bahnstrecke Regensburg Falkenstein war eine Nebenbahn in Bayern Sie erschloss von der Hauptstadt der Oberpfalz aus den westlichen Teil des Bayerischen Waldes den landschaftlich sehenswerten Vorwald Regensburg FalkensteinStrecke der Bahnstrecke Regensburg FalkensteinVerlauf der ehemaligen Bahnstrecke Regensburg FalkensteinStreckennummer 5863Kursbuchstrecke DB 872 1984 Streckenlange 35 4 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 25 Minimaler Radius 200 mLegende von Regensburg0 00 Regensburg Wutzlhofennach Weiden2 58 Irlbach5 20 Wenzenbach8 88 Bernhardswald12 17 Erlbach Oberpf 13 55 Hauzendorf Oberpf 16 14 Lambertsneukirchen20 74 Rossbach Wald23 35 Hetzenbach25 80 Holzverladestelle Hochholz 27 48 Schillertswiesen30 20 Gfall35 41 Falkenstein Oberpf Quellen 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Bau 1 2 Betrieb 1 3 Stilllegung 2 Streckenverlauf 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Bau Bearbeiten Nachdem die Hauptlinien der Eisenbahn in Bayern im 19 Jahrhundert in Betrieb gegangen waren und der landliche Bereich anschliessend immer starker mit Nebenbahnen erschlossen worden war erhielt an der Grenze der Oberpfalz zu Niederbayern der Vorwaldbezirk Falkenstein erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg einen Bahnanschluss Vorausgegangen waren ab 1896 unzahlige Petitionen zum Bau einer Bahnlinie Zwischenzeitliche Plane Falkenstein an die schmalspurige Walhallabahn der Lokalbahn AG in Worth a d Donau anzuschliessen waren gescheitert Das bayerische Lokalbahngesetz vom 26 Juni 1908 hatte den Bau einer Nebenbahn nach Falkenstein freigegeben Die eingleisige normalspurige Bahnlinie sollte von der Bahnstrecke Regensburg Schwandorf in Wutzlhofen 7 6 km nordlich von Regensburg abzweigen und nach 35 4 Kilometern in Falkenstein enden Der landliche Bereich war durch die Landwirtschaft und den Fremdenverkehr gepragt In Luftlinie hatte die Strecke eine Lange von 25 km gehabt Sie wurde jedoch wie damals ublich in einem Bogen uber eine Reihe anderer Gemeinden oft allerdings mit betrachtlichem Abstand zu deren Ortskernen nach Falkenstein gebaut Dadurch konnte man auch einen grossen Granitsteinbruch in Rossbach als Bahnkunden anschliessen Neben den angeschlossenen Gemeinden beteiligte sich auch die Stadt Regensburg an der Aufbringung von uber 200 000 Mark fur den zum Bau erforderlichen Grundbesitz Im Juli 1912 wurde in funf Baulosen mit dem Bau begonnen Die Strecke stieg bis zur Wasserscheide zwischen Donau und Regen bei Hetzenbach um 262 Meter an und fiel dann bis zum Endbahnhof wieder um 31 Hohenmeter Bei einem kleinsten Krummungshalbmesser von 200 m liegen vor der Wasserscheide Steigungen von 25 Promille Die grosste Brucke mit einer Spannweite von 17 4 Metern entstand bei Wenzenbach In Falkenstein wurde ein zweistandiger Lokomotivschuppen mit Kohlenlager und Wasserversorgung gebaut beim Halt in Wenzenbach konnten die Lokomotiven Wasser nachfullen Betrieb Bearbeiten Fruher als vorgesehen konnte die Strecke schon am 21 Dezember 1913 in Betrieb genommen werden Fur reine Personenzuge galt eine Hochstgeschwindigkeit von 40 km h ab 1934 sogar 50 km h alle ubrigen Zuge durften hochstens 30 km h fahren Ausserhalb des eingeschrankten Kriegsverkehrs verkehrten anfangs drei Zugpaare auf der Strecke von denen die beiden gemischten Zugpaare durch die Rangierarbeiten um die 2 Stunden Fahrzeit benotigten Das mittagliche Personenzugpaar schaffte die Strecke unter zwei Stunden Fahrzeit Schon bald fuhren die Zuge uber Wutzlhofen hinaus bis Regensburg nbsp Bahn hof Gfall um 1953 49 099223 12 421494Durch den Einsatz von Triebwagen der Baureihen 133 000ff und 135 000ff ab 1932 bis zum Kriegsausbruch und dem Verkehr reiner Guterzuge ab 1928 konnten die Fahrzeiten deutlich verkurzt werden Einzelne Zuge schafften die Strecke nun in circa 80 Minuten Allerdings lief dieser Verkehr bis Anfang der 1950er Jahre auf dem total abgefahrenen Gleismaterial von 1913 sodass neben den Triebwagen nur die alten bayerischen Lokalbahnmaschinen mit ihren niedrigen Achsdrucken auf der Strecke eingesetzt werden konnten Anfangs waren dies die bayerischen Baureihen D XI BR 98 4 und 98 10 spater auch die Baureihe Pt 2 3 BR 70 0 Erst nach der grundlegenden Sanierung der Gleise durch die Bundesbahn konnten moderne Nebenbahnlokomotiven wie z B die Baureihe 64 nach Falkenstein fahren Den Hauptverkehr ubernahmen dann jedoch die Schienenbusse und die modernen Diesellokomotiven Stilllegung Bearbeiten Mit dem Wachsen des Individualverkehrs durch die Massenmotorisierung gingen die Fahrgastzahlen zuruck Die Bundesbahn forderte dies zudem durch den Einsatz von Buslinien parallel zur Strecke Wahrend 1967 noch sechs Zugpaare und ein Guterzugpaar fuhren waren es 1975 fur rd 500 Fahrgaste taglich nur vier Zugpaare 1983 verkehrten werktaglich nur noch zwei Zugpaare die so genannten Konzessionszuge zu ungunstigen Verkehrszeiten An Wochenenden ruhte der Verkehr vollig Die Deutsche Bundesbahn stellte den Personenverkehr am 1 Juni 1984 auf der Gesamtstrecke ein Nach diesem Termin wurden auf Privatinitiative noch drei Sonderfahrten mit ausverkauften Zugen durchgefuhrt Nach dem 9 September 1984 fuhr kein Personenzug mehr auf dieser Strecke Den Guterverkehr zwischen Wenzenbach und Falkenstein stellte die Bundesbahn am 2 Juni 1985 ein zwischen Wenzenbach und Wutzlhofen am 28 September 1986 Diese Stilllegungen verliefen ohne die sonst an anderen Bahnstrecken gewohnten Protestveranstaltungen Die betroffenen Gemeinden bauten nach dem Abbau der Gleise von 1987 bis 1992 die Trasse zu einem Wander und Radweg um der als Falkenstein Radweg bekannt ist 3 Streckenverlauf BearbeitenDie Strecke begann im Bahnhof Regensburg Wutzlhofen im Nordosten der Stadt Seit den zwanziger Jahren begannen die Zuge im Regensburger Hauptbahnhof und benutzten die Gleise der Hauptstrecke Regensburg Schwandorf bis Wutzlhofen Von dort fuhrte die eingleisige Trasse der Lokalbahn zunachst in nordostlicher Richtung uber Wenzenbach und Bernhardswald bis Lambertsneukirchen und wandte sich dann nach Osten Uber Rossbach Wald und Gfall wobei eine Meereshohe von mehr als 600 Metern uberschritten wurde erreichte sie den Endpunkt den Markt Falkenstein im ehemaligen Bezirksamt Roding der damals nur 650 Einwohner zahlte nbsp Fahrkarte mit handschriftlichen MarkierungenSonstiges BearbeitenIn Lambertsneukirchen befindet sich ein privates Freilichtmuseum mit zahlreichen Bahnartefakten Unter anderem werden Signalmasten Schienenteile von 1857 Karbidlampen eine Steinlore des Falkensteiner Bockerls renovierte Bahnhofsuhren sowie ein Stellwerkhauschen gezeigt Freilichtmuseum mit zahlreichen Bahnartefakten in Lambertsneukirchen bei Kilometerstein 16 2 nbsp Blick auf das Freilichtmuseum nbsp Freilichtmuseum nbsp Geschichte nbsp Bahnschiene nbsp Andreaskreuz nbsp Kilometerstein der Koniglich Bayerischen EisenbahngesellschaftLiteratur BearbeitenJosef Dollhofer Regensburg Wutzlhofen Falkenstein in Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst und jetzt GeraNova Munchen Peter Heigl Das Falkensteiner Bockerl Verlag der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg 1993 ISBN 3 927529 89 3 Udo Kandler Tragisches Ende Regensburg Falkenstein in Lok Magazin Februar 2007 GeraMond Munchen Gerald Hoch Andreas Kuhfahl Nebenbahnen in der Oberpfalz Neustadt bei Coburg 2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Regensburg Falkenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Falkensteiner Bockerl Geschichte der Strecke mit zahlreichen AbbildungenEinzelnachweise Bearbeiten Bundesbahndirektion Munchen Karte im Massstab 1 400 000 Ausgabe B Deutsche Bundesbahn September 1984 blocksignal de abgerufen am 6 Mai 2022 Bundesbahndirektion Nurnberg Karte im Massstab 1 400 000 Ausgabe B Deutsche Bundesbahn Mai 1985 blocksignal de abgerufen am 6 Mai 2022 Falkenstein Radweg Tourismusverband Ostbayern e V abgerufen am 18 August 2019 Normdaten Geografikum GND 1193659337 lobid OGND AKS VIAF 2690156762907841300000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Regensburg Falkenstein amp oldid 230780266