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Brandlberg Keilberg ist der Stadtbezirk 06 von Regensburg und liegt im Nordosten der Domstadt Keilberg von der ehemaligen Busumkehr gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Keilberg 1 1 Lage 1 2 Herkunft der Namen 1 3 Geschichte 1 4 Kirche 1 5 Schule 1 6 Bergbau und Kalkabbau 1 7 Natur 1 8 Vereinsleben 2 Brandlberg 2 1 Lage 2 2 Geschichte 2 3 Vereinsleben 2 4 Verkehr 2 5 Marienkapelle 2 6 Natur 3 Karten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKeilberg BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Felsen am Sudhang des Keilbergs nbsp Tegernheimer SchluchtKeilberg liegt auf dem ostlichsten Auslaufer des Frankischen Jura und ist der hochstgelegene Stadtbezirk Regensburgs Mit 471 m uber NN ist der Wasserbehalter nordlich der Kirche St Michael der hochste Punkt im Stadtgebiet Aus diesem Grund wurden auf dem Berg 1953 der UKW Sender Hohe Linie sowie ein BOS Funk Relais eingerichtet Die Jurahange des Keilsteins treffen im Osten in der Tegernheimer Schlucht auf das Granitgestein des Bayerischen Waldes Dort haben die Verschleppung und Aufrichtung der Juraschichten zur Bildung einer Storungslinie gefuhrt wo auf engstem Raum verschiedenste Gesteinsarten und schichten zu finden sind Deshalb zahlt der Keilberg zu den geologisch interessantesten Regionen Deutschlands Nach Westen neigt sich die mit Steppenheide und Wald bewachsene Hochflache nur schwach fallt aber nach Suden hin zum Donautal mit dem sog Keilsteiner Hang schroff ab und bildet dabei malerische Felsen 1 Herkunft der Namen Bearbeiten Der Name Brandlberg beschreibt ein auf einer Anhohe gelegenes Siedlungsland das durch Abbrennen von Buschwerk entstand 1 Die Herkunft des Namens Keilberg ist nach wie vor nicht endgultig geklart Der Wortbestandteil Keil konnte sich vom keltischen Wort kall oder kell fur Berg ableiten Wahrscheinlicher ist jedoch dass dem Namen die mittelhochdeutsche Bezeichnung Ka h stein fur Krahenstein zugrunde liegt In einer Urkunde von 1310 findet sich die Ortsangabe unter dem Keinstein 1 Fur das Jahr 1508 findet sich eine urkundliche Erwahnung des Flurnamens Keilstein Auf mehreren Stichen aus dem 17 Jahrhundert finden sich die Bezeichnungen Kassstein und Kussstein Geschichte Bearbeiten Schon in der Altsteinzeit lasst sich eine Siedlungstatigkeit auf dem Keilberg nachweisen Werkzeugfunde aus Stein deuten darauf hin dass sich bereits vor 45000 Jahren Rast und Lagerplatze in der Nahe der heutigen Kirche und am Silberbrunnen befanden In den Halbhohlen am Keilstein wurden zudem verschiedene Spitzen und Schaber aus dem Mesolithikum gefunden Ahnliche Gerate aus Feuerstein weisen auch auf eine Besiedlung in der Jungsteinzeit hin Ebenso liegen archaologische Funde aus der Romerzeit vor Neben Gefassuberresten aus Terra Sigillata stiess man ausserdem auf Reste antiken Glases Weitere Keramikfunde lassen den Schluss zu dass der Keilberg auch im fruhen Mittelalter bewohnt war Fur 1360 ist das Kloster St Mang als Grundbesitzer auf dem Keilberg belegt ebenso wie spater andere Kloster in Regensburg und auch die Besitzer von Schloss Weichs und die anliegenden Gemeinden Reinhausen Tegernheim und Schwabelweis Wahrend der Regierungszeit von Kurfurst Karl Theodor von Bayern kam es von 1778 bis 1799 zur Aufteilung der grossen Grundstucke und zur Versteigerung der Parzellen an Bauern und Siedler 1805 wurde vom Reinhauser Wirt Adam Lingauer das erste Gebaude fur Holzarbeiter errichtet Er betrieb ab 1809 auch eine Lehmgrube mit Ziegelofen und liess ein Wohnhaus errichten Damit begann die neuzeitliche Besiedelung des Ortes und 1818 gab es schon 47 Hauser Sehr langsam entwickelte sich die Infrastruktur Die Versorgung mit Trinkwasser und Bau und Erhaltung von begehbaren Wegen konnten erst ab 1925 sichergestellt werden 1 Aufgrund der Nahe zum Kalksteinbruch und zur Stadt war die Bevolkerungszahl bis 1890 auf 400 Bewohner gestiegen Ursprunglich war Keilberg Teil der Gemeinde Schonberg der fruheren Bezeichnung der heutigen Gemeinde Wenzenbach jedoch kam ein harmonisches Verhaltnis zwischen der dortigen bauerlich gepragten Landbevolkerung und den Arbeitern in Keilberg nie zustande Nach zahen Trennungsverhandlungen wurden der Ort Keilberg und die in seiner Umgebung entstandenen Einoden zunachst 1922 nach Schwabelweis und dann mit dieser Gemeinde am 1 April 1924 in die Stadt Regensburg eingemeindet Kirche Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St Michael KeilbergNachdem die katholische Bevolkerung Keilbergs zuvor lange Zeit zur Pfarrei Irlbach gehort hatte wurde 1929 der Grundstein fur den Bau der eigenen Pfarrkirche St Michael gelegt Die Fertigstellung erfolgte bereits ein Jahr spater Die Kirche loste einen holzernen Glockenturm ab und ist mit 471 m bis heute das am hochsten gelegene Gebaude in Regensburg Vom Kirchturm aus hat man eine umfassende Fernsicht donauabwarts zum Bogenberg mit der Wallfahrtskirche nach Norden bis nach Amberg und nach Suden wetterabhangig bis zu den Alpen 1960 erfolgte der Bau des Pfarrheims mit dem dazugehorigen Kindergarten 1963 wurde Keilberg schliesslich zur selbststandigen Stadtpfarrei erhoben Schule Bearbeiten Die Schulkinder mussten die einige Kilometer entfernte Schule in Irlbach in der nordlich benachbarten heutigen Gemeinde Wenzenbach Irlbach besuchen denn das erste Schulgebaude fur die Volksschule in Keilberg wurde erst 1891 errichtet Wegen steigender Schulerzahlen wurde das Gebaude in den folgenden Jahren mehrmals ausgebaut und erweitert Nachdem das alte Schulgebaude durch einen Brand zerstort worden war wurde 1955 das neue Schulhaus in seiner jetzigen Form erbaut Heute gibt es in Keilberg nur noch eine Grundschule mit vier Klassen und ca 80 Schulern Bergbau und Kalkabbau Bearbeiten Bis 1894 wurden am hochsten Punkt des Keilberges nachst dem Standort des spateren Senders Hohe Linie Bergbau betrieben Um 1841 nahmen dort die Theresienzeche und die Zeche Gut Gluck den Betrieb auf Ihre Besitzer liessen von einigen Knappen Eisenerz Roteisenerz und auch Porzellanerde Kaolin fordern mit dem die Porzellanmanufaktur Nymphenburg beliefert wurde Beide Zechen wurden am Ende des 19 Jahrhunderts aufgegeben weil sie unrentabel waren Heute erinnern nur noch die Strassennamen Eisenerzweg und Schlemmhuttenweg in Keilberg an diese Zeit 2 Ein geplanter Weiterbetrieb der Zechen durch die Maxhutte Sulzbach Rosenberg mit bis zu 300 Bergleuten wurde um 1960 nicht verwirklicht weil man fur die Wohnhauser in Keilberg Absenkungen befurchten musste 3 Nahezu das ganze Massiv des Keilbergs besteht aus sehr reinem Felsenkalk und deshalb erfolgten nachweislich bereits 1689 Abbautatigkeiten am Sudhang des Keilbergs Nach der fruhen Inbetriebnahme der Bahnstrecke Regensburg Weiden besonders aber wegen des gunstigen Verlaufs der Bahnstrecke am Fusse des Keilbergs konnte bereits ab 1859 mit Abbau und Abtransport von Kalkstein begonnen werden 1871 begann mit der Errichtung der Kalkwerke durch den judischen Unternehmer David Funk der industrielle Abbau des Rohstoffs 1877 folgte das Kalkwerk Micheler und ab 1897 begann das Kalkwerk Buechel seinen Betrieb Heute wird der Kalksteinabbau nach Firmenzusammenschlussen und nach Entschadigung der in der Nazizeit enteigneten Familie Funk unter Hilfe der HeidelbergCement AG von der der Walhalla Kalk GmbH amp Co KG betrieben 3 4 Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten bereits grosse Teile des Keilsteiner Hangs abgetragen wurden soll der Abbau um das Jahr 2035 eingestellt werden Mit der Renaturierung des Gebietes wurde bereits begonnen Fur den Erhalt weiterer Gebiete wurde 1988 eigens eine Burgerinitiative gegrundet Natur Bearbeiten Teile der Hange des Keilberges sind bereits seit 1939 als Naturschutzgebiete ausgewiesen Zahlreiche Pflanzenarten sind hier beheimatet wie etwa der Geissklee Cytisus ratisbonensis die Alpen Johannisbeere Diptam Dictamnus albus und Turkenbund Lilium martagon Auch seltene Trockenrasenarten wie das Federgras Stipa pulcherrima finden sich hier Um der Verbuschung der Rasenflachen entgegenzuwirken werden sie als Weideflachen fur Schafe ausgewiesen Keilberg war lange Zeit regional fur den Anbau von Erdbeeren bekannt die auch als Keilberger Ananas bezeichnet wurde Der Keilberg beherbergt zudem auch zahlreiche Tierarten unter anderen die Sandbiene die Wasserfledermaus und den sehr seltenen Apollofalter Umliegende und angrenzende Naturschutzgebiete sind das Naturschutzgebiet Brandlberg das Naturschutzgebiet Am Keilstein und das Naturschutzgebiet Sudostliche Juraauslaufer bei Regensburg Vereinsleben Bearbeiten Keilberg weist ein ausgepragtes Vereinsleben auf Neben dem Sportverein DJK SV Keilberg und der Freiwilligen Feuerwehr gibt es zwei Schutzenvereine den Katholischen Frauenbund mehrere Musikvereine und Chore einen Seniorenclub sowie die beiden Ortsverbande der CSU und SPD Brandlberg BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Blick auf BrandlbergDer kleine Stadtteil Brandlberg liegt etwa einen Kilometer westlich von Keilberg unterhalb des Jurahanges direkt an der Bahnstrecke Regensburg Hof Geschichte Bearbeiten Der Stadtteil entstand nach 1930 in Zeiten grosser Wohnungsnot Die Stadt Regensburg hatte aus einer aufgelassenen Ackerflache 20 gunstig gelegene Grundstucke an Familien vergeben und die arbeitslosen Familienvater konnten dort in Eigenbau kleine Hauser mit Garten und Ackerflache errichten 2016 wurde mit dem Bau eines neuen Wohngebiets begonnen das mit ca 410 Wohneinheiten Platz fur etwa 1200 Personen bieten sollte 5 Vereinsleben Bearbeiten In dem kleinen Stadtteil Brandlberg gibt es 3 Vereine Neben dem Sportverein BSC Regensburg Ball Spiel Club Regensburg und dem Vogelschutzverein gibt es den Manner und Burschenverein Brandlberg Dieser setzt sich aktiv fur die Forderung von Brauchtum und Traditionen ein und engagiert sich in zahlreichen sozialen Projekten Ausserdem findet jahrlich das Johannisfeuer Brandlberg statt Verkehr Bearbeiten Beide Stadtteile wurden im Oktober 2012 an die neu gebaute zweispurige Ostumgehung Pilsen Allee angeschlossen die ostlich der Bahnlinie verlauft Hierdurch wird eine direkte Verkehrsanbindung an die B 16 ermoglicht Marienkapelle Bearbeiten Im Naturschutzgebiet wurde 1977 vom Manner und Burschenverein Brandlberg die Marienkapelle Brandlberg errichtet Natur Bearbeiten Das Naturschutzgebiet Brandlberg umfasst Teilflachen der Hange des Brandlbergs mit okologisch wertvollen Magerrasenflachen Karten Bearbeiten nbsp Stadtbezirk 06 Brandlberg Keilberg nbsp Der Stadtbezirk liegt grosstenteils auf dem Gebiet der Gemarkung Schwabelweis der Stadtbezirk 09 Schwabelweis liegt sudlich angrenzend Literatur BearbeitenGradl Helmut Gradl Sebastian Keilberg von der Steinzeit bis zur Gegenwart Regensburg 2004 Loeffler Peter Fendl Josef Keilberg Die Sonnenterrasse Regensburgs Regensburg o J Weblinks BearbeitenEntstehung der Marienkapelle BrandlbergEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 763 764 f Matthias Freitag Regensburger Strassennamen Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH Regensburg 1997 ISBN 3 931904 05 9 S 50 115 a b Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 766 f Geschichte der Kalkwerke Walhalla https www hc museum de de geschichte kalkwerk walhalla Aufgerufen am 4 Juli 2021 13 02 Bebauungsplan Brandlberg Seite 81 https www regensburg digital de wp content uploads 2017 10 B Plan Brandlberg pdf Aufgerufen am 19 Marz 2020 13 02 Stadtbezirke von Regensburg Innenstadt Stadtamhof Steinweg Pfaffenstein Sallern Gallingkofen Konradsiedlung Wutzlhofen Brandlberg Keilberg Reinhausen Weichs Schwabelweis Ostenviertel Kasernenviertel Galgenberg Kumpfmuhl Ziegetsdorf Neuprull Grossprufening Dechbetten Konigswiesen Westenviertel Ober Niederwinzer Kager Oberisling Leoprechting Grass Burgweinting Harting 49 038888888889 12 15 Koordinaten 49 2 N 12 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brandlberg Keilberg 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