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Wilhelm Volkert 26 Februar 1928 in Munchen 1 August 2020 in Glottertal war ein deutscher Historiker und Archivar Von 1978 bis 1994 lehrte er bayerische Landesgeschichte an der Universitat Regensburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenWilhelm Volkert wurde als viertes Kind des hoheren Beamten Leonhard Volkert und seiner Frau Clara geboren und verbrachte seine ersten Lebensjahre in Munchen 1932 zog die Familie wegen einer Versetzung des Vaters nach Mittelfranken Volkert besuchte die Volksschule in Lauf an der Pegnitz und das Gymnasium Carolinum in Ansbach 1942 kehrte die Familie nach Munchen zuruck wo Volkert das Maximiliansgymnasium besuchte Ab Januar 1944 musste Volkert seine Schullaufbahn unterbrechen weil er als Flakhelfer eingezogen wurde Die letzten Kriegswochen verbrachte er in einem Lager des Reichsarbeitsdienstes in Hinterstein Anschliessend geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft die er in einem Lager bei Heilbronn und zwei Lagern in Frankreich verbrachte Im September 1945 kehrte Volkert nach Munchen zuruck wo er im Sommer 1946 das Abitur ablegte Ab dem Sommersemester 1947 studierte Volkert Geschichte Historische Hilfswissenschaften Rechtsgeschichte Deutsche Philologie und Literatur sowie Geographie an der Universitat Munchen Vom Sommersemester 1949 an arbeitete er an Max Spindlers Institut fur Bayerische Geschichte 1952 wurde Volkert an der Philosophischen Fakultat mit einer von Hans Rall angeregten Arbeit uber den bayerischen Herzog Stephan II promoviert Von 1953 bis 1956 absolvierte er die Ausbildung fur den hoheren Archivdienst in Bayern und begann seine Laufbahn am Bayerischen Hauptstaatsarchiv Im Mai 1957 wurde Volkert ans Staatsarchiv Amberg versetzt das zu dieser Zeit von Heribert Sturm geleitet wurde Im Dezember 1960 kehrte er an das Hauptstaatsarchiv in Munchen zuruck Im Archivdienst stieg Volkert bis zum Archivdirektor in der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns auf Zum 1 August 1978 wurde er als Nachfolger von Andreas Kraus zum Professor fur Bayerische Landesgeschichte an der Universitat Regensburg berufen Dort wirkte er als Kollege von Dieter Albrecht Heinz Angermeier Kurt Reindel Walter Torbrugge und Adolf Lippold bis zu seiner Emeritierung im September 1994 Von 1981 bis 1983 war er Dekan der Philosophischen Fakultat III Zu seinen akademischen Schulern gehorten unter anderem Dirk Gotschmann Johannes Laschinger und Wolfgang Schmidt Volkert war ab 1962 Mitglied der Schwabischen Forschungsgemeinschaft und ab 1984 Mitglied der Kommission fur bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften als deren Zweiter Vorsitzender er von 1994 bis 2003 fungierte Volkerts Forschungsschwerpunkte waren die Geschichte des Mittelalters die Landesgeschichte des suddeutschen Raums und hierbei speziell Bayerns im Mittelalter und in der Neuzeit Von Anbeginn gehorte Volkert zu den Mitarbeitern an Spindlers Handbuch der bayerischen Geschichte fur dessen zweiten Band er den Abschnitt Staat und Gesellschaft bis 1500 lieferte und in dessen drittem Band er die politische Geschichte von Kurpfalz Oberpfalz und Pfalz Neuburg bearbeitete in der zweiten Auflage des vierten Bandes ersetzte Volkerts Beitrag uber den Zeitraum von 1848 bis 1871 jenen von Hans Rall in der Erstbearbeitung Von ihm erschien 2001 eine knappe Gesamtdarstellung der Geschichte Bayerns 1 Er legte eine Edition zum Rechtsbuch Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346 vor 2 Dies ist nicht nur eine bedeutende Rechtsquelle des deutschen Mittelalters es ist auch kaum ein anderer normativer Text in deutscher Sprache von ahnlicher Lange aus dem Spatmittelalter uberliefert An einer Edition des Rechtsbuchs hatte Heinz Lieberich bereits seit den 1950er Jahren gearbeitet Grossere Bekanntheit erlangte Volkert durch die Herausgabe der antisemitischen Leitartikel von Ludwig Thoma im Miesbacher Anzeiger 3 Wilhelm Volkert verstarb Anfang August 2020 im Alter von 92 Jahren seine Urne wurde am 3 September auf dem Neuen Sudfriedhof in Munchen beigesetzt Schriften BearbeitenMonografien Geschichte Bayerns Beck sche Reihe Bd 2602 C H Beck Wissen 4 erganzte Auflage Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 55159 8 Adel bis Zunft Ein Lexikon des Mittelalters Beck Munchen 1991 ISBN 3 406 35499 8 Schlossarchiv Sandersdorf Zink Munchen 1962 Digitalisat Kanzlei und Rat in Bayern unter Herzog Stephan II 1331 1375 Phil Diss Munchen 1952 Edition Ludwig Thoma Samtliche Beitrage aus dem Miesbacher Anzeiger 1920 21 2 Auflage Piper Munchen u a 1990 ISBN 3 492 03276 1 Das Rechtsbuch Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346 Bayerische Rechtsquellen Bd 4 Unter Verwendung der Vorarbeiten von Walter Jaroschka und Heinz Lieberich Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 10659 0 Herausgeberschaften Im Dienst der bayerischen Geschichte 70 Jahre Kommission fur Bayerische Landesgeschichte 50 Jahre Institut fur Bayerische Geschichte Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Bd 111 2 aktualisierte Auflage Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 10692 7 Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 Literatur BearbeitenKonrad Ackermann Alois Schmid Hrsg Staat und Verwaltung in Bayern Festschrift fur Wilhelm Volkert zum 75 Geburtstag Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Bd 139 Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 10720 6 Dieter Albrecht Dirk Gotschmann Hrsg Forschungen zur bayerischen Geschichte Festschrift fur Wilhelm Volkert zum 65 Geburtstag Peter Lang Frankfurt am Main u a 1993 ISBN 3 631 45090 7 Johannes Laschinger Nachruf auf Wilhelm Volkert 1928 2020 In Verhandlungen des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg 160 2020 S 341 343 PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Volkert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Wilhelm Volkert in der Deutschen Digitalen BibliothekAnmerkungen Bearbeiten Vgl dazu die Besprechung von Enno Bunz in Historische Zeitschrift 277 2003 S 404 Florian Waldow in H Soz Kult 5 Februar 2002 online Vgl dazu die Besprechung von Bernd Kannowski in Historische Zeitschrift 294 2012 S 498 f Daniel Drascek Wirbel um Ludwig Thoma In Literatur in Bayern Nr 17 September 1989 S 48 51 online Inhaber des Lehrstuhls fur Bayerische Landesgeschichte an der Universitat Regensburg Andreas Kraus Wilhelm Volkert Peter Schmid Bernhard Loffler Normdaten Person GND 11910055X lobid OGND AKS LCCN n82244054 VIAF 32023609 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Volkert WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 26 Februar 1928GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 1 August 2020STERBEORT Glottertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Volkert amp oldid 224116921