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Der Miesbacher Anzeiger war eine 1874 gegrundete und bis zu ihrem Verbot 1945 bestehende deutsche Zeitung Deutschlandweite Beachtung fand das Blatt Anfang der 1920er Jahre durch oftmals und meist anonym durch Ludwig Thoma verfasste antidemokratische antisemitische Hetzartikel 1 Inhaltsverzeichnis 1 Publikationsgeschichte 2 Weblinks 3 Einzelnachweise 4 LiteraturPublikationsgeschichte BearbeitenDer Anzeiger wurde 1874 in Miesbach fur einen landwirtschaftlich gepragten Leserkreis gegrundet 1876 wurde er von der Verlegerfamilie Mayr ubernommen Unter der Federfuhrung der Mayrs besass das Blatt in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens einen deutlich liberalen Charakter Seit der Jahrhundertwende war seine Auspragung konservativer und es stand dem Zentrum nahe In der politisch instabilen Zeit der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg vollzog der Anzeiger vorubergehend einen deutlichen Ruck nach rechts Ach und Pentrop werten ihn fur diese Zeit als ein einflussreiches antidemokratisches katholisches Blatt 2 Massgebliche Verantwortung hierfur trug der Redakteur Klaus Eck der den Anzeiger zu einem Forum der extremen Rechten machte So schrieben fur den Anzeiger neben dem patriotisch antisemitisch gewendeten Ludwig Thoma auch fruhe Weggenossen Adolf Hitlers wie Dietrich Eckart und Bernhard Stempfle der von 1922 bis Ende 1925 Herausgeber und politischer Redakteur des Anzeigers war Der der NSDAP zu dieser Zeit nahestehende Erich Ludendorff befand spater dass die nationalsozialistische Propaganda des Miesbacher Anzeigers der fruhen 1920er Jahre auch in Norddeutschland besonders grossen Anklang gefunden habe Denn dort habe er jenen Menschen die Kopfe verwirrt die begierig alles aufgenommen hatten was Stempfle ihnen mit dem Miesbacher Anzeiger uber die Ordnungszelle Bayern suggeriert habe 3 Die extrem nationalistischen Kommentare des Anzeigers zur Aussenpolitik fuhrten schliesslich dazu dass das Blatt 1922 drei Monate lang im Hoheitsgebiet der interalliierten Rheinlandkommission verboten wurde Seit 1922 erneut unter Eigenregie der Familie Mayr massigte sich der Stil der Zeitung wieder 1945 wurde der Anzeiger von den Alliierten verboten Anschliessend wurde er unter dem Namen Miesbacher Merkur als Lokalteil Kopfblatt des Munchner Merkurs fortgefuhrt Weblinks BearbeitenMiesbacher Anzeiger in Historisches Lexikon BayernsEinzelnachweise Bearbeiten Emma Mages Miesbacher Anzeiger In Historisches Lexikon Bayerns Manfred Ach Clemens Pentrop Hitlers Religion Pseudoreligiose Elemente im nationalsozialistischen Sprachgebrauch 1977 S 29 Erich Ludendorff Auf dem Weg zur Feldherrnhalle Lebenserinnerungen an die Zeit des 9 11 1923 1937 S 30 Literatur BearbeitenLangheiter Alexander Miesbach Ein Kulturfuhrer Miesbach Maurusverlag 2006 Normdaten Werk GND 4508316 2 lobid OGND AKS VIAF 191529280 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Miesbacher Anzeiger amp oldid 235309965